Von "Macedonismus", Historiographie und die Geschichte

Dem ist leider nicht so!

Die Sprache der (antiken) Makedonen ist lediglich aus Namen und etwa 150 Wörtern bekannt, die sich vor allem bei griechischen Autoren und auf griechischen Inschriften finden. Das geringe Sprachmaterial scheint verschiedenen Schichten anzugehören.

Trotz gewisser Gemeinsamkeiten mit dem Griechischen wurde das Makedonische in der Vergangenheit nicht als griechischer Dialekt angesehen, was aber neuere Untersuchungen bestreiten. Angesichts der spärlichen Überreste bleibt eine genaue Bestimmung bzw. Zuordnung problematisch.

Das mag sein, aber die Antiken Makedonen haben vor allem den Griechen ein kulturelles Erbe hinterlassen. Wenn plötzlich die Mazedonier das Erbe so quasi "für sich" beanspruchen, sind daher die Griechen sauer. Ob es O.K. ist oder nicht, sei dahingestellt.

Fakt ist, die Mazedonier verleugnen dabei ihr eigentliches kulturelles Erbe, das klar bei den Protobulgaren, Slawen, oder anders ausgedrückt, dem bulgarischen Khanaten und Zarenreichen liegt, bzw. beanspruchen es für sich (Kyrill und Method seien Mazedonier gewesen, die Kyrillische Schrift sei eine Mazedonische Erfindung gewesen, Zar Samuil sei ein Mazedone gewesen samt seiner Armee etc.)
 
Das mag sein, aber die Antiken Makedonen haben vor allem den Griechen ein kulturelles Erbe hinterlassen. Wenn plötzlich die Mazedonier das Erbe so quasi "für sich" beanspruchen, sind daher die Griechen sauer. Ob es O.K. ist oder nicht, sei dahingestellt.

Es dürfte jedem klar sein, dass die antiken Makedonen mit ihrer dem Griechisch verwandten Sprache nicht das mindeste mit den slawisch sprechenden Mazedoniern zu tun haben, die zum einen Slawen sind und zum andern erst ab dem 6. Jh. n. Chr. in ihre heutigen Sitze einwanderten.

Ein heutiger Mazedone könnte lediglich einwenden, dass seine antiken Vorgänger schließlich nicht ausgerottet wurden, sondern sich mit den nachrückenden Slawen vermischten. Das macht sie aber dennoch nur sehr bedingt zu unmittelbaren Nachfahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt drauf an, wie man "Nachfahren" definieren möchte. Also nach "dem (vermeintlichem) Blute", oder sprachlich, oder kulturell, oder sonstwie.
Da Nationen heutzutage meist aus Konstrukten hervorgingen, ist es eh egal, welche Version man nun nimmt, um ein Gemeinschaftsgefühl in einer Nation zu erzeugen.
 
Kommt drauf an, wie man "Nachfahren" definieren möchte. Also nach "dem (vermeintlichem) Blute", oder sprachlich, oder kulturell, oder sonstwie.

Natürlich kann das nur sprachlich und kulturell gewertet werden, nicht jedoch nach ethnischen Kategorien, wozu dann auch die Thraker, Griechen und zahlreiche andere im Lauf der Jahrtausende überschichtete Volksgruppen zählen würden.

Mit gleichem Recht könnten sich die Rheinländer als Nachfahren der Römer bezeichnen! :D
 
Na ja was ist ein Slawe wenn nicht einer der slawisch redet.

Und das die Urbevölkerung erhalten geblieben ist, ist klar.

Immerhin sehen die Slawen nicht überall gleich aus wie alle anderen Sprachgemeinschaften auch nicht.
 
Na ja was ist ein Slawe wenn nicht einer der slawisch redet.

Und das die Urbevölkerung erhalten geblieben ist, ist klar.

Immerhin sehen die Slawen nicht überall gleich aus wie alle anderen Sprachgemeinschaften auch nicht.

Genau so ist es.
 
