Wie war es in der Burg

Bin vor 15-20 Jahren mit meinen Kindern von Burgstall zu Burgstall gestrolcht.
Haben Tonscherben aufgesammelt.
Es gibt ein Fachbuch anhand dessen man die Burgen mit diesen "Lesefunden" gut datieren kann. (Mal schauen wo ich den Wälzer habe)
"Wir sind Burgenforscher" sagten meine Kinder.
War Klasse.

Hallo,

die Suche mit meinen Kids ist leider auch eingestellt, aber mich findet man, immer noch suchend, auf der einen oder anderen Burg/Ruine in unserer Umgegend :scheinheilig:.
 
Oder setzen wir an den Anfang die Motte: Von, wenn ich mich recht entsinne, den Normannen entwickelt, in Frankreich und England weit verbreiteter Bautypus: Auf einem befestigten, natürlichen oder künstlichen Hügel würde ein hölzerner Wehr- oder Wohnturm erbaut, dem Wirtschaftshöfe als Vorburg vorgelagert waren. Die Anlage wurde durch Gräben und Palisaden geschützt. Die Konstruktion was aus Holz, da das Gewicht eines Steinbaues den Hügel zum Einsturz gebracht hätte.
Wir können gern bei der Motte anfangen.

Wenn ich den großen Koch recht verstehe, war in der Motte der Komfort noch recht gering. Aber ich werde mich erst nächste Woche wieder damit beschäftigen können und dann auch eher ab Mittwoch.:winke:
 
... setzen wir an den Anfang die Motte: Von, wenn ich mich recht entsinne, den Normannen entwickelt, in Frankreich und England weit verbreiteter Bautypus: Auf einem befestigten, natürlichen oder künstlichen Hügel würde ein hölzerner Wehr- oder Wohnturm erbaut, dem Wirtschaftshöfe als Vorburg vorgelagert waren. Die Anlage wurde durch Gräben und Palisaden geschützt. Die Konstruktion was aus Holz, da das Gewicht eines Steinbaues den Hügel zum Einsturz gebracht hätte.
Wir können gern bei der Motte anfangen.

Hier geht's zur Motte... :fs:
 
Hallo,

die Suche mit meinen Kids ist leider auch eingestellt, aber mich findet man, immer noch suchend, auf der einen oder anderen Burg/Ruine in unserer Umgegend :scheinheilig:.

Funktioniert bei Euch die Datierung mit den Tonlesefunden auch? Oder ist das bei uns nur regional ausgearbeitet worden?

Das Buch ist, Irrtum vorbehalten, von Christopf Bizer, aber ich finde es frühestens wenn ich ganz dringend was übers Zollparlament suche...
 
Funktioniert bei Euch die Datierung mit den Tonlesefunden auch? Oder ist das bei uns nur regional ausgearbeitet worden?

habe da so nette Leute bei der UNI und das Landesamt hilft auch, arbeite öfters mit denen zusammen, desalb bei Funden immer schön zu denen und dann in unserer kleines Museum vom Burgverein.

ne hesse
 
habe da so nette Leute bei der UNI und das Landesamt hilft auch, arbeite öfters mit denen zusammen, desalb bei Funden immer schön zu denen und dann in unserer kleines Museum vom Burgverein.

ne hesse

Moment, so professionell hatte ich das nicht gemacht.

Lediglich Tonscherben aufgelesen, und anhand der Scherben die Burg datiert. Als Abenteuerspiel gedacht und gemacht.
Auch alte Knaben machen gern sowas:D

Keine Funde, keine Suche! Will doch keine auf die Finger
 
Oberflächenfunde sind unproblematisch. Solange Du keinen Befund zerstörst (also gräbst). Aber dann sind's ja auch keine Oberflächenfunde mehr.
 
habe da so nette Leute bei der UNI und das Landesamt hilft auch, arbeite öfters mit denen zusammen, desalb bei Funden immer schön zu denen und dann in unserer kleines Museum vom Burgverein.

ne hesse

Moment, so professionell hatte ich das nicht gemacht.

