romanus00I
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Vielleicht ist dies etwas provokativ - aber gut. Ich habe es schon lange auf dem Herzen, mich über eine der schlimmsten Ausformungen dieser Zeit zu beschweren.:motz:
Man schaue sich einmal ein beliebiges populärwissenschaftliches Werk zu Demokratie oder zum antiken Griechenland an: die attische Demokratie wird dort jedes Mal zur Urform der Demokratie erklärt, die "Griechen" sind die "Erfinder" der Demokratie.
Nun will ich mich nicht darüber streiten, ob es nicht auch schon vor den griechen Demokratien gab - Formen dieser Herrschaft gab es, besonders bei sog. Naturvölker sicher vorher und danach en masse.
Es geht mir mehr um dieses: Zentrale Konzepte unserer Demokratie, unserer deutschen Demokratie, europäischen Demokratie, der demokratischen Entwicklung der letzten 250 Jahre finden sich weder in Athen noch in den zentralen Schriften zur antiken Demokratie.
Parlament - Hat sich aus der Curia regis des Mittelalters entwickelt, zu dem irgendwann Vertreter der Städte hinzugetreten sind.
Gewaltenteilung - Wenn dann vielleicht noch in der Römischen Republik zu finden, aber auch dort mit viel Vorsicht zu genießen.
Menschenrechte - Ergebnis der Entwicklung seit dem Englischen Bürgerkrieg; Schriften von John Milton; Bill of rights.
Aus meiner Sicht ist die heutige Demokratie eher eine abgewandelte Form der ständischen Vertretung des (vor allem) englischen Mittelalters, der ein paar französische philosophische Überlegungen über Gewaltenteilung und Naturrecht beigegeben wurden. Mit dem alten Athen in dem die Volksversammlung oberste Instanz war, in ihr alle Gewalten vereinigt waren, aber grundlegende Menschenrecht nicht garantiert waren, hat dies nichts mehr zu tun.:nono:
Warum also wird dies nicht ausreichend klar gemacht? Warum spricht man überhaupt noch von den Griechen als "Erfindern" der Demokratie? Ich würde, wenn jemandem die Geschichte unserer Staatsform erklären müsste, eher direkt in England beginnen.
Man schaue sich einmal ein beliebiges populärwissenschaftliches Werk zu Demokratie oder zum antiken Griechenland an: die attische Demokratie wird dort jedes Mal zur Urform der Demokratie erklärt, die "Griechen" sind die "Erfinder" der Demokratie.
Nun will ich mich nicht darüber streiten, ob es nicht auch schon vor den griechen Demokratien gab - Formen dieser Herrschaft gab es, besonders bei sog. Naturvölker sicher vorher und danach en masse.
Es geht mir mehr um dieses: Zentrale Konzepte unserer Demokratie, unserer deutschen Demokratie, europäischen Demokratie, der demokratischen Entwicklung der letzten 250 Jahre finden sich weder in Athen noch in den zentralen Schriften zur antiken Demokratie.
Parlament - Hat sich aus der Curia regis des Mittelalters entwickelt, zu dem irgendwann Vertreter der Städte hinzugetreten sind.
Gewaltenteilung - Wenn dann vielleicht noch in der Römischen Republik zu finden, aber auch dort mit viel Vorsicht zu genießen.
Menschenrechte - Ergebnis der Entwicklung seit dem Englischen Bürgerkrieg; Schriften von John Milton; Bill of rights.
Aus meiner Sicht ist die heutige Demokratie eher eine abgewandelte Form der ständischen Vertretung des (vor allem) englischen Mittelalters, der ein paar französische philosophische Überlegungen über Gewaltenteilung und Naturrecht beigegeben wurden. Mit dem alten Athen in dem die Volksversammlung oberste Instanz war, in ihr alle Gewalten vereinigt waren, aber grundlegende Menschenrecht nicht garantiert waren, hat dies nichts mehr zu tun.:nono:
Warum also wird dies nicht ausreichend klar gemacht? Warum spricht man überhaupt noch von den Griechen als "Erfindern" der Demokratie? Ich würde, wenn jemandem die Geschichte unserer Staatsform erklären müsste, eher direkt in England beginnen.