Völkermord an den Herero: Kolonialkrieg in Deutsch Südwestafrika

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Papa_Leo schrieb:
Stimmt - aber der Großteil der Historiker BEMÜHT sich darum, dies zu schaffen und ist sich der eigenen Subjektivität durchaus bewußt (und trägt dem auch im Buch oder in Diskussionen Rechnung). Ein solcher Historiker will - um's mit Leopold von Ranke zu sagen - "zeigen, wie's gewesen".

Daneben gibt es andere "Historiker" (und da nehme ich persönlich den Nordbruch mit rein), denen es nicht darum geht, zu zeigen, wie's war, sondern darum, etwas zu zeigen, das ihren Vorstellungen entspricht oder ihren anderen Interessen nützt. Natürlich hast Du das Recht, sein Buch zu lesen und Dir Deine eigene Meinung zu bilden ... die Gefahr ist nur, dass man als Laie nicht unbedingt erkennt, um welche Art von Historiker es sich manchmal handelt. Und man kann ein Buch nicht losgelöst vom Autor sehen ... wenn jemand sich in der rechten Ecke befindet, ist sein Buch (bewußt oder unbewußt) von der Einstellung geprägt (ebenso wie bei einem aus der linken Ecke oder auch der Mitte) - und Nordbruch erweckt definitiv NICHT den Eindruck, als sei er an wirklicher Objektivität bemüht, dh, er färbt bewußt.
Diesem Beitrag kann ich zustimmen !

Es gibt natürlich Historiker die versuchen wirklich so gut wie möglich Objektiv zu sein, daneben gibt es welche die einfach nur ihre Seite repräsentieren.

;)
 
Der Schakal schrieb:
Genau hier liegt ja mein Ansatz. War es ein gezielter völkermord der von Deutschland ausging oder von Herrn Trotha `? Denn wenn es von herrn Trotha ausging, dann war es eine befugnisüberschreitung. Das heißt das es nicht von Deutschland ausging.

Aber wie gesagt ich werde mich in 2 verschiedenen Büchern darüber informieren ....


Es ist richtig, dass die Regierung keinen Befehl gab. Aber wenn Du dich mit der Kolonialpolitik der deutschen Regierung befasst, wirst Du sehen das sie den Mord gebiligt haben und es genügend Befürworter für den Mord an den Hereros gab. Deshalb bekam der "gute" Trotha auch einen Orden.


Der Schakal schrieb:
Dies ist eine Unterstellung. Informieren tue ich mich schon.

Fragt sich einfach mit was Du dich informierst.

Der Schakal schrieb:
Zudem...wer kann von sich behaupten das er eine "wertneutrale wissenschaftliche Abhandlung " schreiben wird ? Es gibt nur eine ganz geringe Anzahl an Historikern die das schaffen..!!

Dies ist eine Tatsache.

Beweise es. Historiker sind auch nur Menschen. Es gibt genügend gute Historiker die sehr wertneutral schreiben, wenn man versteht was sie schreiben. Klar gibt es solche die nicht Objektiv schreiben und nur eine Seite darstellen und hier muss man halt den Spreu vom Weizen trennen. Es gibt genügend gute Historiker die schreiben neutrale wissenschaftliche Arbeiten, die sind halt nicht immer so wie man es gerne hätte und auch zum Teil anklagend.

Es liegt am Leser eines Buches was er daraus nimmt. Wenn man selber eine Einstellung zum Thema hat, z.B. man meint zu glauben das es kein Völkermord ist und der Autor des Buches halt nun mal meint es sei ein Völkermord, ja dann ist es doch so in dem Auge des Lesers das dieser Historiker keine neutrale Abhandlung. Hingegen jemand der behauptet es ist kein Völkermord der glaubt halt dem der dies auch so schreibt.

