Widerstandskämpfer

K

karo000

Gast
Hallo,

warum sollte man eurer Meinung nach dem Widerstand bzw. insbesondere konkret den Widerstandskämpfern gedenken? Was sind da Argumente dafür?
 
Liebe Karo,

wenn ich das mal so frank und frei von der Leber wegschreiben darf, dann verwundert mich deine Frage etwas. Ich kann sie mir nur so erklären, dass du eigentlich nicht weißt, worum es bei dem Thema geht. Streng genommen weiß ich es auch nicht, da du keine weitere Information als "Widerstandskämpfer" gibst, wenn ich auch sofort ein Bild vor Augen habe. Mein Bild ist, dass es sich um Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus handelt. Liege ich damit richtig?

Hier wäre nun die Frage, was weißt du
a) über den Nationalsozialismus
und
b) über die Bedingungen, unter denen Widerstand geleistet wurde?

Letztendlich handelt es sich um eine Bewertungsfrage und wir können zwar deine Argumente auf Validität prüfen, aber die Bewertung musst du schon selbst unternehmen.

EQ
 
Eine recht diffizile Frage.

Damit man weiß welche Art von Widerstandskämpfer/Widerstandskampf Sie meinen, wären konkretere Angaben (Name, Hausnummer) hilfreich.

Widerstand an sich sagt ja nur aus, man ist gegen etwas.

Wenn ich mich so in der Welt umsehe, habe ich manches Mal den Eindruck, die halbe Welt versteht sich als Widerstandskämpfer.
 
Nichts für ungut, aber es sollte eine Forenregel geben, dass Fragen von Gast-Nutzern ohne den Beweis einer gewissen Eigeninitiative komplett ignoriert werden. Es hilft den Schülern und Studenten nicht, wenn sie sich die Antworten für ihre Hausarbeiten im Internet zusammenklauben. Gelernt wird dadurch nichts.

Und manchmal – eben wie hier –, sind die Antworten so offensichtlich, dass es fast ein bisschen dreist ist, hier aufzuschlagen und zu erwarten, dass die Forengemeinde mundgerechte Bissen zum Abschreiben liefert.
Wenn ich mich so in der Welt umsehe, habe ich manches Mal den Eindruck, die halbe Welt versteht sich als Widerstandskämpfer.
:D
 
Nichts für ungut, aber es sollte eine Forenregel geben, dass Fragen von Gast-Nutzern ohne den Beweis einer gewissen Eigeninitiative komplett ignoriert werden. Es hilft den Schülern und Studenten nicht, wenn sie sich die Antworten für ihre Hausarbeiten im Internet zusammenklauben. Gelernt wird dadurch nichts.
Und manchmal – eben wie hier –, sind die Antworten so offensichtlich, dass es fast ein bisschen dreist ist, hier aufzuschlagen und zu erwarten, dass die Forengemeinde mundgerechte Bissen zum Abschreiben liefert.:D

Zumindest eine Antwort, wenn schon kein Dank, wäre zu erwarten. Ich fürchte aber, dass manchem Fragesteller sogar die Fähigkeit zur Präzisierung fehlt.
Das o.g. Thema ist einfach zu breit, um hier zufriedenstellend abgehandelt werden zu können. Zum Problem fand ich z.B. folgendes:
Wir Menschen
 
Zumindest eine Antwort, wenn schon kein Dank, wäre zu erwarten. Ich fürchte aber, dass manchem Fragesteller sogar die Fähigkeit zur Präzisierung fehlt.
Das ist die Generation Wikipedia. Einfach alles aus dem Internet abschreiben, mit wenig oder gar keiner Eigenleistung. Als ich aufs Abitur zuging, kamen gerade Internetportale in Mode, wo man sich z.B. Übersetzungen aus dem Lateinischen besorgen konnte. Zwei Jahre davon, und ich blieb wegen Latein sitzen. Ein Riesenfehler.