Makedonien war immer ein Land vieler Gesichter, nicht umsonst nennen die Franzosen einen Obstsalat , (La macédoine), bei denen heist obstsalat (macédoine).
Im Obstsalat sind viele verschiedene Früchte die in einer Verpackung zusammenleben.
Wie in der Balkanlandschaft Makedonien.
Man unterscheidet zwischen Makedonien und Griechenland und auch zwischen Neu-Makedonien und Neu-Griechenland.
Die Slawen Makedoniens sind keine Bulgaren das ist klar, sie sind keine Griechen, das ist gewiss, sie sind keine serben, das weiß man, sie sind keine Russen, oh gott, sie sind keine ukrainer, wer sagt denn sowas?
es sind slawen der region Makedonien.
Die Slawen nahmen damals um 500.n.c den Namen des landes an der dort present war und nämlich makedonien.
Natürlich sind fürm mich die Makedoslawen keine direkte Nachfahren der antiken Makedonier , aber auch die Griechen nicht,
Was haben die Griechen und die Makedoslawen gemeinsam?
-Genau.Sie leben dicht beieinander,und teilen sich länder die damals der antike gehörten.
nun was gehört wem?
Makedonien war so slawisch geprägt das es den griechen schon uninteressant wurde.sie selbst nannten dieses land sklavonia (das wie slawien bedeutet oder so).
Makedonien stand unter vielen Epochen.
Natürlich zuerst die Makedonisch-Hellenische, dann die byzantinische,romanische,bulgarische,serbische,osmanische,jugoslawische,und zuletzt die heutige makedo-slawische epoche.
die heutigen makedoslawe können sich bewusst makedonen nennen aber mit historischen grenzen meiner meinung nach, ! die makedoslawen sind keine antiken makedonier, nur sie leben dort in diesem land,.
würde türken die mehrheit ganz makedonien bilden und von sich sagen, wir sind makedonier.dann ist es wahrhaftig war, aber jedoch eingeschränkt.
sie wären dann nur von der region her makedonisch und ihre sprache wär makedo-türkisch.
weil ihre sprache nur im gebiet makedoniens gesprochen wird.

das heutige frei unabhängige makedonien ist für mich neu-makedonien oder slawo-makedonien.
wäre ganz makedonien unabhängig , trotzdem wäre das volk makedo-slawisch, das würde nichts daran ändern.
jedoch kann ich die makedoslawen verstehen das sie sich mit der antike vertraut fühlen denn die bulgaren machen die makedoslawen zu bulgaren die serben machen sie zu serben , die griechen machen sie zu nichst und weil die große angst nach keiner identität zu groß ist denken sich die makedo-slawen das die antike nicht abstreitbar ist.
sie fühlen sich als antike nachfahren weil keiner dann ihre antike vergangenheit bestreiten kann.
versteht ihr?
alles was heute an stämmen und välker gibt ist nicht mehr das wie vorher,
die antiken griechen sind für mich keine griechen sondern hellenen , die albaner sind für mich keine illyrer. würde das land wirklich so heißen dann schon! es würde dann skipetarisches illyrien heißen.
die mexikaner sind auch nicht mehr die nachfahren der mayas.
versteht ihr?
hört auf den makedo-slawen die identät zu raben so hören auch sie auf die falsche zu finden oder die identität zu der sie nur teils reinpassen. und das gilt auch für die griechen.
AMEN =)
 
Was ist schon Bosnisch?Montenegrisch?Kosovo-Albanisch,Sinti&Roma sprache,flämisch,niederländisch?
sagt es mir!
bosnisch, ist das für euch eine sprache die selbstständig dastehen kann?
auch das bosnische hat eine andere gramatik als die kroaten und serben aber ist es wirklich eine andere sprache?
die sprache mit den kleinen nterschieden wird nur im gebiet bosniens gesprochen, das kosovo-albanische ist dem albanischen nahe, aber nicht rein das albanische was man von den albanern in albanien kennt.
das kosovo-albanische wird nur dort gesprochen wo sich kosovo befindet.
montenegrisch, ist genau so wie das serbiscche, jedoch wird es nur in montenegro gesprochen. (bei unterschiede, da unterscheidet man sich) man unterscheidet bewusst zwischen, montenegrer,bosnier und so weiter,was sin montenegrer? das sind slawen im land montenegro die nur dort vorhanden sind mit ihrer sprache.
bulgarisch und makedoslawisch ist jedoch was ganz anderes.
die grammatik,die wörter,paar zahlen,das alphabet,das land und so weiter...
 
