Literatursuche - Franz. und Russ. Revolution + Byzantinisches Reich

Lafayette II.

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Hallo,

im Zuge der anstehenden Weihnachtsfeierlichkeiten suche ich für die im Titel genannten Themenbereiche gute und tiefgehende Literatur/Fachliteratur (Ungern Spezialisierung auf Teilaspekte). Ich habe bereits ein bisschen recherchiert und folgende Bücher im Blick:

Für die Französische Revolution:

.- Ernst Schulin - Die Französische Revolution
- Hans-Ulrich Thamer - Die Französische Revolution

Für die Russische Revolution:

- Orlando Figes: A People's Tragedy: The Russian Revolution (bzw. die deutsche Übersetzung).
- Manfred Hildermeier: Geschichte der Sowjetunion 1917 - 1991: Entstehung und Niedergang des ersten sozialistischen Staates.

Für das Byzantinische Reich:

- Ralph-Johannes Lilie:Byzanz. Das zweite Rom
- Georg Ostrogorsky: Geschichte des byzantinischen Staates (auch wenn das schon veraltet ist).

Sind die Bücher zu empfehlen? Oder hat jemand andere Vorschläge?

Vielen Dank.
 
Die Bücher sind sicherlich zu empfehlen. Allerdings ist das Buch von Hildermeier direkt zur RR besser wie die Gesamtdarstellung.

Vorschlag:
Gesamtübersicht:
- Osterhamme: Die Verwandlung der Welt // sehr gute Übersicht und gute Literaturschau!

Monographie:
- Mager: Frankreich vom Ancien Regime zur Moderne // sehr viele Statistiken, Karten etc.
- Eines des interessantesten, finde ich: L. Hunt: Symbole der Macht. Macht der Symbole

Übersicht zur FR:
- Pelzer: Revolution und Klio // sehr kompetenter Reader
- Blanning: The Rise and the Fall of the French Revolution

interessante Spezialwerke:
Mayer: The Furies
Tilly: Die europäischen Revolutionen
Walt: Revolution and War
________________________________________
zu Rom: (Die meisten sind auch übersetzt worden)

Untergang:
Ward-Perkins: The Fall of Rome
Heather: The Fall of the Roman Empire

Übergang zum Mittelalter:
Heather: Empires and Barbarians
Wickham: The Inheritance of Rome
 
Danke für die Tipps!

Die Bücher sind sicherlich zu empfehlen. Allerdings ist das Buch von Hildermeier direkt zur RR besser wie die Gesamtdarstellung.

Ja, das Buch habe ich gesehen, aber da es von 1989 ist, als vor dem endgültigen Fall des Eisernen Vorhangs, bin ich davon ausgegangen, dass es beim anderen neuere Forschungsergebnisse gibt.

Vorschlag:
Gesamtübersicht:
- Osterhamme: Die Verwandlung der Welt // sehr gute Übersicht und gute Literaturschau!

. Da ich aber erst Winklers "Geschichte des Westens" gelesen habe, werde ich es hintendran stellen.

Monographie:
- Mager: Frankreich vom Ancien Regime zur Moderne // sehr viele Statistiken, Karten etc.
- Eines des interessantesten, finde ich: L. Hunt: Symbole der Macht. Macht der Symbole

Interessant, mal gucken, wo ich die auftreiben kann.

Untergang:
Ward-Perkins: The Fall of Rome
Heather: The Fall of the Roman Empire

Übergang zum Mittelalter:
Heather: Empires and Barbarians
Wickham: The Inheritance of Rome

Perfekt. Die Spätantike war das vierte Thema, was ich auf meinem Plan habe.
 
Ich melde mich mal wieder, nachdem ich zwei der oben genannten Bücher gelesen habe. Das ist Orlando Figes: A People's Tragedy und Ralph-Johannes Lilies Byzanz. Das zweite Rom.

Das erste Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es beschreibt nicht nur die politischen Entwicklungen, sondern analysiert auch ausführlich, warum die Entwicklungen so eingetreten sind bzw. was dem ganzen zugrunde lag. Auch gibt es einen guten Einblick in das Leben der Menschen und erläutert damit allgemeine Aussagen. Wirklich ein schönes Buch!

Lilies Byzanz hat mich nicht so arg begeistert. Es ist recht oberflächlich, geht auch auf Veränderungen der Sozialstruktur nicht sonderlich ein. Es ist für jemanden geeignet, der sich in der Materie ein bisschen auskennt und eine kompakte Zusammenfassung lesen möchte. Für mich, der sich auch für die Sozialstruktur des Byzantinischen Reiches interessiert - vom spätantiken öströmischen Reich bis hin zum mittelalterlichen byzantinischen Reich - war es nicht ausreichend.

Die Französische Revolution ist noch offen, das wird aber wohl als nächstes anstehen. Auch hier suche ich ja ein ausführliches Kompaktwerk. (Ich weiß, nicht so einfach).

