Automobilbau und Wirtschaftsgeschichte: Rechercheprobleme!

Letzte Warnung

Nick und Paul M. wir sind hier kein Chat, wir sind auch kein Spaßforum in dem ihr euren belanlosen Unfug verbreiten könnt. Benehmt euch und haltet uch an die Forenregeln, die ihr mit eurer Registrierung hier akzeptiert habt!
 
ok ist gut wenn euch das so wichtig ist und man nicht mal einen kleinen spaß unter freunden machen kann.
 
Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Riesen-Wirtschaftswachstum -> viel Geld -> noch mehr Geld in Aussicht -> Börsenspekulationen -> Spekulationsblase -> Big Bang

Oh,oh .. Spekulationsblasen haben immer mit zu großer Geldmenge zu tun. Wer "Geld in Aussicht" hat, dieses aber nicht gleichzeitig schon in der Tasche hat, kann nicht spekulieren.

Die Wirkungskette wäre eher: Zu starkes Wachstum der Geldmenge -> Inflationsdruck -> kommt nicht zum Tragen, da Fließbandproduktion Kosten senkt und, Fords Strategie folgend, über Preisstabilität / Senkung Absatzerhöhung angestrebt wird -> überschüssiges Geld geht an die Börse -> Spekulationsblase - Big Bang!
 
Klingt einleuchtend :D

Wenn ich das jetzt gut in meine facharbeit einbaue wird mein geschichtslehrer umfallen :D
 
Oh,oh .. Spekulationsblasen haben immer mit zu großer Geldmenge zu tun. Wer "Geld in Aussicht" hat, dieses aber nicht gleichzeitig schon in der Tasche hat, kann nicht spekulieren.

Die Wirkungskette wäre eher: Zu starkes Wachstum der Geldmenge -> Inflationsdruck -> kommt nicht zum Tragen, da Fließbandproduktion Kosten senkt und, Fords Strategie folgend, über Preisstabilität / Senkung Absatzerhöhung angestrebt wird -> überschüssiges Geld geht an die Börse -> Spekulationsblase - Big Bang!
Ähm, Spekulationsblasen entstehen durch eine überproportionale Steigerung des gehandelten Werts im Vergleich zum intrinsischen Wert des Spekulationsguts. Die Wirtschaftspolitik vor der Great Depression war insbesondere durch ein deutliches wirtschaftspolitisches Laissez-faire in Kompination mit einer expansiven Geldpolitik geprägt. Mit einer zu großen Geldmenge hatte das nichts zu tun, vielmehr war die Geldmenge konstant, auf die greater fools ist jedoch immer Verlass, insbesondere dann, wenn man die zeitglich platzenden Schneeballsysteme mit in Betracht zieht.
 
Hallo, Nick. Meine älteste Tochter ist in der 10. Klasse, und ich kann mir so ein bisschen vorstellen, wie es Dir geht. Als genereller Rat:
  1. Wann immer man tiefer in ein Thema einsteigt, findet man unheimlich viele interessante Aspekte. Die Kunst ist, einen angemessenen Schwerpunkt zu setzet, und sich nicht zu sehr zu verzetteln. Du schreibst eine Facharbeit in der 11. Klasse, keine Seminararbeit an der Uni, und erst Recht keine Doktorarbeit. Such Dir also eine Themenstellung / Leitfrage, die Du dann sauber bearbeitest. Für die vielen spannenenden anderen Aspekte hast Du (hoffentlich) an der Uni immer noch genug Zeit - ansonsten gibt für so etwas ja auch Internetforen :winke:
  2. Spekulation / Querdenken / provokante Thesen formulieren macht Spass und fördert Erkenntnis, ist aber nicht unbedingt wissenschaftlich. Im wissenschaftlichen Arbeiten (und an das sollst Du in der Oberstufe ja herangeführt werden) geht es auch (vor allem?) darum, Fakten zusammenzustellen, und die Erkenntnisse anderer zu erfassen und zu bewerten. Je öfter man das tut, desto mehr stellt man fest, dass sich schon andere schlaue Leute mit dem Thema beschäftigt haben, und eigene Erkenntnisse gar nicht so originell sind, wie man zuerst gedacht hat.
  3. Um Dieinen Lehrer zu beindrucken, reicht gutes Handwerk normalerweise aus (Warum wird jemand Lehrer, und strebt keine akademische / Forschungstätigkeit an?). Also: Präsentier ein paar sauber recherchierte Daten, die über das, was in Wikipedia steht, hinausgehen, und Dien Lehrer wird schon beindruckt sein. Stell die wissenschaftlichen Kontroversen zum Thema dar, und er wird noch beindruckter sein. Als Luxus kannest Du dann noch eine eigene Meinung, vielleicht sogar eine eigene These formulieren - hier reden wir aber dann über den Unterscheid zwischen einer "2" und einer "1". Wenn Du aber handwerkliche Fehler machst, eigene Einschätzungen nicht ordentlich kennezeichnest oder belegst, ohne Datenbasis inhaltlich spekulierts, etc., landest Du irgendwo zwischen einer "3" und einer "4".
 
