Austrofaschismus oder Ständestaat?

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crisu

Gast
Ich hätte eine Frage bez. der Zeit zwischen 1933 und 1938 in Österreich: eigentliche wird allgemein in Österreich sowohl von Austrofaschismus als auch von Ständestaat gesprochen, ohne diese Begriffe allerdings voneinander wirklich zu unterscheiden. Der "Ständestaat" wird als die reale Ausprägung des Austrofaschismus ("österreichische Ausprägung" des Faschismus) erklärt.

Bei nährer Betrachtung dieser beiden Begriffe scheint es aber auch eine Diskussion darüber zu geben, ob es überhaupt zulässig ist beide Begriffe zu verwenden: so schreibt z.B. das "Wörterbuch Geschichte" (dtv):
"Im polemischen Sinne wurde der Begriff F.früh auf alle Bestrebungen ausgedehnt, die seit den Erschütterungen des Ersten Weltkriegs auf eine Ablösung der parlamentar.Demokratien durch "nationale Diktaturen" sowie den autoritär geführten Einparteienstaat abzielten. Diese Verallgemeinerung zum Gattungsbegriff ist angesichts der weitgehenden Verschiedenheiten nationaldiktaturstaatl. Verwirklichungsversuche wissenschaftlich nicht zu rechtfertigen (...). (...) Man hat an dem speziellen Inhalt des F. als einer historisch-politischen Erscheinungsform des Nationalismus Italiens festzuhalten."

Jetzt stellt sich für mich die Frage: wenn man von "Ständestaat" in Österreich für die Jahre '33-'38 spricht, wird damit nicht der diktat. Charakter außer Acht gelassen, bzw. zu wenig betont? Bzw. kann man die beiden Begriffe "Austrofaschismus" und "Ständestaat" einer politischen Richtung zuschreiben (rechts-links)?

Danke für die Hilfe!
 
Jetzt stellt sich für mich die Frage: wenn man von "Ständestaat" in Österreich für die Jahre '33-'38 spricht, wird damit nicht der diktat. Charakter außer Acht gelassen, bzw. zu wenig betont? Bzw. kann man die beiden Begriffe "Austrofaschismus" und "Ständestaat" einer politischen Richtung zuschreiben (rechts-links)?

Danke für die Hilfe!

Das ist eine gute Frage.

Der diktatorische Charakter des Austrofaschismus ist im Allgemeinen etwas weniger betont, da ja die Christlichsozialen, die das mit Dollfuß einfädelten, doch als Vorgänger der heutigen ÖVP gelten.
 
Jetzt stellt sich für mich die Frage: wenn man von "Ständestaat" in Österreich für die Jahre '33-'38 spricht, wird damit nicht der diktat. Charakter außer Acht gelassen, bzw. zu wenig betont?

Ich habe mich in http://www.geschichtsforum.de/newreply.php?do=newreply&p=340658 zu der Aussage verstiegen, dass "Ständestaat" keine sinnvolle Charakterisierung ist, und mich dabei auf namhafte österreichische Verfassungsrechtler bezogen.

Wenn Du also den "diktatorischen" Wesenszug hervorhebst, hast Du mE ins Schwarze getroffen. Wie das im einzelnen aussah, auch hinsichtlich der Unterschiede zwischen Italien einerseits, Deutschland andererseits, verdient natürlich eine differenziertere Betrachtung.
 
I
Jetzt stellt sich für mich die Frage: wenn man von "Ständestaat" in Österreich für die Jahre '33-'38 spricht, wird damit nicht der diktat. Charakter außer Acht gelassen, bzw. zu wenig betont? Bzw. kann man die beiden Begriffe "Austrofaschismus" und "Ständestaat" einer politischen Richtung zuschreiben (rechts-links)?

Danke für die Hilfe!

Ich sehe die Charakterisierung als " Ständestaat" lediglich als Metapher.
Sie beschreibt das Staatsgefüge , welches auf die nach 1918 erhaltenen
Eliten aufbaut , daher Staatsapparat . Kirchenapparat und partizierende
Eliten zB. aus der Wirtschaft.( Küss die Hand Frau Geheimrat..:rofl:)

Der politische Druck , welchen der NSDAP-Ableger unter Seyss-Inquart
auszuüben verstand , führte zur vorbeugenden Gegenraktion der
konservativen österreichischen Politikseite unter Dollfuss.
Das gelang wohl auch , weil die österr. Konservativen weit einheitlicher
agierten , als die deutschen Pendandts ( Zentrum , DDP etc )

Insofern könnte man 1933/38 durchaus als Zeit des Austrofaschismus
deklarieren - die politische Struktur gibt das her.
 
