Warum Friedrich II. als der Große galt und seit wann haben wir ja schon mehrfach an verschiedenen Stellen erörtert
(http://www.geschichtsforum.de/f288/friedrich-der-gro-e-held-oder-verbrecher-28822/
http://www.geschichtsforum.de/f288/...-den-gro-en-und-sp-ter-den-alten-fritz-19421/ ...),
um die zeitgenössische Lobhudelung um den Monarchen soll es hier aber nicht gehen, sondern um die Kritiker, welche eben auch etwas an Friedrich auszusetzen hatten.
Wer kennt welche? Was sagten sie? Wie sind ihre Urteile einzuschätzen? Wodurch waren diese Urteile geprägt? Kannten sie den König aus eigener Anschauung?
Auf ein Zitat bin ich gestoßen, was ich eigentlich recht bezeichnend finde. Leider kann ich nicht mehr Angaben zur Herkunft machen, als diejenigen, welche ich hiermit liefern kann.
Das Urteil klingt zwar etwas harsch, aber Williams war als Botschafter am preußischen Hof von 1749-1751. Weiter zu ihm hier: Charles Hanbury Williams - Wikipedia, the free encyclopedia
Er dürfte schon durchaus seine wirklichen mit eigenen Augen gemachten Betrachtungen in diese Darstellung seiner Meinung eingewoben haben. Außerdem bezeugte auch Thiébault in seiner Analyse über den preußischen Hof (**), dass sich Friedrich II. in den ersten Jahren seiner Regierung ganz akribisch und auch nachsichtig gegenüber denselben um seine Tänzerinnen bspw. gekümmert habe. Der Mangel an einer nötigen Entschädigung der preußischen Edelleute für ihre Aufwändungen als Diplomaten und die daraus resultierende Abneigung derselben für solche Dienste und mancher Konflikt darum wird von Thiébault und anderen Zeitgenossen ebenfalls korrespondierend mit den Aussagen des Sir Charles Hanbury Williams erwähnt.
So denke ich, bei aller Überspitzung der Ausführungen des Briten, dass sie inhaltlich weitesgehend richtig sind.
*Erhard Klepper: "Die Aufklärung der Dame 1700-1800 Nach zeitgenössischen Berichten und Vorlagen" Herbig-Verlag, Berlin, 1957
S. 79-80
** Dieudonné Thiébault: "Friedrich der Große und sein Hof. Erinnerungen an einen 20jährigen Aufenthalt in Berlin", Berlin Story Verlag, Berlin, 2005
(http://www.geschichtsforum.de/f288/friedrich-der-gro-e-held-oder-verbrecher-28822/
http://www.geschichtsforum.de/f288/...-den-gro-en-und-sp-ter-den-alten-fritz-19421/ ...),
um die zeitgenössische Lobhudelung um den Monarchen soll es hier aber nicht gehen, sondern um die Kritiker, welche eben auch etwas an Friedrich auszusetzen hatten.
Wer kennt welche? Was sagten sie? Wie sind ihre Urteile einzuschätzen? Wodurch waren diese Urteile geprägt? Kannten sie den König aus eigener Anschauung?
Auf ein Zitat bin ich gestoßen, was ich eigentlich recht bezeichnend finde. Leider kann ich nicht mehr Angaben zur Herkunft machen, als diejenigen, welche ich hiermit liefern kann.
Sir Charles Hanbury Williams (1750)*"Es ist unglaublich, wie sorgsam sich dieser pater patriae um seine Untertanen bekümmert. Er nimmt sich ihrer sosehr an, daß er sich in ihre Familienangelegenheiten, in ihre Heiraten, in die Erziehung ihrer Kinder und in die Verwaltung ihrer Güter mischt. Von dem Augenblick, wo einer ein Weib nimmt, kann er darauf rechnen, daß er nie wieder befördert wird. Er (ich meine immer den pater patriae) gibt seinen Angestellten sehr kleine Besoldungen, und das ist der Grund, warum er keine Gentlemen auftreiben kann. Seine Gesandten an allen Höfen sind der Abschaum der Erde und haben nichts, auf was sie sich stützen können, als die Unverschämtheit ihres Herren; und in der Tat, die preußische Methode mit den Höfen zu unterhandeln ist so beschaffen, daß ich mich wundere, wie souveräne Fürsten sich dieselbe gefallen lassen können. Wenn aber ein Operntänzer zankt oder jemand von diesen Künstlern und Künstlerinnen ein Paar neue Strümpfe braucht, so ist es der nämliche König von Preußen, der in dieser Angelegenheit das Urteil spricht und der eigenhändig den Brief des Tänzers oder der Sängerin beantwortet. Er ist groß im Großen und klein im Kleinen."
Das Urteil klingt zwar etwas harsch, aber Williams war als Botschafter am preußischen Hof von 1749-1751. Weiter zu ihm hier: Charles Hanbury Williams - Wikipedia, the free encyclopedia
Er dürfte schon durchaus seine wirklichen mit eigenen Augen gemachten Betrachtungen in diese Darstellung seiner Meinung eingewoben haben. Außerdem bezeugte auch Thiébault in seiner Analyse über den preußischen Hof (**), dass sich Friedrich II. in den ersten Jahren seiner Regierung ganz akribisch und auch nachsichtig gegenüber denselben um seine Tänzerinnen bspw. gekümmert habe. Der Mangel an einer nötigen Entschädigung der preußischen Edelleute für ihre Aufwändungen als Diplomaten und die daraus resultierende Abneigung derselben für solche Dienste und mancher Konflikt darum wird von Thiébault und anderen Zeitgenossen ebenfalls korrespondierend mit den Aussagen des Sir Charles Hanbury Williams erwähnt.
So denke ich, bei aller Überspitzung der Ausführungen des Briten, dass sie inhaltlich weitesgehend richtig sind.
*Erhard Klepper: "Die Aufklärung der Dame 1700-1800 Nach zeitgenössischen Berichten und Vorlagen" Herbig-Verlag, Berlin, 1957
S. 79-80
** Dieudonné Thiébault: "Friedrich der Große und sein Hof. Erinnerungen an einen 20jährigen Aufenthalt in Berlin", Berlin Story Verlag, Berlin, 2005