Die serbokroatischen Standardvarietäten gehören zu den südslawischen Sprachen - ebenso übrigens bspw. Bulgarisch, Mazedonisch und Slowenisch.
Griechisch wie auch Albanisch bilden jeweils einen eigenständigen Zweig innerhalb der indogermanischen Sprachfamilie.
Südslawische Sprachen ? Wikipedia
Unterschiede zwischen den serbokroatischen Standardvarietäten ? Wikipedia
Bulgarische Sprache ? Wikipedia
Mazedonische Sprache ? Wikipedia
Griechische Sprache ? Wikipedia
Albanische Sprache ? Wikipedia
 
@Astraion: Nach deiner Argumentation müsste Österreichisch eine eigene Sprache sein, da Österreich 1. länger als "eigenes Reich" existiert, und 2. die Unterschiede in der Sprache sogar größer sind als zwischen dem mazedonischen Dialekt und dem zB westbulgarischen Dialekt. Der heutige Staat Mazedonien ist mEn nichts anderes als eine Erfindung, um den eine gefälschte Geschichte herumgebastelt wurde, besonders in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wurde das forciert. Keine sagt, das die Mazedonier heute nicht unabhängig sein sollen, aber es geht hier um die Identität: Es ist nicht in Ordnung, wenn auf einmal begonnen wird, wichtige Personen der BULGARISCHEN Geschichte, für sich zu vereinnahmen, um nicht gar zu sagen, zu stehlen, und die Geschichte dort AKTIV zu verfälschen, sprich zB Zar Samuil als Mazedonen darzustellen, die Brüder Kyrill und Methodi, usw. usf. Diese Verfälschung geht soweit, das mittlerweile alte, originale mittelalterliche Schriften, auf Stein gemeißelt, absichtlich zerstört wurden, nur weil zB drauf steht : Zar Samuil, Zar der Bulgaren.
 
Dass der Staat Bulgarien heute Bulgarien heißt, ist Zufall. Genauso gut hätte sich der neue Staat auch Westrumelien, Moesien, Sachsen-Coburg etc. heißen können.
Wichtig ist vielleicht, dass Bezeichnungen grundsätzlich arbiträr, also willkürlich sind. Ein Wort ist nur durch die entsprechende Konvention an seine Bedeutung gebunden. Ein Land und ein Volk hat genau den Namen, den Menschen ihm gegeben haben. (Gleiches gilt übrigens auch für die Sprachen. Dass die Österreicher keine österreichische Sprachen haben, liegt nur an der Politik Österreichs. Dass es heute eine Mazedonische Sprache liegt nur an der Politik der Republik Jugoslawien, die vom heutigen Staat Mazedonien fortgesetzt.)
Die Verwendung des heutigen Bulgarien- und Bulgaren-Begriffs auf die Zeit vor der Neugründung Bulgarien im 19. Jahrhundert ist im Grunde ahistorisch, eine Ausdehnung auf Mittelalter und Antike sowieso. Gleiches gilt für Mazedonien, ebenso für Griechenland.
Wer jetzt wen geerbt hat, ist vor allem eine Frage der Einbildung.
Alexander der Große, Kyrill und Zar Samuel lebten zu einer Zeit als andere Kategorien galten.
Wo ist nun bulgarische, wo griechische und mazedonische Gesichte?
Die Geschichte Bulgariens ist eben auch die Geschichte Mazedoniens. Wo liegt den bitte der Ursprung der heutigen Mazedonen, wenn nicht in jenem Teil des Balkans und eben bei jenem slawischen Volk.
Genauso gut könnte man ernsthaft darüber streiten, ob Karl der Große Franzose oder Deutsche, vielleicht auch Belgier war. Oder ob der Prager Schriftsteller Kafka nun Deutscher, Österreicher, Tschecho-Slowake, Tscheche oder Diaspora-Israeli war. Im Grunde geht es da nur um Stolz. :pfeif:
 