Man sollte zuerst selber Neutral an ein Thema herangehen und sich dann einen eigene Meinung bilden. Und immer den ganzen Kontext anschauen und nicht ein Ereigniss herauspicken und das als Beispiel nehmen.
 
ursi schrieb:
Es ist richtig, dass die Regierung keinen Befehl gab. Aber wenn Du dich mit der Kolonialpolitik der deutschen Regierung befasst, wirst Du sehen das sie den Mord gebiligt haben und es genügend Befürworter für den Mord an den Hereros gab. Deshalb bekam der "gute" Trotha auch einen Orden.




Fragt sich einfach mit was Du dich informierst.



Beweise es. Historiker sind auch nur Menschen. Es gibt genügend gute Historiker die sehr wertneutral schreiben, wenn man versteht was sie schreiben. Klar gibt es solche die nicht Objektiv schreiben und nur eine Seite darstellen und hier muss man halt den Spreu vom Weizen trennen. Es gibt genügend gute Historiker die schreiben neutrale wissenschaftliche Arbeiten, die sind halt nicht immer so wie man es gerne hätte und auch zum Teil anklagend.

Es liegt am Leser eines Buches was er daraus nimmt. Wenn man selber eine Einstellung zum Thema hat, z.B. man meint zu glauben das es kein Völkermord ist und der Autor des Buches halt nun mal meint es sei ein Völkermord, ja dann ist es doch so in dem Auge des Lesers das dieser Historiker keine neutrale Abhandlung. Hingegen jemand der behauptet es ist kein Völkermord der glaubt halt dem der dies auch so schreibt.

Man sollte zuerst selber Neutral an ein Thema herangehen und sich dann einen eigene Meinung bilden. Und immer den ganzen Kontext anschauen und nicht ein Ereigniss herauspicken und das als Beispiel nehmen.
1. Und wie ich schon daraufhingewiesen habe, habe ich mich mit der deutschen Kolonialpolitik und mit dem Aufstand der Hereros noch nicht genug beschäftigt.

2. Informieren tue ich mich überall. Bücher, Internet...was sich gerade so ergibt.

3. Ich denke der Beitrag von Papa_Leo ist sehr gut. Wenn du ihn liest kennst du ungefähr meine Einstellung.
Zudem interessiert mich nicht die Meinung einzelner und wenn sie während der Diskussion besser aufgepasst hätten, dann wüssten sie das ich mich mit beiden Seiten beschäftigen werde...:fs: ... ich hasse es nämlich das man sich nur mit einer Seite beschäftigt, ihr dann recht gibt und gut ist....(habe eigene Erfahrungen damit; damals war ich in der 8ten; jetzt in der 13ten).

Daher meine Empfehlung an alle...

...1. Wie vertrauenswürdig ist der Historiker ?
...2. Worauf berufen sich seine Argumente und seine Quellen ? Sind es Quellen von Originalen Dokumenten oder anderen Büchern die man lieber in Frage stellen sollte.
...3. ....

Es gibt noch reichlich Fragen die man stellen muss...

Und zu behaupten, dass jemand neutral an ein Thema herangehen kann ist doch sehr fragwürdig...denn sobald man was zum Thema weiß, ist man beeinflusst....naja ich versuche so Objektiv wie möglich zu sein.

Naja und den Beitrag von Papa_Leo lesen.


Einer meiner Lieblingen ist z.B. der Prof. Bernard Lewis. Ich hatte noch nicht die Möglichkeit eine seiner Bücher zu lesen, allerdings einige seiner Artikel.:)
 
Der Schakal schrieb:
1. Und wie ich schon daraufhingewiesen habe, habe ich mich mit der deutschen Kolonialpolitik und mit dem Aufstand der Hereros noch nicht genug beschäftigt.

Der Schakal schrieb:
Daher sollten sie ersteinmal lernen einen Unterschied zwischen diesen Ereignissen und den Holocaust an den Juden zu machen


Dann informiere Dich zuerst richtig, bevor du anderen Unsachlichkeit unterstellst, die von der Sache mehr verstehen als Du jetzt.

Der Schakal schrieb:
der Diskussion besser aufgepasst hätten, dann wüssten sie das ich mich mit beiden Seiten beschäftigen werde...:

Wenn Du meinst ich passe nicht auf, dann hast Du dich aber gewaltig getäuscht. Ich verstehe sogar, ob Du es glaubst oder nicht was geschrieben wurde.

