Das Leben im Kloster

Hey Leute,

Ich muss für die Schule ein Projekt über das Klosterleben Heute und im Mittelalter halten... über das Mittelalter habe ich schon viel gefunden aber über das heutige Leben finde ich einfach nichts -.-

könnt ihr mir vielleicht ein paar Links oder so sagen?!

Gruß
 
Such dir doch einfach ein Kloster in deiner Nähe raus und schreib eine E-Mail mit deinen Fragen oder mach einen Termin aus und rede einfach mit den Leuten vor Ort.
 
Ja, das Problem ist nur das wir das jetzt gern erledigen würden können das Schulgelände im Moment aber nicht verlassen und das Kloster hat keine E-Mail Adresse das ham wir schon nachgeschaut
 
Um was für einen Orden handelt es sich denn? Männer- oder Frauenkonvent?

Wenn ihr beispielsweise nach "Benediktinern" googelt, bekommt ihr schon einen ziemlich guten Abriss über die Entwicklung des Klosterlebens bis heute. Die einzelnen Klöster haben selten eine Webseite, aber die Ordensorganisation schon.

Beispiel: Benediktiner ? Wikipedia
oder: Das Klosterleben
 
Ja wir bräuchten vorwiegend Dominikanerinnen sollen aber das Kloste rin unserem Schulort nehmen ... und eigentlich woltlen wir erstmal paar Infos über das allgemeine Klosterleben heute finden

Frauenkonvent :)
 
Vielen Dank Leute :)
Aber zum Klosterleben im Mittelalter haben wir schon total viel, brauchen echt nur noch das Klosterleben von Heute zum Vergleich was sich da geändert hat.
 
Die Ordensregeln (Gehorsam, Gebet, Armut, etc.) als solche haben sich nicht wirklich geändert. Was sich stark verändert hat in vielen Orden ist das Verhältnis zur Welt. Wenn früher noch die Abgeschiedenheit zur Welt - die Klausur - als einer der wichtigsten Pfeiler galt, so steht heute in aller Regel der Dienst am Menschen (die Seelsorge, die Pflege, die Bildung, Erziehung) im Vordergrund. Einige Orden, die vor allem mit Kindern arbeiten, verzichten für die Arbeit sogar auf das Tragen der Tracht - d.h. die Erzieherinnen oder Lehrerinnen arbeiten in Zivil.
Innerhalb des Klosters hat sich vom Tagesablauf her aber in aller Regel nicht viel verändert.
Ansonsten würde ich an Eurer Stelle in allen Links über die Dominikanerinnen nachschauen, die ihr bei Google finden könnt. Was im Kloster X gilt, gilt normalwerweise auch im Kloster Y des gleichen Ordens, ist somit also übertragbar.

LG
 
Es gibt auch heute noch bei den Dominikanerinnen neben dem pflegerisch und lehrend tätigen den kontemplativen Zweig mit Klausur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Innerhalb des Klosters hat sich vom Tagesablauf her aber in aller Regel nicht viel verändert.

Die Mönche und Nonnen im Mittelalter wären glücklich gewesen, wenn sie - wie heute - nur tagsüber Stundengebete (Horen) hätten verrichten müssen. Im Mittelalter hingegen begann der Tag der Ordensleute bereits in der Nacht.

Stundengebete (Horen) in Klöstern des Mittelalters
(exemplarisch):

2.00 Uhr: Matutin (Gebet am frühen Morgen); danach Lesen religiöser Texte

4.00 Uhr: Laudes (Lob Gottes am Morgen); danach Morgenwäsche

6.00 Uhr:
Prim (Gebet in der 1. Tagesstunde) und Lesung eines Kapitels aus der Ordensregel; Frühstück; Beginn der Arbeit

7.30 Uhr:
Erste Messe des Tages; Fortsetzen der Arbeit

9.00 Uhr: Terz (Gebet zur 3. Tagesstunde) und feierliche Messe; Fortsetzen der Arbeit

12.00 Uhr: Sext (Gebet zur 6. Tagesstunde); Mittagessen; Ruhezeit

15.00 Uhr: Non (Gebet zur 9. Tagesstunde); Fortsetzen der Arbeit

18.00 Uhr: Vesper (Abendgebet); danach Abendessen; "Sammlung", d.h. Warten auf die Rückkehr abwesender Mönche

20.00 Uhr: Komplet (Abendgebet); Nachtruhe

Wie man sieht, ist das ein "mörderischer" Ablauf, besonders wenn man bedenkt, dass in den kalten Monaten nur eine "Wärmestube" und vielleicht das Refektorium geheizt wurden und viele Mönche und Nonnen daher an rheumatischen Erkrankungen, schweren Erkältungen oder an Schwindsucht (Tuberkulose) litten.

