Die Neolithische Revolution in Europa - Wie und warum?

Das Präkeramische Neolithikum begann in der Levante ... Von dort aus Verbreitete sich die neolithische Idee weiter nach Europa.

Die älteste Fundstätte neolithischer Gemeinschaften befindet sich mit Jarmo in den Ausläufern des Zagrosgebirges im Nordirak, wo etwa 9000 Jahre alte Funde gemacht wurden. Etwa gleiches Alter haben das neolithische Jericho und Catal Hüyük in Kleinasien/Anatolien.

Von Kleinasien aus verbreitete sich die neolithische Wirtschaftsweise über Griechenland, wo die Sesklo-Kultur mit interessanten Funden in Nea Nikomedia und Sesklo die älteste jungsteinzeitliche Kultur Europas repräsentiert. Von dort aus breiteten sich die frühen Ackerbauern im Zuge der Vinca- und Starcevo Kultur in den Donauraum aus und erreichten mit der bandkeramischen Kultur etwa um 5500 v. Chr. Zentraleuropa.

Inwieweit diese Expansion von kolonisierenden Bauern getragen wurde oder die Ausbreitung der bäuerlichen Lebensweise lediglich einer Kulturtrift mit der Weitergabe von Kenntnissen an eine autochthone mesolithische Bevölkerung geschuldet ist, ist umstritten. Es beginnt sich aber die Ansicht durchzusetzen, dass beide Faktoren in regional unterschiedlicher Stärke maßgebend waren.
 
Inwieweit diese Expansion von kolonisierenden Bauern getragen wurde oder die Ausbreitung der bäuerlichen Lebensweise lediglich einer Kulturtrift mit der Weitergabe von Kenntnissen an eine autochthone mesolithische Bevölkerung geschuldet ist, ist umstritten. Es beginnt sich aber die Ansicht durchzusetzen, dass beide Faktoren in regional unterschiedlicher Stärke maßgebend waren.
Wäre nur Kenntnisse weitergegeben worden, wäre das neolithische Paket nie so einheitlich und immer gleich verbreitet worden. Auch die rasante Geschwindigkeit der bandkeramischen Expansion kann nur so erklärt werden. Dafür sprechen auch das Tauschnetzwerk beispielsweise für Ambipholit. Die schon protoneolithisch lebenden Gruppen wie La Hoguette oder Limburg schlossen sich den Bandkeramikern an, das belegen Scherbenfunde in bandkeramischen Siedlungsgruben. Auch die noch wildbeuterisch lebenden Mesolithiker schlossen sich den Bandkeramikern an, das belegen beispielsweise die mesolithischen Projektilspitzen in bandkeramischen Kontext.
Ähnlich wie ein flacher Stein über das Waser hüpft, wenn man ihn wirft, breitete sich die neolithische Idee immer wieder kreisförmig aus und erreichte dadurch große Gebiete. Ein Zusammenspiel von sprunghafter Ausbreitung und Akkulturation.
 
Die schon protoneolithisch lebenden Gruppen wie La Hoguette oder Limburg schlossen sich den Bandkeramikern an, das belegen Scherbenfunde in bandkeramischen Siedlungsgruben. Auch die noch wildbeuterisch lebenden Mesolithiker schlossen sich den Bandkeramikern an,

Dass sich anatolische Bauern von Kleinasien über Griechenland nach Zentral - und Nordeuropa ausgebreitet haben, ist eine absurde Vorstellung, die heutzutage niemand mehr vertritt.

Man nimmt an, dass es sich bei den frühen Ackerbauern um Wanderbauern handelte, die nach Auslaugung des Bodens - wofür vielfach eine Zeit von etwa 15-20 Jahren angenommen wird - einige Kilometer weit fortzogen. Über die großen Zeiträume der Neolithisierung hinweg kommt man dann zu einem stetigen Vordringen des Ackerbaus.