Als neues Themengebiet - durch Turgots Posts auf den Geschmack gekommen - suche ich gerade ebenfalls ein ausführliches Buch über die Weimarer Republik. Ich habe Ursula Büttners Weimar: Eine überforderte Republik ins Visier genommen. Kennt jemand das Buch? Ist es gut? Oder gibt es hier bessere?
 
Da mich im Moment wieder sehr stark die Weimarer Republik und allgemein die Zwischenkriegszeit interessiert, habe ich nach Fachliteratur gesucht und nun folgendeBücher im engeren Favoritenkreis. Welches könnt ihr mir empfehlen?

1. Heinrich August Winkler - Weimar 1918-1933. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie.
2. Ursula Büttner - Weimar: Die überforderte Republik
3. Horst Möller - Die Weimarer Republik: Eine unvollendete Demokratie

Als interessantes Buch zum Föderalismus zu dieser Zeit habe ich noch
4. Anke John - Der Weimarer Bundesstaat: Perspektiven einer föderalen Ordnung (1918-1933). Aber primär geht es mir um ein Gesamtwerk.

Mit welchem der Bücher ist mir am besten gedient?

Vielen Dank. :winke:
 
Die drei Bücher, die Du bereits benannt hast, sind alle durchaus lesenswert.

Als Ergänzung:
- Lehrbuch: Kolb: Die Weimarer Republik
- Lehrbuch: Kluge: Die Weimarer Republik

- Klassiker: H. Mommsen: Aufstieg und Untergang der Republik von Weimar 1918 1933

- Klassiker eher zum Untergang: Bracher: Die Auflösung der Weimarer Republik

- Standardwerk: Wehler: Deutsche Gesellschafts-Geschichte 1914 - 1949. Band 4

noch zwei Ergänzungen:
- Erdmann: Die Weimarer Republik
- Peukert: Die Weimarer Republik

Viele dieser Bücher sind antiquarisch für wenig Geld zu bekommen. Die Büttner gabs vor einiger Zeit bei der bpb. Würde dort nochmal nachsehen, ob die das noch anbieten. Gleiches gilt für den Titel von Wehler, der dort auch angeboten wird / wurde.

Insgesamt würde ich Dir immer zu mehreren Autoren raten, da die Ansätze doch unterschiedlich sind. Vgl. z.B. den Essay von Wehler zu den "Strukturalisten" und den "Intentionalisten" in seinem Buch "Land ohne Unterschichten" (S. 151 ff).

http://books.google.de/books?id=SDS...&sa=X&ei=8B5XUeu-O4KHtQaLvoAI&ved=0CDMQ6AEwAA

Ein weiteres sehr interessantes Buch, da es für diesen Zeitpunkt eine komparative Sichtweise für Deutschland und Italien für die faschistischen Bewegungen vornimmt, ist das Buch von MacGregor Knox.

To the Threshold of Power, 1922/33: Volume 1: Origins and Dynamics of the ... - MacGregor Knox - Google Books
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen, vielen Dank, insbesondere für den Hinweis zur bpb. Wehler und Büttner wurden soeben bestellt, zusammen mit Albert Funks "Förderalismus in Deutschland". :yes: Geschichtsbücher sind echt meine Schuhe... Macgregor Know werde ich ihm Hinterkopf behalten.

Dein Link zum Buch bzgl. der verschiedenen Deutungsweisen ist sehr interessant, damit werde mich in Zukunft wohl näher beschäftigen.
 
Ich bin wieder einmal auf der Suche nach guter Fachliteratur. Dieses Mal habe ich mir folgende zwei Themen herausgesucht:

- Paul von Hindenburg: Hierzu habe ich folgendes gefunden: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler von Wolfram Pyta. Es scheint mir eine neue und recht gut Biographie zu sein. Hat jemand dieses Buch bereits gelesen und kann etwas darüber sagen?

- Durch den Österreich-Ungarn-Thread habe ich mich in letzter Zeit auch wieder intensiver mit diesem Thema auseinandergesetzt. Hier suche ich noch gute Fachliteratur über Österreich-Ungarn allgemein und/oder spezifisch über die Nationalitätenfrage und die Auflösung/Zerfall Österreich-Ungarns. Kann hier jemand etwas empfehlen?
 
Ich bin wieder einmal auf der Suche nach guter Fachliteratur. Dieses Mal habe ich mir folgende zwei Themen herausgesucht:

- Paul von Hindenburg: Hierzu habe ich folgendes gefunden: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler von Wolfram Pyta. Es scheint mir eine neue und recht gut Biographie zu sein. Hat jemand dieses Buch bereits gelesen und kann etwas darüber sagen?

- Durch den Österreich-Ungarn-Thread habe ich mich in letzter Zeit auch wieder intensiver mit diesem Thema auseinandergesetzt. Hier suche ich noch gute Fachliteratur über Österreich-Ungarn allgemein und/oder spezifisch über die Nationalitätenfrage und die Auflösung/Zerfall Österreich-Ungarns. Kann hier jemand etwas empfehlen?


