EliBrahtan
Neues Mitglied
Hey, ich bin neu hier und meine Frage ist: Wann ist das römische Reich entstanden und wann kam der erste Kaiser an die Macht (Augustus)?
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@EliBrahtanWobei 727 a.u.c. das Jahr ist, in dem ihm der Titel "Augustus" verliehen wurde -
Diese Umgrenzung basiert auf den neueren Thesen, die den Aufstieg Roms weniger einem aktiven Imperialismus als vielmehr größtenteils den umliegenden Völkern und Reichen des Mittelmeers zuschreiben.
Solange Marcus Antonius den Ostteil des Reiches kontrollierte, kann man kaum von "Octavians alleiniger Macht" sprechen.Wobei 727 a.u.c. das Jahr ist, in dem ihm der Titel "Augustus" verliehen wurde - bereits Jahre vorher, ab dem Sieg bei Actium, war er faktisch Alleinherrscher. Und nachdem Marcus Antonius zuletzt wegen seines "Orientalismus" in Rom in Ungnade gefallen war könnte man den Beginn von Octavians alleiniger Macht auch noch etwas früher sehen.
Über die Frage, wann denn Rom nun eigentlich gegründet wurde, zerbrach sich so mancher den Kopf:753 v. Chr. mythisches Gründungsdatum, von späteren römischen Historikern (Livius war es glaube ich) "berechnet".
So sahen die Römer selbst es gern: Sie haben sich verteidigt, präventiv Bedrohungen eliminiert, ihre Verbündeten beschützt, Streitigkeiten unter ihren Verbündeten geschlichtet, für die Sicherheit römischer Bürger im Ausland gesorgt, Übergriffe auf römische Bürger im Ausland bestraft, aus ihrer Sicht nicht selbstverwaltungsfähige Gebiete in ihrem Umfeld "reorganisiert" ... und plötzlich beherrschten sie einen erheblichen Teil der bekannten Welt.Ist das so zu verstehen,dass die Entwicklung vom Stadtstaat zum Reich von Seiten der Römer eher Reaktionen auf die umliegenden Völker und Herausforderungen waren? Ich denke da an die punischen Kriege. Die Römer haben sich doch auch immer als Bürger der Stadt verstanden und nicht Untertanen eines Reiches. Ich habe das immer so gelesen, dass es keine Motiviation gab, ein Reich zu errichten, eher eine Kette externer Herausforderungen.
Da gebe ich dir Recht. 31 als Epochengrenze wurde mir seit der Einführungsvorlesung immer als Grenze präsentiert bzw. als Option dargestellt, ich bin aber auch "Anhänger" von 27.Es ist natürlich richtig, dass Octavian ab Antonius' Ausschaltung faktisch Alleinherrscher war. Trotzdem halte ich das Jahr 27 v. Chr. als Datum des Beginns des Kaisertums für angemessen, da in diesem Jahr der wesentliche Schritt von der faktischen Alleinherrschaft hin zur Institutionalisierung dessen, was wir (im Rückblick) als Prinzipat sehen, stattfand (wenngleich das insgesamt ein längerer Prozess in mehreren Schritten war).
Ist das so zu verstehen,dass die Entwicklung vom Stadtstaat zum Reich von Seiten der Römer eher Reaktionen auf die umliegenden Völker und Herausforderungen waren? Ich denke da an die punischen Kriege. Die Römer haben sich doch auch immer als Bürger der Stadt verstanden und nicht Untertanen eines Reiches. Ich habe das immer so gelesen, dass es keine Motiviation gab, ein Reich zu errichten, eher eine Kette externer Herausforderungen.
Eine Kette externer Herausforderungen, so könnte man es in der Tat zusammenfassen. Dazu fand ich sehr interessant zu lesen: A. Eckstein, Die Grenzen der Expansion Roms. Soziale, geopolitische und geographische Aspekte, in: G. Mandl - I. Steffelbauer (Hrsg.), Krieg in der antiken Welt (Essen 2007) 129-157So sahen die Römer selbst es gern: Sie haben sich verteidigt, präventiv Bedrohungen eliminiert, ihre Verbündeten beschützt, Streitigkeiten unter ihren Verbündeten geschlichtet, für die Sicherheit römischer Bürger im Ausland gesorgt, Übergriffe auf römische Bürger im Ausland bestraft, aus ihrer Sicht nicht selbstverwaltungsfähige Gebiete in ihrem Umfeld "reorganisiert" ... und plötzlich beherrschten sie einen erheblichen Teil der bekannten Welt.
Fast vergessen, danke, tolle ÜbersichtÜber die Frage, wann denn Rom nun eigentlich gegründet wurde, zerbrach sich so mancher den Kopf:
Timaios (ca. 345-ca. 250) datierte sowohl die Gründung Roms als auch Karthagos in das 38. Jahr vor der 1. Olympiade (813 v. Chr.).
Der Senator Lucius Cincius Alimentus (210 Praetor) datierte die Gründung Roms in das 4. Jahr der 12. Olympiade (729 v. Chr.).
Quintus Fabius Pictor datierte sie in das 1. Jahr der 8. Olympiade (748 v. Chr.).
Cato der Ältere datierte sie auf 432 Jahre nach dem Trojanischen Krieg. (Da der Fall Trojas traditionell auf 1183 v. Chr. datiert wurde, wäre das 751 v. Chr.).
Dionysios von Halikarnassos datierte die Gründung in das erste Jahr der siebenten Olympiade, als in Athen Charops sein erstes Jahr als Archon amtierte, also 752 v. Chr.
Durchgesetzt hat sich schließlich die Datierung des berühmten römischen Gelehrten Varro, wonach Rom am 21.4.753 v. Chr. gegründet wurde.
Naja, dessen Werk heißt ab urbe condita. Also nicht gleich nach dem Motto "knapp daneben ist auch vorbei" verfahren.Dann war ich mit Livius ganz falsch.
Ja ich weiß. Stellt sich natürlich die Frage, ob diese Straßen exklusiv genutzt wurden. Ansonsten sehe ich trotzdem den zivilen Zusatznutzen über den man sich gefreut haben dürfte.Du weißt wer meist für den Bau und den Unterhalt der Straßen in der römischen Antike zuständig waren? Die Legionen Roms.
Viele Italiker waren der römischen Herrschaft noch nach Hannibal ganz und gar nicht geneigt.Denn so gesehen, geriet Italien bald in die Hände Hannibals. Danach hätte es zerfallen können aber ich mutmasse, dass die Leute die römischen Qualitäten für ihre Infrastruktur zurück haben wollten und so festigt man ein Reich. Was imo nur auf dieser zivilen Basis geschehen konnte.
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