Tiere um 1355

Falls sich jemand gewundert hat, dass ich die letzten Tage kaum hier war, es gibt einen Grund: Ich war auf einer Tagung. In deren Rahmen ist ein interessantes Projekt vorgestellt worden, das ich hier zumindest kurz verlinken möchte: Tiere in der Literatur des Mittelalters Es steckt noch in den Kinderschuhen, aber wen die Thematik interessiert, der kann ja über die nächsten Jahre verfolgen, wie sich das Ganze entwickelt.

(Vielleicht der erste sinnvolle Beitratgt in diesem Pfad.)
 
In der ganzen Diskussion habt ihr völlig die Läuse und Flöhe vergessen, die damals wie heute den sehr engen Kontakt zu den Menschen gepflegt haben. :motz::motz:
 
Noch nicht genannt wurden verschiedene Fledermausarten, Schlangen (z.b. Kreuzotter), Adler und andere Raubvögel dürften weiter verbreitet gewesen sein. Ratten nicht zu vergessen, woher hätten die ja sonst die Pest.

Haustiere dürften hauptsächlich Nutzviecher (Hausrind, Schaf, Ziege, Esel, Pferd, Schwein, Katze, usw.) und Tiere für die Jagd (Hunde, Falken für die Adligen, usw.) gewesen sein.
 
Als wilde Tiere des Waldes, von denen Hänsel & Gretel (und ihre französischen Zeitgenossen) Angst hatten gefressen zu werden, kämen allenfalls Frage :
Wolf (wohl nur in Notfällen), Bär (frisst eigentlich keine Menschen), Luchs (ein bisschen klein).

Kann es also sein, dass schon damals die reale Gefahr durch Raubtiere gar nicht so groß war, sondern diese eher dazu herhalten mussten, um diffuse Ängste der Menschen vor "der ungezähmten Natur" zu rationalisieren ?
 
Als wilde Tiere des Waldes ... kämen allenfalls Frage :
Wolf (wohl nur in Notfällen), Bär (frisst eigentlich keine Menschen), Luchs (ein bisschen klein).

Kann es also sein, dass schon damals die reale Gefahr durch Raubtiere gar nicht so groß war, sondern diese eher dazu herhalten mussten, um diffuse Ängste der Menschen vor "der ungezähmten Natur" zu rationalisieren?
Hoi zämä

Wirklich gefährlich für den Menschen waren eher die Wildschweine...

Gruss Pelzer

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(Außer in Zoos, aber gab es die damals schon?)

Menagerien mit exotischen Tieren gab es auch im Mittelalter. Ich glaube, irgendwo gelesen zu haben, Dass Harun Al Raschid Karl dem Großen einen Elefanten schenkte.Seltene exotische Tiere verschenken zu können, war ein Zeichen von Macht, und Herrscher wie Friedrich II. von Hohenstaufen unterhielten eigene Tiergärten. Auf seiner Strafexpedition gegen seinen Sohn umgab er sich mit orientalischem Pomp und führte einen Elefanten mit sich, der zum Erstaunen der Zuschauer in Capua einen Esel durch die Luft schleuderte.

Auch die französischen Könige unterhielten Menagerien mit exotischen Tieren. Doch nicht nur der Hochadel leistete sich Tiergehege. Im ausgehenden Mittelalter hielten viel Städte sich in alten Burggräben Rothirsche, auf die die Ratsherren dann im Herbst Jagd machten, ganz wie die Adeligen. Daran erinnert noch heute die Adresse von Goethe, dessen Geburtshaus am Großen Hirschgraben in Frankfurt/Main liegt.
 
Ich glaube, irgendwo gelesen zu haben, Dass Harun Al Raschid Karl dem Großen einen Elefanten schenkte...
Kein Elefant, ein Nashorn wars. Dieses Nashorn wurde vom Albrecht Dürer als Holzschnitt weltberühmt.

(Die Legende sagt; das Nashorn sei ein ausserordentlich wildes und gefährliches Tier gewesen. Dies hatte einen einen ganz banalen Grund. Das Nashorn wurde in einem engen, feuchten Schiff nach Europa transportiert. Dabei hat es sich einen juckenden Hautpilz eingefangen. Und deshalb war das Tier so wild und zappelig. Auf Dürers Holzschnitt sind die Flecken gut erkennbar. :pfeif:)


Gruss Pelzer


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Kein Elefant, ein Nashorn wars. Dieses Nashorn wurde vom Albrecht Dürer als Holzschnitt weltberühmt.

Einspruch! :richter:

Karl bekam tatsächlich einen Elefanten geschenkt: Abul Abbas ? Wikipedia

Das Nashorn Dürers war hingegen laut Wiki ein Geschenk an Afonso de Albuquerque, Vertreter der portugiesischen Krone in Indien, der es im Rahmen eines diplomatischen Geschenkeaustausches im Jahre 1514 von Sultan Muzafar II., dem Herrscher von Cambay erhalten hatte: Rhinocerus ? Wikipedia

Von Nashörnern und Elefanten im Europa des Jahres 1355 ist mir allerdings nichts bekannt... :S
 
Einspruch! :richter:

Karl bekam tatsächlich einen Elefanten geschenkt: Abul Abbas ? Wikipedia

Das Nashorn Dürers war hingegen laut Wiki ein Geschenk an Afonso de Albuquerque, Vertreter der portugiesischen Krone in Indien, der es im Rahmen eines diplomatischen Geschenkeaustausches im Jahre 1514 von Sultan Muzafar II., dem Herrscher von Cambay erhalten hatte: Rhinocerus ? Wikipedia
Mit den Blaublütern und Dickhäutern hast du wohl recht... :friends:


Gruss Pelzer

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