Der Schakal schrieb:
ich hasse es nämlich das man sich nur mit einer Seite beschäftigt, ihr dann recht gibt und gut ist....(habe eigene Erfahrungen damit; damals war ich in der 8ten; jetzt in der 13ten).

Ich glaube kaum, dass Du an meine Erfahrungen anknüpfen kannst.

Der Schakal schrieb:
Aber wie gesagt ich werde mich in 2 verschiedenen Büchern darüber informieren

Um sich zu informieren muss man nicht nur zwei Bücher zum Thema lesen.
 
ursi schrieb:
Dann informiere Dich zuerst richtig, bevor du anderen Unsachlichkeit unterstellst, die von der Sache mehr verstehen als Du jetzt.
1. So Umwissend bin ich bezüglich der problematik nun auch nicht. Sie sollten sich veilleicht mal genauer damit beschäftigen. Denn jemand der den Holocaust an den juden mit dem herero Aufstand gleichsetzt scheint sich meineserachtens nicht richtig mit der Probelatik befasst zu haben.

Wenn Du meinst ich passe nicht auf, dann hast Du dich aber gewaltig getäuscht. Ich verstehe sogar, ob Du es glaubst oder nicht was geschrieben wurde.

Herzlichen glückwunsch !:)

Ich glaube kaum, dass Du an meine Erfahrungen anknüpfen kannst.
Das will ich mal in Frage stellen... denn jeder mach unterschidliche Erfahrungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

Um sich zu informieren muss man nicht nur zwei Bücher zum Thema lesen.
Aber es ist ein Anfang. Und weitere werden folgen...:teach: ...ich glaube kaum das ich behauptet habe das 2 Bücher reichen ! Selbst 100 müssen nicht reichen...es kommt darauf an wie die Qualität der Bücher ist...:teach: :)
 
Der Schakal schrieb:
Naja da hast du wohl recht...aber Bücher die sich zum Beispiel ausschliesslich auf Originale Dokum. beziehen ... ? Naja...
Nein, auch das ist kein bombensicheres Qualitätskriterium, denn selbst dann können Zitate aus dem Kontext gerissen werden oder nur verstümmelt widergegeben werden. Geschichtsrevisionisten arbeiten sogar vorzugsweise mit dieser Methode und geben sich so den Anschein der Richtigkeit. Deshalb ist es nie ein Fehler, den Hintergrund eines Autors zu betrachten oder Rezensionen zu lesen.
 
Schini schrieb:
Nein, auch das ist kein bombensicheres Qualitätskriterium, denn selbst dann können Zitate aus dem Kontext gerissen werden oder nur verstümmelt widergegeben werden. Geschichtsrevisionisten arbeiten sogar vorzugsweise mit dieser Methode und geben sich so den Anschein der Richtigkeit. Deshalb ist es nie ein Fehler, den Hintergrund eines Autors zu betrachten oder Rezensionen zu lesen.
hmmm...soll das heißen man kann sich bezüglich der Qualität auf nichts verlassen ?

Aber mit einem hast du recht..."den Hintergrund eines Autors zu betrachten oder Rezensionen zu lesen."

Wer sagt mir aber das diese Objektiv sind ? ...
 
Der Schakal schrieb:
hmmm...soll das heißen man kann sich bezüglich der Qualität auf nichts verlassen ?

Aber mit einem hast du recht..."den Hintergrund eines Autors zu betrachten oder Rezensionen zu lesen."

Wer sagt mir aber das diese Objektiv sind ? ...
Dein Verstand, deine Erfahrungen und die Menschen, mit denen du dich austauschst. Außerdem schadet es nie, sich ein bißchen mit Wissenschaftstheorie und Methodenlehre auseinanderzusetzen.