Dass der Staat Bulgarien heute Bulgarien heißt, ist Zufall. Genauso gut hätte sich der neue Staat auch Westrumelien, Moesien, Sachsen-Coburg etc. heißen können.
Wichtig ist vielleicht, dass Bezeichnungen grundsätzlich arbiträr, also willkürlich sind. Ein Wort ist nur durch die entsprechende Konvention an seine Bedeutung gebunden. Ein Land und ein Volk hat genau den Namen, den Menschen ihm gegeben haben. (Gleiches gilt übrigens auch für die Sprachen. Dass die Österreicher keine österreichische Sprachen haben, liegt nur an der Politik Österreichs. Dass es heute eine Mazedonische Sprache liegt nur an der Politik der Republik Jugoslawien, die vom heutigen Staat Mazedonien fortgesetzt.)
Die Verwendung des heutigen Bulgarien- und Bulgaren-Begriffs auf die Zeit vor der Neugründung Bulgarien im 19. Jahrhundert ist im Grunde ahistorisch, eine Ausdehnung auf Mittelalter und Antike sowieso. Gleiches gilt für Mazedonien, ebenso für Griechenland.
Wer jetzt wen geerbt hat, ist vor allem eine Frage der Einbildung.
Alexander der Große, Kyrill und Zar Samuel lebten zu einer Zeit als andere Kategorien galten.
Wo ist nun bulgarische, wo griechische und mazedonische Gesichte?
Die Geschichte Bulgariens ist eben auch die Geschichte Mazedoniens. Wo liegt den bitte der Ursprung der heutigen Mazedonen, wenn nicht in jenem Teil des Balkans und eben bei jenem slawischen Volk.
Genauso gut könnte man ernsthaft darüber streiten, ob Karl der Große Franzose oder Deutsche, vielleicht auch Belgier war. Oder ob der Prager Schriftsteller Kafka nun Deutscher, Österreicher, Tschecho-Slowake, Tscheche oder Diaspora-Israeli war. Im Grunde geht es da nur um Stolz. :pfeif:

Genau hier widerspreche ich dir vehemenntst. Fakt ist, dass das Territorium der heutigen unabhängigen Republik Mazedonien ein Territorium war, das sowohl Serbien als auch Bulgarien beanspruchten. Ein unabhängiges Mazedonien gab es nie (ausser in der Antike), außerdem war es nach dem Vertrag von San Stefano bulgarisches Territorium, also nach dem Vertrag, nach dem Bulgarien auch seine Unabhängigkeit bekam.

Ahistorisch ist mEn das Leugnen genau dieser Fakten.

Keiner sagt etwas davon, dass Mazedonien wieder ein Teil Bulgariens wird (wegen der albanischen Minderheit wollen die Bulgaren das auch gar nicht), aber die historischen Fakten, wegen Feigheit, die Wahrheit zu sagen, leugnet, ist das mehr als schändlich.

Von daher sag ich ab jetzt, dass ich 5 Sprachen kann: Österreichisch, Deutsch, Bulgarisch, Mazedonisch, Englisch.
 
Um nochmals zu versuchen, die Diskussion ein wenig zu entspannen, hier noch einmal einige Anmerkungen zur linguistischen Thematik...

Zu den südslawischen Sprachen: Bulgarisch ist ebenso wie Mazedonisch - und eben daneben bspw. noch Slowenisch und die serbokroatischen Standardvarietäten (heute offiziell Serbisch, Kroatisch, Bosnisch und ggf. - weil zukünftige Sprachnorm unklar - Montenegrinisch) - eine eigene Sprache, die sich jedoch andererseits in das südslawische Dialektkontinuum (dessen Existenz niemand bestreiten kann, der seriöse Sprachwissenschaft zu betreiben gewillt ist) einordnen.