Ein anderer Aspekt ist eine Kulturtrift, durch die lediglich die Kenntnis des Ackerbaus einer mesolithischen Gesellschaft vermittelt wurde. Auch hier muss man Zeiträume von einigen hundert Jahren annehmen. Doch wenn man bedenkt, dass die Sesklo-Kultur in Thessalien als früheste neolithische Kultur Europas bereits im 7. Jahrtausend einsetzt und der Ackerbau mit der Linearbandkeramik etwa um 5000 v. Chr. Mitteleuropa erreicht, hatten all diese Phänomene ausreichend Zeit zur Entfaltung.

Der Einfluss kolonisierender anatolischer Bauern war in der griechischen Präsesklo-Kultur des 7. Jahrtausends noch sehr stark, was anhand des Saatguts, der Haustiere und der Gerätschaften nachweisbar ist. Je weiter man Richtung Norden geht, desto mehr verschwinden anatolische Charakteristika und machen eigenständigen Kulturen Platz. Der vorderasiatische Einfluss nimmt also mit der Ausbreitung jungsteinzeitlicher Kulturen rasch ab und die Stafette wird an die mesolithische autochthone Bevölkerung weitergereicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass sich anatolische Bauern von Kleinasien über Griechenland nach Zentral - und Nordeuropa ausgebreitet haben, ist eine absurde Vorstellung, die heutzutage niemand mehr vertritt.

Die aber trotzdem zu stimmen scheint, zumindest bis nach Mitteleuropa:

Die ersten europäischen Bauern waren Migranten | Telepolis
DNA-Analysen belegen Herkunft der frühen Bauern in Mitteleuropa aus dem Nahen Osten

Ich sehe auch kein Problem darin, dass der anatolische Charakter nach 1500 Jahren abnahm und ihre Nachfahren eigene Kulturen entwickelten. Zumindest bei der LBK sind die Bezüge zu den Südosteuropäischen Kulturen wohl doch noch entscheiden größer als zu den mesolithischen Kulturen Mitteleuropas.
 
Eine direkte Einwanderung der ersten Bauern aus dem Nahen Osten nach Mitteleuropa kann man zumindest der folgenden Untersuchung an aDNA von mitteleuropäischem neolithischen Skelettmaterial nicht entnehmen.

http://ubm.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2006/1017/pdf/diss.pdf

Dort S. 191: „Wie bereits erwähnt, kann der maternale Genpool der bearbeiteten Stichprobe (bzw. der europäische mtDNA Pool zur Zeit des frühen Neolithikums) als autochthon europäisch bezeichnet werden“

Der erste von Witege gepostete Link, der Barbara Bramanti von der Uni Mainz zitiert, ergibt m.E. auch nichts anderes als eine Einwanderung aus dem Karpatenbecken:

„…bleibt aus Sicht der Archäologie eigentlich nur das Karpatenbecken als Ursprungsgebiet der Bauern.“

Nichts anderes schreibt sie auf ihrer Seite bei der Uni Mainz:

„Die neolithischen Menschen der LBK weisen eine hohe Diversität an bekannten europäischen Sequenzvarianten (sogenannte Haplotypen, die in evolutionär verwandte Haplogruppen zusammengefaßt werden) auf.“

Arbeitsgruppe Palaeogenetik Mainz Forschung Die frühen Europäer (Neolithisierung)

Die Pressemitteilung der Uni Mainz vom 09.11.10 wundert mich in diesem Zusammenhang.

I.E. scheint einiges für die Leap frog colonization zu sprechen.

Sofern es andere oder neuere Erkenntnisse gibt, wäre ich daran interessiert :)
 
Hallo Dieter, kannst du das irgendwie belegen? Sicher nicht!

Unzweifelhaft vorderasiatisch geprägt ist die Protosesklokultur im griechischen Thessalien, was anhand von Saatgut, Geräten und Haustieren nachweisbar ist. Somit finden wir in dieser Region die frühesten Ackerbauern Europas.

Die Ausbreitung des Ackerbaus vom Süden der Balkanhalbinsel bis Mitteleuropa dauerte etwa 1500 Jahre, d.h von etwa 7000 v. Chr. bis 5500/5000 v. Chr. Es ist kaum anzunehmen, dass sich nach Ablauf dieser gewaltigen Zeitspanne noch lupenreine anatolische Bauern im Raum des heutigen Deutschland einfanden. Vielmehr war die Kenntnis des Ackerbaus zum Teil durch Akkulturation weitergegeben worden, zum Teil hatten sich Bauern nach Norden vorgeschoben, die im Verlauf von 1500 Jahren ethnisch bunt gemischt waren.

