Werter muheijo,
ich fange nicht bei Lunéville an, gleich bei Moskau:
"Im Frühjahr 1812 hatte er eine immense Streitmacht angesammelt: 614000 Mann mit Reserve und Ersatztruppen - die "Armee der zwanzig Nationen", wie sie genannt wurde. Seine erste Linie bestand aus 449000 Mann, von denen weniger als ein Drittel Franzosen waren, der Rest Niederländer, Westfalen, Polen, Bayern, Sachsen, Österreicher, Preußen, Kroaten, Dalmatiner, Schweizer, Portugiesen und sogar Spanier." [1]
Sicherlich hatte der Zar die für Rußland "segensreiche" Kontinentalsperre nicht richtig verstanden, so dass der Korse ihm mit dieser Streitmacht auf den "Pelz" rücken wollte und sicherlich waren die Völker Europas, die selbst unter den Kontributionen, Aushebungen, Plünderungen der Franzosen litten, willig bereit, die ihnen so wenig hilfreiche Kontinentalsperre (siehe Hamburg) durchzusetzen ... sicherlich, die Freiheit Frankreichs wurde in Moskau verteidigt ...
Anders gefragt, was wollte Napoleon in Rußland?
Dann die Niederlage und die Chance, sich von dem Eroberer zu befreien.
Ohne Frage, jede Macht hatte (immer) ihre eigenen (Haus)Interessen, dennoch, die Befreiungskriege sind die Befreiung Europas von der Diktatur Napoleons.
Und es ist Verkennung von Aktio und Reaktio, um aus den Ergebnissen der französischen Niederlage eine napoleonische Rechtfertigung konstruieren zu wollen.
Und daher halte ich es für mehr als fragwürdig, gerade in Zusammenhang mit Napoleon z. B. die sächsische Frage diskutieren zu wollen, schließlich war es Napoleon, der nicht nur einen deutschen Staat von der Landkarte verschwinden ließ, z. B. Preußen halbierte, und dafür Kunststaaten schaffte. Aber in seinem Beispiel ist es ja positiv, alle anderen Machtpolitiker waren ja nur an der eigenen Macht interessiert. Na, ja, wer es denn glaubt.
Grüße
excideuil
[1] Rothenburg, Gunther: „Die Napoleonischen Kriege“, Brandenburgisches Verlagshaus in der Dornier Medienholding GmbH, Berlin, 2000, Seite 160