Zu den westgermanischen Sprachen: das kontinentalwestgermanische Dialektkontinuum umfaßt die Sprachen Deutsch und Niederländisch - zum früheren westgermanischen Dialektkontinuum gehörte ebenso das Altenglische.
Deutsch ist dabei die geschaffene Standardsprache des hochdeutschen Sprachraums (wo die Zweite Lautverschiebung stattgefunden hat) - linguistisch korrekt deswegen eigentlich Standardhochdeutsch -, Niederländisch eine Standardsprache des mit dem niederdeutschen Sprachraum eng verwandten niederfränkischen Sprachraums (welche beide die o.g. Zweite Lautverschiebung nicht mitgemacht haben). Wäre die deutsche Standardsprache nicht als Standardhochdeutsch (also auf Basis hochdeutscher Dialekte), sondern als Standardniederdeutsch (also auf Basis niederdeutscher Dialekte) entstanden, so wären die Standardsprachen Deutsch und Niederländisch heute mit hoher Wahrscheinlichkeit kaum voneinander zu unterscheiden, wenn nicht sogar nahezu identisch.
Aber zu den diesbezüglich bereits angesprochenen Beispielen...
Flämisch ist eine Sammelbezeichnung für die zum Niederländischen zu zählenden ostflämischen und westflämischen Dialekte. Niederländisch bzw. die Mundarten des Niederländischen selbst ist bzw. sind wie erwähnt sehr eng verwandt mit den Mundarten des Niederdeutschen - linguistisch gesehen ist Niederländisch über die Einordnung deutscher Dialekte (auf deren Basis die einzige Einordnung des Deutschen möglich ist) faßbar.
Österreichisch gibt es linguistisch gesehen nun aber wirklich in keinster Weise: entweder sprechen wir hier im offiziell-amtlichen Gebrauch ebenfalls von der Standardsprache Deutsch bzw. Standard(hoch)deutsch - es ei denn, es gibt noch jemanden, der die ausgestorbene Oberdeutsche Schreibsprache beherrscht und verwendet (was aber jenseits der Sprachspezialisten wohl sehr unwahrscheinlich ist) - oder aber um Dialekte aus der Bairischen Gruppe; hier sind sowohl Mittelbairische Dialekte (z.B. in Niederösterreich, Oberösterreich, Wien) als auch Südbairische Dialekte (z.B. in Tirol, Südtirol, Kärnten) anzutreffen. Grenzen befinden sich dort zwischen Mittelbairisch und Südbairisch bspw. in Tirol (Unterland spricht mittelbairischen, der Rest südbairischen Dialekt) und in der Steiermark (Obersteiermark spricht mittelbairischen, Weststeiermark spricht südbairischen Dialekt).
 
Um nochmals zu versuchen, die Diskussion ein wenig zu entspannen, hier noch einmal einige Anmerkungen zur linguistischen Thematik...

Zu den südslawischen Sprachen: Bulgarisch ist ebenso wie Mazedonisch - und eben daneben bspw. noch Slowenisch und die serbokroatischen Standardvarietäten (heute offiziell Serbisch, Kroatisch, Bosnisch und ggf. - weil zukünftige Sprachnorm unklar - Montenegrinisch) - eine eigene Sprache, die sich jedoch andererseits in das südslawische Dialektkontinuum (dessen Existenz niemand bestreiten kann, der seriöse Sprachwissenschaft zu betreiben gewillt ist) einordnen.

Zu den westgermanischen Sprachen: das kontinentalwestgermanische Dialektkontinuum umfaßt die Sprachen Deutsch und Niederländisch - zum früheren westgermanischen Dialektkontinuum gehörte ebenso das Altenglische.
Deutsch ist dabei die geschaffene Standardsprache des hochdeutschen Sprachraums (wo die Zweite Lautverschiebung stattgefunden hat) - linguistisch korrekt deswegen eigentlich Standardhochdeutsch -, Niederländisch eine Standardsprache des mit dem niederdeutschen Sprachraum eng verwandten niederfränkischen Sprachraums (welche beide die o.g. Zweite Lautverschiebung nicht mitgemacht haben). Wäre die deutsche Standardsprache nicht als Standardhochdeutsch (also auf Basis hochdeutscher Dialekte), sondern als Standardniederdeutsch (also auf Basis niederdeutscher Dialekte) entstanden, so wären die Standardsprachen Deutsch und Niederländisch heute mit hoher Wahrscheinlichkeit kaum voneinander zu unterscheiden, wenn nicht sogar nahezu identisch.
Aber zu den diesbezüglich bereits angesprochenen Beispielen...
Flämisch ist eine Sammelbezeichnung für die zum Niederländischen zu zählenden ostflämischen und westflämischen Dialekte. Niederländisch bzw. die Mundarten des Niederländischen selbst ist bzw. sind wie erwähnt sehr eng verwandt mit den Mundarten des Niederdeutschen - linguistisch gesehen ist Niederländisch über die Einordnung deutscher Dialekte (auf deren Basis die einzige Einordnung des Deutschen möglich ist) faßbar.
Österreichisch gibt es linguistisch gesehen nun aber wirklich in keinster Weise: entweder sprechen wir hier im offiziell-amtlichen Gebrauch ebenfalls von der Standardsprache Deutsch bzw. Standard(hoch)deutsch - es ei denn, es gibt noch jemanden, der die ausgestorbene Oberdeutsche Schreibsprache beherrscht und verwendet (was aber jenseits der Sprachspezialisten wohl sehr unwahrscheinlich ist) - oder aber um Dialekte aus der Bairischen Gruppe; hier sind sowohl Mittelbairische Dialekte (z.B. in Niederösterreich, Oberösterreich, Wien) als auch Südbairische Dialekte (z.B. in Tirol, Südtirol, Kärnten) anzutreffen. Grenzen befinden sich dort zwischen Mittelbairisch und Südbairisch bspw. in Tirol (Unterland spricht mittelbairischen, der Rest südbairischen Dialekt) und in der Steiermark (Obersteiermark spricht mittelbairischen, Weststeiermark spricht südbairischen Dialekt).