Die Hypothese, ein geschlossenes landwirtschaftlich System sei aus dem Nahen Osten nach Europa importiert worden, ist nicht mehr haltbar ... Heute gilt die Neolithisierung Europas als ein sehr viel komplexerer Prozess. Die Entwicklung dauerte lang, war uneinheitlich und hing von völlig unterschiedlichen geographischen Gegebenheiten und Umweltbedingungen ab.

Eine weitere Hypothese ist nach der intensiven Erforschung mesolithischer und frühneolithischer Schichten ebenfalls überholt. Danch hätten sich nicht nur die Idee und Kenntnis des Ackerbaus ausgebreitet, sondern die Bauern selbst ... In den letzten Jahren wurde klar, dass der Übergang zum Neolithikum in der allmählichen Übernahme von Ackerbau und Viehzucht durch die einheimische mesolithische Kultur bestanden hat ... Daneben lassen sich aber Einflüsse aus dem Nahen Osten nicht bestreiten ...

Das biologisch-anthropologische Fundmaterial von Nea Nikomedia [wichtiger Fundort in Thessalien] ist taxonomisch heterogen. Nach Angel lebten dort verschiedene Menschentypen: der dinarisch-mediterrane und der so genannte basic-white-Typus mit Cro-Magnon-Zügen. Die Ungleichartigkeit wird erklärt mit der allmählichen Mischung von Ackerbauern mit Jägern und Sammlern im Lauf der Jahrhunderte.

(Marija Gimbutas, Die Zivilisation der Göttin. Die Welt des Alten Europa, Frabkfurt 1996, S. 3 f.)
 
Wenn ich Stonehunter richtig verstanden habe, sprach der mehr von der Ausbreitung der Idee, als der Menschen.
 
Die Ausbreitung des Ackerbaus vom Süden der Balkanhalbinsel bis Mitteleuropa dauerte etwa 1500 Jahre, d.h von etwa 7000 v. Chr. bis 5500/5000 v. Chr. Es ist kaum anzunehmen, dass sich nach Ablauf dieser gewaltigen Zeitspanne noch lupenreine anatolische Bauern im Raum des heutigen Deutschland einfanden. Vielmehr war die Kenntnis des Ackerbaus zum Teil durch Akkulturation weitergegeben worden, zum Teil hatten sich Bauern nach Norden vorgeschoben, die im Verlauf von 1500 Jahren ethnisch bunt gemischt waren.

Dass man nicht von einer lupenreinen Ausbreitung ausgehen kann, ist natürlich logisch. Welches Volk verbreitet sich schon lupenrein?

Das Problem ist eben, dass man das sehr dicht bewaldete Mitteleuropa nicht mit den schon im Mesolithikum dichter besiedelten Regionen am Atlantik und in Nordeuropa gleichsetzen kann.

Die meisten Archäologen gehen eben davon aus, dass die Bandkeramik-Kultur das Ergebnis der sich vom Karpatenbecken immer weiter ausbreitenden Landwirtschaft war, die sich mit jeder Generation weiterverbreitete. Und da es bei den Gebrauchsgegenständen, der Hausbautechnik oder der seßhaften Lebensweise überhaupt keine einheimischen Vorläuferformen gab, ist es für Mitteleuropa auch aus archäologische Sicht eher unwahrscheinlich, dass die LBK aus ursprünglich mesolithischen Gemeinschaften durch eine relativ schnelle Veränderung ihrer Lebenweise entstand.
 
Wenn ich Stonehunter richtig verstanden habe, sprach der mehr von der Ausbreitung der Idee, als der Menschen.

