Dekadenz des osmanischen Reiches

Lichtschüler

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Hallo erstmal an die gesamte Mitgliedschaft der Community. Da ich neu hier in diesem Forum bin, weiß ich nicht wie das hier so funktioniert und schreibe bzw. frage einfach mal los. Ich habe - wie am Betreff bereits zu erkennen ist - eine Fragestellung zum Niedergangsprozess des osmanischen Reiches. Ich weiß, dass man über den Verfall und den Niedergang mehr als genug erzählen könnte und ganze Werke dazu abgefasst wurden. Was jedoch sind so die relevantesten Punkte und Ursachen im "Modernisierungsprozess" des Osmaniscen Reiches und dem damit verbundenen Niedergang dieser jahrhundertelangen Herrschaftsdynastie?
Vielen Dank im Vorfeld.
 
Hallo erstmal an die gesamte Mitgliedschaft der Community. Da ich neu hier in diesem Forum bin, weiß ich nicht wie das hier so funktioniert und schreibe bzw. frage einfach mal los. Ich habe - wie am Betreff bereits zu erkennen ist - eine Fragestellung zum Niedergangsprozess des osmanischen Reiches. Ich weiß, dass man über den Verfall und den Niedergang mehr als genug erzählen könnte und ganze Werke dazu abgefasst wurden. Was jedoch sind so die relevantesten Punkte und Ursachen im "Modernisierungsprozess" des Osmaniscen Reiches und dem damit verbundenen Niedergang dieser jahrhundertelangen Herrschaftsdynastie?
Vielen Dank im Vorfeld.
Am Zerfall des osmanischen Reiches sind vor allem die nichttürkischen Minderheiten schuld. Viele islamische Völker, die jahrhunderte unter der Osmanenherrschaft gelebt haben, haben sich von Europa vor die Karre spannen lassen und eigene Nationalstaatsideen gebastelt. Das hat dem ohnehin schon maroden Reich den Rest gegeben. Allen voran sind hier vor allem die "Araber" zu nennen. Vgl. dazu die Arabische Revolte.
Deswegen sitzt in der Türkei ein tiefsitzender Hass auf die Araber.
 
Ob es in der Türkei einen tiefsitzenden Hass auf die Araber gibt, das kann ich nicht beurteilen. Wenn, dann wäre er aber nicht gerechtfertigt (also abgesehen davon, dass Hass eigentlich nie gerechtfertigt ist und erst Recht kein gruppenbezogener Hass). Die Briten hätten mit ihrer Politik gar keinen Erfolg gehabt, wenn ihre arabischen Verbündeten nicht bloß auf eine Gelegenheit gewartet hätten, von der osmanischen Knute loszukommen. Das mit dem Osmanischen verbündete Deutsche Reich hat etwas ähnliches gegen Briten und Franzosen versucht, allerdings mit weniger Erfolg.
 
Am Zerfall des osmanischen Reiches sind vor allem die nichttürkischen Minderheiten schuld. Viele islamische Völker, die jahrhunderte unter der Osmanenherrschaft gelebt haben, haben sich von Europa vor die Karre spannen lassen und eigene Nationalstaatsideen gebastelt.

Genaugenommen waren das nicht nur islamische Völker - Griechen, Serben, Bulgaren, Rumänen ...
 
Ob es in der Türkei einen tiefsitzenden Hass auf die Araber gibt, das kann ich nicht beurteilen. Wenn, dann wäre er aber nicht gerechtfertigt

Die Araber im Nahen Osten standen einige Jahrhunderte unter osmanischer bzw. türkischer Fremdherrschaft. Obere Verwaltungs- und Armeeränge waren nahezu ausschließlich von Türken besetzt, die Araber galten als kulturlos und Menschen zweiter Klasse.

Lawrence von Arabien glückte es im Ersten Weltkrieg, die arabischen Völker des Osmanischen Reichs durch Unabhängigkeitsversprechungen von Konstantinopel zu lösen und sie zu erfolgreichen Revolten zu ermutigen. Das führte zu einer weiteren Entfremdung zwischen Türken und Arabern: Während die Türken die Araber als "Verräter" betrachteten, wurden die Araber stark von der Idee einer nationalen Einheit erfasst.

Noch immer glorifizieren viele Türken das osmanischen Großreich und verübeln den Arabern bis heute (Verräter!), dass sie zu seinem Untergang beigetragen haben. Der Konflikt Araber-Türken schwelt auch bei einigen Arabern nach wie vor unterschwellig, doch bezeifle ich, dass man da von "Hass" sprechen kann.
 
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