Ich bin nun wahrlich kein Militärhistoriker, aber ich denke, dass die Römer einfach beweglicher waren und deshalb die Griechen ausmanövrieren konnten. Bernd
Sehr richtig
Dazu trug auch die Bewaffnung bei. Das römische Pilum (Wurfspeer) hatte eine eiserne Spitze, wobei die Spitze selbst wohl ziemlich hart, die eiserne Verbindung zwischen Spitze und Schaft eher weich war (hab ich mal vor Jahren gelesen, keine Ahnung mehr wo).
Wikipedia *G*
Pilum ? Wikipedia
Wenn die Römer nun auf Gegner trafen, die sehr dicht gedrängt standen und deren Schilde sich überlappten, dann konnten die Speerspitzen nach dem Speerwurf die Schilde durchdringen. Das weiche Verbindungsteil verbog sich dann, so dass der Speer nicht einfach wieder aus dem Schild herausgezogen werden konnte. Ein mit Speeren gespickter Schild ist wohl schon unhandlich, aber wenn dann noch einige Schilde "aneinandergenietet" werden, schränkt das deren Besitzer noch mehr ein. Solche unbewegliche "Haufen" konnten die Römer wohl dann im Nahkampf aufbrechen, wo sie mit dem Kurzschwert beweglicher und überlegen waren.
Ich denke dass es die Römer schon seit Pyrrhos eher mit Phalanxformationen makedonischer Art zu tun hatten, und weniger mit solchen griechischer Art. (Siehe dieses Bild einer Makedonischen Phalanx:
http://scottthong.files.wordpress.com/2007/05/phalanx4.jpg)
Da gibts nicht viel Schild zum aneinandernieten, der Griechische Aspis-Schild wich hier - damit man die langen Sarissen mit beiden Händen führen konnte, was man auch musste, die Dinger ware bis 6 m lang - einem kleineren illyrischen Schild.
Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen hast du völlig Recht, wenn du sagt, dass die Römer im Nahkampf überlegen waren. Ein Phalangit hatte mit seinem Mini-Schildchen und seinem Dolch einem römischen Soldaten, selbst einem Hastatus, nicht viel entgegenzusetzen. Eine 6 m lange Lanze ist im Nahkampf unbrauchbar (es gibt irgendwo im Forum übrigens eine Diskussion, ob man wohl die abgebrochenen Lanzenenden im Nahkampf gebrauchen konnte - das sei dahingestellt). Ergo: Einmal eine Lücke und die Phalanx war gefährdet. Die Römer konnten das gut ausnützen.
Vielleicht waren die Römer auch einfach nur schlauer. Immerhin konnten sie fließend Latein! :rofl:
:rofl: :rofl: :rofl: :rofl:
Dank dem erfolg- wenn aber auch verlustreichen Verteidigungskrieg gegen Pyrrhos in den 280er - 70er Jahren vor Chr, hatten die Römer ja schon Erfahrung gesammelt im Kampf gegen die Phalanx.
Woran liegt es nun, dass die Perser die Griechen nicht besiegen konnten, die Römer aber schon? Nun, ich denke das Römische Militär war dem Persischen qualitativ ganz einfach hoch überlegen, sowohl Taktisch als auch in der Ausrüstung.
Edit:
Die Römer waren durchaus in der Lage, Schild an Schild in enger Formation zu kämpfen und damit einer Phalanx zumindestens Stand zu halten. Aber sie konnten eben recht flexibel die Formation auch auflösen, um auf taktische Chancen zu reagieren - siehe die sehr gute Beschreibung von Secundus.
Letztlich war die römische Kampfformation ja auch eine Weiterentwicklung der Phalanx. Sie hatten ursprünglich genauso gekämpft wie die Griechen, aber in den Samnitenkriegen (die vor allem in schwierigem Gelände stattfanden) mußten sie zusätzlich zur Phalanx weitere Optionen entwickeln.
Genau, auch wenn man "entwickeln" auch durch "von den Samniten klauen" ersetzen könnte ;-)