Richtig, so war das gemeint, kann mir auch nicht wirklich vorstellen, das man das falsch verstehen kann. Die Ausbreitung geschah, wie schon geschrieben auf unterschiedlichen Wegen, entlang der Küsten und über Land. Erst vom Plattensee aus erfolgte die Verbreitung der Bandkeramischen Kultur. Diese allerdings geschah wie schon dargelegt in großen Sprüngen. Hier geschah die Verbreitung tatsächlich durch die Bandkeramiker selbst.
Es ist also niemand von Anatolien nach Köln gewandert, Dieter, da hast du Recht, das habe ich aber auch nicht geschrieben.
Das leapfrog-Prinzip gilt nur für die Bandkeramiker, vorher breitete sich das Neolithikum langsam, nur einige Km pro Generation aus.
 
Ich ergänze meine Antwort nochmal, damit es noch unmissverständlicher wird. Bei der Verbreitung der Bandkeramik wird folgendes Modell angenommen:
Jeweils eine oder mehrere Familien einer Siedlung brachen auf, um eine Tochtersiedlung zu gründen. Die Mesolithiker und/oder Protoneolithiker füllten die Bewohnerzahl der neuen Siedlung auf. Nach einiger Zeit wurden weitere Siedlungen im näheren Umfeld gegründet, die einen klaren Bezug zur Muttersiedlung hatten. Vgl Neolithikum | Steinzeit&Co Altneolithikum/Die Besiedlung der Aldenhovener Platte.
Vermutlich von dieser Muttersiedlung aus geschah dann der nächste Sprung. Es handelt sich nicht um eine Einwanderungswelle und auch nicht um eine bloße Übernahme einer Lebensweise.
 
Ich ergänze meine Antwort nochmal, damit es noch unmissverständlicher wird. Bei der Verbreitung der Bandkeramik wird folgendes Modell angenommen:
Jeweils eine oder mehrere Familien einer Siedlung brachen auf, um eine Tochtersiedlung zu gründen. Die Mesolithiker und/oder Protoneolithiker füllten die Bewohnerzahl der neuen Siedlung auf.

Dieses Modell ist seit langer Zeit verbreitet, was ich weiter oben in meinem Beitrag 143 bereits ausgeführt habe:

Dieter schrieb:
Man nimmt an, dass es sich bei den frühen Ackerbauern um Wanderbauern handelte, die nach Auslaugung des Bodens - wofür vielfach eine Zeit von etwa 15-20 Jahren angenommen wird - einige Kilometer weit fortzogen. Über die großen Zeiträume der Neolithisierung hinweg kommt man dann zu einem stetigen Vordringen des Ackerbaus.

Um das ganze nochmals kurz auf den Punkt zu bringen:

Über Anatolien breitete sich der in Vorderasien (wichtige Fundorte: Jarmo im Zagrosgebirge, Jericho, Catal Hüyük) entstandene Ackerbau nach Europa aus, wo er mit der Proto-Sesklokultur im 7. Jahrtausend v. Chr. als früheste Region Thessalien erreichte (wichtige Fundorte: Nea Nikomedia u. Sesklo).

Von dort aus breitete sich der Ackerbau mit der Starcevo- und Vincakultur Richtung Norden aus, es entstand die neolithische Donauzivilisation und mit der linearbandkeramischen Kultur erreichte das Neolithikum etwa um 5500 v. Chr. Zentraleuropa. Die anatolisch-vorderasiatischen Einflüsse sind in der frühen Sesklo-Kultur am stärksten und nehmen Richtung Norden kontinuierlich ab.

Wie schon treffend von Stonehunter formuliert, marschierte kein anatolischer Bauer vom Bosporus bis Köln durch. :D Vielmehr gab es im Verlauf der verschiedenen neolithischen Kulturen eine ethnische Mischung, deren Zusammensetzung sich unserer Kenntnis entzieht. Zum Menschentypus schreibt die bekannte Archäolpgin Marija Gimbutas:

Das biologisch-anthropologische Fundmaterial von Nea Nikomedia ist taxonomisch heterogen. Nach Angel lebten dort verschiedene Menschentypen: der dinarisch-mediterrane und der so genannte basic-white-Typus mit Cro-Magnon-Zügen. Die Ungleichartigkeit wird erklärt mit der allmählichen Mischung von Ackerbauern mit Jägern und Sammlern im Lauf der Jahrhunderte.

(Marija Gimbutas, Die Zivilisation der Göttin. Die Welt des Alten Europa, Frabkfurt 1996, S. 3 f.)
 
