Römerlager in NRW

und selbst in der Umgebung von Kalkriese kam es auch zu Bodenabtragungen und trotzdem konnte ich noch einige Funde machen. Tony Clunn fand ja 1988 damals auch römische Relikte (und das mit einem alten Fisher !). Auch in jüngerer Zeit wurden am Venner Moor Gaius-Lucius Denare detektiert - trotz Plaggenwirtschaft! Daran kann es also nicht liegen.
Vorsicht. Die Plaggenwirtschaft ist in Kalkriese zwar auf dem Oberesch betrieben worden, aber selbst auf dem Oberesch sind die Stärken des Plaggenbodens ganz unterschiedlich. Von gut einem Meter Stärke bis hin zu 0 cm.
 
@ ELQ

und trotzdem ist man in Kalkriese und Umgebung fündig geworden.

"Das enorm weite Umfeld (Abb. 10) ist hauptsächlich durch Detektorprospektion bekannt,die aufgrund der großen Mengen an rezentem Eisenschrott auf den Feldern in der Regel auf Buntmetall zielen musste."

Michael Meyer - Prähistorische Kampfplätze
Zwischen Fjorden und Steppe. Festschrift für Johan Callmer zum 65. Geburtstag. Internat. Arch., Stud. Honoraria 31, 2010; S. 418

Abb. 10 siehe Anhang
 

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und trotzdem ist man in Kalkriese und Umgebung fündig geworden.
Selbstervertürlich ist man dort fündig geworden, nur dein trotzdem ist fehl am Platz. Es gibt eben Flächen mit einem Plaggeneschauftrag von bis einem Meter Stärke und andere Flächen, wo er wesentlich schwächer oder auch gar nicht vorhanden ist. Klaus Fehrs hat teilweise im Schnitt die Sonde angesetzt, wie z.B. hier nachzulesen ist:

Museumsblog | Museum | Varusschlacht im Osnabrücker Land
 
Guten Morgen,

den Herren der Schöpfung alles Gute zum heutigen Vatertag.

@ ELQ

das bestreitet ja auch keiner. Mein Einwand bezog sich lediglich darauf, dass mit einem Bodenabtrag nicht automatisch alle Funde verschwinden, so wie es der Kollege welcher für den LWL läuft behauptet:

"Das Problem bei einer Plaggenwirtschaft ist, dass der Mutterboden - hier der Heideboden - mit den Funden abgetragen wurde, somit findet ein Sondengänger nichts mehr, da die Tiefe maximal bis 30 cm geht."

Zitat Ende

Der Ingo-Test aus dem Jahr 2015 zeigte schon die Schwächen eines 20 Jahre alten Tesoro Lobo gegenüber einem XP Deus an.

http://www.metalldetektortest.de/

Mein aktueller Detektor schafft auch mit entsprechender Spule Münzen in Sesterzgröße in 45 cm Tiefe. Da ist selbst für den Deus im Disk Modus schon lange Schluss. Größere Objekte wie Gürtelverschlüsse in noch größeren Tiefen. Einen Silberling von 0,25 gr. und 10 mm Durchmesser (Bayreuther Pfennig aus dem 18. Jh.) zog ich aus 20 cm.

Ich will hier keine Werbung machen. Ich will lediglich aufzeigen, was Detektoren der neuen Generation im Stande sind zu leisten. Das soll auch hier genug sein, da es kein Detektorenforum ist.

Grüße und einen schönen Vatertag noch allen.

[mod]YT-Links gelöscht[/mod]
 
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Da beide YT-Links gelöscht wurden, als Beispiel mal unter "Makro CF77 Coin Finder - TEST zasięgu (z dyskryminacją)" oder "CF77; Depth comparison of C23, C28 and C45" dort suchen. Der 20 mm Silberling des polnischen Sondengängers wurde mit der mittleren Doppel-D-Spule (28 cm Durchmesser) im Mode-2 (Disk 2) ohne Probleme in 29 cm Tiefe detektiert. Mit einer 45er Spule geht es aus eigener Erfahrung noch einige cm tiefer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich laufe zwar vom ersten Tag an mit dem alten Lobo ST doch seit 2012 mit der Neuen Version - LOBO SUPERTRAQ V2012 | - solltest du mein 1. Postings gelesen haben, waren auch meine Kollegen noch vor Ort mit einem XP DEUS,Minelab CTX3030 und wieder einem Tesoro Lobo. Tiefenvergleiche sind und waren schon immer "Schwanzvergleiche" und völliger Blödsinn, sondern eher Marktgeschrei der Hersteller um Anfänger bei der Kaufentscheidung zu blenden. Wenn "25.000" Römer vor Ort waren, muss es auch etwas zu finden geben, oder es waren halt nicht die Anzahl der Personen da oder auch gar keine Römer. So genug von mir, ich bin mehr für die Feldarbeit und nicht der theoretische Schreiber.
 
@owlpb

ich kann verstehen das du sauer bist, ändert aber nichts an den Tatsachen. Tesoro war lange Zeit der heilige Gral, jedoch haben sie sich auf ihren Lorbeeren ausgeruht und nicht weiter entwickelt. Die Updates sind nun wirklich keine Updates - siehe 2015er Ingo-Feldtest. Dort ist er kläglich gescheitert. Ist wie mit Nokia - in den 90ern top, heute nur noch Flop.

