Meinem Empfinden nach wird der Begriff des Terrors vielmehr im Zusammenhang mit der Bombadierung deutscher Städte gebraucht (Alliierter Bombenterror) und klammert nur all zu oft die Ursachen und Zusammenhänge aus.
Der Begriff Terror (v.lat. Schrecken) beschreibt eher die Auswirkungen der Bombardierungen und ist somit nicht geeignet die unterschiedlichen Intentionen und Hintergründe der alliierten und der deutschen Bombardements zu fassen.
Das ist m.M.n. nicht ganz korrekt. Es sind zwei verschiedene Aspekte, wieso der Krieg begonnen, und wieso eine bestimmte Kriegstat begangen wurde.
Unter den Alliierten befolgte man die Theorien über den Luftkrieg des Generals Duhuets, der die Auffassung vertrat, man könne ein Land in die Knie zwingen durch Angst und Schrecken, verbreitet durch massive Luftschläge. Diese Theorie fand nicht nur im "grossen" Krieg zwischen entwickelten Ländern Anwendung, sondern auch in den kleinen Kolonialkriegen der Zwischenkriegzeit. (Irak, Syrien, Afghanistan, Marokko, Äthiopien).
Es gibt sogar ein Zitat (ich glaube von Harris) darüber dass man die Araber im Irak am einfachsten zur Ruhe bringt, wenn man auf jedes Dorf eine möglichst große Fliegerbombe abwirft. In der Tat hat das auch gewirkt, die Aufständischen haben irgendwann klein beigegeben (es wurde auch Giftgas verwendet).
Die Franzosen beendeten den Aufstand in Syrien in dem sie die Altstadt von Damaskus mit Artillerie beschossen. Es gab dabei hunderte von (überwiegend zivilen) Toten.
Die Spanier wendeten diese vorgehensweise in Marokko an und beschossen, bzw. bombardierten mit Schiffen, Flugzeugen und Artillerie, alle erreichbaren Aduars im Riff-Gebirge. Das Ziel war auch schlichter Terror zur Niederschlagung des Widerstandes.
Im Spanischen Bürgerkrieg haben die Italiener, Deutschen und aufständische Spanier das selbe Ziel verfolgt, jedoch bald festgestellt, dass es zu nichts führte. Ein Zusammenbruch der Moral wurde nicht erzielt, der Widerstand versteifte sich eher. Bombardiert wurden nicht nur das oft zitierte Guernica, sondern auch Madrid, Barcelona, Valencia, Alicante, Cartagena, Almeria.
Auf deutscher und Italienischer Seite glaubte man deshalb bei Kriegsbeginn nicht mehr, dass man durch diese Methode einen Gegner niederzwingen konnte, die Luftflotten waren darauf dann auch nicht ausgelegt. Auf britischer (und amerikanischer) Seite glaubte man das jedoch schon, und baute entsprechende Flugzeuge und Kapazitäten auf.
Es gab garantiert auch unter den deutschen Angriffen viele, die kein konkretes "taktisches" Ziel hatten (die Zerstörung eines Verkehrsknotens, einer Verteidigungsstellung einer Produktionsstätte etc.) sondern eher auf Demoralisierung (also Terror) ausgelegt waren, wie die Angriffe auf Warschau oder Rotterdam, dass waren jedoch eher Ausnahmen. In diese Kategorie gehörten auch einige der Angriffe auf England in der späteren Phase des Krieges, so wie die "Vergeltungsschläge" der V-Waffen auf London. (Beim Raketenbeschuss von Antwerpen, versuchte man eher den Hafenbetrieb der Alliierten zu stören).
Bei den Alliierten, besonders den Briten, war es jedoch die Regel, auch wenn man dabei beiläufig militärisch sinnvolle Ziele traf. In Dresden war diese jedoch garantiert nicht das Objektiv. In der Tat stehen die Kasernen im Norden der Stadt noch heute, so wie auch zahlreiche Rüstungsbetriebe im Umland, die bei dem Angriff nicht einmal beschädigt wurden, obwohl sie leichte Ziele Darstellen.
Selbstverständlich waren streng "militärische" Angriffe (noch dazu unter völliger Verachtung möglicher ziviler Opfer) kriminell und verwerflich, wenn sie im Zuge eines kriminellen Eroberungs- und Vernichtungskrieges geführt wurden.
Hinter den "strategischen" Angriffen auf zivile Objektive (also Terrorangriffe), auch wenn sie im Zuge eines Verteidigungskrieges erfolgen, steht eine ganze Theorethische und Moralische Auffassung (und vor allem eine Tradition) die mit den "hehren Zielen" dieses Krieges nicht unbedingt einhergehen.