Vergleich der Bauweisen verschiedener Epochen

Du meinst hier?
Sorry, aber ich seh hier keine einzelnen und einzelstehenden Pfosten, die den Giebel tragen ...
Nicht den Giebel, das Obergeschoss!

Auf dem ersten Bild siehst du die Blockstube. Auf dem zweiten Bild die Stützkonstruktion, die vorne die Blockstube umschliesst und hinten auf dem Mauerwerk aufliegt. Auf dem dritten Bild das Obergeschoss, dass dann auf dem Umgebinde aufliegt. Auf dem vierten Bild das Mauerwerk, dass hinter und unter der Blockstube liegt. Und da siehst du auch die Fundamente für die Pfosten des Umgebindes. Das Bild gehörte eigentlich an die erste Stelle, dann würde man auch verstehen, wies funktioniert! :motz:
Und wenn das farbige Bildli nicht sooo klein und dunkel wäre, täte man die Pfosten auch sehen.

Es liegt nicht an deinen Augen.. :friends:


Gruss Pelzer


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Hier habe ich aus deinem Link das Prinzip des Umgebindehauses herauskopiert. Du siehst die freistehenden Pfosten vor der Blockstube: Nummer 5, die Umgebindeständer...


Gruss Pelzer


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Hier habe ich aus deinem Link das Prinzip des Umgebindehauses herauskopiert. Du siehst die freistehenden Pfosten vor der Blockstube: Nummer 5, die Umgebindeständer...
Ja, danke, da habe ich es auch gesehen, und auch die Weiterführung zum Laubengang an den Giebelseiten, aber wie sieht es mit den Längsseiten aus? Zumal erwähnt wird, das Umgebinde habe bisweilen nur eine Hausseite betroffen ...
 
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@pelzer
@Brissotin
Nun haben wir ja eine gute Erklärung für das Umgebinde. :winke: Dadurch dass die Blockstube, in der auch gearbeitet wurde, von der Dachkonstruktion unabhängig war, kam es nicht zu unmässiger Geräuschverteilung. Wobei man sich ohnehin die Unterschiede freischwingender und verbundener Deckenkonstruktion ansehen muss. Nicht zu unterschätzen ist bei historischem Blockholzbau auch der Holzschwund. Eine eigenständige Dachkonstruktion bietet Vorteile, nicht nur bei der Lastenverteilung, auch wenn , wie Du sagtest, pelzer, eine normale Konstruktion das Dach hätte tragen können. So könnten die Blockwände schrumpfen oder sich verziehen, ohne das Dach zu beeinflussen ...
 
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...Dadurch dass die Blockstube, in der auch gearbeitet wurde, von der Dachkonstruktion unabhängig war, kam es nicht zu unmässiger Geräuschverteilung...
Das Entkoppeln der beiden Tragkonstruktionen würde bloss die Übertragung des Körperschalls mindern, der Luftschall breitet sich weiterhin aus. Zudem wurden die beiden Tragwerke überall kraftschlüssig verbunden.
Die Leute mögen damals viele Probleme gehabt haben, aber bestimmt keine Schallprobleme!

...Nicht zu unterschätzen ist bei historischem Blockholzbau auch der Holzschwund. ... So könnten die Blockwände schrumpfen oder sich verziehen, ohne das Dach zu beeinflussen ...
Unzählige Blockbauten in der ganzen Welt beweisen dass das Problem mit dem Schwinden/Setzen bewältigbar ist. Dazu braucht es keine so aufwändige Konstruktion.
Übrigens, das Schwinden wäre dem Dach egal. Aber die Türen und Fenster nehmen das Setzen übel, anfangs klemmen sie, später brechen sie!!!

Ich frage mich, wie man beim Umgebindehaus verhindert, dass sich hinter den Pfosten Regenwasser sammelt, was unweigerlich zu Fäulniss führt. Und wegen dem geringen Abstand zur Blockwand ist weder eine Kontrolle noch eine Sanierung möglich. Mit solch einem Detail würde heute ein Holzbauer durch die Prüfung fallen; im ersten Semester!


Gruss Pelzer


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Ich frage mich, wie man beim Umgebindehaus verhindert, dass sich hinter den Pfosten Regenwasser sammelt, was unweigerlich zu Fäulniss führt. Und wegen dem geringen Abstand zur Blockwand ist weder eine Kontrolle noch eine Sanierung möglich. Mit solch einem Detail würde heute ein Holzbauer durch die Prüfung fallen; im ersten Semester!
Ich weiß nur, dass man beim Weinanbau die Holzpfosten zum Schutz gerne mit Teer bestrich, wie auch hier zu lesen ist
http://rhein-zeitung.de/02/04/10/d/lok/00000019.html

Wie auch gerne im Wohnungsbau das auskragende Untergeschoß im Spritzbereich bisweilen geteert bzw. mit Pech bestrichen wurde ...
 
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- aber in die "Lücke" zwischen Pfosten und Wand kommt man mit dem Teerpinsel nie wieder rein...

Gruss Pelzer

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Hoi Caro

Ich kenne die Höhlenwohnungen in der Türkei sehr gut; Derinkuju, Kaymakli usw.
Auch einige in Tunesien (Matmata und Umgebung) und in der Schweiz.

