Erziehung im 19.Jahrhundert

Wenn man bedenkt: Erst in den 60er Jahren wurde den Lehrern das Züchtigungsrecht genommen, davor: Rohrstock (Bambus). Wisst ihr, wie der Pandabär heißt? Eisenfresser(!), weil Bambus so hart ist.
Seit wann es den Eltern verboten ist ihre Kinder zu schlagen - häufig genug wird's wohl noch vorkommen, weiß ich gar nicht.
 
Wenn man bedenkt: Erst in den 60er Jahren wurde den Lehrern das Züchtigungsrecht genommen, davor: Rohrstock (Bambus). Wisst ihr, wie der Pandabär heißt? Eisenfresser(!), weil Bambus so hart ist.
Wunderts dich wenn ich dir sage, dass Bayern da mal wieder aus der Reihe tanzt... Bei uns noch bis 1980.

Seit wann es den Eltern verboten ist ihre Kinder zu schlagen - häufig genug wird's wohl noch vorkommen, weiß ich gar nicht.
Seit 2000, noch gar nicht mal so lang.
 
Wenn man bedenkt: Erst in den 60er Jahren wurde den Lehrern das Züchtigungsrecht genommen, davor: Rohrstock (Bambus). Wisst ihr, wie der Pandabär heißt? Eisenfresser(!), weil Bambus so hart ist.
Seit wann es den Eltern verboten ist ihre Kinder zu schlagen - häufig genug wird's wohl noch vorkommen, weiß ich gar nicht.


Rohrstöcke wurden/ werden aus Rattan, nicht aus Bambus gefertigt. Bambus ist zu gefährlich, weil es splittert und wenig flexibel ist. Im alten China wurden allerdings Delinquenten mit Bambusstöcken geschlagen, die halbiert sehr scharfe Kanten haben, die entsprechende Schnittwunden verursachten.
 
Wenn man bedenkt: Erst in den 60er Jahren wurde den Lehrern das Züchtigungsrecht genommen, davor: Rohrstock (Bambus). Wisst ihr, wie der Pandabär heißt? Eisenfresser(!), weil Bambus so hart ist.
Seit wann es den Eltern verboten ist ihre Kinder zu schlagen - häufig genug wird's wohl noch vorkommen, weiß ich gar nicht.

Das Züchtigungsverbot kam schon spät genug, aber was heute so stattfindet, ist häufig auch nicht besser. Ich habe zwei schulpflichtige Kinder und sehe, welcher subtilen, auf psychischer Ebene stattfindenden "Gewalt" Kinder heute häufig ausgesetzt sind und glaube mir - die verkraften Kinder noch weitaus schlechter als Schläge.

Sorry für dieses OT

LG KeineAhnung
 
Das Züchtigungsverbot kam schon spät genug, aber was heute so stattfindet, ist häufig auch nicht besser. Ich habe zwei schulpflichtige Kinder und sehe, welcher subtilen, auf psychischer Ebene stattfindenden "Gewalt" Kinder heute häufig ausgesetzt sind und glaube mir - die verkraften Kinder noch weitaus schlechter als Schläge.

Sorry für dieses OT

LG KeineAhnung

Dem kann ich nur zustimmen. Statt der körperlichen Züchtigung werden verbale Entgleisungen der Lehrer häufiger, oft genug beginnt das Mobbing in der Schule unter den Kids damit, dass ein Lehrer einen bestimmten Schüler härter behandelt als seine Klassenkameraden. Ob da nicht die frühere Watschn manchmal besser wäre... ich weiß es nicht.
 
Ob da nicht die frühere Watschn manchmal besser wäre... ich weiß es nicht.

Definitiv nicht. Körperverletzung bleibt Körperverletzung und zum Glück hat sich die Gesellschaft in dieser Hinsicht geändert. Was aber fehlt ist eine weitere Sensibilisierung gegenüber Gewalt in all ihren Ausprägungen, eben auch der nicht-physischen Gewalt.