Bzw. kann man die beiden Begriffe "Austrofaschismus" und "Ständestaat" einer politischen Richtung zuschreiben (rechts-links)?

Danke für die Hilfe!
Das trifft den Kern des Problems - diese Epoche österreichischer Geschichte ragt weit mehr in die Gegenwart als die Zeit des Dritten Reichs und dient nach wie vor als Projektionsfläche innenpolitischer Auseinandersetzung.

Ich denke dass Dollfuss-Regime war in erster Linie klerikal-autoritär und am ehesten dem System Horthy vergleichbar.
Was aus meiner Sicht Faschismus auszeichnet ist die Verbindung nationalistischer und klassenkämpferischer Elemente, der Versuch die Klassenunterschiede durch ein nationales Wir-Gefühl zu ersetzen (vgl. die nationalsozialistische Volksgemeinschaft). Dieses Element fehlt dem Dollfuss-Staat vollkommen, ganz im Gegenteil fusst dieser ja auf der Repräsenation durch Bersufstand-Vertreter.
 
klerikal-autoritär
Sind denn die Faschisten (Mussolini, Franco...) nicht alle klerikal-autoritär. Ich meine alle Faschisten, ausgenommen Hitler und sein NSDAP.
Ich meine also, dass der Austrofaschismus typischer für den Faschismus ist als der Nationalsozialismus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind denn die Faschisten (Mussolini, Franco...) nicht alle klerikal-autoritär. Ich meine alle Faschisten, ausgenommen Hitler und sein NSDAP.

Nein, der Faschismus ist eine national-revolutionäre Ideologie des 20. Jahrhunderts und deshalb keinesfalls mit älteren klerikal-konservativen Bewegungen deckungsgleich.
Spanien ist ein gutes Beispiel, wo es Spannungen zwischen der faschistischen Falange und den klerikal-konservativen Karlisten, gab, die beide für die von Franco (der kein Faschist war) geführten nationalistischen Putschisten kämpften.

Ich meine also, dass der Austrofaschismus typischer für den Faschismus ist als der Nationalsozialismus.

Ja, das ohne Zweifel. Der Austrofaschismus war ein österreichscher Ableger des Faschismus, während der Nationalsozialimus eine eigenstädige Ideologie mit anderen Wurzeln war.
 
Ja, das ohne Zweifel. Der Austrofaschismus war ein österreichscher Ableger des Faschismus, während der Nationalsozialimus eine eigenstädige Ideologie mit anderen Wurzeln war.
Da bin ich aber ganz anderer Ansicht!!!!

Eine der schwierigsten Fragen überhaupt ist die Abgenzung Faschismus - Diktatur, ich versuch dennoch eine solche aus meiner Sicht und warum der Ständestaat da nicht rein passt.

Ich würde sagen dass die folgenden Faktoren Faschismus auszeichnen:
  • Extremer Nationalismus als Basis der Staatsideologie
  • Neben der staatlichen Organisation tritt eine Partei als zweite Ordnungsmacht auf. Die Partei dominiert das öffentliche Leben vollkommen, von Gewerkschaften bis Jugendorganisationen und duldet keine Konkurrenz
  • Propagierung einer klassenlosen Gesellschaft, die Klassenunterschiede sollen durch eine auf nationale "Volskgemeinschaft" (entstammt zwar der NS-Diktion, passt aber auch auf Italien) ersetzt werden.
  • Staatliche Steuerung der Wirtschaft bis hin zu Planwirtschaft MIT Einschluss der Unternehmer als Ausführende (im Gegensatz zum kommunistischen System finden keine Enteignung statt).
  • Rückgriff auf nationale Mythen, Symbole, Bilder und Begründung einer Art Scheinreligion rund um diese.

Diese Liste kann man sicher weiter ergänzen, diese Punkte sind mir grad eingefallen. Um es kurz zu sagen, Faschismus ist die Verbindung von sozialistischen Elementen mit extremen Nationalismus und konservativer Verbrämung.