Lediglich Tonscherben aufgelesen, und anhand der Scherben die Burg datiert. Als Abenteuerspiel gedacht und gemacht.
Auch alte Knaben machen gern sowas

Keine Funde, keine Suche! Will doch keine auf die Finger

Oberflächenfunde sind unproblematisch. Solange Du keinen Befund zerstörst (also gräbst). Aber dann sind's ja auch keine Oberflächenfunde mehr.
Gehört aber auch alles nicht mehr direkt hier zur Diskussion über das Leben auf einer Burg.:fs:
 
TT:
Für den Bereich der Schwäbischen Alb hat einer eine Art "Jahresringe"-Methode erarbeitet, um anhand der Lesefunde von Tonscherben die Burg zu datieren.

Gibt es das auch anderswo?
 
Zu den Burgen hab ich mal eine frage:
Weis einer von euch den Grund warum im HRRDN der Typus des Donjon fast nicht gebaut worden ist, dagegen in England, Frankreich und Spanien wohl? Und wie wahr der Wohnkomfort gegenüber den Burgen im HRRDN?

Apvar
 
Zu den Burgen hab ich mal eine frage:
Weis einer von euch den Grund warum im HRRDN der Typus des Donjon fast nicht gebaut worden ist, dagegen in England, Frankreich und Spanien wohl? Und wie wahr der Wohnkomfort gegenüber den Burgen im HRRDN?

Apvar


Was meinst Du genau mit "Donjontyp"?

Burgen die sich um einen Bergfried organisierten oder praktisch nur aus einem mächtigen Turm bestanden gab es auch im deutschsprachigen Raum.
 
Zu den Burgen hab ich mal eine frage:
Weis einer von euch den Grund warum im HRRDN der Typus des Donjon fast nicht gebaut worden ist, dagegen in England, Frankreich und Spanien wohl? Und wie wahr der Wohnkomfort gegenüber den Burgen im HRRDN?

Apvar

Hallo,

wir beginnen mit der Motte, an der ich, wie ich hoffe am Wochende so gut wie fertig bin.
Deine Frage ist vollauf berechtigt, aber aus dem Stehgreif heraus kann ich Dir da leider nicht weiterhelfen.
Schau mal hier werden die wesendllichen Unterschiede schon genannt.
Aber eine sorgflätigen Überarbeitung ist den Frage alle mal wert!
Donjon ? Wikipedia
Burgendaten

ne hesse
 
Mir ist klar, das der Typus mit dem Donjon eine höhere Wohnqualität hatte, bzw der Bergfried in den Burgen bei uns mehr Festungscharakter hatte. Deshalb die frage wieso ist der Donjon-Typus bei uns fast nicht gebaut worden?
Ist im HRRDN zuviel Krieg geführt worden, so das man mehr Festungsartige Gebäude benötigte? Oder hat man durch den Bergfried auch einen besseren Schutz, weil Fluchtburg, für die Bevölkerung gehabt?

Apvar
 
Mir ist klar, das der Typus mit dem Donjon eine höhere Wohnqualität hatte, bzw der Bergfried in den Burgen bei uns mehr Festungscharakter hatte. Deshalb die frage wieso ist der Donjon-Typus bei uns fast nicht gebaut worden?
Ist im HRRDN zuviel Krieg geführt worden, so das man mehr Festungsartige Gebäude benötigte? Oder hat man durch den Bergfried auch einen besseren Schutz, weil Fluchtburg, für die Bevölkerung gehabt?

Apvar

Wenn man die Burgen des Donjontypus sieht, die in Wikipedia dargestellt sind, stellt man fest, dass es durchgehend Burgen im Flachland sind, höchstens auf einer geringen Anhöhe bzw. sogar einem künstlichen Hügel. Die Höhenburgen die ich in Frankreich und Spanien kenne, haben wiederum kleinere Türme in der Art unserer Bergfriede.

Die Burgen im Deutschsprachigen Raum sind überwiegend Höhenburgen. Bei Burgen in der Ebene handelt es sich häufig um Wasserburgen die Ihrerseits oft einen befestigten Pallas oder größeren Wohnturm haben die einem kleinen Donjon ähneln.

Ich meine sowieso, dass der Übergang fliessend ist. Ich bin in genügend Burgen gewesen, dessen Bergfried auch bewohnt war. In D fehlen nur die Beispiele der größten normannischen Turmburgen. Der Typus solcher gewaltigen Flachlandburgen fehlt bei uns aber sowieso vollkommen.
 
