Mittelalterliches Getreide noch keimfähig?

Hallo :winke:
Bin von meinem Grundstück auf der Burg Kupavar in Somogyvar/Ungarn zurück.
Hatte dort im Mai bis Juni im Weinberg "gegraben" (für Regenwasser -Behälter).
Da ich "nur Sand" habe, wollte ich den "dunklen Mutterboden-Aushub, Sand mit Muttererde" nutzen. Und in so 1,5 m Tiefe war eine 20 cm dicke "Holzkohleschicht". Ein schönes Stück konnte ich gleich verpacken. Werde es Herrn Prov. Kornel demnächst zeigen.
Und habe diesen dunklen Boden mit Holzkohle, im Weinberg verteilt.

Nun meine Beobachtung.
Als ich nun im Juli dort war, wuchs dort an einer Stelle, so 1 m², "wohl Weizen".
Da auf der Burg und im Umkreis von wenigstens einigen Kilometer kein Weizen angebaut wird .....
Meine Frage: Kann ev. der aufgegangene Weizen aus der Holzkohleschicht und Umgebung aus dem Mittelalter sein ??? Und noch ausgetrieben sein ???

Eure Meinung ?!

Gruß Hans-Peter :winke:
 
Hallo :winke:
Bin von meinem Grundstück auf der Burg Kupavar in Somogyvar/Ungarn zurück.
Hatte dort im Mai bis Juni im Weinberg "gegraben" (für Regenwasser -Behälter).
Da ich "nur Sand" habe, wollte ich den "dunklen Mutterboden-Aushub, Sand mit Muttererde" nutzen. Und in so 1,5 m Tiefe war eine 20 cm dicke "Holzkohleschicht". Ein schönes Stück konnte ich gleich verpacken. Werde es Herrn Prov. Kornel demnächst zeigen.
Und habe diesen dunklen Boden mit Holzkohle, im Weinberg verteilt.

Nun meine Beobachtung.
Als ich nun im Juli dort war, wuchs dort an einer Stelle, so 1 m², "wohl Weizen".
Da auf der Burg und im Umkreis von wenigstens einigen Kilometer kein Weizen angebaut wird .....
Meine Frage: Kann ev. der aufgegangene Weizen aus der Holzkohleschicht und Umgebung aus dem Mittelalter sein ??? Und noch ausgetrieben sein ???

Eure Meinung ?!

Gruß Hans-Peter :winke:

Ich würde den Weizen unbedingt gentechnisch untersuchen lassen. :pfeif:

Nein im Ernst, weißt du, wer sich in deinem Weinberg so alles rumtreibt und besonders auf diesem speziellen Quadratmeter, schon mysteriös.
 
Das mittelalterlicher Weizen noch aufgehen sollte, scheint mir eher unwahrscheinlich. Samen verlieren nach einiger Zeit ihre Keimfähigkeit. Wie lang das bei Weizen ist, weiss ich jedoch nicht.

Man sollte jedoch bedenken, dass bis vor nicht all zu langer Zeit Weizen und verschiedene andere Feldfrüchte vergraben wurden um sie zu konservieren und vor allem um sie vor Beschlagnahmung zu verbergen. In der Ukraine wurde das während des Bürgerkrieges, in frühen Sowjetzeiten und noch im 2. Weltkrieg getan.
 
Ich habe vor ein paar Tagen mit einer befreundeten Archäologin über das Thema gesprochen. Die meinte, dass niederländische Archäologen es schon geschafft hätten, neolithisches Getreide (also aus einer Grabung) wieder zum Keimen zu bringen. Mittelalterliches Getreide sollte also auch gehen.
 

Eine Vermutung von mir wäre, dass der Boden relativ feucht ist.
Also: a) ist es ein Weinberg
b) spricht Guenter sen. von einem "dunklen Mutterbodenaushub"

Daraus würde ich schließen:

Es gab zum einen perfekte Bedingungen zum konservieren, weil die Samen nicht durch große Hitze ausgedörrt werden konnten.
Außerdem war die durch Holzkohle angereicherte Erde wahrscheinlich ein perfektes Düngemittel.

Jetzt bleibt festzustellen:

Um was für eine Art von Boden handelt es sich allgemein,
und um was für eine Art von Boden handelt es sich beim Aushub.

Welche Getreidesorte ist es (man kann Rückschlüsse durch den Boden ziehen).

Nun muss man sicherlich die Geschichte der Burg in Betracht ziehen, aber ich denke, dass kann dein Professor besser als ich. Ich habe von der Burg schließlich noch nie etwas gehört.

Gruß Alex
 
Mir stellt sich bei dieser Geschichte ja die Frage, wer sie Walt Disney schon vor 50 Jahren gesteckt hat; ist doch wieder ein deutlicher Hinweis auf die große, große Weltverschwörung, ganz sicher...

Highlights

Sry für den Spam... ;)
 
Ich kann eine gewissse Skepsis bei solchen Meldungen nicht verhehlen. Unter günstigen Bedingungen (Trockenheit, Luftabschluss, niedrige Temperatur) mögen manche Samen sich Jahrzehnte halten. Aber darüber hinaus, das ist schwer zu verifizieren.
Das Material in sogenannten Genbanken wird auch trotz Hightech-Aufbewahrung alle paar Jahre neu ausgesät. So eine Einrichtung ist hier:
IPK Gatersleben
 
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Hallo

Hallo

Zu:Jetzt bleibt festzustellen:
Um was für eine Art von Boden handelt es sich allgemein.....