Den Hindenburg habe ich gelesen und kann diesen sehr empfehlen. Es ist eine gründliche Entzauberung des Mythos Hindenburg. Sehr detailliert und fundiert.

Zum Ende von ÖU: Manfried Rauchensteiner, Der Tod des Doppeladlers. Da kommt aber in den nächsten Wochen ein neues Werk von ihm auf dem markt, welches den Eindruck macht, das es sich um eine stark erweiterte Neuauflage des genannten werkes handelt. Das Buch heisst: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie. Empfehlenswert ist auch Isabell Pantenburg, Im Schatten des Zweibundes welches sowohl die inneren als auch die äußeren Verhältnisse von ÖU von 1897 bis 1908 beleuchtet.
 
Ich habe mir Christopher Clarks neustes Werk "Die Schlafwandler" besorgt. Ich habe darüber bereits viel gelesen und bin sehr gespannt! Von seinem Buch "Preußen" war ich bereits sehr begeistert. Ich werde berichten, wie ich es empfunden habe.
 
Ich habe mir Christopher Clarks neustes Werk "Die Schlafwandler" besorgt. Ich habe darüber bereits viel gelesen und bin sehr gespannt! Von seinem Buch "Preußen" war ich bereits sehr begeistert. Ich werde berichten, wie ich es empfunden habe.

Ich habe es vorhin nun beendet. Puh... Erster Eindruck? Ziemlich gut. Für mich jetzt noch schwierig einzuschätzen. Ich werde das ganze mir nochmal durch den Kopf gehen lassen und dann einen ausführlicheren Kommentar schreiben. Aber es ist sehr interessant, parallel dazu die diversen Threads hier Forum zu lesen, deren Aussagen von denen von Clark sich schon unterscheiden.
 
So, ich suche wieder mal ein Buch. Und zwar interessiert mich im Moment vor allem die Entwicklung der Stadt Rom vom Römischen Reich bis zur heutigen Zeit. Mich interessiert neben den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen auch insbesondere die städtebauliche Entwicklung. Wann ist was zerfallen? Wann wurde gewisse Wohngegenden verlassen? Was wurde aus den bestehenden Gebäuden für andere verwendet, etc.

Vielen Dank!
 
So, ich suche wieder mal ein Buch. Und zwar interessiert mich im Moment vor allem die Entwicklung der Stadt Rom vom Römischen Reich bis zur heutigen Zeit. Mich interessiert neben den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen auch insbesondere die städtebauliche Entwicklung. Wann ist was zerfallen? Wann wurde gewisse Wohngegenden verlassen? Was wurde aus den bestehenden Gebäuden für andere verwendet, etc.

Vielen Dank!

Das Thema ist gerade wieder aktuell. Kann mir jemand da was empfehlen?

Und ich bin über Tom Holland's "Rubikon" gestolpert. Es wurde mir als eines der besten Werke in diesem Jahr empfohlen. Kann mir jemand was dazu sagen bzw. kennt es bereits? Ist es tiefgehend, auch analytisch die Hintergründe erläuternd oder mehr oder weniger eine detaillierte Nacherzählung, so wie es der Rezension der FAZ entnehmen kann?

Ganz neu ist auch von Mary Beard "SPQR" erschienen. Hat jemand zu dem Band bereits was gehört?
 
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*Push* Immernoch aktuell.

Zum anderen habe ich mir von Andreas Rödder - Deutschland einig Vaterland - gekauft, nachdem er einen Vortrag hier gehalten hat. Es war ein relativ spontaner Kauf, kennt jemand das Buch und kann was sagen?
 
*Push* Immernoch aktuell.

Zum anderen habe ich mir von Andreas Rödder - Deutschland einig Vaterland - gekauft, nachdem er einen Vortrag hier gehalten hat. Es war ein relativ spontaner Kauf, kennt jemand das Buch und kann was sagen?

Ich kenne es auch noch nicht, habe nur mal die Rezension auf h/soz/kult zur Kenntnis genommen:
A. Rödder: Deutschland einig Vaterland | H-Soz-Kult

Btw: wie gefällt Dir denn nun mit etwas Abstand der Clark, immerhin gibt es darüber interessante Dispute?
 
Also erstmal Danke für die Rezension, die Literaturhinweise haben mir doch einige interessante weitere Quellen für die Zukunft gegeben!

Also mir hat es gut gefallen. Ich bin immernoch nicht so tief in der Materie drinnen, aber mir hat die Hervorhebung der Interdependenzen sehr gut gefalen, mit der man in diesen Krieg hineingeraten ist. Kritisch sehe ich hingegen ein bisschen seine Rolle Serbiens. Er ist doch relativ fest der Meinung, dass die serbische Regierung/Führung über das Attentat auf irgendeine Art und Weise informiert war. Aber nicht mit solchen Belegen, zumindestens insofern ich es nachvollziehen kann, dass es so sicher ist wie er annimmt.
 
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