Herakleios
Aktives Mitglied
Ca. um 1100 kam es bekanntlicherweise zu einer wichtigen Entwicklung in der ritterlichen Kampfesweise. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Lanze/Speer entweder geworfen oder mit ausgestreckten Arm Richtung Gegner gestoßen. Um 1100 kommen erste Zeugnisse für den Angriff mit angelegter, also mit unter der Achsel eingeklemmter, Lanze auf.
Dies hatte jedoch nicht nur eine Verbesserung der ritterlichen Kampfesweise als Folge sondern weitreichendende Veränderungen im mittelalterlichen Sozialgefüge. Wer ab dieser Zeit mit angelegter Lanze kämpfen wollte, brauchte Steigbügel, einen speziellen Sattel, eine neue Lanze und ein geschultes und besser geschütztes Pferd. Dadurch und durch die allgemeine Verteuerung für militärische Ausrüstungsgegenstände im 12. Jahrhundert durch ein starkes Bevölkerungswachstum, konnten viele (vor allem) niedere Adelige diese Entwicklung nicht mitmachen. Diese führte dazu dass es um 1300 weniger adelige Famillien gab als zuvor. Dies ist zumindest die Theorie Malte Prietzels. (vgl. Malte Prietzel, Krieg im Mittelalter, S. 77-80)
Meine Fragen dazu wären:
> Kann man wirklich militärtechnische Neuerungen als Hauptursache für eine Verminderung adeliger Famillien im 13. Jahrhundert benennen?
> Wie wirkte sich diese Neuerung auf die Rolle der Fußtruppen in Schlachten aus? Kann man hier das endgültige Zurücktreten der Infanterie hinter die (adelige) Kavallerie beobachten. (Im Sinne der Wichtigkeit)
> Wann ist der gesicherte "erste" Beleg für diese Kampfesweise datiert und bei welchen Autor kann ich ihn finden? (bzw. auf welcher Darstellung)
Freue mich über viele Beiträge aber auch über Literaturhinweise!:winke:
Dies hatte jedoch nicht nur eine Verbesserung der ritterlichen Kampfesweise als Folge sondern weitreichendende Veränderungen im mittelalterlichen Sozialgefüge. Wer ab dieser Zeit mit angelegter Lanze kämpfen wollte, brauchte Steigbügel, einen speziellen Sattel, eine neue Lanze und ein geschultes und besser geschütztes Pferd. Dadurch und durch die allgemeine Verteuerung für militärische Ausrüstungsgegenstände im 12. Jahrhundert durch ein starkes Bevölkerungswachstum, konnten viele (vor allem) niedere Adelige diese Entwicklung nicht mitmachen. Diese führte dazu dass es um 1300 weniger adelige Famillien gab als zuvor. Dies ist zumindest die Theorie Malte Prietzels. (vgl. Malte Prietzel, Krieg im Mittelalter, S. 77-80)
Meine Fragen dazu wären:
> Kann man wirklich militärtechnische Neuerungen als Hauptursache für eine Verminderung adeliger Famillien im 13. Jahrhundert benennen?
> Wie wirkte sich diese Neuerung auf die Rolle der Fußtruppen in Schlachten aus? Kann man hier das endgültige Zurücktreten der Infanterie hinter die (adelige) Kavallerie beobachten. (Im Sinne der Wichtigkeit)
> Wann ist der gesicherte "erste" Beleg für diese Kampfesweise datiert und bei welchen Autor kann ich ihn finden? (bzw. auf welcher Darstellung)
Freue mich über viele Beiträge aber auch über Literaturhinweise!:winke: