Affirmative Kunst

Später mehr dazu, aber als Anregung zur Diskussion "Kunst-oder nicht" passt diese Seite ganz gut. Interessant z.B. dass Picasso, der wie er sagte den "Spieltrieb" seiner Fans befriedigte, sich in diesem Zeitraum (Kubismus) nicht als Künstler betrachten möchte und auch z.B. Schiller's Statements kann man nicht von der Hand weisen.
Was ist Kunst?

Na, ich kriege mich nicht mehr ein.
Einen Zeitraum "Kubismus" zu benennen, ist aber sehr weit her geholt.
Male ich Kreise, heisst die Zeit dann Kreisismus?
 
Aber kann man das ganze eigentlich noch als Kunst bezeichnen? Ist Kunst zur bloßen Unterstützung eines Machtapparats noch Kunst? Oder nur Propaganda und Herrschatsinstrument?
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Natürlich ist es Kunst, jede Epoche und Nation hat ihre Art der künsterlischen Darstellung in allen Bereichen.<o:p></o:p>
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Schau Dir z.B. den Maler Willy Stöwer an, der berühmteste Marinemaler in Deutschland zur Kaiserzeit.<o:p></o:p>
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willy stöwer - Google-Suche<o:p></o:p>
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Seine Werke werden heut sehr Teuer gehandelt und er war sehr eng mit der kaiserlichen Marine verbunden, denn nach deren Untergang 1918, wurde es auch still um Willy Stöwer.<o:p></o:p>
 
Na, ich kriege mich nicht mehr ein.
Einen Zeitraum "Kubismus" zu benennen, ist aber sehr weit her geholt.
Male ich Kreise, heisst die Zeit dann Kreisismus?

Zeitraum bzw. Zeitintervall. Die Jahre in denen Picassos Werke überwiegend dem Kubismus entsprechen. :S Zudem habe ich den Kubismus in Klammern gesetzt, um eben diesen Intervall zeitlich einzugrenzen.
 
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Kubismus ist die anerkannte Bezeichnung einer Kunstströmung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wichtigster Vertreter ist sicherlich Picasso, Kubismus findet man aber nicht nur in der bildenden Kunst, sondern auch in der Architektur.
 
Kubismus ist die anerkannte Bezeichnung einer Kunstströmung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wichtigster Vertreter ist sicherlich Picasso, Kubismus findet man aber nicht nur in der bildenden Kunst, sondern auch in der Architektur.

Ja, ich habe es ja verstanden.
Aber ich begreife immer noch nicht, wie man einen Zeitabschnit nach den Pinseleien, eines einzelnen Menschen benennen muss.
Weil Picasso schräge Vierecke malte, hat er doch nicht die Welt verändert.
 
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Ja, ich habe es ja verstanden.
Aber ich begreife immer noch nicht, wie man einen Zeitabschnit nach den Pinseleien, eines einzelnen Menschen benennen muss.
Weil Picasso schräge Vierecke malte, hat er doch nicht die Welt verändert.
Genau genommen waren es zwei, nur ist Georges Braque weniger bekannt ... :devil::friends:und sie waren auch nicht die Einzigen, sondern lediglich die Ersten, die mit diesem Stil, sagen wir mal "experimentierten".

Aber du triffst doch den Nagel auf den Kopf: je abstrakter, ja unverständlicher, sinnloser die Darstellung, umso mehr Applaus für den Künstler sagt Picasso, der sich sogar einen Spaß daraus machte.
 
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Ja, ich habe es ja verstanden.
Aber ich begreife immer noch nicht, wie man einen Zeitabschnit nach den Pinseleien, eines einzelnen Menschen benennen muss.
Weil Picasso schräge Vierecke malte, hat er doch nicht die Welt verändert.
Es ist ja auch, m.E. "nur" eine Kunstepoche.:winke:

Ob nun die Zeitgenossen das, was einer Kunstepoche den Namen gab, mehrheitlich auch als Kunst oder gute Kunst ansahen, steht freilich auf einem anderen Blatt, da eben die Bezeichnungen später aufkamen. Z.B. Impressionismus, man könnte auch von der Epoche der Historienmalerei mit Meissonier, von Werner und Menzel sprechen. Wobei sich Menzel sicherlich nicht so leicht in eine Schublade stecken lässt.
 
Naja, dann bringe ich mal Karl Marx ins Spiel, der hat mit Kunst nichts am Hut gehabt.
Aber trotzdem etwas die Welt verändert.
Oder ein Martin Luther. Über die redet man, aber eine Epoche wurde nie danach gegründet.
 
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Grundsätzlich denke ich, ist auch das Kunst.

