Unsere Mütter, unsere Väter

Mich hat der Spielfilm auch an Aussagen Stauffenberg s im gleichnamigen Film erinnert, der sich auch abschätzig in einem Brief an seine Frau über die polnische Bevölkerung geäußert hat...

Ich verstehe nicht, warum man einen Chauvinisten und Rassisten wie Stauffenberg zu einem Helden und Freiheistkämpfer hochstilisiert...
 
Auch wenn Stauffenberg kein Demokrat war, nach geglücktem Attentat wäre er es in der neuen Regierung geworden...

Da wäre ich mir nicht so sicher. Denn bis dahin kannten sie "nur" die Demokratie von Weimar und dies wollten sie nicht. Wie die neue Regierung genau ausgesehen hätte, wäre nicht in seiner Macht gestanden, das machten ihnen die Alliierten schon vor dem Attentat klar.

Gedenkstätte Deutscher Widerstand -Thema

http://www.gdw-berlin.de/nc/de/vertiefung/themen/thema/?them=/b13/b13-mat-d.php

http://www.sueddeutsche.de/politik/...e-keine-parlamentarische-demokratie-1.1417403
 
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Auch wenn Stauffenberg kein Demokrat war, nach geglücktem Attentat wäre er es in der neuen Regierung geworden...
Ich auch nicht, denn wie heißt es in ursis Link:
"Die meisten der konservativ-monarchistischen Gegner Hitlers orientieren sich auch nach 1933 weiterhin überwiegend an den Grundsätzen einer Adels- und Standesgesellschaft: Der neue Staat soll nach berufsständischen Prinzipien aufgebaut sein."

Mal von der Einsicht in politische Notwendigkeiten und der damit verbundenen Überprüfung von persönlichen Einstellungen und Überzeugungen abgesehen, ist es kaum glaubhaft, dass ein Attentäter Mitglied einer Regierung wird ...

Grüße
excideuil
 
Da wäre ich mir nicht so sicher. Denn bis dahin kannten sie "nur" die Demokratie von Weimar und dies wollten sie nicht. Wie die neue Regierung genau ausgesehen hätte, wäre nicht in seiner Macht gestanden, das machten ihnen die Alliierten schon vor dem Attentat klar.
umso erstaunlicher, dass militärisch-ständisch geprägte "Junker"/Offiziere das Risiko einer solchen Tat - eines Attentats - ganz real auf sich genommen hatten. (es wäre jetzt billig, darauf hinzuweisen, wie wenig im exil oder im inneren Widerstand befindliche Demokraten dieses Wagnis auf sich nahmen) An der Tatsache, dass Stauffenberg und seine Mitstreiter Hitler ganz real beseitigen wollten und das auch versucht hatten, wird sich nicht rütteln lassen.
Insofern vermindert der Nachweis, dass Stauffenberg kein astreiner Demokrat war, den Mut und den Symbolwert des - leider misslungenen - Attentats nicht. Und dafür mit ihrem Leben bezahlten - sie wussten, dass es so kommt, wenn es schief geht.

Das sind die Gründe, weshalb ich solche flapsigen Bemerkungen wie in #229 ablehne.
 
 Präsident des Deutschen Reiches: Generaloberst Ludwig Beck
 Staatssekretär beim Präsidenten: Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld
 Reichskanzler: Goerdeler ( DNVP )
 Staatssekretär beim Reichskanzler: Graf Peter Yorck von Wartenburg
 Vizekanzler und Außenminister: Wilhelm Leuschner ( SPD )
 Stellvertreter: Jakob Kaiser (Christl. Gewerkschaftsführer)
 Kriegsminister(Verteidigungsminister): General Friedrich Olbricht
 Staatssekretär beim Kriegsminister: Oberst Graf Claus von Stauffenberg
 Oberbefehlshaber der Streitkräfte: Feldmarschall Erwin von Witzleben
 Oberbefehlshaber des Heeres: Generaloberst Erich Hoepner
 Innenminister: Julius Leber ( SPD )
 Wirtschaftsminister: Dr. Paul Lejeune-Jung (Jurist und Ökonom)
 Finanzminister: Ewald Loeser (ehemals der DNVP )
Justizminister: Joseph Wirmer (Zentrum)

So war es nach erfolgreichem Attentat geplant!
 
