Vernichtende Rezension zu einer Dissertation - veröffentlichen oder nicht?

Es ist Wurst für die Beurteilung einer Dissertationsschrift, um welche Esoterik-Spezie es sich in der Zitation handeln sollte.

Der Hinweis ist oben für eine Forschungsfrage als Gegensatz zu wissenschaftlicher Literatur gebraucht worden, somit als Hinweis auf "nicht zitierfähig" (es sei denn, Esoterik ist selbst Forschungsgegenstand oder Randaspekt).
 
Was ist eine Esoterik-Spezies? Und wer entscheidet das?

Mit dem Begriff "esoterische Literatur" kann ich nichts anfangen. Und wenn es dann heißt, irgendwelche Bücher seien wissenschaftlich nicht zitierfähig - kommt mir vor wie eine religiöse Ausgrenzung ohne sachliche Kriterien.

Wo sind an dieser Stelle Dumézil oder Ranke-Graves einzuordnen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann jeder nach seinen Anschauungen beurteilen und mag das halten, wie er will.
Von daher spielt das für ein Dissertationsprojekt und die Bestätigung der Einhaltung wissenschaftlicher Standards keine Rolle.

Die unterschiedlichen Spezies habe ich bei Dir so verstanden. Es gäbe solche und solche.
Wie gesagt, spielt aber für ein Gutachten keine Rolle.
 
Es geht mir nicht um irgendwelche Spezies, sondern um die Definition "esoterisch". Mir ist immer noch nicht klar, was damit gemeint sein soll, außer einer gefühlsmäßigen Ablehnung.
 
Ich denke, dass die genaue Ausdeutung des Begriffes nicht weiter wichtig war, sondern von ElQ im Sinn von "nicht zitierfähig" für eine Dissertation gemeint war.

Für die Zitierfähigkeit gelten die üblichen Regeln bzw. jeweilige Promotionsordnung, die Anwendung ist also objektivier- und prüfbar. Mit Gefühlen, Antipathien oder Vorlieben für Esoterik hat das nichts zu tun.
 
Ich denke, dass die genaue Ausdeutung des Begriffes nicht weiter wichtig war, sondern von ElQ im Sinn von "nicht zitierfähig" für eine Dissertation gemeint war.

Wenn sie doch von den Prüfern akzeptiert wurde, haben die eine andere Einschätzung. Wenn die eigene Position nicht definiert werden kann, geht es doch um
Gefühle, Antipathien oder Vorlieben für Esoterik.
 
Also würden durch eine Veröffentlichung der "Vernichtenden Rezension" nicht nur der Ersteller der Dissertation, sondern auch seine Prüfer desavouiert.
 
Also würden durch eine Veröffentlichung der "Vernichtenden Rezension" nicht nur der Ersteller der Dissertation, sondern auch seine Prüfer desavouiert.
Eigentlich nicht. Vor allem hätte ich aber davor keine Angst, denn für die würde das keinen Knick bedeuten. Es müsste schon jemand proaktiv schauen, wer überhaupt die Prüfer waren. Und dann? Was könnte denen schlimmstens passieren? Bevor man einen akademischen Titel und den Beamtenstatus aberkannt bekommt, muss sehr viel passieren. Das Schlimmste, was den Prüfern passieren könnte, wäre, zugeben zu müssen, dass sie auch nur Menschen sind, die sich die ihnen gegebenen 24 h/Tag einteilen müssen und ggf. eine Diss. nicht soooooo gründlich gelesen haben, wie sie hätten müssen.
 
Und jetzt stehe ich vor dem Dilemma: Veröffentlichen und ggf. der Person einen Karrieresprung vermiesen oder aber nicht veröffentlichen und vielleicht zulassend, dass Studierende unterer Semester oder unkritische Studierende durch die Publikation auf falsche Fährten gelockt werden (so diese denn auf die Idee kommen, nach Rezensionen zu suchen)?

Mal ein anderer Gedanke dazu:

Was kann einem Studierenden unterer Semester schlimmstenfalls passieren, wenn er dadurch auf eine falsche Fährte geführt wird? Ich würde meinen, das schlimmste was passieren kann ist, dass er im Rahmen eines Referats vorgehalten kriegt, dass er dies genauer mit Referenzquellen hätte absichern müssen, statt aus einer einzigen Literaturquelle unkritisch zu übernehmen oder aus diesem Anlass eine Hausarbeit zur Korrektur zurück zu bekommen.
Ich meine, dass quellenkritischer Umgang von vorn herein zum Handwerk dazu gehört, in jeder Uni-Bibliothek stehen reichlich Werke herum, bei denen der Nutzer gut daran tut, die Inhalte nicht unhinterfragt abzupinnen. Das schlimmste, was einem Studierenden in den unteren Semestern passieren kann, ist dabei eine Lektion zu lernen und wenn es dann später an Hauptseminararbeiten oder größeres geht, ist eine einzelne Quelle für einen Bereich ja ohnehin nicht mehr hinreichend, so dass man um eine vergleichende Betrachtung nicht drumm herum kommt, bei der dann entsprechende Widersprüche auffallen müssten, wenn die so augenfällig sind, wie du das beschreibst.

Von dem her, würde sich möglicherweise die Option anbieten, das salomonisch zu lösen, in dem die Veröffentlichung der Rezension einfach einige Zeit aufgeschoben wird?
Die Gewissensbisse jemandem die Karriere abzuschießen, zumal wenn der Grundgedanke der Arbeit gut war, kann ich nachvollziehen, wenngleich die eigentlich bei den jeweiligen Gutachtern liegen müssten.
Den potentiellen Schaden durch Fehlinformationen, wird man wahrscheinlich als überschaubar betrachten können, zumal, wenn man das bei Zeiten zurecht rückt.
 
Zurück
Oben