Bloss jetzt habe ich grad keine Zeit...


Gruss Pelzer


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unterirdische Siedlungen

Hoi Caro

In der Türkei soll es nahezu 400 unterirdische Dörfer und Kleinstäde geben. Die meisten (etwa 155) liegen in der Gegend um Kayiseri (Kapadokien).
Am bekantesten ist sicher Derinkuyu: mindestens 8 Stockwerke, reicht 55 Meter in die Tiefe, 1‘000 Bewohner.
Kaymakli: mindestens 4 Stockwerke, weitere sind noch nicht freigelegt. Özkonak: etwa 15 Räume.
Mazi: etwa 30 Räume.
Zelve: zahlreiche Wohnräume zwei Felswanden. Verbindungstunnel von einem Tal ins andere.
Ortahisar: eine mehrstöckige „Burg“ in einem Felszapfen.
Die unterirdischen Siedlungen waren in der Regel bloss in Krisenzeiten bewohnt. In der übrigen Zeit dienten sie als Vorratsspeicher. Die Höhlen verfügen über senkrechte Luftschächte, eigene Brunnen und über raffinierte, rollbare Steintüren.
Und viele weitere...

Ähnliche Wohnhöhlen gibt es auch in Kandovan (Iran).

In Matmata (Tunesien) und der Umgebung gibt es zahlreiche unterirdische Höhlenwohnungen. Die unterirdischen Wohnräume gruppieren sich jeweils um einen zentralen, offenen Hof. Die Zugang in den Hof erfolgt über einen Tunnel. Die Grundidee basiert auf der einer Ghorfa.


Gruss Pelzer


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In Matmata (Tunesien) und der Umgebung gibt es zahlreiche unterirdische Höhlenwohnungen. Die unterirdischen Wohnräume gruppieren sich jeweils um einen zentralen, offenen Hof. Die Zugang in den Hof erfolgt über einen Tunnel. Die Grundidee basiert auf der einer Ghorfa.

Ghurfa oder ġurfa ist das arabische Wort für 'Zimmer'.

Im Übrigen gibt es in Andalusien auch Höhlenwohnungen, Höhlenkirchen und sogar ein Höhlenhotel. In Guadix und Umgebung. Der römische Name von Guadix war Acci, der arabische Name Wādī Āš.

Andalusisches Hobbingen
 
ich glaube caro wollte etwas wissen über ihren ersten link in Langenstein.

Kappadokien, usw. lässt sich schnell selber was finden.

PS, in meinen Büchern habe ich vor Jahren was von 30.000 Menschen in Derinkuyu gelesen.
 
Diese Darstellungen habe ich vor Jahren aus dem Buch Geografía urbana de Granada* kopiert und nun für Euch eingescannt: Zu den verschieden Höhlen sind auch noch die Berufe der Bewohner genannt:
A Landarbeiter (Tagelöhner), mit ein wenig eigenem Landbesitz (linke Seite), Landarbeiter ohne eigenen Landbesitz (rechte Seite)
B Landarbeiter, die eigene Schweine züchten; die Kinder gehen dafür in die Stadt, Müll sammeln
C Industriearbeiter
D Landarbeiter/Müllwerker
E Knecht/ungelernter Industriearbeiter
Die Bewohner der Höhlen F und G lebten von Aufführungen (wohl Flamenco)

*Ich habe mir leider überhaupt keine bibliographischen Angaben gemacht. Google spuckt aber folgendes aus:
J. Bosque Maurel, Geografía urbana de Granada, Zaragoza 1962. Das Buch wurde in Granafa 1988 erneut aufgelegt.
 

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Bosque Maurel(?) datiert den Beginn der Höhlenwohnungen in Granada im Übrigen auf das 16. Jahrhundert. Hauptsächlich hätten sich demnach die gitanos (Zigeuner), die im Zuge der Eroberung Granadas durch die Reyes Católicos als Hufschmiede hierher gekommen wären, in Höhlen niedergelassen, besonders in den Stadtvierteln San Miguel (intramuros) und Sacromonte (extramuros; hier wurden im 16. Jahrhundert einige "antike" Plaketten "gefunden", die wohl im 16. Jahrhundert hergestellt wurden und den Muslimen den Übertritt zum Christentum erleichtern sollten; sie liegen heute im Vatikan, Repliken sind im archäologsichen Museum in Granada zu bewundern, dazu gerne mehr in einem eigenen Thread). Seinen Höhepunkt erreichte aber der Höhlenbau in Garnada erst ab 1800 wegen eines Bevölkerungsanstiegs. Bei einem Zensus des Jahres 1950 wurden von 32.000 Wohnungen in Granada 3.600 Höhlen (knapp 11%) gezählt. Wenn man heute allerdings durch San Miguel oder Sacromonte spaziert, sind viele Höhlen verlassen. Dasselbe gilt für Guadix. Dabei schwören einige Accitanos (Bewohner von Guadix, abgeleitet vom römischen Namen Julia Gemella Acci) auf die Höhlen, die im Sommer kühl und im Winter warm seien. Ein Mitarbeiter des Höhlenmuseums in Guadix erklärte mir, dass die Temperatur in den Höhlen immer gleichbleibend sei.
 
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