 Präsident des Deutschen Reiches: Generaloberst Ludwig Beck
 Staatssekretär beim Präsidenten: Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld
 Reichskanzler: Goerdeler ( DNVP )
 Staatssekretär beim Reichskanzler: Graf Peter Yorck von Wartenburg
 Vizekanzler und Außenminister: Wilhelm Leuschner ( SPD )
 Stellvertreter: Jakob Kaiser (Christl. Gewerkschaftsführer)
 Kriegsminister(Verteidigungsminister): General Friedrich Olbricht
 Staatssekretär beim Kriegsminister: Oberst Graf Claus von Stauffenberg
 Oberbefehlshaber der Streitkräfte: Feldmarschall Erwin von Witzleben
 Oberbefehlshaber des Heeres: Generaloberst Erich Hoepner
 Innenminister: Julius Leber ( SPD )
 Wirtschaftsminister: Dr. Paul Lejeune-Jung (Jurist und Ökonom)
 Finanzminister: Ewald Loeser (ehemals der DNVP )
Justizminister: Joseph Wirmer (Zentrum)

So war es nach erfolgreichem Attentat geplant!
Mag ja als Übergangsregierung so geplant gewesen sein. Nur hat dies mit demokratisch legitimiert nichts zu tun. Irgendwann hätte es Wahlen geben müssen und spätestens dann hätte Stauffenberg keine Rolle mehr gespielt.

Grüße
excideuil
 
Ich denke, dass nach der Übergangsregierung die Demokratie angestrebt worden wäre.

So hat es auch Marion Dönhoff beschrieben, die mit den meisten am 20. Juli 1944 beteiligten Menschen befreundet war und selbst der Gestapo nur mit Mühe entgangen ist...
 
Das dies ein "Wunschdenken" der Verschwörer war sollte eigentlich klar sein. Im übrigen war bei der neuen Wunschregierung der Kreisauer Kreis massgeblich beteiligt.

Die Alliierten waren über die Pläne informiert und haben ihnen (hier kein hätten und wäre) klar gesagt, es gibt nur eine Möglichkeit: Die bedingungslose Kapitulation (das wussten die Verschwörer schon vor dem Attentat). Keine eigene Wunschregierung - evt. hätten die Alliierten den einen oder andern in die neue Regierung gelassen (ihr gibt es aber nur Spekulationen), dann wohl eher die aus dem Kreisauer Kreis, als die aus der Wehrmacht. Unter dem Strich, das Attentat kam zu spät.

Nach 1945 hat man gerne die Verschwörer als Grundstein der Demokratie in Westdeutschland gesehen, wie man die Rote Kapelle als Grundstein für die DDR gesehen hatte. Dies gehörte zum "andern" Deutschland hatte aber mit der Realität von 1944 wenig gemeinsam.
 
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arprin.wordpress.com/2012/07/20/stauffenberg-die-ganze-geschichte/


Der realtiv wenig bekannte Georg Elser verdient mehr Beachtung und Anerkennung.

Wer oder was ist arprin?

Darüberhinaus: Ein überaus einseitiger und unausgewogener Artikel, der beispielsweise schlicht die Tatsache übersieht, das Stauffenberg mit dem Regime gebrochen hat und für dessen Bekämpfung bzw. der versuchten Beseitigung sein Leben gegeben hat.
 
arprin.wordpress.com/2012/07/20/stauffenberg-die-ganze-geschichte/

Netter Beitrag der kritisch mit Stauffenberg umgeht, was ja auch dem neusten Forschungsstand entspricht. Nur was mich an diesem Blog stört. Wo sind die Quellen, auf welche Literatur bezieht sich der Autor? Wenn jemand seriös mit diesem Thema umgehen möchte, dann muss man dies angeben und nicht irgendwelche Zitate einfügen, die er nicht einmal angibt wo man das Original findet. Woher hat er das Zitat aus einem Brief an seine Frau? Aus einem Buch, aus dem Archiv oder hat er es selber erfunden?

Dann der Titel des Blogs: Stauffenberg: Die ganze Geschichte

Toll auf einer Seite die ganze Geschichte eines Lebens aufzuschreiben und dann noch die gesamten Hintergründe des Attentates, ist mehr als gewagt und wenn man es liest, dann ist es bei weitem nicht die ganze Geschichte, nicht einmal die Halbe. Ich weiss Blogs dienen dazu kurz Infos zu geben, das schafft aber dieser Artikel nicht.



Ich persönlich stehe Stauffenberg sehr kritisch gegenüber, finde ihn überbewertet, denn es war nicht nur er der das Attentat vorbereitet hat. Er hatte Zugang zum "Führer" deshalb wurde er auch dazu berufen die Bombe zu legen. Alle andern hatten keinen direkten Zugang. Bei aller Kritik an seiner Person, er hat einen Wandel durchgemacht und dann gehandelt. Hätte das ja auch nicht tun müssen.

