Nach Kapitulation - Demokratisierung der Japanischen Gesellschaft ?

Abiturient_61

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Inwiefern wurde das Japanische Volk und die Gesellschaft nach dem Ende des Pazifikkrieges demokratisiert, also in den Westen integriert ?
 
Da wirst Du um eine intensivere Beschäftigung mit der japanischen Geschichte und Politik der Nachkriegszeit nicht herumkommen. Ich kann und will Dir hier nur ein paar Ansatzpunkte (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) bieten:
- Die Niederlage im 2. WK versetzte dem traditionellen Weltbild der Japaner einen schweren Schlag.
- Die USA (mit MacArthur) hielten Japan dann sieben Jahre lang besetzt und führten zahlreiche Reformen durch, die das Land demokratisieren sollten, gleichzeitig aber ein Abgleiten in den Kommunismus verhindern.
- Das Erziehungs- und Bildungssystem wurde reformiert, vor allem entmilitarisiert. Individuelles Denken und Leben sollte gefördert werden.
- Einige Großkonzerne (die oft eng mit dem Militär verquickt waren) wurden zerschlagen.
- Führende Politiker und Militärs der Kriegszeit wurden entmachtet, teilweise mit Berufsverbot belegt.
- Die Grundrechte und die Gewerkschaften wurden gestärkt.
- Die rechtliche Position der Frau wurde verbessert.
- Eine Agrarreform wurde durchgeführt, die u. a. viele Pächter zu Eigentümern machte und die Größe des Grundbesitzes begrenzte.
- Eine neue Verfassung wurde erlassen, die die Macht beim Zwei-Kammer-Parlament konzentrierte und den Kaiser faktisch entmachtete. Der Ministerpräsident ist vom Parlament abhängig. Japan wurde also zur parlamentarischen Monarchie. Art. 9 enthält außerdem ein Kriegsverbot.
- 1951 wurde ein Friedensvertrag geschlossen, der 1952 in Kraft trat. Die USA durften jedoch Stützpunkte behalten.
 
Da wirst Du um eine intensivere Beschäftigung mit der japanischen Geschichte und Politik der Nachkriegszeit nicht herumkommen. Ich kann und will Dir hier nur ein paar Ansatzpunkte (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) bieten:
- Die Niederlage im 2. WK versetzte dem traditionellen Weltbild der Japaner einen schweren Schlag.
- Die USA (mit MacArthur) hielten Japan dann sieben Jahre lang besetzt und führten zahlreiche Reformen durch, die das Land demokratisieren sollten, gleichzeitig aber ein Abgleiten in den Kommunismus verhindern.
- Das Erziehungs- und Bildungssystem wurde reformiert, vor allem entmilitarisiert. Individuelles Denken und Leben sollte gefördert werden.
- Einige Großkonzerne (die oft eng mit dem Militär verquickt waren) wurden zerschlagen.
- Führende Politiker und Militärs der Kriegszeit wurden entmachtet, teilweise mit Berufsverbot belegt.
- Die Grundrechte und die Gewerkschaften wurden gestärkt.
- Die rechtliche Position der Frau wurde verbessert.
- Eine Agrarreform wurde durchgeführt, die u. a. viele Pächter zu Eigentümern machte und die Größe des Grundbesitzes begrenzte.
- Eine neue Verfassung wurde erlassen, die die Macht beim Zwei-Kammer-Parlament konzentrierte und den Kaiser faktisch entmachtete. Der Ministerpräsident ist vom Parlament abhängig. Japan wurde also zur parlamentarischen Monarchie. Art. 9 enthält außerdem ein Kriegsverbot.
- 1951 wurde ein Friedensvertrag geschlossen, der 1952 in Kraft trat. Die USA durften jedoch Stützpunkte behalten.

Was genau meinst du mit Die Niederlage im 2. WK versetzte dem traditionellen Weltbild der Japaner einen schweren Schlag.
 
Was genau meinst du mit Die Niederlage im 2. WK versetzte dem traditionellen Weltbild der Japaner einen schweren Schlag.

In klarer Abgrenzung zu seinen asiatischen Nachbarn, vor allem auch zu China, definierte sich Japan, auch temporär durch den WW1 begünstigt, als den europäischen Kolonialmächte gleichwertig.

Damit ging implizit auch eine Rechtfertigung einher, der kulturellen Überlegenheit Japans gegenüber seinen asiatischen Nachbarn und als Herausforderer der asiatischen Besitzungen Russlands (Teile bis 1922 besetzt!!).

Vor diesem Hintergrund wollte man zum einen die Asiaten von den europäischen Kolonialherren befreien, aber gleichzeitig auch sich selber als neue Hegemonialmacht etablieren, wie in Taiwan, Korea und in der Manschurei bzw. in Nord-China.

In dieser Bestrebung kommt ein gewisser Zwispalt zum Ausdruck, der ab 1937 zu einem direkten militärischen Konflikt in China führte und beispielsweise in Indochina zu einer frühen Befreiungsbewegung sowohl gegen die Franzosen als auch gegen die Japaner.

Und die starke moralische Position der Befreiungsbewegung in dieser Region erklärt.

Dieses änderte sich 1945 drastisch und Japan wurde auch den Status einer nachgeordneten Regionalmacht begrenzt. Und zusätzlich die Position des "Teno" säkularisiert und somit eine innen- wie außenpolitische Neuorientierung Japans einleitete.

Wie nachfolgend der japanische Imperialismus ganz verständlich erklärt ist:

http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/1969/pdf/Martin_Japans_Imperialismus.pdf

Einen sehr guten Überblick bietet Nakamura & Odaka zur japanischen Kriegswirtschaft und zur wirtschaftlichen Restrukturierung.

http://books.google.de/books?id=1dj...a=X&ei=4ApWT-WrILTS4QT2vLyCCg&ved=0CDMQ6AEwAA
 
Zuletzt bearbeitet:
Thanepower hat den außenpolitischen Aspekt, auch Reflektion des japanischen Selbstverständnisses dargestellt.

Japan hat in Fernost das älteste Parlament aufzuweisen, siehe oben. Die Gesellschaft zwischen den Weltkriegen 1919/45 war indes durch eine starke Stellung des Militärs geprägt, schon in den Rüstungsanstrengungen der 1930er Jahre zudem durch eine dirigistische Verwaltungsform (siehe auch Nakamura/Odaka). Die Macht des Parlaments war stark eingeschränkt, obwohl europäischen Formen ursprünglich nachgebildet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Taishō-Zeit
http://de.wikipedia.org/wiki/Shōwa-Zeit
 
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