Deinen Versuch, die Diskussion hier zu entspannen, allen ehren, aber bitte, du kannst keine südslawische Sprache soweit ich weiß:

Das Mazedonische ist ein bulgarischer Dialekt, wie das Schopische, das Severnajische und das im Südosten gesprochene Thrakische. Der mazedonische Dialekt der bulgarischen Sprache wird nicht nur in der Republik Mazedonien, sondern auch im bulgarischen Pirin-Makedonien gesprochen.

Der mazedonische Dialekt wird erst seit der Gründung Jugoslawiens anerkannt

Im übrigen, ist die Sprache eines, aber das kulturelle Erbe etwas anderes: Genau wie das heutige Österreich über lange Zeit Teil des HRR deutscher Nation war, war das heutige Mazedonien sehr lange Zeit Teil des bulgarischen Zarenreiches. Der Unterschied ist der, das in Österreich keiner anzweifelt, dass das heutige Österreich teil des HRR war, in Mazedonien wird aber HEUTE (bis nach dem Zweiten Weltkrieg sahen sich die Mazedonier selbst als Bulgaren) bestritten, das Mazedonien jemals ein Teil Bulgariens war.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Deinen Versuch, die Diskussion hier zu entspannen, allen ehren, aber bitte, du kannst keine südslawische Sprache soweit ich weiß...

Oh, ich hatte eigentlich auch niemaden angreifen wollen.
Allerdings hast Du Recht, daß ich gerade einmal nichtmuttersprachliche Kenntnisse in einer ostslawischen Sprache und z.T. in einer westslawischen Sprache vorweisen kann, ansonsten aber keine aktiven slawischen Sprachkenntnisse habe.

Das Mazedonische ist ein bulgarischer Dialekt, wie das Schopische, das Severnajische und das im Südosten gesprochene Thrakische. Der mazedonische Dialekt der bulgarischen Sprache wird nicht nur in der Republik Mazedonien, sondern auch im bulgarischen Pirin-Makedonien gesprochen.

Ich hatte doch das südslawische Dialektkontinuum benannt, räume aber ein, daß ich genauer noch zusätzlich hätte von westsüdslawische Gruppe (mit Slowenisch und den serbokroatischen Standardvarietäten) und von ostsüdslawische Gruppe (mit Mazedonisch und Bulgarisch) sprechen müssen.
Ansonsten darf ich auf http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Makedonisch.pdf verweisen...

Anm.: Damit keine weiteren Mißverständnisse aufkommen, betone ich, daß ich nirgendwo von einer Sprachgrenze zwischen Bulgarisch und Mazedonisch geschrieben habe, sondern eben von einem Dialektkontinuum (das ist etwas anderes)...

Im übrigen, ist die Sprache eines, aber das kulturelle Erbe etwas anderes: Genau wie das heutige Österreich über lange Zeit Teil des HRR deutscher Nation war, war das heutige Mazedonien sehr lange Zeit Teil des bulgarischen Zarenreiches. Der Unterschied ist der, das in Österreich keiner anzweifelt, dass das heutige Österreich teil des HRR war, in Mazedonien wird aber HEUTE (bis nach dem Zweiten Weltkrieg sahen sich die Mazedonier selbst als Bulgaren) bestritten, das Mazedonien jemals ein Teil Bulgariens war.

Ich hatte mich - wie geschrieben - auf die Liguistik beschränkt; und was das Kulturelle betrifft, so widerspreche ich Dir keineswegs. Wer bestreitet, daß das heutige Mazedonien während des Mittelalters ab dem 7. bis zum 14. Jh. Teil Bulgariens - wiewohl das serbische Intermezzo 1131/85(?) zu erwähnen ist - war, negiert in der Tat historische Fakten.
 
