Einhard etwa schreibt:
Als er [Karl] sich standhaft und beinahe ständig mit den Sachsen im Krieg maß (Cum enim assiduo ac poene continuo cum Saxonibus bello certaretur) schritt Spanien mit allem was es an Kriegsapparat aufbringen konnte heran (Hispaniam quam maximo poterat belli apparatu adgreditur
- sprich Einhard zeichnet hier einen Zweifrontenkrieg, was für jeden Kriegsführer sehr unangenehm ist. Spanien ist damals quasi al-Andalus, dessen Grenzen von Gibaltar bis an die Pyrenäen, zeitweise sogar darüber hinaus (Narbonne, arab. Münzprägestätte Arbuna) gingen. Lediglich nördlich des Duero gab es unabhängige Herrschaften, wobei diese noch wenige Jahrzehnte zuvor auch muslimisch beherrscht waren. Gijon beispielsweise war Sitz eines
wali.
Entsprechend eingeteilt, um die benachtbarten Orte zu besetzen, hatten sie [die Franken] die Pyrenäen überquert (dispositis per congrua confiniorum loca praesidiis, saltuque Pyrinei superato), von allen, welche zu ihnen kamen, Städten und Burgen, nahmen sie die Unterwerfung an und kehrten sicher und unvershert zurück (salvo et incolomi exercitu revertitur); außer, dass in denselben Pyrenäen das Joch der baskischen Untreue (praeter quod in ipso Pyrinei iugo Wasconicam perfidiam) eine kurze Zeit die Zurückkehren prüfte.
Denn mit dem langen Heereszug (nam cum agmine longo), wie es der Platz in den engen Klausen erlaubte (ut loci et angustiarum situs permittebat), ging das Heer auseinandergestreckt (porrectus iret exercitus) und die Basken hatten von den Spitzen der höchsten Berge einen Hinterhalt gelegt (Wascones in summi montis vertice positis insidiis) - es handelt nämlich um einen Ort von dunklen Wäldern (est enim locus ex opacitate silvarum), wo es viele Möglichkeiten gibt, günstige Hinterhalte zu legen (quarum ibi maxima est copia, insidiis ponendis oportunus) etc. ...
In diesem Fall half den Basken die Leichtigkeit ihrer Waffen und der Ort (Adiuvabat in hoc facto Wascones et levitas armorum et loci), an dem die Sache ausgeführt wurde (in quo res gerebatur), während die Franken mit schweren Waffen und der Ungerechtigkeit des Ortes wegen ungleich zurückkehrten (contra Francos et armorum gravitas et loci iniquitas per omnia Wasconibus reddidit impares).
In dieser Schlacht starben Eghard, der Vorsitzende der königlichen Tafel, Pfalzgraf Anselm und der Vorsteher der bretonischen Mark, Hruodland (In quo proelio Eggihardus regiae mensae praepositus, Anshelmus comes palatii et Hruodlandus Brittannici limitis praefectus cum aliis conpluribus interficiuntur).
Und die Lorscher Annalen, ebenfalls zeitgenöss., wissen folgendes:
777: Habuit Carlus conventum Francorum, id est Magiscampum, in Saxonia ad Padresbrunnon, et ibi paganorum Saxonum multitudo maxima baptizata est.(Karl hatte eine fränkische Zusammenkunft, die große Feldschau, in Sachsen bei Paderborn und dort wurden viele heidnische Sachsen getauft
778: Fuit rex Carlus in Spania cum exercitu, et conquesivit civitatem Pampalonam; [König Karl ging nach Spanien mit seinem Heer und eroberte die Stadt Pamplona] und zu ihm kam der König der Sarazenen Abû Tawr (wâlî von Huesca/Wasqa) und er übergab ihm die Städte, die er besaß und gab ihm als Geiseln seinen Bruder und seinen Sohn. (et Habitaurus Saracinorum rex venit ad eum, et tradidit civitates quas habuit, et dedit ei obsides fratrem suum et filium.) Und dann kam der Herr und König bis nach Zaragoza (Et inde perrexit domnus rex usque ad Cesaris–Augusta), und dort kam zu ihm Ibn al-Arabi, ein andere Sarazenenkönig, den er ins Frankenreich wegzuführen befahl (et ibi venit ad eum Abinlarbi alter rex Saracenorum, quem et fecit adducere in Francia). Und inzwischen, als der König in jene Ländereien gegangen war (Et interim quod domnus rex illis partibus fuit), kamen die Sachsen, dieses untreue Volk von Lügnern aus ihre Grenzen heraus und kamen feindliche gesinnt bis zum Rhein (Saxones gens perfida mentientes fidem, egressi de finibus suis venerunt hostiliter usquead Renum fluvium) alles anzündenden und plündernd, überhaupt nichts zurücklassen (succendendo omnia et vastando, nihil penitus relinquentes).
Daraufhin zurückkehrend, wurden sie von den Franken bis an die Eder verfolgt (Etinde regredientes, persecuti sunt eos Franci usque ad flumen Adernam), und dort einander sich bekämpfend (et ibi invicem belligerantes) wurden die Sachsen in die Flucht geschlagen (Saxones in fugam versi sunt) und viele derselben fielen (et plurimi ex ipsis ceciderunt); die Franken traten durch die Hilfe Gottes als Sieger hervor (Franci victores per Dei auxilium extiterunt).
Zusammengefasst: 777 hat Karl Sachsen bei Paderborn taufen lassen (ob das freiwillig geschah, sei dahingestellt, die Ereignisse des darauffolgenden Jahres und die Bewertung des prokarolongischen fränkischen Annalisten lassen daran Zweifel, auch wenn dieser diese sicher nicht intendierte), und ist 778 nach Spanien gegangen, wo er gegen die Sarazenen kämpfte. Karls Abwesenheit nutzten die Sachsen zu einer Erhebung, die aber von einem fränkischen Heer unter namentlich nicht genannter Führung im heutigen Hessen geschlagen wurde.