Kanaaniter und Israeliten

Bei Ivrit hast Du Dich vermutlich vertan ;)

Ok, aus Wiki abgeschrieben. Gehört aber hier rein, auch wenn es nicht ins 1. Jahrtausend v.C. gehört.
Zitieren wir nochmal Wiki:
"Im hebräischen Sprachgebrauch bezeichnet Ivrit sowohl Althebräisch als auch das moderne Hebräisch, ohne Unterscheidung zwischen den Sprachstufen. Im Deutschen steht Ivrit stets für modernes Hebräisch."

Bei Althebräisch passts dann.
 
Ok, aus Wiki abgeschrieben. Gehört aber hier rein, auch wenn es nicht ins 1. Jahrtausend v.C. gehört.
Zitieren wir nochmal Wiki:
"Im hebräischen Sprachgebrauch bezeichnet Ivrit sowohl Althebräisch als auch das moderne Hebräisch, ohne Unterscheidung zwischen den Sprachstufen. Im Deutschen steht Ivrit stets für modernes Hebräisch."

Bei Althebräisch passts dann.
Elieser ben Jehuda gilt als "Vater" des modernen Hebräisch, das Ivrit genannt wird. Diese Bezeichnung auch für Alt-Hebräisch zu gebrauchen, ist mir neu und erscheint mir zumindest vollkommen ungebräuchlich. Auch kann ich mich nicht erinnern, in Israel die Bezeichnung Ivrit für Alt-Hebräisch gehört zu haben, was aber nicht unbedingt etwas heißen muss, da ich bislang dort keine theologischen Diskussionen geführt habe.
 
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Bei Ammonitisch, Moabitisch und Edomitisch handelt es sich um schlecht überlieferte Trümmersprache, deren Zusammenhang mit biblischen Stämmen der Hebräer doch eher als gewollt zu betrachten.
Bei den Hebräischen Sprachen werden unterschiedliche Zeitstufen jüdischer Tradition unterschieden. Das Samaritanische hat eigene Tradition, spezielle Schriftzeichen usw. existierte jedoch gleichzeitig und dürfte genauso in alt-, mittel- usw.-samaritanisch zu untergliedern sein.

Falsch ist meine obige Behauptung, die Samaritaner hätten die Hebräische Umgangssprache bewahrt. Tatsächlich haben auch sie früh das Aramäische und bereits im Mittelalter das Arabische angenommen. Beide Sprachen dienten als Schriftsprache unter Verwendung samaritanischer Buchstaben. Der wesentliche Unterschied zur jüdischen Schreib-Tradition ist, dass sie die aramäischen Schriftzeichen nicht übernahmen.
Erst im neue gegründete Staate Israel nahmen die dortigen Samaritaner das Neuhebräische an, während die Samaritaner im Westjordanland am Arabischen festhielten.
Die Samaritaner hatten sich jedoch eine aramäische Aussprache des Hebräischen (beim Vorlesen) bewahrt, die sich von der aschkenasisch-jiddischen und der sephardisch-ladino Aussprache unterscheidet. So sprach eben jeder die tote Sprache anders aus. (Ob sich dies nun stark von der Ausprache orientalischer Juden unterschied, die ebenfalls bis in die Gegenwart Aramäisch als Muttersprache hatten, ist die andere Frage.)

Die Samaritaner
Ein Forschungsüberblick von Gerhard Wedel
 
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Bei Ammonitisch, Moabitisch und Edomitisch handelt es sich um schlecht überlieferte Trümmersprache, deren Zusammenhang mit biblischen Stämmen der Hebräer doch eher als gewollt zu betrachten.

Zum Sprachzweig der kanaanitischen Sprachen zählen Hebräisch, Phönizisch und Moabitisch. Diese Sprachen hängen sehr eng zusammen und gehen auf nordwestsemitische Nomadenvölker des 3. Jahrtsd. v. Chr zurück. Aus diesem Sprachkontinuum gliederten sich die kanaanitischen Sprachen im Verlauf des 2. Jahrtausends aus, doch blieben sie weiterhin eng verwandt.

Das zur Nordwestgruppe der semitischen Sprachen zählende Moabitisch steht dem Phönizischen am nächsten. In phönizischer Schrift ist auch das einzige moabitische Schriftdenkmal abgefasst, die Stele des Königs Mesha aus dem Jahr 842 v. Chr.

Aramäisch ist als nordwestsemitiche Sprache eng mit dem Hebräischen verwandt, verdrängte das Althebräische aber erst nach der Mitte des 5. Jh. v. Chr. In Judäa hörte Hebräisch als gesprochene Sprache im 2. Jh. n. Chr. auf zu existieren.

Ob die Sprache der Ammoniter ein eigenständiges kanaanitisches Idiom oder lediglich eine Variante des Hebräischen ist, ist umstritten.
 
nordwestsemitische Nomadenvölker des 3. Jahrtsd. v. Chr zurück
Laut dem Alten Testament waren Ammoniter, Moabiter und Edomiter den Israeliten anfangs feindlich gesinnt, später von König David unterworfen.
Sie gingen wohl in diesem Volke auf und wurden in der Thora angesippt und galten als Hebräer, wenn gleich ihnen die Bibel ähnlich wie später den Samaritanern nur die Rolle von Bastarden zu kommt.

