Urvolk der Polen

Ich glaub, der Name „Polen“ taucht erst im 11. Jh. auf. Genau weiß ich es aber nicht.


Das kann gut sein. Jedenfalls sind die Polen sehr stark durch Steppenvölkerschaften beeinflusst worden. Sie sind zwar nicht unbedingt Nachfahren von solchen (ausser vielleicht über Umwege durch die Sarmaten), aber Einflüsse sind nicht zu leugnen, und auch recht wahrscheinlich (ist ja nicht so, als ob das ganze ein Vakuum wäre).
 
Das kann gut sein. Jedenfalls sind die Polen sehr stark durch Steppenvölkerschaften beeinflusst worden. Sie sind zwar nicht unbedingt Nachfahren von solchen (ausser vielleicht über Umwege durch die Sarmaten), aber Einflüsse sind nicht zu leugnen, und auch recht wahrscheinlich (ist ja nicht so, als ob das ganze ein Vakuum wäre).

Welche
Einflüsse?
 
Vor allem kultureller Natur. Aber nicht nur: Man braucht sich doch nur mal ansehen, wie die mittelalterlichen Polen ausgerüstet waren (wenn auch da, die Einflüsse aus dem Westen deutlicher sind).
 
Die Karte unten zeigt diverse Keramik-Stile aus der Zeit der slawischen Landnahme (6./7.Jahrhundert). Ihre Verbreitung stimmt gut mit den Sitzen späterer slawischer Stämme überein. Man beachte den (in manchen Publikationen als sarmato-slawisch bezeichneten) Penkovka-Stil, genau dort sassen die überlieferten sarmatischen gentes ein Jahrhundert zuvor. Sie sind bestimmt nicht alle abgewandert oder aus unerfindlichen Gründen plötzlich tot umgefallen.
 

Anhänge

  • slavicultures.jpg
    slavicultures.jpg
    96,1 KB · Aufrufe: 568
Das kann gut sein. Jedenfalls sind die Polen sehr stark durch Steppenvölkerschaften beeinflusst worden. Sie sind zwar nicht unbedingt Nachfahren von solchen (ausser vielleicht über Umwege durch die Sarmaten), aber Einflüsse sind nicht zu leugnen, und auch recht wahrscheinlich (ist ja nicht so, als ob das ganze ein Vakuum wäre).

Die Polen wurden nicht stark von Reitervölkern beeinflusst. Es gibt bei den Polen keine nennenswerten Einflüsse von Reitervölkern. Die Polen haben mit Reitervölkern auch nicht viel zu tun gehabt. Wenn man mal davon absieht, dass sie im 13. Jh. von den Mongolen überfallen wurden.
 
Die Polen wurden nicht stark von Reitervölkern beeinflusst. Es gibt bei den Polen keine nennenswerten Einflüsse von Reitervölkern. Die Polen haben mit Reitervölkern auch nicht viel zu tun gehabt. Wenn man mal davon absieht, dass sie im 13. Jh. von den Mongolen überfallen wurden.

Ja, deshalb wurde ja die Kavallerie mehr nach östlichen Vorbild, statt nach westlichem ausgelegt......
 
Ja, deshalb wurde ja die Kavallerie mehr nach östlichen Vorbild, statt nach westlichem ausgelegt......

Wirklich? So wirklich viel weis man ja jetzt auch nicht von den polnischen "Druzhina". Ich kenne (wie du wohl auch) das Osprey-Buch, aber hier wird erstens zwischen den westlichen und östlichen Polen unterschieden und zweitens reichen östliche Einflüsse beim Kleidungs- und Helmstiel nicht aus um gleich die gesamte Kampfesweise auf die östlichen Vorbilder zurückzuführen.

Außerdem wäre bei solchen Behauptungen eine Erklärung auch nicht unbedingt verkehrt.
 
Mehrheitlich nicht. Sie hatten schwere Reiter, die nach westlichem Vorbild ausgerüstet waren, und berittene Bogenschützen. Reflexbögen waren auch recht verbreitet bei den Polen (wenn nicht ganz so, wie auf dem Balkan oder in Russland).
 