Warum ich daher den Ständestaat als nicht faschistisch bezeichnen würde ist zum einen die nicht sonderlich stark ausgeprägten nationalen Züge (Dollfuss versuchte zwar Österreich als das "bessere Deutschland" darzustellen, der Rückgriff erfolgte aber eher aufs "christliche Abendlande"). Was aber mehr fehlt sind die "linken" Elemente, vor allem der Versuch einer Gleichschaltung der Wirtschaft. Ganz im Gegenteil, der Ständestaat bleibt auf dem Kurs der Währungskonsolidierung und versucht nur durch ein paar Projekte (Höhenstraße, Glocknerstraße) Impulse a la Reichsautobahnen (obwohl ja auch Roosevelts New Deal solche staatlichen Megaprojekte zur Konjunkturbelebung angeht). Die anderen genannten Punkte kamen über Ansätze nicht hinaus (Führerkult, nationale Mythen, Volkgemeinschaft usw.). Es wurde zwar versucht, aber es hat immer den Eindruck einer Theaterprobe.

Dollfuss hat es sicher versucht ein faschistisches Regime zu begründen, ist aber damit gescheitert. Er schaffte "nur" eine autoritäre Diktatur.
 
Zuletzt bearbeitet:
MWn werden die linken Elemente des Faschismus weniger betont. Dies ist nach meinen Kenntnisstand auch ein Zug, der nur bei den Nazis auftrat.

Zentrale Punkte sind der Nationalismus, die Negationen (Antikonservatismus, Antimarxismus, Antiliberalismus - dies öffnet natürlich die Tür zu wirtschaftssozialistischen Tendenzen) und das Führerprinzip. Während die extreme Linke sich ein zeitliches Ziel steckt (irgendwann den Kommunismus erreichen), ist der Faschismus räumlich orientiert und möchte sich nur ausdehnen (enger Bezug zum Nationalismus).
Ein sehr spezifisches Merkmal ist die Einstellung zur Gewalt, die nicht als notwendiges Übel oder Mittel zum Zweck, sondern als etwas positives empfunden wird und zum Leben dazugehört. Praktisch als Selbstzweck.
 
  • Extremer Nationalismus als Basis der Staatsideologie
  • Propagierung einer klassenlosen Gesellschaft, die Klassenunterschiede sollen durch eine auf nationale "Volskgemeinschaft" (entstammt zwar der NS-Diktion, passt aber auch auf Italien) ersetzt werden.
  • Staatliche Steuerung der Wirtschaft bis hin zu Planwirtschaft MIT Einschluss der Unternehmer als Ausführende (im Gegensatz zum kommunistischen System finden keine Enteignung statt).
  • Rückgriff auf nationale Mythen, Symbole, Bilder und Begründung einer Art Scheinreligion rund um diese.

Punkt 4 wird bereits von dem in Punkt 1 erwähnten Nationalismus praktiziert.
Zur Wirtschaft, siehe unten.

Um es kurz zu sagen, Faschismus ist die Verbindung von sozialistischen Elementen mit extremen Nationalismus und konservativer Verbrämung.

Stimme zu.

Warum ich daher den Ständestaat als nicht faschistisch bezeichnen würde ist zum einen die nicht sonderlich stark ausgeprägten nationalen Züge (Dollfuss versuchte zwar Österreich als das "bessere Deutschland" darzustellen, der Rückgriff erfolgte aber eher aufs "christliche Abendlande").

Mehr war aufgrund eines fehlenden eigenständigen österreichischen Nationalismus war auch nicht möglich.

Was aber mehr fehlt sind die "linken" Elemente, vor allem der Versuch einer Gleichschaltung der Wirtschaft. Ganz im Gegenteil, der Ständestaat bleibt auf dem Kurs der Währungskonsolidierung und versucht nur durch ein paar Projekte (Höhenstraße, Glocknerstraße) Impulse a la Reichsautobahnen (obwohl ja auch Roosevelts New Deal solche staatlichen Megaprojekte zur Konjunkturbelebung angeht).

Kennzeichen von faschistischer Wirtschaftspolitik ist weniger der starke Staatseinfluß als vielmehr ein auf Autarkie ausgerichteter Korporatismus, welcher Teil der damaligen österreichischen Politik war.