Trotzdem weiterhin viel Glück und Gut Fund.
 
Spurensuche im römischen Marschlager

Funde wie Münzen, Zeltheringe oder Nägel aus den Sandalen der Legionäre haben die Forscher bisher nicht gemacht

dafür die 1400 Meter lange Wallanlage um das Lager herum errichtet, Holzpfähle – die sie später wieder mitnahmen

Ist ja wie in Kneblinghausen, doch germanisch ? Und wer nimmt 20 Kilometer weit Holzpfähle mit, die es im waldreichen Germanien zum Überfluss gab ? Das ist Pardon, alles sehr sehr kurios. Ich selbst habe in Kneblinghausen
und in Sennestadt nix römisches gefunden.... Meiner Meinung nach, die Germanen hatten das Wissen der Römer und in beiden Fällen war es wohl eher ein Viehschlag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Funde wie Münzen, Zeltheringe oder Nägel aus den Sandalen der Legionäre haben die Forscher bisher nicht gemacht

dafür die 1400 Meter lange Wallanlage um das Lager herum errichtet, Holzpfähle – die sie später wieder mitnahmen

Ist ja wie in Kneblinghausen, doch germanisch ? Und wer nimmt 20 Kilometer weit Holzpfähle mit, die es im waldreichen Germanien zum Überfluss gab ? Das ist Pardon, alles sehr sehr kurios. Ich selbst habe in Kneblinghausen
und in Sennestadt nix römisches gefunden.... Meiner Meinung nach, die Germanen hatten das Wissen der Römer und in beiden Fällen war es wohl eher ein Viehschlag.

Ein Viehschlag mit Spitzgraben und Clavicula-Toren? Unlikely. Zudem müsste man dann eine erhöhte Phosphatkonzentration im Boden nachweisen können. Kannst ja mal Frau Tremmel den Vorschlag machen, darauf testen zu lassen.
In Kalkriese wird seit 30 Jahren gegraben, in Sennestadt erst seit zwei. Wenn es nur ein Marschlager für eine Nacht war, ist nicht allzuviel an Fundniederschlag zu erwarten. Klar, ein Sandalennagel geht immer mal verloren, ein Zelthering wird immer mal vergessen. Aber die muss man auch erst mal finden.

Mit den Holzpfählen werden die pila muralia gemeint sein: Wenn du als Contubernium auf deinem Maultier eine Reihe von pila muralia mitführst, musst du nicht mehr im Wald Bäume für Palisaden schlagen. Du hast genormte Hölzer. Spart Zeit, Arbeitskraft und schweißtreibende Arbeit während der du vielleicht vergisst auf Feinde zu achten.
Pila muralia sind archäologisch und schriftlich nachgewiesen.
 
Guten Morgen,

wie es der Kollege welcher für den LWL läuft behauptet:

"Das Problem bei einer Plaggenwirtschaft ist, dass der Mutterboden - hier der Heideboden - mit den Funden abgetragen wurde, somit findet ein Sondengänger nichts mehr, da die Tiefe maximal bis 30 cm geht."

Zitat Ende

Der Ingo-Test aus dem Jahr 2015 zeigte schon die Schwächen eines 20 Jahre alten Tesoro Lobo gegenüber einem XP Deus an.

http://www.metalldetektortest.de/

Mein aktueller Detektor schafft auch mit entsprechender Spule Münzen in Sesterzgröße in 45 cm Tiefe. Da ist selbst für den Deus im Disk Modus schon lange Schluss. Größere Objekte wie Gürtelverschlüsse in noch größeren Tiefen. Einen Silberling von 0,25 gr. und 10 mm Durchmesser (Bayreuther Pfennig aus dem 18. Jh.) zog ich aus 20 cm.
Zunächst einmal gehört zu einer ordentlichen darstellung von Testergebnissen immer die Angabe der jeweiligen Maßeinheit. Bei metalldetektortest.de nehme ich mal für die Tiefe Zentimeter an. Und da sind die Werte schon recht brauchbar. 30 Zentimeter sind da tatsächlich eine reale Grenze, die sich auch mit noch so modernen Detektoren durch die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit nicht überwinden lässt.
 
Ich habe auch noch was zum Thema Kneblinghausen gefunden. Nach den Mitteilungen der westfälischen Altertumskommission ist Kneblinghausen germanisch, das Clavicula Tor wurde auch schon im Süden bei Germanen gefunden. Sogar ein Insider fragt sich "Warum hat der LWL nicht den Mut Kneblinghausen von der Liste zu streichen? Dafür gibt es ja einige eindeutige Kandidaten, die verheimlicht werden. Warum sollen Germanen in römischen Diensten nicht das Bauen von clavicula-Toren übernommen haben?" schönen Sonntag noch...
 

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Nach den Mitteilungen der westfälischen Altertumskommission ist Kneblinghausen germanisch, das Clavicula Tor wurde auch schon im Süden bei Germanen gefunden.

Im Text steht das Gegenteil:

"Das, was am meisten an einen römischen Ursprung denken läßt, sind deshalb die vier Tore und die Anlage der Clavikeln, die auch in Süddeutschland noch bei keiner germanischen oder keltischen Befestigung gefunden sind."

Den kompletten Aufsatz gibt es hier:
Historische Drucke (Verbundkatalog) / Mitteilungen der Altertums-Kommission... [132]
 
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