Hitler war ein konsequenter Ideologie, der sich selber eine messianische Rolle zugedacht hat. Diese Rolle spielt er bis zum Schluss und findet einen Niederschlag in seinem politischen Testament 1945. In dem er das internationale Judentum erneut und zum letzten Mal dokumentiert massiv angreift und seine Ausrottung erneut rechtfertigt.
Politisches Testament Adolf Hitlers ? Wikipedia
In diesem Aspekt ist wahrscheinlich eindeutigste ideologische Grunddisposition seines politischen Handelns zu erkennen.
In einer Reihe von anderen Aspekten hat sich Hitler pragmatisch als Machtpolitiker verhalten, der im machiavellischen Sinne alle Mittel seiner Zielerreichung untergeordnet hat.
Pauschal kann man vier Phase in seiner ideologisch motivierten Außenpolitik erkennen.
1. Phase bis zur Machtergreifung (33): ideologisch und militant
2. Phase bis ca. 37 (Hoßbachprotokoll): Pragmatisch und "friedliebend"
3. Phase bis ca. 41/42 dem Zenith des militärischen Erfolgs eine zunehmende Ideologisierung seines Handelns
4. Phase bis zum Zusammenbruch 45 weitgehende Ideologisierung seiner Machtpolitik , unter Ausblendung pragmatischer Politikansätze (Separatfrieden etc.)
Vor diesem Hintergrund ist ein Großteil seiner Handlungen als improvisiert zu bezeichnen.
Die Völker in SO-Europa betrachtete er dabei keineswegs als gleichrangig, weder rassich, politisch und auch in keiner anderen Sichtweise, und benutzte sie lediglich als "billige" Hilfstruppen, die ihre Haut für seine "heheren Ziele" opfern durften und halfen seine hegemonialen bzw. imperialen Ansprüche durchzusetzen.
Ähnlich wie den Franzosen hätte er ihnen in einer zukünftigen germanischen Weltordnung lediglich untergeordnete Bedeutung zugewiesen, im Gegensatz übrigens zu den Griechen und auch zu den Italienern.
Nicht zuletzt bedurfte er der Unterstützung der SO-europäischen Staaten, da das 3. Reich durchaus im Vorfeld des WW2, obwohl sie die führende Militärmacht weltweit war, auf eine zusätzliche Unterstützung dingend angewiesen war (militärisch, politisch, wirtschaftlich und ressourcenmäßig)
Das Problem einer pragmatischen Machtpolitik vs. einer ideologiegetriebenen Außenpolitik kann man am deutlichsten im Verhältnis zwischen dem 3. Reich und Polen verdeutlichen.
Ein konkretes Beispiel: Nach der Machtergreifung steuerte beispielsweise Hitler den revisionistischen, konfliktorientierten Kurs der traditionellen konservativen Eliten (AA und WM) um und ging zu einer Kooperation mit Polen über.
Vor diesem Hintergrund ging man beispielsweise bei "Bedrohungsanalysen" in der SU um ca. 1936 von einem Szenario eines "Koalitionskrieges", in dessen Rahmen das 3. Reich in Kooperation mit Polen die SU angreifen würde.
Da Hitler jedoch Polen als Aufmarschgebiet für seinen Angriff auf die SU brauchte, verfolgte er die duale Strategie, entweder mit Polen gegen die SU oder alleine gegen die Su, mit vorheriger Besetzung Polens.
An diesem Beispiel wird deutlich, dass Hitler sich vor 1939 durchaus pragmatisch im Rahmen seiner Außenpolitik verhalten konnte, jedoch nur so lange, wie diese Haltung nicht mit der grundsätzlichen ideologisch motivierten Zielwahl kollidierte.
Und nach 1939 ordnete sich zunehmend, wie bereits oben kurz ausgeführt, seine Außen- bzw. Machtpolitik komplett seinen ideologisch motivierten Zielen unter.