Meine Meinung zu Stauffenberg beruht auf ganz viel wissenschaftliche Literatur die ich durchgearbeitet habe, dazu gehört pro und contra.

Was aber nicht dazu gehört ist ein unseriös arbeitender Autor in einem Blog wo man keine Ahnung hat woher das geschriebene kommt.

Der Mythos Stauffenberg wurde nach seinem Tod in Westdeutschland aufgebaut. Mit der Realität hat dies aber wenig zu tun. Dennoch haben die Verschwörer versucht dem Regime den Kopf zu nehmen, einfach zu spät.


Es wäre schön wenn du nicht polemisch und undifferenziert an die Geschichte herangehst.

Der realtiv wenig bekannte Georg Elser verdient mehr Beachtung und Anerkennung.

Georg Elser verdient in der Tat mehr Beachtung und Anerkennung. Das wurde nach dem Krieg massiv versäumt. Aber heute hat er die Anerkennung, es gibt sehr gute Internetseiten, es gibt die Georg Elser Gedenkstätten in Königsbronn, München, Konstanz, Berlin und Freiburg im Breisgau, es gibt den Georg Elser Arbeitskreis der sehr viel publiziert. In der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin hat er auch seinen Platz.

Dann gibt es doch einiges an Literatur über ihn. Kann dir gerne eine Literaturliste zusammenstellen, sorry aber keine Blogs.

So unbekannt ist er nicht mehr.
 
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Wer oder was ist arprin?

tja, das ist ja das verflixte an diesen Bloggern - du kannst sie nicht am Gesicht, ihrer Ausbildung oder sonstigem Renomeé erkennen.

man kann sie einzig lesen, und für sich selbst entscheiden. Arprin lässt sich so einfach nicht kategorisieren. mal tendiert er richtung "junge Freiheit", ein andermal watscht er den staufenberg ab.

aber durchaus interessant.

ich finde die Zitate dort aber auch sehr eklig, und kannte sowas noch nicht von stauffenberg.

seit dieser Tom-cruise nummer wurde er schon ziemlich verklärt mmn.
 
seit dieser Tom-cruise nummer wurde er schon ziemlich verklärt mmn.

Die Verklärung war schon viel früher. Es gab ja noch mehr solche Stauffenbergfilme. Da wird er überall verklärt.

Das dies aber nicht der historischen Wahrheit entspricht, sollte uns klar sein. Denn ein Spielfilm dient ja eher dazu die Leute ins Kino zu locken, als die historische Wahrheit aufzuzeigen.
 
ich finde die Zitate dort aber auch sehr eklig, und kannte sowas noch nicht von stauffenberg.

Das Zitat, von dem ich oben schon geschrieben habe, stammt aus einem Buch. Und zwar von Heinrich August Winkler. Der lange Weg nach Westen II. Deutsche Geschichte 1933 - 1990.

Er handelt da auf 742 Seiten die Zeit zwischen 1933 - 1990 ab. Dieser angebliche Brief steht auf Seite 103. Er gibt aber auch keine Quellenangabe an. Also woher hat Winkler diesen Brief?

Auch Peter Hoffmann der Biograph Stauffenbergs zitiert diesen Brief auch und ebenfalls ohne Quellenangabe.


Wenn man dies nun kritisch anschaut, dann stellt sich mir die Frage - gibt es diesen Brief wirklich oder wird da einfach abgeschrieben, weil es so schön in den Kontext passt. Wenn es abgeschrieben wurde, wo ist dann das Original?

Wobei die Haltung Stauffenbergs in der Zeit 1933 - 1942 wird in der Forschung schon ganz genau angeschaut und diskutiert.
 
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Georg Elser verdient in der Tag mehr Beachtung und Anerkennung. Das wurde nach dem Krieg massiv versäumt. Aber heute hat er die Anerkennung, es gibt sehr gute Internetseiten, es gibt die Georg Elser Gedenkstätten in Königsbronn, München, Konstanz, Berlin und Freiburg im Breisgau, es gibt den Georg Elser Arbeitskreis der sehr viel publiziert. In der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin hat er auch seinen Platz.

Dann gibt es doch einiges an Literatur über ihn. Kann dir gerne eine Literaturliste zusammenstellen, sorry aber keine Blogs.

So unbekannt ist er nicht mehr.

Der Ansicht bin ich auch...
 
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