Inzwischen bin ich nicht mehr sicher, ob die Richtung, in die wir alle hier losgelaufen sind, wirklich paßt...
Wenn ich geografische Informationen visualisieren will, gibt's jede Menge Möglichkeiten. Stur einen Haufen Punkte (oder im konkreten Fall: Pünktchen) auf eine Basiskarte zu zimmern, ist zwar das naheliegendste, aber nicht unbedingt das beste Vorgehen. In erster Linie muß ich fragen, was ich mit der Visualisierung erreichen, welche Informationen ich transportieren will und welchen Detaillierungsgrad ich dazu brauche. 100+ Punkte präzise auf eine Landkarte malen, die am Ende in gedruckter Form eh kaum mehr taugt, um als Leser daraus die exakte Lage jedes dieser Punkte abzulesen - macht das wirklich Sinn?
Soweit ich ElQs Aufgabenstellung verstanden habe, soll aus der Visualisierung die Verteilung von Ortsnamen eines bestimmten Typs auf der iberischen Halbinsel ersichtlich sein. Dabei zeigen die Daten eindeutig Schwerpunkte in bestimmten Regionen. Das wird natürlich automatisch verdeutlicht, wenn man jeden einzelnen Punkt optisch auffällig eingefärbt auf eine Karte plottet, klar. Alternativ könnte man die Punkte aber auch clustern nach Region oder Provinz und dann abhängig von der Datensatzzahl in einem Cluster beispielsweise unterschiedlich groß darstellen in der Karte. Vorteile wären: Ich hab' nur noch eine überschaubare Anzahl Punkte auf der Karte, die auch für den Leser schneller erfassbar sind. Zudem kann ich zur besseren Veranschaulichung mit der Achsenskalierung spielen, während beim Plotten jedes Einzelpunktes die Deutlichkeit von Schwerpunktbildungen immer im Auge des Betrachters liegt.
Besser nachvollziehen läßt sich das alles wahrscheinlich an einem Beispiel:
In dieser Karte wird visualisiert, wieviele Muslime in einem Land leben und wie hoch der Anteil der Muslime an der jeweiligen Bevölkerungszahl ist. Die Farbe jedes Punktes gibt Auskunft darüber, ob Muslime im jeweiligen Land die Bevölkerungsmehrheit stellen. Die absolute Zahl bestimmt die Größe des Datenpunkts, weswegen bevölkerungsreiche Länder automatisch optisch stärker betont werden - dem Autor der Karte ginge es offenbar darum zu sagen, das Zentrum der muslimischen Welt sei Südostasien und der indische Subkontinent. Würde der Datenpunkt dagegen nach Anteil an der Landesbevölkerung skalieren, würde sich der optische Schwerpunkt wahrscheinlich deutlich nach Westen verschieben.
Im konkreten Fall, ElQs Ortsnamen, könnte man nach Provinzen clustern und die Größe jedes Clusterpunkts nach absolter Zahl der Einzeldatensätze skalieren, denke ich. Vielleicht gibt's aber noch andere, geschicktere Visualisierungsformen. Kreative Anregungen finden sich z.B. in der Galerie von
ArcGis Story Maps, aus der auch das
obige Beispiel stammt.