Tempel mit asymmetrischen Säulensetzungen

tela

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Hallo,

Bei der Beschäftigung mit der etruskischen Stadt Marzabotto habe ich gerade ein wenig über den Haupttempel der Stadt gelesen.

Es war ein Tempel griechischen Typs (peripteros) mit 4 Säulen in der Front, 6 an den Seiten und 5 (!) an der Rückseite.

Das ist mir bislang komplett neu. Es wird beschrieben, dass diese ungerade Zahl von Säulen an der Rückseite ein westgriechisches Element darstellen soll.

Bislang ist mir so ein Tempel noch nicht aufgefallen. Gibt es da weitere Beispiele?
 
Es wird beschrieben, dass diese ungerade Zahl von Säulen an der Rückseite ein westgriechisches Element darstellen soll.

Bislang ist mir so ein Tempel noch nicht aufgefallen. Gibt es da weitere Beispiele?
Könnte sich jenes »westgriechisch« evtl. nur auf die ungerade Zahl der Säulen beziehen, nicht aber auf die unterschiedliche Anzahl vorne und hinten? (Siehe z.B. Tempel in Thermos; oder nicht gerade ›westlich‹, aber mit fünf Frontsäulen den Tempel von Sangri auf Naxos.)

Was die unterschiedliche Anzahl angeht, müssen damals zwei Monumentalbauten mit solch ungewöhnlicher Ausstattung weit bekannt gewesen sein:
Heraion III, Samos, um 575 AC, resp. Heratempel IV, um 530 AC, ebd.
und das
Artemision D, Ephesos, um 550 AC, zerstört im 4. Jh. AC von einem Belanglosen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe vor Jahren mal bei einer Vorbereitung auf einen Sizilienurlaub von Norbert A. Przesang das Buch Magna Graecia. Die Griechen in Unteritalien und Sizilien. Handbuch für Studienreisende und Studierende (Halle 2009) benutzt. Darin werden eigentlich sämtliche griechische Tempel in Unteritalien und Sizilien kurz aber klassisch-archäologisch akkurat beschrieben. Ich kann das Buch daher für deine weiteren Recherchen nur empfehlen. Denn Westgriechenland ist ja im antiken Zusammenhang eigentlich die Mgana Graecia, die griechsich besiedelte Zone in Unteritalien und auf Sizilien.
 
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