Wobei ich eben auch an nicht totalitäre Regime denke.
Da hätte ich aber gern von Dir erstmal ein Machtwort, ob Du nur affirmative Kunst totalitärer Regime oder allgemein solche Kunst diskutieren möchtest.

Da ich gegen Totalitarismus bin, erlaube ich natürlich über beides zu diskutieren Brissotin.

Klaus:

Kunst soll ja gerade die Gesellschaft wiederspiegeln, das hat die stalinistschen Kunst doch tatsächlich gemacht. Und die heutige - s. o. - auch.

Nein! Kunst soll auf keinen Fall zwingend die Gesellschaft widerspiegeln - da hätte sie ja schon wieder Grenzen.
Kunst kann alles widerspiegeln - Gesellschaft, aber vor allem auch Wünsche oder Gefühle des Künstlers, also auch Utopien.
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Und auf die Gefahr hin einen roten zu bekommen meine ich trotzdem folgendes:
Generell finde ich eigentlich nicht, dass man beispielsweise die Werke Elk Ebers (NS-Maler) als wirkliche Kunst bezeichnen kann, denn diese affirmative Kunst hat Grenzen, da sie sich ja an die Parteivorgaben und NS-Kunstvorstellungen gehalten hat - Kunst ist aber grenzenlos.
Ergo: Keine wirkliche Kunst.
Allerhöchstens loses Gezeichne, das für manche vllt. einen ästhetischen Charakter hat - aber mit künstlerischem Schaffen wenig zu tun hat.
 
Und auf die Gefahr hin einen roten zu bekommen meine ich trotzdem folgendes:
Generell finde ich eigentlich nicht, dass man beispielsweise die Werke Elk Ebers (NS-Maler) als wirkliche Kunst bezeichnen kann, denn diese affirmative Kunst hat Grenzen, da sie sich ja an die Parteivorgaben und NS-Kunstvorstellungen gehalten hat - Kunst ist aber grenzenlos.
Ergo: Keine wirkliche Kunst.
Aber kann das nicht auch ein "Zufall" sein, dass man just so malt (als Beispiel) wie es dem Regime in den Kram passt?:grübel:
Du verstehst, was ich meine?

Was wäre nun, wenn es nicht zeitgleich das NS-Regime gegeben hätte? Wäre dann diese NS-Kunst nicht genauso zu verachten oder als Kunst einzustufen gewesen?:grübel:
 
Hm?
Beispiel Elk Eber hat ein Bild marschierender SA-Männer gemalt.
Hätte es das Regime nicht gegeben, dann (nimm ich jetzt mal an) auch die SA nicht, d.h. das bild zeigte nur eine Gruppe marschierender Männer.

Dann wäre es keine affirmative Kunst gewesen - und Eber wäre seinen eigenen Grundsätzen gefolgt.

Ich versteh was du meinst, aber das ist wohl eher ein Theoriefall.
Ich weiß das klingt absurd - das ein und das selbe Bild - ich würde es in dem einen Fall nicht als Kunst, im anderen schon abtun.
 
Können konnten die schon was, keine Frage.
Aber unter Kunst verstehe ich etwas "aus dem Hirn heraus, etwas berufenes zu schaffen", nicht ein Auftragsmaler.
Sollte ich Kunst definieren, würde ich sagen, Genie lässt sich nicht definieren, das entsteht im Kopf und nicht in einer Partei.
 
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Es ist dann aber die Frage, ob Du damit nicht Auftragskunst, entfernen wir uns mal vom dritten Reich an sich, schon persé als "nicht Kunst" begreifen willst.
:grübel:
Du sagst jetzt, jemand, der etwas ohne eine bestimmte Absicht malt, sondern nur aus dem eigenen Bedürfnis nach dem Motto "Hey, ich mach das jetzt." macht ausschließlich Kunst?
 
Können konnten die schon was, keine Frage.
Aber unter Kunst verstehe ich etwas "aus dem Hirn heraus, etwas berufenes zu schaffen", nicht ein Auftragsmaler.

Sollte ich Kunst definieren, würde ich sagen, Genie lässt sich nicht definieren, das entsteht im Kopf und nicht in einer Partei.
Eben da bin ich kritisch.
Würde das nicht viele Porträtmaler disqualifizieren?:grübel:
 
Hatte jetzt zwei Allegorien von Bellotto gesucht, aber leiter nicht im Netz gefunden. Sie sind aber wohl auch noch nicht lang dem italienischen Meister zugeschrieben. Vielleicht weiß ja jemand, was ich meine.

Ich wollte nur mit den Beispielen mal vom Zusammenhang mit dem 3. Reich wegkommen, weil so eine Fokussierung doch auch manchmal ein bisschen den Blick verstellt.
 
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