Inwiefern ist das Buch inhaltlich "völlig unzureichend"? Haben Sie es gelesen? Ich habe es gelesen - sicherlich gibt es Schwerpunkte, die Autoren sagen ja auch, dass es keine allumfassende Gesamtdarstellung ist, sondern dass es sich um eine Sammlung unterschiedlicher Themen zum Deutsch-Französischen Krieg handelt. Jedes wichtige Thema wird angerissen: Vorgeschichte/Ursachen, der Verlauf der militärischen Operationen, wobei hier durchaus auch für meinen Geschmack hier und da mehr in die Tiefe hätte gegangen werden können; wirtschaftliche Gesichtspunkte sowie gesellschaftliche Gesichtspunkte kommen ebenso zur Sprache wie das Problem der Annexion von Elsass-Lothringen. Der Bereich Kriegsrecht ist in diesem Zusammenhang in der Tat neu, was, wie Sie schreiben, auch von der MGZ positiv hervorgehoben wird.
Zudem schreiben die Autoren auch, dass es ein Buch für den interessierten Laien ist, nicht primär für die Historikerzunft, daher waren auch nicht unbedingt neue Erkenntnisse zu erwarten.
Was unter "Kreuzwort-Rätsel-Niveau" zu verstehen ist, erschliesst sich wohl nur Ihnen selbst. Was die "Militärlastigkeit" angeht: da es sich um ein Buch zu einem militärischen Konflikt, einem wichtigen dazu, handelt, MUSS es militärlastig sein. Ansonsten wäre das Thema doch verfehlt. Zudem gibt es, wie oben schon geschrieben, auch andere Bereiche, die zumindest angesprochen werden. Und wieso das Thema "Kriegsvölkerrecht" in einem Buch zum Deutsch-Französischen Krieg "sachfremd" sein soll, erschliesst sich wohl auch nur Ihnen. Da kann man wirklich nur noch den Kopf schütteln, offensichtlich haben Sie das Buch selbst nicht gelesen oder den Inhalt nicht verstanden. Dabei ist es weitgehend sehr verständlich verfasst. Ich bezweifle auch, dass Sie ein Experte für das Kriegsvölkerrecht sind, anders als der Autor des besagten Beitrags im Buch.
Auch für Sie zum Mitschreiben: bei Amazon scheinen es viele gekauft und gelesen zu haben und haben trotzdem eine positive Meinung vom Buch. Alles nur Dummköpfe aus Ihrer Sicht?
Zu Uhle-Wettler: von dem habe ich das eine oder andere Buch gelesen. Manches ist gut (wie z. B. seine "Höhe- und Wendepunkte..." - hier trifft der Vorwurf der Quellenschwachheit z. B. nicht zu!), manches weniger (wie z. B. seine Tirpitz-Biographie, die in Teilen apologetisch und unvollständig ist). Das Vorwort zu dem hier besprochenen Buch ist in der Tat schwach. Wäre verzichtbar gewesen.
Was den Ares-Verlag angeht: im Netz kann ich hinsichtlich des Angebotes keine "Ausrichtung" politischer Natur, um die geht es hier ja wohl, erkennen, wohl aber eine thematische, nämlich eine militärgeschichtliche. Ein Buch sollte primär nach seinem Inhalt beurteilt werden, nicht nach anderen Gesichtspunkten.
C.