Kann mir vllt noch mal jemand einen Denkanstoss bei dem Punkt: Auswirkung auf die Gesellschaft geben?

Habe bisher nur die gestiegene Mobilität genannt und jetzt fällt mir nicht mehr ein......
 
Nachdem du jetzt weißt, dass die Volkswirtschaftler die Theologen unter den Kaufleuten sind, wissen tun sie nichts, glauben tun sie vieles und jeder etwas anderes:devil:

Mein Thema ist " Entwicklung und Folgen des Automobilbaus in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts ".

Es wäre super hilfreich wenn mir vielleicht der ein oder andere ein tipp für ein buch, artikel aus einer zeitschrift, einen internetartikel oder irgendwas nennen könnte was mir helfen könnte und was einigermaßen zum thema passt.

Ergänzend zu den verlinkten Seiten.
Bis 1910 war der US-Auto-Bau von einem Patentstreit überschattet.
Musste jeder ein der Auto baute an Selden Patentgebühren zahlen.
Selden-Patent.
googel mal, gibt glaube ich nur englisches dazu, für Dich aber ja kein Problem.
Die Aufhebung des Selden-Patent war der erste große Erfolg Fords.
Das würde ich auf jeden Fall aber mit Nachweisen unterlegen, Dein Lehrer wird es kaum kennen.



Vielen Dank erstmal für all die Hilfe

Meine Facharbeit hat den Schwerpunkt auf Wirtschafts -/und Sozialgeschichte also wie hat sich der Automobilbau entwickelt und was hatte das für folgen für die amerikanische Gesellschaft, Automobilindustrie,Arbeiter etc.

Anbei die Frage: Weiß vllt jemand ob sich die Verbreitung des Autos und die damit verbundene Entstehung von Autobahnen usw. auf die Städteentwicklung /-entstehung ausgewirkt hat? Finde das wäre auch noch ein guter punkt bei Folgen weiß nur nicht wie ich das nachweisen kann.

Puhhhh du sprichst da dinge an über dich ich mir noch gar keine gedanken gemacht habe :D

Von der Weltwirtschaftskrise würde ich die Finger lassen. Das Auto hat damit nichts zu tun.

Kann mir vllt noch mal jemand einen Denkanstoss bei dem Punkt: Auswirkung auf die Gesellschaft geben?

Habe bisher nur die gestiegene Mobilität genannt und jetzt fällt mir nicht mehr ein......

Die Auswirkungen waren immens, die gestiegene Mobilität hast du schon erwähnt. Die ländliche Isolierung wurde beendet. Ford hat Schreiben von Farmern bekommen die ihn lobten wie den Messias. Die ärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten wurde verbessert, Gebiete ohn Eisenbahn bekamen den Anschluss an die große Welt.
Der Dienstleistungsbereich rund ums Auto wuchs explosionsartig. Tankstellen, Werkstätten.

Negativ empfunden wurde schon damals Abgase, verstopfte Straßen usw.
Die autogerechte Stadt wurde geplant. Straßenbahnunternehmen wurden von der Autoindustrie gezielt erworben und geschlossen. dito Eisenbahnlinien die durch Buslinien ersetzt wurden.

Folgen für die Werksarbeiter sind bei mir noch ein extra Punkt. Hierbei geht es rein um die Bevölkerung, die das Auto kauft und nutzt
Gewaltige Lohnerhöhungen.

Wobei die Bandarbeit wird noch heute von Leuten die es wissen müssen, als "viel schlimmer als es ausschaut und man sich vorstellt" beschrieben.


Nimm das mal als Ergänzung der genannten Links.
 
BWLer, VWLer und alle an den Ursachen der Great Depression Interessierten spielen Augustos Wunsch nachkommend hier weiter:
http://www.geschichtsforum.de/f39/g...tskrise-ausl-ser-und-rahmenbedingungen-37571/

Kann mir vllt noch mal jemand einen Denkanstoss bei dem Punkt: Auswirkung auf die Gesellschaft geben?

Habe bisher nur die gestiegene Mobilität genannt und jetzt fällt mir nicht mehr ein......
Neben dem bereits genannten: Platzverbrauch, Güterverkehr, Umwelt, Gesundheit.
 