LG
KeineAhnung
 
Rohrstöcke wurden/ werden aus Rattan, nicht aus Bambus gefertigt. Bambus ist zu gefährlich, weil es splittert und wenig flexibel ist. Im alten China wurden allerdings Delinquenten mit Bambusstöcken geschlagen, die halbiert sehr scharfe Kanten haben, die entsprechende Schnittwunden verursachten.
Bambusrohrstöcke gab es durchaus auch, sogar mit längerer "Tradition" als Rattan, das gibts als Rohrstock erst seit dem 19. Jahrhundert. Ganz so ungefährlich ist Rattan im übrigen auch nicht, durch das flexible Material kann man nämlich fester zuschlagen, ohne dass der Stock kaputt geht, zudem sorgt Rattan durch die Leichtigkeit des Materials und die Flexibilität für rote Striemen (wie bei Peitschen konnten bei entsprechender Gewaltanwendung sogar Hautteile herausgelöst werden), die ggf. sogar aufplatzen können und zu schweren Entzündungen führen können. Neben diesen Importmaterialien, waren aber insbesondere Schilf, sowie Weiden- und Birkenruten verbreitet (deren Anwendung aber auch nicht gesünder waren).
 
Welche Methoden zur Züchtigung der Schüler wurden in Schulen denn so üblicherweise angewandt?
Mir fallen Hosenspanner (Rohrstock auf das Hinterteil), Datzen (Rohrstock auf die Fingerspitzen), Karzer (Einsperren in der Treppenkammer) und Kopfnüsse ein.

Hermann Hesse beschreibt Lateinschullehrer, die den Schülern mit eisernen Hausschlüsseln auf den Kopf gehauen hätten.
Kurz nach dem II. WK gab es wohl auch einzelne Lehrer, die es für pädagogisch besonders sinnvoll hielten, den Kindern die Knöpfe an den Hemden abzudrehen und einzubehalten. Diese Kinder bekamen dann Zuhause größte Probleme, weil neue Knöpfe teuer und rar waren.
Das sind zwar wohl eher Einzelbeispiele aber mich würde schon interessieren, welcher Methoden sich die Lehrer damals noch so bedienten.

Hintergrund: Ich habe sehr häufig Schülergruppen bei meinen Führungen und das ist dann schon immer ein Thema, bei dem sie aufmerken. Ich finde es auch gar nicht so verkehrt, den Jugendlichen mal aufzuzeigen, was sich geändert hat und wie wenig selbstverständlich manches in Wirklichkeit ist.

Liebe Grüße
KeineAhnung
 
Wenn man bedenkt: Erst in den 60er Jahren wurde den Lehrern das Züchtigungsrecht genommen, davor: Rohrstock (Bambus).

Wie es braven Lehrern ohne Rute oder Rohrstock, nur mit dem Zeigefinger ergehen würde, zeigt Wilhelm Busch: Lehrer Lämpel.

Dem Bockelmannwar war dies gewahr
er fasste härter seine Schar ;)

"Flugs hervor aus seinem Kleide,
Wie den Säbel aus der Scheide,
Zieht er seine harte, gute,
Schlanke, schwanke Haselrute,
Faßt mit kund`ger Hand im Nacken
Paul und Peter bei den Jacken
Und verklopft sie so vereint,
Bis es ihm genügend scheint."

