Diese beiden Titel könnten Dich einen Schritt weiter bringen. Bei dem ersten handelt es sich um eine Hausarbeit, die Du auch als e-book bekommen kannst. Für das andere gibt es in der Google-Buchsuche eine Vorschau.
Katja Görg : Transvestismus im Mittelalter:
Die unterschiedlichen Reaktionen auf männlichen und weiblichen Transvestismus im Mittelalter
Katja Görg konzentriert sich auf Jeanne D'Arc, aber sie spricht in der Einleitung von anderen Beispielen, die wesentlich schlechter belegt seien. Das heißt aber, dass Sie gesucht hat und sie nennt vielleicht Quellen.
Kerstin Losert: Überschreitung der Geschlechtergrenzen?
Auch Kerstin Losert klagt über die Quellenlage und stellt fest, dass Fälle von Frauen, die sich oft lange Zeit unentdeckt als Mann ausgaben, ab dem 15. Jhd. vor allem durch Gerichtsprotokolle belegt seien. Als mögliche Motive nennt sie Armut, die Frauen verkleideten sich, um einen Männerberuf ausüben zu können, und Liebe, wenn Frauen die Männerrolle annahmen, um mit einer anderen Frau zusammenleben zu können. Sie spricht sogar von Ehe, was ja eine gleichgeschlechtliche Hochzeit im Mittelalter impliziert. Sie nennt dann ein wenig Literatur über Frauen im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit, die sich als Männer ausgaben:
Dekker/ Van de Pol: Frauen in Männerkleidung (1990)
Lindemann: "Die Jungfer Heinrich" (1995)
u.a.
Hier soll das Beispiel einer Frau genannt werden, die verkeidet die Universität besuchte (15. Jhd.). Loser stellt allerdings fest, dass mindesten zwei Versionen der Geschichte existieren, weshalb sie bezweifelt, dass die Quellenlage als Beleg genügt:
Caroline Walker Bynum: Holy Feast (1987), S.417, Anm.44
P.S. Dass Schönau eine "Heilige" war, schließt Bildung nicht aus. Immerhin kennt man ihre Werke heute noch. Verkleidung nein, Bildung von Frauen im Mittelalter ja.