Heiraten

DAs habe ich auf der Seite - Fußtritt nach der Hochzeit: Kuriose Sitten im Mittelalter
gefunden.
Welche Leute waren das, vor denen der Akt vollzogen wurde? Der Vater der Braut? Die Mutter des Bräutigams? Der Priester, ein Kumpel des Vaters? Ist diese Sache glaubwürdig?
Und der Fußtritt: Wo landete dieser? am Schienbein, am Hintern?
Fragen über Fragen


Im vorpetrinischen Russland war es üblich, dass der Brautvater dem Schwiegersohn eine Peitsche schenkte, als Symbol, dass sie von seiner Gewalt in die des Ehemanns übergegangen sei. Der Bräutigam versicherte in einem ritualisierten Dialog, dass er die Peitsche nicht brauchen werde, behielt sie aber für den Fall, dass Madame nicht spurte. Von einem orthodoxen Mönch gab es ein Hausväterwerk, dass alle Bereiche häuslichen Lebens umfasste, vom einmachen von Pilzen, bis zum "fachgerechten" vermöbeln der Ehefrau.

Peter I., der die Barbarei mit oft barbarischen Mitteln bekämpfte, hielt diesen Brauch für hinterwäldlerisch und barbarisch, weshalb er per edikt anordnete, dass ein Kuss des ehemanns die Übergabe der peitsche ersetzen sollte.
 
Ich häng mich mal hier dran.

Weiß eigentlich einer Näheres dazu, wie im Frühmittelalter die kirchliche Trauungszermonie selbst ablief? (So es denn eine gab. Es könnte da eventuell von diversen Merowingern, Karolingern oder Ottonen was überliefert sein, allerdings ist das ein Bereich, in dem ich nun überhaupt nicht belesen bin.)

Es geht nicht um ein Buch, sondern um ein reales Vorhaben. (15 Jahre Probefahren krieg' ich sonst nirgends, hat sie gesagt :pfeif:)
 
Eine feste Zeremonie gab es im Frühmittelalter noch nicht, viel mehr noch hatte sich zu dieser Zeit die krichliche Eheschließung noch nicht mal etabliert. Evtl findest du aber in desem googlebook etwas zum drumrumbauen (Seiten 84 ff.): Das Herrenrecht der ersten Nacht ... - Google Bücher (nicht vom Titel erschrecken lassen ;))

Ich will ja nicht unnötig meckern - und ich bitte darum, nicht mißverstanden zu werden -, aber dieses Buch hattest Du bereits hier im Thread empfohlen: Beitrag #40

Wenn es Dich allerdings tröstet: ich hatte es in http://www.geschichtsforum.de/f51/ius-primae-noctis-17364/ auch schon einmal referenziert.
Mercy hatte seinerzeit daraufhin zu Recht angemerkt, daß wohl auch dieses Buch nicht endgültig der Weisheit letzten Schluß darstellt: Ius primae noctis - Beitrag #18
 
Eine feste Zeremonie gab es im Frühmittelalter noch nicht, viel mehr noch hatte sich zu dieser Zeit die krichliche Eheschließung noch nicht mal etabliert.
Man kann allenfalls gewisse traditionelle Elemente nennen:

  • im Vorfeld der Vertrag zwischen den Sippen (Muntehe = Sippenvertragsehe),
  • sodann (1) der "Brautlauf" oder die "Brautfahrt", (2) das "Gelage" mit der Verwandtschaft bzw. der Dorfgemeinschaft, (3) das "Beilager",
  • anschließend ggf. die "Morgengabe"
Bis auf das "Gelage" steht das auch in dem verlinkten Buch (S. 86). Mehr Material zur Hochzeit:
Warum die Frau den Hut aufhatte ... - Google Bücher (2008)
 
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