Die Moabiter und Ammoniter von Lot:
1. Mose 1.19
Also wurden beide Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. nd die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen her die Moabiter bis auf den heutigen Tag. Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den hieß sie das Kind Ammi. Von dem kommen die Kinder Ammon bis auf den heutigen Tag.

Die Edomiter sollten von Esau (Edom) abstammten.
1. Mose 1.36
Esau nahm Weiber von den Töchtern Kanaans. ...
Dies ist das Geschlecht Esaus, von dem die Edomiter herkommen ...

Ähnliches und doch anderes berichtet Strabons im 1. vorchristlichen Jahrhundert über die "Edomiter"/"Idumäer":
Geographie Buch VXI, 2, 34
The Idumæans are Nabatæans. When driven from their country1 by sedition, they passed over to the Jews, and adopted their customs.
Laut Strabon waren die Idumäer eigentlich Nabatäer, die das Judentum übernommen hatten.
Für gewöhnlich wird angenommen, die Nabatäer seien antike Araber gewesen, zumal sie die Bewohner der Provinz Arabia bewohnten, d. h. eben Araber im antiken Sinne waren. Die überlieferte Schriftsprache - das Nabbatäische - ist jedoch kein Protoarabisch sondern geht auf das Aramäische als Amts- und Verkehrssprache des Perserreiches zurück.

Eine Übereinstimmung zwischen Strabon und dem AT besteht darin, dass beid die Edomiter für eine nicht ganz und gar jüdische Bevölkerungsgruppe halten.
 
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Eine Übereinstimmung zwischen Strabon und dem AT besteht darin, dass beid die Edomiter für eine nicht ganz und gar jüdische Bevölkerungsgruppe halten.

Das ist ja nun auch der Grund, dass strenggläubige Juden das idumäische Königshaus der Herodianer strikt ablehnten - ein mitentscheidender Punkt für den Aufstand 66 und den Untergang Jerusalems.
 
Laut dem Alten Testament waren Ammoniter, Moabiter und Edomiter den Israeliten anfangs feindlich gesinnt, später von König David unterworfen.Sie gingen wohl in diesem Volke auf und wurden in der Thora angesippt und galten als Hebräer, wenn gleich ihnen die Bibel ähnlich wie später den Samaritanern nur die Rolle von Bastarden zu kommt.

Sprachlich waren sie eng verwanft, in ihrer kulturellen Entwicklung allerdings verschieden. Sicherlich war auch die unterschiedliche Religion lange Zeit ein Integrationshemmnis, ganz abgesehen davon, dass die Moabiter und Edomiter immer wieder um ihre Unabhängigkeit kämpften-

Eine Übereinstimmung zwischen Strabon und dem AT besteht darin, dass beid die Edomiter für eine nicht ganz und gar jüdische Bevölkerungsgruppe halten.

Auch wenn Edomiter und Hebräer sprachlich eng verwandt waren, so waren die Edomiter dennoch kein Teil von ihnen. Die Edomiter siedelten bereits vor der israelitischen Landnahme in Palästina, d.h in der nach ihnen benannten Landschaft Edom südlich des Toten Meeres. Sie errangen unter Salomo ihre Unabhängigkeit, gründeten ihren Staat Idumäa und waren 587 v. Chr. sogar an der Unterwerfung Judas und der Zerstörung Jerusalems beteiligt. Vermutlich gingen sie später in der jüdischen und nabatäischen Bevölkerung auf. Eine gute Presse werden sie deshalb in der Bibel - die ich wenig kenne - wohl kaum haben.
 
Johannes Hyrcanus, König von Juda, zwang den Edomitern jüdische Sitten und Bräuche auf, die bereits sein Vorvorgänger Judas Makkabäus hat die Edomiter unterworfen.

Hycranus eroberte ihre Städte und zwang die Idumäer zur Beschneidung und machte sie damit zu Juden. (Daraus ist auch zu schließen, dass die Idumäer vor 125 vor Christus keine Juden waren.)
So Flavius Josephus The Antiquities of the Jews/Book XIII Chapter 9
Hyrcanus took also Dora and Marissa, cities of Idumea, and subdued all the Idumeans; and permitted them to stay in that country, if they would circumcise their genitals, and make use of the laws of the Jews; and they were so desirous of living in the country of their forefathers, that they submitted to the use of circumcision, and of the rest of the Jewish ways of living; at which time therefore this befell them, that they were hereafter no other than Jews.

Vgl. auch den Juden-Exkurs 5 (2) des Tacitus.
Durch Beschneidung konnten Fremde (zumindest in hellenistischer und römischer Zeit) problemlos Juden werden.
Die Sitte der Beschneidung haben sie eingeführt, um an diesem Unterscheidungsmerkmal erkannt zu werden. Alle, die zu ihrer Lebensform übertreten, halten sich an denselben Brauch, und nichts wird ihnen früher beigebracht, als die Güter zu verachten, ihr Vaterland zu vergessen, Eltern, Kinder, Brüder geringzuachten.​

Eine sprachliche oder religiöse Besonderheiten der Idumäer sind nicht bekannt. Sie konnten sich genauso gut Aramäisch wie ihre judäischen Nachbarn.:pfeif:
Im übrigen waren die jüdischen Idumäer Anhänger des Kultes um den Jerusalemer Tempel. Den herodianischen Tempen hatte ja immer ein idumäisch-stämmiger König errichten lassen.
 
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