Was mir im Zusammenhang mit diesem Thread noch untergekommen ist,
OT:
Ford hat im 1. WK an die Alliierten Streitkräfte 125.000 Ford T geliefert.
Das ist gut das doppelte wie im 2. WK VW Kübel und Schwimmwagen produziert wurden.
Vielleicht interessiert es einen der Militärcracks hier.

TT:
Der Autobestand in den USA hat sich von 1913 bis 1930 verzwanzigfacht!
Wovon die Hälfte Fords waren.
 
Der "billige" Wagen des Jahres 1908 hatte einen Ein- oder Zweizylindermotor mit 8-9 PS. Damit kommt man keine Steigung hoch, und kann keinen Feldweg fahren.
Der Ford T hatte einen Vierzylinder mit 22 PS bei 700kg Leergewicht, damit konnte der Farmer und der kleine Geschäftsmann etwas anfangen.
Der erste Teil des Erfolgs.
1908 kostete das kpl. Fahrzeug 850 Dollar, 1916 nur noch 360 Dollar. Der zweite Teil.

Die Massenproduktion zu billigen Preisen machte aus dem einfachen Arbeiter nun auch einen Käufer.

Aus "Das amerikanisch Automobil" von John B. Rae:
"Henry Ford war der erste Mann, der über die Theorie hinaus in der Praxis vorführte, dass der Käufer ein legitimes Interesse an der Organisation von Industrie und Wirtschaft haben darf und muss. Ford begriff den Zusammenhang zwischen Massenverbrauch und Massenproduktion, d.h. die Tatsache, dass der arbeiter nicht nur ein Werkzeug ist, mit dem man möglichst billig produzieren kann; dass vielmehr der Arbeiter selbst zugleich Konsument ist."
"... die Revolution, die Henry Ford durchgeführt hat, für die Welt von größerer Bedeutung gewesen ist, als die Revolution des Wladimir Iljitsch Lenin"

Nun, was meinen die Theologen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ford und Lenin....hmmmmm=)

ich betrachte die Unausweichlichkeit der Ausbreitung des individuellen
Automobilverkehrs in den USA aus ihrer geographischen Grösse und
Besiedlungsstruktur her.
Zwischen einzelnen Ansiedlungen lagen grosse Distanzen und ein
Schienenverkehrsnetz wie in Mitteleuropa würde ungeheuer gekostet haben -
also verband man lediglich die Industrie- und Handelszentren derart.

Der sprichwörtliche Farmer wiederum hatte mit dem Automobil logistisch
nun Vorteile - der sog. Pickup ist ja ein Nutzfahrzeug bis heute .
Er konnte schneller als mit Pferden seine Kunden und Lieferanten erreichen -
mit den ersten LKW dann noch besser.

Auch der Idee des " Häuschens auf eigener Scholle " im Grünen als Teil
des "american dream " kam das Automobil doch sehr entgegen .
Man musste nicht mehr im Stadtzentrum wohnen , um dort zu arbeiten ,
wo es Massentransportmittel gab.

Lieg ich da richtig ?
 
Ford und Lenin....hmmmmm=)

ich betrachte die Unausweichlichkeit der Ausbreitung des individuellen
Automobilverkehrs in den USA aus ihrer geographischen Grösse und
Besiedlungsstruktur her.
Zwischen einzelnen Ansiedlungen lagen grosse Distanzen und ein
Schienenverkehrsnetz wie in Mitteleuropa würde ungeheuer gekostet haben -
also verband man lediglich die Industrie- und Handelszentren derart.

Der sprichwörtliche Farmer wiederum hatte mit dem Automobil logistisch
nun Vorteile - der sog. Pickup ist ja ein Nutzfahrzeug bis heute .
Er konnte schneller als mit Pferden seine Kunden und Lieferanten erreichen -
mit den ersten LKW dann noch besser.

Auch der Idee des " Häuschens auf eigener Scholle " im Grünen als Teil
des "american dream " kam das Automobil doch sehr entgegen .
Man musste nicht mehr im Stadtzentrum wohnen , um dort zu arbeiten ,
wo es Massentransportmittel gab.

Lieg ich da richtig ?

Ich denke schon.


Ford und Lenin....hmmmmm=)
Von Rudolf Leiding (2. VW Chef nach Nordhoff) gibt es einen ähnlichen Satz, er wird den über Ford gekannt haben,

"die ganzen Volksbeglücker haben dem Menschen nicht einen Teil der Freiheit gebracht, die ihm das Automobil verschafft hat"
Gedächtniszitat
 
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