Die Burgen im Deutschsprachigen Raum sind überwiegend Höhenburgen. Bei Burgen in der Ebene handelt es sich häufig um Wasserburgen die Ihrerseits oft einen befestigten Pallas oder größeren Wohnturm haben die einem kleinen Donjon ähneln.

Ich meine sowieso, dass der Übergang fliessend ist. Ich bin in genügend Burgen gewesen, dessen Bergfried auch bewohnt war. In D fehlen nur die Beispiele der größten normannischen Turmburgen. Der Typus solcher gewaltigen Flachlandburgen fehlt bei uns aber sowieso vollkommen.

Am Niederrhein sind meist Wasserburgen gebaut worden, klar. Diese hatte, so wie man sie heute sehen kann einen Bergfried und kein Donjon. Dieser hätte ja theoretisch auch auf einer Motte gepaßt. Oder ist diese Beobachtung nur für den Nierrhein gültig? Meine im Münsterland auch eher Wasserburgen mit einem Bergfried gesehen zu haben, ebenso in Mrdemblick (NL) und Muiden (NL).

Apvar
 
Die Burgen im Deutschsprachigen Raum sind überwiegend Höhenburgen. Bei Burgen in der Ebene handelt es sich häufig um Wasserburgen die Ihrerseits oft einen befestigten Pallas oder größeren Wohnturm haben die einem kleinen Donjon ähneln.
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Ich bin mir da jetzt nicht sooooo sicher.
Denke eher, dass die Fundlage bei den Höhenburgen deutlich besser ist. während in den Ebenen die Flächen wieder überbaut wurden und wenn es mit einem Stall war, ist dies auf den Höhen fast immer nicht geschehen.

Ich wohne im Mittelgebirge, praktisch auf jeder Bergspitze findet man Spuren von Befestigungen, aus welcher Zeit ist in aller Regel unbekannt.
In den Tälern dagegen ein paar wenige Römerkastelle, fertig.
 
Am Niederrhein sind meist Wasserburgen gebaut worden, klar. Diese hatte, so wie man sie heute sehen kann einen Bergfried und kein Donjon. Dieser hätte ja theoretisch auch auf einer Motte gepaßt. Oder ist diese Beobachtung nur für den Nierrhein gültig? Meine im Münsterland auch eher Wasserburgen mit einem Bergfried gesehen zu haben, ebenso in Mrdemblick (NL) und Muiden (NL).

Apvar
Das Münsterland ist das Land der Wasserburgen.
Burg Vischering bei Lüdinghausen ist als Prototyp der sogenannten Ringburg in vielen Schulgeschichtsbüchern zu finden.
Die größte Dichterin Deutschlands erblickte das Licht der Welt auf Burg Hülshoff bei Münster.
Raesfeld, Lembeck etc. sind wunderschön.
Burgen, die im Wasser träumen: Das kommende Ziel eines Forumstreffens?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die größte Dichterin Deutschlands erblickte das Licht der Welt auf Burg Hülshoff bei Münster.

Und verlebte ihre letzten schönen Jahre auf der Meersburg:pfeif: am wunderschönen Bodensee.

OT: Den Zugang zu ihren Werken hat mir leider lange die Zwangslektüre Judenbuche verstellt.
 
Über weite Teile des MA hatten Könige und Fürsten ja keinen festen Hauptsitz sonder zogen mit ihrem Gefolge durch ihr Herrschaftsgebiet , von daher waren in dieser Zeit die meistens Burgen keine Herrschaftssitze .
Die meisten Burgen gab es in der Nähe von Grenzen und Handelswegen zu derem Schutz und Kontrolle .
In unserer Ecke hat es damals vor Burgen nur so gewimmelt , die Burg Lichtenberg , die Wasserburg in Gebhardshagen , die Asselburg in Hohenassel ,Lutter am Barenberge ,Oelber am weissen Weg, eine ehemalige Wasserburg usw.
Die hohe Dichte ergab sich aus kreuzenden Handelswegen und den Grenzen zwischen Hildesheim und Braunschweig .
 
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