Heute gibt es die Stundengebete nur noch in stark verkürzter Form, Nachts muss niemand mehr aufstehen (abgesehen von Ostern oder anderen speziellen hohen Festen) und vor allem schlafen heutige Ordensbrüder und -schwestern in kuscheligen Zimmern, oft mit Telefon und TV!
 
Die Mönche und Nonnen im Mittelalter wären glücklich gewesen, wenn sie - wie heute - nur tagsüber Stundengebete (Horen) hätten verrichten müssen. Im Mittelalter hingegen begann der Tag der Ordensleute bereits in der Nacht.

Stundengebete (Horen) in Klöstern des Mittelalters (exemplarisch):

2.00 Uhr: Matutin (Gebet am frühen Morgen); danach Lesen religiöser Texte

4.00 Uhr: Laudes (Lob Gottes am Morgen); danach Morgenwäsche

6.00 Uhr: Prim (Gebet in der 1. Tagesstunde) und Lesung eines Kapitels aus der Ordensregel; Frühstück; Beginn der Arbeit

7.30 Uhr: Erste Messe des Tages; Fortsetzen der Arbeit

9.00 Uhr: Terz (Gebet zur 3. Tagesstunde) und feierliche Messe; Fortsetzen der Arbeit

12.00 Uhr: Sext (Gebet zur 6. Tagesstunde); Mittagessen; Ruhezeit

15.00 Uhr: Non (Gebet zur 9. Tagesstunde); Fortsetzen der Arbeit

18.00 Uhr: Vesper (Abendgebet); danach Abendessen; "Sammlung", d.h. Warten auf die Rückkehr abwesender Mönche

20.00 Uhr: Komplet (Abendgebet); Nachtruhe

Wie man sieht, ist das ein "mörderischer" Ablauf, besonders wenn man bedenkt, dass in den kalten Monaten nur eine "Wärmestube" und vielleicht das Refektorium geheizt wurden und viele Mönche und Nonnen daher an rheumatischen Erkrankungen, schweren Erkältungen oder an Schwindsucht (Tuberkulose) litten.

Heute gibt es die Stundengebete nur noch in stark verkürzter Form, Nachts muss niemand mehr aufstehen (abgesehen von Ostern oder anderen speziellen hohen Festen) und vor allem schlafen heutige Ordensbrüder und -schwestern in kuscheligen Zimmern, oft mit Telefon und TV!

Ich war vor einiger Zeit in einem Kloster.

Tagesablauf:

5:40 Laudes (ca. 20 Minuten)
6:00 Prim (ca. 20 Minuten)

Danach Frühstück, Einteilung zur Arbeit, so man wollte (ich war Gast).

12:00 Messe (ca. 1 h), da war ich Zuschauer

18:00 Uhr Vesper (ca. 20 Minuten), danach Abendessen

20:00 Uhr (ca. 20 Minuten) Complet und Ruhe.

Zwischen Vesper und Complet konnte man sich über den Tag unterhalten, vorher war keine Zeit.

M.:winke:
 
Die Mönche und Nonnen im Mittelalter wären glücklich gewesen, wenn sie - wie heute - nur tagsüber Stundengebete (Horen) hätten verrichten müssen.
Heute gibt es die Stundengebete nur noch in stark verkürzter Form, Nachts muss niemand mehr aufstehen (abgesehen von Ostern oder anderen speziellen hohen Festen) und vor allem schlafen heutige Ordensbrüder und -schwestern in kuscheligen Zimmern, oft mit Telefon und TV!

Die Hauptmotivation in einen Orden einzutreten war (heute vielleicht noch mehr als damals) das Bedürfnis sein Leben in den Dienst Gottes zu stellen. Dabei ist es selbstverständlich dass man Verzicht und Entbehrung leistet und das Beten wird nicht als "Opfer" empfunden. In ein Kloster geht man auch heute nicht des schnuckeligen Bettes und der Aussicht auf Kabel-TV wegen.

Zur Lektüre empfehle ich etwa die Briefe des Franz von Assisi oder die Dreigefährtenlegende.
 
In ein Kloster geht man auch heute nicht des schnuckeligen Bettes und der Aussicht auf Kabel-TV wegen. .

Das ist mir durchaus klar, Luki.

