Holocaust

Isabel 54

Neues Mitglied
Hey.
Ich muss in Geschichte einen Vortrag halten. Das Thema ist " Ist der Holocaust ein Element der Kriegsführung?". Habt ihr irgendwelche Ideen, wie ich da am besten ran gehen sollte.?
 
Eine Herangehensweise für dein Vortrag könnte beispielsweise so aussehen, dass du den Begriff "Holocaust" definierst und erklärst, dann weiter zum historischen Kontext übergehst, die Judenverfolgung vor und im zweiten Weltkrieg genauer betrachtest, wie beispielsweise die Judenverfolgung angegangen wurde (z.B. Deportation in Arbeits- und Kontentrationslager etc.) sowie wie die jeweiligen Maßnahmen seitens Hitler aussahen.

Dementsprechend kannst du anhand dieser Angaben versuchen deine Frage zu beantworten bzw. auch deine eigene Meinung in deine Antwort einfließen zu lassen.

Wie lang soll denn dein Vortrag sein? Das würde nämlich es erleichtern, sämtliche Punkte und die Gliederung einzugrenzen.
 
Er soll ca 30 min dauern.

Mein Gliederung wäre jetzt: Definition des Begriffs, die Vorgeschichte des Holocausts, der Verlauf,die Wannsee-Konferenz, das KZ Auschwitz als Beispiel und zum Schluss mein Fazit.
 
Du sollst wohl über Kriegführung einsteigen, oder?

Völkermord kann Teil der Kriegführung sein (Herero, Indianerkriege ...). Zerstörung der wirtschaftlichen Basis, schierer Terror, Ablenkung des Gegners von eigenen militärischen Zielen etc.

Den Holocaust könnte ich aber nicht als Teil einer wie auch immer definierten Kriegführung sehen.
 
Und wieso würdest du ihn nicht als Teil der Kriegsführung sehen?

Bei der Kriegsführung musst du folgendes bedenken. Die Wehrmacht bekam zum teil ihren Nachschub nur mit Verzögerung, weil das Material in die Vernichtungslager geliefert wurde, damit diese Aufgebaut wurden.

Der Holcoaust als Teil der Kriegsführung kann ich auch nicht so genau sehen. Vielleicht kannst du das genauer hinschreiben, damit wir wissen, wie du es meinst.
 
Er soll ca 30 min dauern.

Mein Gliederung wäre jetzt: Definition des Begriffs, die Vorgeschichte des Holocausts, der Verlauf,die Wannsee-Konferenz, das KZ Auschwitz als Beispiel und zum Schluss mein Fazit.

Bitte mach nicht den Fehler, und schreib dass mit der Wannsee-Konfernez der Holocaust begann. Das ist wäre nicht richtig und entspricht nicht dem neusten Forschungsstand. So als kleiner Hinweis.

http://www.geschichtsforum.de/733112-post26.html

Wenn du noch Literatur brauchst hier gibt es eine Liste:

http://www.geschichtsforum.de/f66/standardwerke-und-links-zum-holocaust-39349/

Was ganz gut ist im Zusammenhang mit der Kriegsführung ist dies:

Christopher Browning:

Die Entfesselung der Endlösung: Nationalsozialistische Judenpolitik 1939-1942
List Taschenbuch, 832 Seiten, 2006
 
Hey.
Ich muss in Geschichte einen Vortrag halten. Das Thema ist " Ist der Holocaust ein Element der Kriegsführung?". Habt ihr irgendwelche Ideen, wie ich da am besten ran gehen sollte.?

Ich denke in gewisser Weise kann man das bejahen.
Eine unverzichtbare Vorausetzung für jeden Krieg, insbesondere für einen solchen den man selbst beginnt, ist die wirtschaftliche Basis.
Hierzu gibt es interessante Hinweise in einem Vortrag von Götz Aly (zu sehen auf youtube) unter dem Titel " Die wirtschaftlichen Gründe für die Enteignung der Juden". Sehr viel besser ist das herausgearbeitet in seinem Buch "Hitlers Volksstaat".

Nun war der Krieg selber nur durch Raub finanzierbar.
Das beinhaltete die Plünderung der besetzten Gebiete, die Aneignung der vorhanden Produktionskapazitäten, die Verschleppung und Versklavung einer großen Anzahl von Arbeitskräften,
und auch den Mord an den Juden, den man als Raubmord betrachten kann.
Letzterer war sicher eine abscheuliche Besonderheit, die dem "Rassenwahn" der NSDAP-Ideologie entsprach.
Nichts desto trotz fügt sich das in eine grundsätzliche Kriegsstrategie, die auch andere rassistische Vorstellungen beinhaltete.
Man denke nur an den propagierten Begriff des "russischen (slavischen) Untermenschen".

Der Krieg selber wurde von Hitler weniger als "Kampf der Kulturen" verstanden, sondern als "Kampf der Rassen". Auch in dieser Hinsicht ist "ist der Holocaust ein Element der Kriegsführung". Er zeigt sich hier als ein wesentlicher Bestandteil in der Absicht,
und darüber hinaus als ein wirtschaftliches Instrument der Durchsetzung dieser Absicht.
 
"Wirtschaftliches Instrument" bedeutet in diesem Fall, dass die Art und Weise der Judenverfolgung auch wirtschaftliche Erfolge erbracht hat.

hatl schrieb:
Das beinhaltete die Plünderung der besetzten Gebiete, die Aneignung der vorhanden Produktionskapazitäten, die Verschleppung und Versklavung einer großen Anzahl von Arbeitskräften

Wie hatl oben schreibt: die Juden wurden "benutzt", damit die Nationalsozialisten unter anderem wirtschaftliche Erfolge erzielen können. Sprich, durch ihr Leid und deren Vermögen, dass sie denen ausgeraubt und erbeutet haben, haben sie unter anderem den Krieg finanziert bzw. finanzieren können.
 
Die Fragestellung "Element" ist weiter begrifflich gefasst als "Instrument".

Wenn das bedacht erfolgt ist, ist darin möglicherweise eine Anspielung auf eine ältere Literaturdiskussion bzw. Kontroverse zu sehen, die sich darauf bezog, ob die Eskalation der NS-Judenverfolgung bis hin zu den Vernichtungslagern in einem Zusammenhang zur Kriegsentwicklung steht, oder ob der Völkermord unabhängig von der Entwicklung des Zweiten Weltkrieges (bis hin zum Kriegseintritt der USA) zu sehen ist.
 
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