Dass sich anatolische Bauern von Kleinasien über Griechenland nach Zentral - und Nordeuropa ausgebreitet haben, ist eine absurde Vorstellung, die heutzutage niemand mehr vertritt.

Hier der abstract einer in Science erschienenen Arbeit:

The farming way of life originated in the Near East some 11,000 years ago and had reached most of the European continent 5000 years later. However, the impact of the agricultural revolution on demography and patterns of genomic variation in Europe remains unknown. We obtained 249 million base pairs of genomic DNA from ~5000-year-old remains of three hunter-gatherers and one farmer excavated in Scandinavia and find that the farmer is genetically most similar to extant southern Europeans, contrasting sharply to the hunter-gatherers, whose distinct genetic signature is most similar to that of extant northern Europeans. Our results suggest that migration from southern Europe catalyzed the spread of agriculture and that admixture in the wake of this expansion eventually shaped the genomic landscape of modern-day Europe.

Skoglund et al. Science 336: 466-469, 2012
 
Hier der abstract einer in Science erschienenen Arbeit:

Ein interessanter Befund. Er bestätigt, dass Nachfahren neolithischer Bauern aus Südeuropa weit nach Norden vordrangen. Das deckt sich ungefähr mit den Aussagen, die man üblicherweise hierzu findet. Es gab eine Migration der frühen Bauern vom Balkan Richtung Norden, wobei die Kenntnisse des Ackerbaus zunehmend auch im Rahmen einer Kulturtrift erfolgten.

Jede extreme Aussage ist fehl am Platz. Weder erfolgte die Neolithisierung Europas allein durch eine bäuerliche Balkanpopulation, noch allein durch eine mesolitische autochthone Bevölkerung, die den Ackerbau übernahm. Der Prozess der Neolithisierung Europas verlief vom 7.-3. Jahtausend v. Chr. Im Verlauf dieser 4000 Jahre (!) kam es sicher zu mannigfachen Fusionsvorgängen zwischen den daran beteiligten Bevölkerungsgruppen.
 
Vielleicht der wichtigste Aspekt an dieser Arbeit ist, dass die beiden "Populationen" (in "" weil bei N=3 und N=1 ja nicht direkt von Populationen gesprochen werden kann) genetisch deutlich voneinander getrennt sind, also von Fusionsvorgängen (wenn ich den Ausdruck richtig als Vermischung im genetischen Sinn interpretiere) nicht soviel zu sehen ist. Das paper baut ja auch auf einer früheren Arbeit auf, deren abstract ich mal in einem anderen Faden (http://www.geschichtsforum.de/f22/die-kontinuierliche-v-lkerwanderung-41079/index3.html) zitiert hatte, wo explizit von einer Verdrängung von Jägern-Sammlern durch Ackerbauern geschrieben wurde.


"Through analysis of DNA extracted from ancient Scandinavian human remains, we show that people of the Pitted Ware culture were not the direct ancestors of modern Scandinavians (including the Saami people of northern Scandinavia) but are more closely related to contemporary populations of the eastern Baltic region. Our findings support hypotheses arising from archaeological analyses that propose a Neolithic or post-Neolithic population replacement in Scandinavia [7]. Furthermore, our data are consistent with the view that the eastern Baltic represents a genetic refugia for some of the European hunter-gatherer populations." Malmström et al. 2009, Curr Biol 19: 1758-1762.

N.B.: Beide Arbeiten beziehen sich natürlich auf Skandinavien und können damit etwas speziell sein.
 
Folgendes Zitat aus der angesprochenen Arbeit ist tatsächlich interessant:

"Although all Neolithic individuals were excavated in Sweden, neither the Neolithic farmer nor the Neolithic hunter-gatherers appeared to cluster specifically within Swedish variation, a pattern that remained also for a larger sample of 1,525 individuals from across Sweden (28) (Fig. S9, Fig.S21-22)."

Dienekes’ Anthropology Blog: Ancient DNA from Neolithic Sweden (Skoglund et al. 2012)

Sind die Vorfahren der modernen Schweden also erst später eingewandert?
 
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