Die anderen genannten Punkte kamen über Ansätze nicht hinaus (Führerkult, nationale Mythen, Volkgemeinschaft usw.). Es wurde zwar versucht, aber es hat immer den Eindruck einer Theaterprobe.

Dollfuss hat es sicher versucht ein faschistisches Regime zu begründen, ist aber damit gescheitert. Er schaffte "nur" eine autoritäre Diktatur.

Warum widerspricht das letztliche Scheitern der Etablierung meiner These das es ein Ableger war, wenn doch das Scheitern in erster Linie aufgrund fehlender Vorraussetzung verursacht wurde und nicht an fehlendem Willen der Führung?
 
Der Korporatismus war Teil der Politik des Ständestaats, dem stimme ich zu. Aber das ist kein "faschistisches" Phänomen, wir finden Korporatismus ja bis heute als Sozialpartnerschaft. Faschismus zeichnet ein Totalitätsanspruch aus und das umfasst auch die Lenkung der Wirtschaft.

Deine Behauptung der Ständestaat sein Ableger gewesen war ja noch keine These. Fakt bleibt - auch von dir unwidersprochen - dass Dollfuss die Errichtung eines auf faschistischer Ideologie ruhenden Regimes nicht gelang. Der Ständestaat war autoritär, aber nicht faschistisch.
d`accord
 
Der Korporatismus war Teil der Politik des Ständestaats, dem stimme ich zu. Aber das ist kein "faschistisches" Phänomen,

Staaten mit faschistischer bzw. Elementen der faschistischen Ideologie waren nunmal Vorreiter bei der Umsetzung des Korporatismus.

wir finden Korporatismus ja bis heute als Sozialpartnerschaft.

Natürlich, schließlich teilt(e) die soziale Marktwirtschafts-Ideologie der BRD einige Ziele des Faschismus wie zum Beipiel nach einer klassenlosen (die Mittelklasse-Obsession), harmonischen (soziale Konflikte werden mit Geld zugedeckt) Gesellschaft.

Faschismus zeichnet ein Totalitätsanspruch aus und das umfasst auch die Lenkung der Wirtschaft.

Der Faschismus war aber keine Wirtschaft durch den Staat, sondern mit dem lenkende Staat, was einer der Gründe für seinen Niedergang war.
 
Sorry, da sind mir ein bissl zu viele Widersprüche in dem Beitrag. Korporatismus findet man in Demokratien genauso wie in faschistischen Regimen. So what?
Naja, kehren wir zurück zum Thema.
 
Nein, der Faschismus ist eine national-revolutionäre Ideologie des 20. Jahrhunderts und deshalb keinesfalls mit älteren klerikal-konservativen Bewegungen deckungsgleich.
Wenn der Faschismus radikal-revolutionär wäre, warum unterlässt es dann bitte Mussolini die repräsentative Monarchie in Italien abzuschaffen. Ansonsten scheint Mussolini auch wenig Interesse daran zu haben, die Gesellschaft auf den Kopf zu stellen.

Eine allmächtige Partei, oder zumindest den Anspruch einer solchen, hatte der Austrofaschismus: Die Vaterländische Front
Sicher, das volle Ausreifen der austrofaschistischen Diktatur verhinderte Adolf Hitler durch Anschluss Österreichs ans Reich.

Ansonsten fehlt den italienischen Faschismus, den ich als Prototyp betrachte, jenes Ausmaß an rassistischer Pseudowissenschaft und Esoterik, welches den National-Sozialismus austzeichnet. Wo den
 
Korporatismus findet man in Demokratien genauso wie in faschistischen Regimen. So what?

Korporatismus entstand bei letzteren und war ein elementarer Bestandteil dieser, was nicht auf erstere zutrifft, wo es auftreten kann, aber nicht muss, wie bei den letzteren.

Wenn der Faschismus radikal-revolutionär wäre, warum unterlässt es dann bitte Mussolini die repräsentative Monarchie in Italien abzuschaffen. Ansonsten scheint Mussolini auch wenig Interesse daran zu haben, die Gesellschaft auf den Kopf zu stellen.