Rezensionen in wissenschaftlichen Journalen werden außerdem geprüft. Das Kontrollverfahren nennt sich "Peer-Review" und bedeutet, dass andere Wissenschafter, die sich mit dem Thema befassen, diese lesen und ihre Meinung dazu abgeben (die allerdings nicht veröffentlicht wird). Das Verfahren ist zwar auch wieder nicht absolut hieb- und stichfest - es gibt immer wieder Skandale wegen gefälschter Forschungsergebnisse, auch in den Naturwissenschaften, wo es auf mehr ankommt - aber es ist eine gute Kontrolle.

Eine große Anzahl von Rezensionen aktueller Veröffentlichungen gibt es übrigens auf H-Soz-u-Kult.
 
So jetzt bin ich in Sachen Facharbeit etwas vorangekommen ;)
Ich würde noch gerne wissen wie es zur Zeit mit den Klagen um die Zwangsarbeiterentschädigung aussieht und wo man das vielleicht nachlesen kann ?!

viele grüße
R0cker
 
Festus621 schrieb:
Zu diesem Thema habe ich kürzlich einen Roman gelesen.
"Herero" von Gerhard Seyfried. Das Buch ist sehr zu empfehlen.
http://www.buecher.de/verteiler.asp?Publica_ID=KNO-11192359321467164947&zz=5275&artikelnummer=000001384758&site=artikel.asp
Ich kenne den Roman nicht selbst, habe aber mitbekommen, daß der Roman nicht unumstritten ist. Einerseits von Literaturkritikern, die dem eigentlichen Comiczeichner nur beschränkte Fähigkeiten zusprechen und andererseits von Historikern, die dem Buch eine zu nüchterne Darstellung der Vorgänge vorwerfen..
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=6753&ausgabe=200402
Ich kenne das Buch nicht selbst, halte mich daher mit einem eigenem Urteil besser zurück.
 
Mercy schrieb:
Sorry, habe ich gerade bemerkt. Dann einfach bei Buecher.de Stichwort "Herero" eingeben. Führt auch zum Ziel.
Vielen Dank für deinen Link. Das Interview mit Seyfried kannte ich noch nicht.

Arne schrieb:
Ich kenne den Roman nicht selbst, habe aber mitbekommen, daß der Roman nicht unumstritten ist. Einerseits von Literaturkritikern, die dem eigentlichen Comiczeichner nur beschränkte Fähigkeiten zusprechen und andererseits von Historikern, die dem Buch eine zu nüchterne Darstellung der Vorgänge vorwerfen..
Ich selber habe im Vorfeld eine gute Kritik über den Roman gelesen und ihn auf Grund dessen gekauft. Wie ich finde, gibt das Buch einen guten Einblick auf die Ereignisse vor 100 Jahren in Süd-West. Teilweise auch aus Sicht der Herero.
 
Festus621 schrieb:
Ich selber habe im Vorfeld eine gute Kritik über den Roman gelesen und ihn auf Grund dessen gekauft. Wie ich finde, gibt das Buch einen guten Einblick auf die Ereignisse vor 100 Jahren in Süd-West. Teilweise auch aus Sicht der Herero.
Ändert aber nichts daran, dass es sich um einen Roman, also Fiction, handelt.
 
Mercy schrieb:
Ändert aber nichts daran, dass es sich um einen Roman, also Fiction, handelt.
:yes: , an dieser Tatsache lässt sich wohl nicht rütteln.
Allerdings ein Roman, in dem neben fiktiven auch historische Personen vorkommen.
Im italienischen gibt es die Bezeichnung "ben trovato" = "gut erfunden". Was so viel bedeuten soll, wie: "So könnte es sich abgespielt haben." Vielleicht trifft dies ja auch auf besagten Roman zu.
 
Ich habe jetzt noch Fragen, die weniger zum Thema als zur Facharbeit sind.

Ist es möglich/legal wenn ich die Facharbeit hier reinstelle, damit sie sich jemand durchlesen kann, bzw. Verbesserungsvorschläge machen kann ?

Und gibt es Computerprogramme, die über die Rechtschreibeprüfung von Word hinausgehen ? D.h auch mit Kommasetzung, Grammatik und einem größeren Sprachwissen?

hierzu schon einmal im voraus: Danke
 
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