Aber hier ging es lediglich darum, dass die Lebensumstände bzw. Lebensverhältnisse in heutigen Klöstern nur schwer vergleichbar sind mit denjenigen des Mittelalters. Das ernsthafte Streben heutiger Ordensleute sollte damit keineswegs bestritten werden, trotz TV, geheizter Stube und in geistiger Nachfolge unseres verehrten Franzl! :D
 
Die Mönche und Nonnen im Mittelalter wären glücklich gewesen, wenn sie - wie heute - nur tagsüber Stundengebete (Horen) hätten verrichten müssen. Im Mittelalter hingegen begann der Tag der Ordensleute bereits in der Nacht.

Stundengebete (Horen) in Klöstern des Mittelalters
(exemplarisch):

2.00 Uhr: Matutin (Gebet am frühen Morgen); danach Lesen religiöser Texte

4.00 Uhr: Laudes (Lob Gottes am Morgen); danach Morgenwäsche

6.00 Uhr:
Prim (Gebet in der 1. Tagesstunde) und Lesung eines Kapitels aus der Ordensregel; Frühstück; Beginn der Arbeit

7.30 Uhr:
Erste Messe des Tages; Fortsetzen der Arbeit

9.00 Uhr: Terz (Gebet zur 3. Tagesstunde) und feierliche Messe; Fortsetzen der Arbeit

12.00 Uhr: Sext (Gebet zur 6. Tagesstunde); Mittagessen; Ruhezeit

15.00 Uhr: Non (Gebet zur 9. Tagesstunde); Fortsetzen der Arbeit

18.00 Uhr: Vesper (Abendgebet); danach Abendessen; "Sammlung", d.h. Warten auf die Rückkehr abwesender Mönche

20.00 Uhr: Komplet (Abendgebet); Nachtruhe

Wie man sieht, ist das ein "mörderischer" Ablauf, besonders wenn man bedenkt, dass in den kalten Monaten nur eine "Wärmestube" und vielleicht das Refektorium geheizt wurden und viele Mönche und Nonnen daher an rheumatischen Erkrankungen, schweren Erkältungen oder an Schwindsucht (Tuberkulose) litten.

Heute gibt es die Stundengebete nur noch in stark verkürzter Form, Nachts muss niemand mehr aufstehen (abgesehen von Ostern oder anderen speziellen hohen Festen) und vor allem schlafen heutige Ordensbrüder und -schwestern in kuscheligen Zimmern, oft mit Telefon und TV!

Ja, dieser Tagesablauf war der Idealfall. Wobei die Uhrzeiten so nicht zu benennen waren. Das richtete sich nach den "Sonnenstunden", also die Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Dieser Zeitraum wurde dann durch 12 geteilt und ergab dann so die Zeiteinteilung den Jahreszeiten angepasst. - Aber das gäbe ein eigenes Thema.

Diese Einteilung entsprang der Benediktus-Regel. Man kann davon ausgehen, dass es zwischen 1000 und 1500 n.Chr. zusammengenommen nur wenige Jahrzehnte gab, in denen sie so straff eingehalten wurden. Immer während der großen Reformen - Hirsauer Reform (bzw. cluniazensische Reform) Mitte 11. Jh. bis Anfang 12. Jh. und dann erst wieder während der Melker Reform bzw. der Bursfelder Kongregation Ende des 15. Jh. (bei den Benediktinern wohlgemerkt. Die Zisterzienser waren da schon wieder etwas anders drauf.)

Dazwischen war es häufig mit der Frömmigkeit nicht besonders weit her. Es gibt z.B. einen interessanten Briefwechsel der Hildegard von Bingen mit den Äbten Hirsauer Reformklöster, in denen sie diese vor den Auswirkungen der 'erlahmenden Frömmigkeit' eindringlich warnte.

Der Chordienst war sicherlich v.a. im Winter nicht sehr angenehm, aber dafür waren sie auch von der "täglichen Handarbeit" entbunden, dafür hatten sie die Konversen.

LG
KeineAhnung
 
Im Kloster Müstair gibt es keinen TV.

Der Tagesablauf in Müstair sieht heute so aus:

Sonntag:

* 5.55 Vigil
* 7.30 Laudes, Morgenlob
* 9.15 Eucharistiefeier
* 10.40 Mittagshore
* 17.30 Vesper
* 19.30 Komplet, Nachtgebet

Werktag:

* 5.30 Vigil
* 7.05 Laudes
* 7.30 Eucharistiefeier
* 11.30 Mittagshore
* 17.10 Rosenkranz
* 17.40 Vesper
* 19.30 Komplet

http://www.muestair.ch/
 
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