1. Maurice Paléologue war Diplomat, Essayist und Schriftsteller. Man kann es auch umdrehen: Als Eugenie tot war, konnte sie seine "Geschichten" nicht mehr berichtigen. Die Frage ist doch, existieren die Briefe noch und sind sie wirklich den jeweiligen Personen zuzuschreiben?
Vor allem ging es ja nicht nur um Mayerling, sondern "Vertrauliche Gespräche". Aus welchem Interesse sollte er diese ausgerechnet 1928 veröffentlichen? :grübel:
2. Uneheliche Kinder waren in der Hierarchie-Ebene nicht wirklich ein Skandal, sondern gehörten mehr oder weniger dazu. Da gibt es genügend Beispiele in der Geschichte.
3. Die beiden (Marie und Rudolf) hätten den Schwangerschaftsabbruch nicht selbst durchgeführt. Das das schiefgeht, wäre beiden bewußt gewesen. "Engelsmacherinnen" gab es doch genügend und sie hätten den Abbruch (Hinweise dafür hätte das Personal doch entfernen müssen) besser in einer einsamen Waldhütte durchgeführt. Aber nein, es geschah durchaus in seinem Zimmer!
6. Wenn Marie schon tot und verblutet war, weshalb sollte er überhaupt noch auf sie schiessen, egal ob in den Kopf oder ins Herz? Gerade, wenn er sie liebte, würde er ihr doch nicht ins Herz schiessen. Das macht man doch nur aus Rache!
Und zuletzt würde man doch immer versuchen, die tatsächlichen Geschehnisse zu verheimlichen, oder zu verschleiern, egal ob von Seiten des Kaisers oder der Ex-Kaiserin. Vor allem, was meinst du wohl, was besser ankam "Freitod aus Liebe" oder "Schwermut, Depression, Todessehnsucht"?
Im ersten Fall hätte man seinen Tod bedauert, ihn im anderen still für "verrückt" gehalten. Und, wenn einer der Familie als "geisteskrank" gilt, fällt das auf die anderen mit zurück.
Warum hätte Hoyo nachträglich die Witwe belügen sollen, die nach einem Verhältnis fragte, wenn das Verhältnis innerhalb der Familie wohl bekannt war? Das ergibt doch keinen Sinn!