Mehrheitlich nicht. Sie hatten schwere Reiter, die nach westlichem Vorbild ausgerüstet waren, und berittene Bogenschützen. Reflexbögen waren auch recht verbreitet bei den Polen (wenn nicht ganz so, wie auf dem Balkan oder in Russland).

Wo hast du denn das gelesen?


Es wird bisher nur vermutet, dass die Polen neben den normalen einfachen Langbögen bzw. Stabbögen auch Kompositbögen verwendeten. Außerdem sind wohl keine polnischen berittenen Bogenschützen bekannt.

Der Bogen war eine weit verbreitete Waffe bei den Fußtruppen und wurde im 12. Jahrhundert dann von der Armbrust abgelöst.

Neben der schweren Reiterei der Druzhina (die anfangs wohl neben den Speeren auch Bögen führten) und dann der Rittern, scheint es auch keine eigene leichte Reiterei gegeben zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem sind wohl keine polnischen berittenen Bogenschützen bekannt.

Neben den schweren Reiterei der Druzhina, die dann von den Rittern abgelöst wurden, scheinen insgesamt keine eigene leichte Reiterei bestanden zu haben.

Bevor wir uns völlig im Offtopic verheddern. ;)

JEIN. Es gab in den mittelalterlichen Armeen Polens und Ungarn durchaus berittene Bogenschützen und sonstige leichte Kavallerie. Das waren dann aber i.d.R. Tartaren oder Kumanen, die Heeresfolge leisteten.
Die Kosaken, Husaren und Panduren des 18. Jahrhunderts setzten diese Tradition fort.
 
JEIN. Es gab in den mittelalterlichen Armeen Polens und Ungarn durchaus berittene Bogenschützen und sonstige leichte Kavallerie. Das waren dann aber i.d.R. Tartaren oder Kumanen, die Heeresfolge leisteten.

Wir sprechen hier aber erstens nicht von ausländischen Söldnern und zweitens auch nicht von den Ungarn.

Außerdem kenne ich auch keine derartigen Söldner in den Früh- und Hochmittelalterlichen polnischen Armeen. (Auch wenn die Polen Nachbarn der Russen und Ungarn waren, die derartige Söldner einsetzten.) Oder sind dir hierfür Beispiele bekannt? Ausschließen kann ich das natürlich nicht.


___

Es ging hier ja auch nur darum Kalojans extremes Beispiel für eine Beeinflussung durch die Steppenvölker zu entkräften. Trotzdem gab es eine solche natürlich, wie die Herkunft das "Großpolnischen Helmes" aus den östlichen Gebieten zeigt (wobei diese auch nur indirekt sein konnten). Aber größer als die westlichen Einflüsse waren diese bestimmt nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir sprechen hier aber erstens nicht von ausländischen Söldnern und zweitens auch nicht von den Ungarn.

Manno, du Erbsenzähler, du willst mich wohl absichtlich missverstehen! :motz:
Das waren keine "ausländischen Söldner aus der Inneren Mongolei", noch heute gibt es die Lipka-Tataren in Litauen und dann sieh dir mal an, wo im Mittelalter die polnische Ostgrenze verlief, notfalls ergoogel dir auch noch den Verlauf der Schlacht bei Tannenberg 1410.

Und Ungarn habe ich erwähnt, weil sie genau wie die Polen östliche "Nomaden" in ihren Staatsverband integrierten.
 
Das waren keine "ausländischen Söldner aus der Inneren Mongolei", noch heute gibt es die Lipka-Tataren in Litauen und dann sieh dir mal an, wo im Mittelalter die polnische Ostgrenze verlief, notfalls ergoogel dir auch noch den Verlauf der Schlacht bei Tannenberg 1410.
Dann nenne sie halt Söldner mit nicht ethnisch-polnischer Herkunft... (von wegen Erbsenzähler)

Aber klar Polen-Litauen hatte ich natürlich nicht einbezogen in meine "Zusammenfassung" und die Tataren habe ich wohl wirklich gekonnt missverstanden.
 
Zurück
Oben