Der Faschismus war gegen etablierte Parteien gerichtet und nicht gegen ein wichtiges Symbol für dessen Abschaffung man keinen Grund hatte, solange er mitspielte.
Auch die Nationalsozialisten ließen Monarchen in eroberten/allierten Ländern im Amt, solange sie sich nicht gegen sie stellten.
 
Der Ständestaat war autoritär, aber nicht faschistisch.
Damit nimmst Du (indirekt) auf die missliche Tatsache Bezug, dass häufig - nicht hier! - jede "Diktatur" von rechts als faschistisch bezeichnet wird.

Im Falle Zwischenkriegs-Österreichs sorgten einige Protagonisten freilich selbst für die gedankliche Zusammenführung: So sprach sich die Heimwehrbewegung 1929 "für den auf faschistischer Grundlage aufgebauten autoritären Ständestaat" aus (zitiert bei Carsten, Der Aufstieg des Faschismus in Europa [1968], S. 276).

Der Korporatismus war Teil der Politik des Ständestaats, dem stimme ich zu. ... wir finden Korporatismus ja bis heute als Sozialpartnerschaft.
Zum letzten Satz der Hinweis, dass Sozialpartnerschaft natürlich ein schillernder Begriff ist und in Österreich auch ein wenig anders konnotiert wird als hierzulande. (Siehe z. B. Sturmayr, Industrielle Interessenpolitik in der Donaumonarchie, 1999, S. 16, wo vom "österreichischen Sonderweg" geredet wird.)

Wie so oft, muss man die Begriffe an ihren "Früchten" erkennen, d. h. an den sozioökonomischen Realitäten. Der italienische Korporatismus z. B. diente insbesondere dazu, Lohndiktate aufzuerlegen, Lohnkürzungen vorzunehmen und die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich zu erhöhen (Beispiel bei Carsten, S. 88 f.) - ein Beispiel, dass es auch mal in die "andere" Richtung ging, habe ich nicht präsent. Auch insoweit sind mE die Übergänge zwischen realer "korporatistischer" und realer "faschistischer" Ordnungspolitik bisweilen fließend.
 
So langsam habe ich den Ständestaat, glaube ich begriffen.
Ein der "Volksgemeinschaft" ähnlicher Frieden soll nach Wunsch Dollfuss Österreich beherrschen. Durch ein Verbot unabhängiger Gewerkschaft wurden Streiks und Arbeitskämpfe unmöglich gemacht > Also hat man eine ständische Ordnung. Grundidee ist eine geeintes Volk ohne störende Parteien und Unruhestifter.

Das NS-Feinbild vom "Standeserzeuger" dürfte es in Österreich nicht gegeben haben.
Überhaupt fehl die antimonarchistische Tendenz in den Faschismen, während Hitler zumindest in den Tischreden gegen den Adel als "blaue Internationale" wettert.
Während Dollfuss über eine Rückkehr der Habsburger nachdenkt, verweigert Hitler sogar dem toten Wilhelm II die Rückkehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Können wir uns auf eine staatliche Zielvorgabe (z.B. Wehrfähigkeit) für die Wirtschaft im Faschismus einigen?

Ja, dagegen habe ich keine Einwände.

Zum letzten Satz der Hinweis, dass Sozialpartnerschaft natürlich ein schillernder Begriff ist und in Österreich auch ein wenig anders konnotiert wird als hierzulande. (Siehe z. B. Sturmayr, Industrielle Interessenpolitik in der Donaumonarchie, 1999, S. 16, wo vom "österreichischen Sonderweg" geredet wird.)

Welche Kennzeichen besaß den der genannte "österreichische Sonderweg"?
 
Also meiner Meinung nach hat der "Ständestaat", welcher der eigentliche Begriff für diese Zeit ist, nichts mit dem "erfundenen, von links gemachten" Begriff "Austrofaschismus" zu tun: Es handelte sich ja um "einen autoritär geführten christlichsozialen Ständestaat", welcher "gegen den Nationalsozialismus Österreich schützte und bekämfte". Also hat der Begriff "Austrofaschismus" gar nichts hier verloren! Im Gegenteil: er ist völlig falsch! Meiner Meinung nach, ist dieser Begriff von den "Sozialistischen Schutzbündlern", oder deren Sympanthisanten, gegen die jener "christlichsoziale Ständestaat" agiert hat, erfunden worden- aber eben falsch .:winke:
 
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