der Klang der Vergangenheit

Also das "permanente Gedudel" ist keine neue Erfindung! In den 1920ern erfanden Komponisten an der Schwelle von Avantgarde und Unerhaltung (z.B. Erik Satie) die sogenante "Musique d'ameublement". Sie sollte sich in das desingerische Gesamtkonzept von Architektur, Möbeldesign etc. einfügen und diesem eine weiter Dimension verleihen. Ich erinnere mich an einen Auszug aus einem Brief (in einer Radiosendung gehört) in dem einer dieser Komponisten sich ausspinnt, dass eines Tages die ganze Welt in diese Klänge eingehüllt wäre...
Allerdings war das damals wohl eher Theorie und kam nicht in dem Umfang zur Umsetzung.

Die Idee ist ja später (Ende der 1970er) von Brian Eno bei seiner "Music For Airports" wieder aufgegriffen worden. Eigentlich finde ich's schade, das man solche Musik im öffentlichen Raum so gut wie nie zu hören kriegt. Es wäre jedenfalls sicher weniger nervig, als die immer gleiche Chart-Musik die einem heutzutage von überall entgegen schallt.
 
Egal ob auf dem Dorf oder in der Stadt - Handwerk macht auch Geräusche. Das Klappern der Webstühle, das Hämmern der Schmiede, all die holzverarbeitenden Gewerke - und nachts rennt der Nachtwächter durch die Gassen und ruft die Uhrzeit aus.
 
Egal ob auf dem Dorf oder in der Stadt - Handwerk macht auch Geräusche. Das Klappern der Webstühle, das Hämmern der Schmiede, all die holzverarbeitenden Gewerke - und nachts rennt der Nachtwächter durch die Gassen und ruft die Uhrzeit aus.

Zum Hämmern der Schmiede kann ich Dir sogar ein Bild liefern.
Vielleicht weiß jemand wo das ist?


Schmiede.jpg
Und dann noch eins, aber an einem ganz anderen Ort.
Schmiede 1.jpg
 
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Es ist zwar ewig her, das ich mal dort war, aber ich denke das muss wohl der Frohnauer Hammer sein.
Frohnauer Hammer ? Wikipedia

Edit: Jedenfalls das erste Bild ist in Frohnau gemacht. Beim Zweiten hab' ich keine Idee.
 
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Je größer die Ansammlung von Menschen in einem Ort ist, desto höher ist der Lärmpegel, insofern werden übervölkerte Städte schon immer laut und kleine Dörfer relativ leise gewesen sein. Seien es Händler gewesen, die sich im anpreisen ihrer Waren gegenseitig versuchten zu übertönen oder hämmernde und sägende Handwerker, der Mensch ist eine ziemlich laute Spezies. Ein römischer Schriftsteller, ich weiß jetzt nicht auf Anhieb welcher, beklagte sich darüber, dass an jeder Straßenecke Roms, Poeten ,durch lautstarkes rezidieren ihrer Verse ,versuchten ein Publikum anzulocken. Auch der schon erwähnte nächtliche Lärm, den die schweren Ochsengespanne, nebst den fluchenden und brüllenden Kutschern verursachten, ließen die Römer kaum zum schlafen kommen. Großbaustellen, wie Aphitheater oder Tempelbauten dürften einen gewaltigen Geräuschpegel, durch Massen von, auf Steinblöcke einhämmernde Steinmetze verursacht haben.
 
Wenn ich an meine Kindheit denke, fallen mir zwei Geräusche ein, die es heute quasi kaum noch gibt. Als erstes die der Dampflokomotiven, die in den 70ern (DDR) noch reichlich fuhren. Dann der Überschallknall der sowjetischen Jagdflugzeuge. Manchmal schepperten sogar die Scheiben.
und jeden Mittwoch gingen um 13,00 Uhr die Sirenen los, Probealarm.
 
In Österreich werden jeden Samstag um 12 Uhr die (zivilen) Sirenen getestet. Gibt es derartiges in Deutschland nicht (mehr)?
 
ö
In Österreich werden jeden Samstag um 12 Uhr die (zivilen) Sirenen getestet. Gibt es derartiges in Deutschland nicht (mehr)?
In Schleswig-Holstein gibt's das bis heute - ich weiß dann, bis wann ich Samstag spätestens mit meinem Leiterwägelchen Richtung Grüngutsammelstelle losmuss. Im heidnischen Norden gibt's nämlich nur noch wenig (wahrnehmbare!) Glockenschläge für die Uhrzeit.
Im Oberschwäbischen ist's andersrum: die Turmuhr klötert brav jede Viertelstunde, aber die Luftschutzsirene ist seit Jahren abgebaut - Feuerwehr und Einsatzkräfte werden anderweitig alarmiert.

Noch eins zum ausbleibenden Handwerkslärm: die allerallerallermeisten Windmühlen alter Bauart sind stillgelegt. Das muss auch ordentlich laut gewesen sein, bei der vielen Mechanik...
 
Im Oberschwäbischen ist's andersrum: die Turmuhr klötert brav jede Viertelstunde, aber die Luftschutzsirene ist seit Jahren abgebaut - Feuerwehr und Einsatzkräfte werden anderweitig alarmiert.
Und wie soll da im Katastrophenfall die Bevölkerung gewarnt werden?
In Österreich dienen die Sirenen auch dafür, vor allem für den Fall einer Reaktorkatastrophe in einem AKW in einem unserer Nachbarländer. Daher findet jährlich ein ausgiebiger spezieller Probealarm statt, um die Bevölkerung mit den Signalen vertraut zu machen.
 
Bei uns in Ostwestfalen gibt's noch beides. Glocken und Sirene. Der Probealarm ist Samstags um 12.30 Uhr, damit das Mittagsgeläut nicht gestört wird. Der Probealarm findet allerdings nicht mehr überall statt.

Vor einiger Zeit fand hier eine Versammlung mit Teilnehmern aus ganz Westfalen statt. Die meisten waren erstaunt, dass es hier noch den Probealarm gibt.
 
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Wiki weiß: Zivilschutzsignale ? Wikipedia

Ich bin der Meinung, in Baden Würtemberg gibt es jeden 1. Samstag im Monat Probealarm.
Den Feuerwehralarm gibt es auch bei jedem größeren Einsatz.

Aber die Glocken sind flächendeckend. Allerdings habe ich noch nie mitbekommen, dass Glocken zur Warnung geläutet wurden - wie das früher üblich war.
 
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