Die "indogermanische Gottheit Donar"...
...gab es so nicht. Donar ist schon der althochdeutsche Name des gemeingermanischen þunrar oder *þunraraz. Da mag eine indoeuropäische Gottheit hinterstecken, oder auch nicht.
Sieht man sich die angeblichen Zuordnungen der Tiere zu den Göttern an, ist der "alte Glaube" so alt nun auch wieder nicht. Hauskatzen gibts ja soo lange nun auch nicht in Germanien, Pferde als Reittiere vergleichsweise auch nicht, und schon garnicht "häufig"
Richtig, die Katzen stammen aus Afrika und wurden von den Römern eingeführt. Vom lateinischen cattus bzw. von der weiblichen Form catta stammt sowohl unsere Katze, als auch cat, chat, gato etc. Und das lateinische cattus/catta wird sicher nicht das Etymon sein. Domestizierte Pferde lassen sich allerdings für unsere Breiten sicher seit fast 4000 Jahren belegen, vielleicht sogar bis in die Steinzeit, letzteres ist aber unsicher.
Spätestens bei Caesar sind germanische Hilfstruppen der Römer belegt, die sich durch ihre Reitkünste auszeichneten und Tacitus (Tac. germ. X) berichtet von ungezähmten Schimmeln, anhand deren Verhalten germanische Priester die Zukunft deuteten. (P.S. Ich sehe gerade, dass Huski die entsprechende Stelle schon zitiert hat.)
Die Domestikation eines Tieres hängt in hohem Maße von dessen Sozialverhalten ab. Pferdeherden haben neben einer gewissen Grundhierarchie in der es eine Leitstute gibt, zahlreiche komplex gelagerte Sozialmuster die entfernteste Verwandschaftsbeziehungen aber auch Freundschaften einschließen. Jeder der mal Urlaub auf dem Ponyhof gemacht hat , kennt den Spruch Pferd X verträgt sich nicht mit Pferd Y, dafür aber mit Z und wenn Pferd A dazu kommt sieht es wieder ganz anders aus.
Rinder sind da etwas einfacher gestrickt, man könnte auch sagen opertunistischer. Sie nutzen zwar den Vorteil der Herde sind aber für sich selbst genommen ziemliche Einzelgänger. Bietet man ihnen einen komfortablen Lebensraum in dem der Mensch für sie sorgt, sind sie relativ leicht zufrieden zu stellen. Pferde hingegen werden immer wieder versuchen aus diesen Schranken auszubrechen, wenn man ihren Willen nicht zähmt oder im Extremfall sogar bricht.
Vor allem sind Pferde Steppen- und Fluchttiere, während Rinder vor allem in feuchten Auwäldern zuhause sind. Aber auch bei Rindern muss man unterscheiden. Unsere Zuchtrinder stammen ja vom vorderasiatischen Auerochsen ab, auch die spanischen Retinto-Rinder. Der Toro Bravo (der 'Kampfstier') aber stammt vom europäischen Auerochsen ab und der scheint von Natur aus aggressiver zu sein. Rodrigo Jiménez de Rada berichtet in der Historia de rebus Hispaniae sive Historia Gothica, Liber V, Caput XIII von einem wilden Stier, den Vermudo II. von León habe herbeibringen lassen, um einen Anschlag auf den Bischof von Santiago Athaulph zu begehen, weil dieser angeblich heimlich Muslim geworden sei und Galicien an die Sarazenen habe geben wollen. Natürlich wird dieser wilde Stier, als Athaulph seine Hände auf die Hörner legt, ruhig, legt seine Wildheit ab und kehrt in die Wildnis zurück.