Oh, ich hatte eigentlich auch niemaden angreifen wollen.
Allerdings hast Du Recht, daß ich gerade einmal nichtmuttersprachliche Kenntnisse in einer ostslawischen Sprache und z.T. in einer westslawischen Sprache vorweisen kann, ansonsten aber keine aktiven slawischen Sprachkenntnisse habe.



Ich hatte doch das südslawische Dialektkontinuum benannt, räume aber ein, daß ich genauer noch zusätzlich hätte von westsüdslawische Gruppe (mit Slowenisch und den serbokroatischen Standardvarietäten) und von ostsüdslawische Gruppe (mit Mazedonisch und Bulgarisch) sprechen müssen.
Ansonsten darf ich auf http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Makedonisch.pdf verweisen...

Anm.: Damit keine weiteren Mißverständnisse aufkommen, betone ich, daß ich nirgendwo von einer Sprachgrenze zwischen Bulgarisch und Mazedonisch geschrieben habe, sondern eben von einem Dialektkontinuum (das ist etwas anderes)...



Ich hatte mich - wie geschrieben - auf die Liguistik beschränkt; und was das Kulturelle betrifft, so widerspreche ich Dir keineswegs. Wer bestreitet, daß das heutige Mazedonien während des Mittelalters ab dem 7. bis zum 14. Jh. Teil Bulgariens - wiewohl das serbische Intermezzo 1131/85(?) zu erwähnen ist - war, negiert in der Tat historische Fakten.

Dann, verstehen wir uns zu 100% richtig, und stimmen überein :friends:
 
Mit Sprachgrenzen kommt man im Südosteuropäischen Raum nicht weit.

Es gibt einen kroatische Dialekte die sind weiter vom Standartkroatischen entfernt als bulgarisch.

Einen anderen der ist knapp dabei einer zu sein.

Slowenisch ist mehr mit dem Tschechischen und Slowakischen verwandt als mit den Südslawischen Sprachen.
 
Mit Sprachgrenzen kommt man im Südosteuropäischen Raum nicht weit.

Es gibt einen kroatische Dialekte die sind weiter vom Standartkroatischen entfernt als bulgarisch.

Einen anderen der ist knapp dabei einer zu sein.

Slowenisch ist mehr mit dem Tschechischen und Slowakischen verwandt als mit den Südslawischen Sprachen.

Das ist wahr. Ich wundere mich ohnehin, warum die Slowenen zu den Südslawen und nicht zu den Westslawen gehören. Sie sind sprachlich näher zu den Westslawen, und auch sind sie die westlichsten Slawen. Nur weil es südlich von Ungarn und Österreich ist, sollte nicht entscheiden, dass slowenisch Südslawisch ist.
 
Das ist wahr. Ich wundere mich ohnehin, warum die Slowenen zu den Südslawen und nicht zu den Westslawen gehören. Sie sind sprachlich näher zu den Westslawen, und auch sind sie die westlichsten Slawen. Nur weil es südlich von Ungarn und Österreich ist, sollte nicht entscheiden, dass slowenisch Südslawisch ist.


Ich hab beide Versionen mal gesehen. Manchmal sind die Slowenen Süd mal Westslawen.

Slowenen haben eine sehr ähnliche Sprache wie die Kroaten in der Umgebung um Zagreb.

Manche Slowenen halten Zagorski für einen slovenischen Dialekt.

Auch die Slawisten des 19 Jahrhundert waren teilweise dieser Meinung.

Sprachgrenzen sollte man also in die Tonne werfen. Vorallem da Slowenen noch verhasster als die Serben bei den Kroaten sind.
 
Ich hab beide Versionen mal gesehen. Manchmal sind die Slowenen Süd mal Westslawen.

Slowenen haben eine sehr ähnliche Sprache wie die Kroaten in der Umgebung um Zagreb.

Manche Slowenen halten Zagorski für einen slovenischen Dialekt.

Auch die Slawisten des 19 Jahrhundert waren teilweise dieser Meinung.

Sprachgrenzen sollte man also in die Tonne werfen. Vorallem da Slowenen noch verhasster als die Serben bei den Kroaten sind.

Man kann die Sprachgrenzen nur zwischen den Ostsüdslawischen (Bulgarisch und Mazedonisch) und den Westsüdslawischen (der Rest bis zum Slowenischen), und selbst da nur sehr begrenzt.
 
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