Danke für Eure Mühe.......
Also: wir haben sonst "reinen Sandboden ohne jegliche Steine noch sonst...... außer "alten Scherben bis Knochen bis Metall"....
http://www.geschichtsforum.de/f54/und-die-bearbeiteten-funde-somogyvar-18279/

Ich versuche, die Bilder von der Grube zu senden.
Die "schwarze Muttererde"(Sandboden mit wenig Humus).... ist selten zu finden und deshalb wollte ich diese auch im Weinberg verwenden. Und habe diese "verteilt".
Beim "graben" habe ich die "Holzkohleschicht" gefunden. Und auch einen schönen "dicken Brocken -eingebeutelt". Ev. könnte der ja zur Altersbestimmung nutzen.
Der Boden ist sonst ...sehr fest-verdichtet.
(in der Grube...ein Zollstock)

Gruß Hans-Peter
 

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Hallo

Zu:Jetzt bleibt festzustellen:
Um was für eine Art von Boden handelt es sich allgemein.....

Danke für Eure Mühe.......
Also: wir haben sonst "reinen Sandboden ohne jegliche Steine noch sonst...... außer "alten Scherben bis Knochen bis Metall"....

Also 1. Gut man könnte noch so Tests machen wie ph-Wert- Messung oder Vorkommen von Mineralien aber ich denke dass das nicht so wichtig ist.
Viel wichtiger ist:
Was machst du den mit Scherben und Knochen?
Gib sie bei einem Archäologen ab, der kann sie untersuchen.

Ich versuche, die Bilder von der Grube zu senden.
Die "schwarze Muttererde"(Sandboden mit wenig Humus).... ist selten zu finden und deshalb wollte ich diese auch im Weinberg verwenden. Und habe diese "verteilt".
Beim "graben" habe ich die "Holzkohleschicht" gefunden. Und auch einen schönen "dicken Brocken -eingebeutelt". Ev. könnte der ja zur Altersbestimmung nutzen.
Der Boden ist sonst ...sehr fest-verdichtet.

Hast erst mal ja ziemlich tief gegraben;) Die Holzkohle-Schicht kann man ganz gut sehen, allerdings habe ich eine Frage zu deinem Holzkohlestück:
Wie lange hast du das in der Hand gehalten??
Denn: Holzkohle verliert ziemlich schnell an seiner archäologischen "Wertigkeit".
Wenn du so ein Stück 3 Minuten an die Luft hältst ist es unbrauchbar.
Deswegen haben wir Holzkohle immer weggeschmissen.
Eine Frage wäre interessant: In welcher Höhe hast du die Scherben gefunden???
Wenn es feucht und gut gedüngt war, wäre doch eher zu erwarten, dass die Körner schön längst keimten, oder?
:grübel: Ja eigentlich ja schon wie bei Kartoffeln:D
ich bin jetzt kein Spezialist, hatte es aber so gemeint, dass diese Schicht eine Art Konservierungsschicht gebildet hat...
 
Und gleich noch ne Beobachtung...

Hallo
Habe diesen Beitrag an drei Weinschulen in Österreich versendet.
Welche Meinung habe Ihr ???
Ist das möglich, das die Reben noch aus dem Mittelalter sein können ???

Gesendeter Text:
Ich hätte eine Bitte.
Können Sie mir anhand des Blattes sagen, welche Rebsorte das ist ?

Ich habe in www.somogyvar.hu in der Nähe der Ausgrabung auf Kupavar mein Grundstück.
(Mein Hobby ist Geschichte und Archäologie und mein kleiner Wein- und Obstgarten. Ich bin Mitglied im Ungarisch Historischen Verein Zürich).
Neben den Römern... haben dort Mönche aus Frankreich ( St.Gilles ) über 500 Jahre gelebt.
Beim "Absuchen des Burgberges" konnte ich diese "Reben"(Bild) finden. Weinreben waren nicht vorhanden (oder schon weg ?).

Meine Frage: könnten das noch "Reben" der Römer oder aus dem Mittelalter sein ?
 

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Meine Frage: könnten das noch "Reben" der Römer oder aus dem Mittelalter sein ?
Wie kommst du denn darauf? Anhand des Blattes dürfte kaum eine Klärung möglich sein.
Wenn dort jahrhundertelang Wein angebaut wurde, womöglich bis in die Neuzeit, ist es doch nicht verwunderlich, dass es verwilderte Pflanzen gibt. Aber bestimmt nicht die ganz alten Sorten, sollte es die gegeben haben, hat sie spätestens die Reblaus im 19. Jh. erledigt.
Reblaus ? Wikipedia
 
Hallo

Eben grade....verwilderte Weinpflanze.....
Und .....ev hatt die Reblaus "eine vergessen"......-lache-
Und....aus Blättern kann man die Rebsorte bestimmen. Bin ja selbst Hobby-Winzer.
Und Somogyvar.... warst du noch nicht in Ungarn ??? (Weinland).

Gruß Hans-Peter
 
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