Datei:Busch Werke v3 p 502.jpg ? Wikipedia
 
Welche Methoden zur Züchtigung der Schüler wurden in Schulen denn so üblicherweise angewandt?
Mir fallen Hosenspanner (Rohrstock auf das Hinterteil), Datzen (Rohrstock auf die Fingerspitzen), Karzer (Einsperren in der Treppenkammer) und Kopfnüsse ein.
Eckestehen hast du vergessen. Karzer gab es aber nur auf weiterführenden Schulen und auf Universitäten (Karzer ? Wikipedia). Was die Schläge betrifft gibt es auch dort noch einige feine Unterschiede. Hosenspanner mit oder ohne Hose, oder Datzen auf die Finger oder die Hand selbst sowie Handrücken oder Handfläche. Meine Mutter hat es in einem Schulmuseum mal geschafft sich mit einem Rattanstock unfreiwillig selbst auf die Handfläche zu schlagen. Sie hatte fast drei Wochen lang einen aufgeplatzten roten Striemen, der bei jeder Bewegung der Hand ordentlich weh getan hat. Die klassischen Watschn, an den Ohren oder an den Haaren ziehen, in katholischen Gegenden noch das Holzscheitknien (dabei kniet der Delinquent auf einem stinkenormalen Holzscheit, also kein Brett, sondern dieses durchaus kantige Ding), in aller Regel parallel zu einer Gebetsstrafe. Schau doch mal, ob es in deiner Nähe nicht ein Schulmuseum gibt, da bekommst du entsprechende Infos.
 
Eckestehen hast du vergessen.

Wenn ich da noch aus eigener Erfahrung ergänzen darf: ich mußte in der Grundschule nicht nur neben die Tafel, sondern häufiger vor die Tür, wegen Stören des Unterrichts. Die Lehrerin war allerdings nmE recht nett, und sah mir auch offensichtliche Fälschung der Unterschriften unter Hefteinträgen nach. =)
 
Mein erster Musiklehrer warf manchmal mit dem Schlüsselbund nach dem "Übeltäter" (ganz altes Semester, stand kurz vor der Rente), mein Mathelehrer (selber Jahrgang) verwendete mit Vorliebe die Tafelkreide als Wurfgeschoss...


Danach gabs dann eher die langweiligen Sachen... Aufsätze usw.
 
..., mein Mathelehrer (selber Jahrgang) verwendete mit Vorliebe die Tafelkreide als Wurfgeschoss...
Und meiner hatte eine enorm feuchte Aussprache (aus gleichen Gründen, wie silesias Zimmerverweise war bei ihm die beliebteste Strafe direkt vorm Pult sitzen zu müssen). Die Gelegenheit habe ich mal zum Einkreisen seiner Spucke auf der Tischplatte genutzt. Als es ihm auffiel kam ernsthaft der Zeigestab auf die Tischplatte gedonnert :nono: (und ein Verweis wegen "Vandalismus" kam noch hinter, aber meine Eltern haben Humor, der Anpfiff hielt sich in Grenzen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Super! :lol:

Ich musste in der 1. Klasse auch mal vor die Tür, weil ich im Unterricht vor Langeweile mein Pausenbrot ausgepackt hatte. Die Bestrafung fand ich schon seeeehr schlimm, vor allem weil ich mein Pausenbrot NICHT mitnehmen durfte. ::rofl:
Das habe ich der Lehrerin bis zum Ende der Grundschule nicht verzeihen können...
 
Neben den hier bereits genannten Strafen, gab es bei uns noch das "an dem Ohr aus der Bank ziehen", insbesondere beim Schwatzen und als "Kollektivstrafe" gesamte Klasse hatte Unterricht im stehen.

M.
 
@Franziska P.

Das physische war nicht das Schlimme, sondern ab einem gewissen Alter, das Gefühl der Erniedrigung.

M.
 
Mein Vater hat mir mal erzählt, dass er, als er in der Abschlussklasse war, von seinem Englischlehrer ne Watschn bekommen hat (damals war das noch üblich).

Er war allerdings der Ansicht, dass diese unfair war und hat direkt zurückgehauen. Er bekam zwar einen Verweis dafür in schriftlicher Form, aber seither hat ihn dann kein Lehrer mehr angefasst :D :yes:

Ich könnte mir vorstellen, er war ab dem Zeitpunkt der Held der Klasse :D
 
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