Um hier jetzt aber nicht nur den alten Furzer zu geben, der der guten alten Zeit nachtrauert; bis zu einem gewissen Grad werden die Schüler und Studenten auch in dieses Verhalten getrieben.

Neulich fand ich die Schulbücher meines Vaters, der 1966 sein Abitur in den gleichen Fächern ablegte wie ich. Die Schlussfolgerung: Ich bekam mehr beigebracht als er, aber er dasjenige, das man ihm beibrachte, besser.

Die Lehrpläne müssten dringend entschlackt werden, glaube ich, damit wieder mehr Zeit zur geistigen Reflexion bleibt, und man nicht nur das Gefühl hat, ohne Sinn und Plan den Kopf vollgestopft zu bekommen.
Das o.g. Thema ist einfach zu breit, um hier zufriedenstellend abgehandelt werden zu können. Zum Problem fand ich z.B. folgendes:
Wir Menschen
Aber hallo.

Das Wort "Widerstandskämpfer" wird zwar meistens in einer positiven Bedeutung verwendet, aber der Widerstand gegen eine rechtmäßige und gerechte Ordnung kann durchaus auch unmoralisch und verbrecherisch sein.

Ist hier der Widerstand gegen die Nazis gemeint, wird das Thema um etliche Facetten bereichert, die den Hintergrund der Widerstandskämpfer betreffen, von denen nicht wenige den Nazis ideologisch nahestanden oder, in einigen wenigen Fällen, sogar Anteil an ihren Untaten hatten.

Wobei für meinen Geschmack in Deutschland bei diesem Thema zu wenig differenziert wird. In meinem Geschichts- und Sozialkunde-Leistungskurs hieß es damals etwa, Stauffenberg tauge nicht als Vorbild, weil er den Nazis anfangs positiv gegenüberstand – eine recht verbreitete Sichtweise.

Das Konzept der tätigen Reue oder der zweiten Chance wird schnell vergessen, wenn der schnurrbärtige Österreicher ins Spiel kommt – was ich, plakativ gesprochen, interessant finde in einem Land, in dem man dutzende Vorstrafen haben und immer noch auf Bewährung freigelassen werden kann.
 
Das ist die Generation Wikipedia. Einfach alles aus dem Internet abschreiben, mit wenig oder gar keiner Eigenleistung. Als ich aufs Abitur zuging, kamen gerade Internetportale in Mode, wo man sich z.B. Übersetzungen aus dem Lateinischen besorgen konnte. Zwei Jahre davon, und ich blieb wegen Latein sitzen. Ein Riesenfehler.

Um hier jetzt aber nicht nur den alten Furzer zu geben, der der guten alten Zeit nachtrauert; bis zu einem gewissen Grad werden die Schüler und Studenten auch in dieses Verhalten getrieben.

Neulich fand ich die Schulbücher meines Vaters, der 1966 sein Abitur in den gleichen Fächern ablegte wie ich. Die Schlussfolgerung: Ich bekam mehr beigebracht als er, aber er dasjenige, das man ihm beibrachte, besser.

Die Lehrpläne müssten dringend entschlackt werden, glaube ich, damit wieder mehr Zeit zur geistigen Reflexion bleibt, und man nicht nur das Gefühl hat, ohne Sinn und Plan den Kopf vollgestopft zu bekommen.
Aber hallo.

Das Wort "Widerstandskämpfer" wird zwar meistens in einer positiven Bedeutung verwendet, aber der Widerstand gegen eine rechtmäßige und gerechte Ordnung kann durchaus auch unmoralisch und verbrecherisch sein.

Ist hier der Widerstand gegen die Nazis gemeint, wird das Thema um etliche Facetten bereichert, die den Hintergrund der Widerstandskämpfer betreffen, von denen nicht wenige den Nazis ideologisch nahestanden oder, in einigen wenigen Fällen, sogar Anteil an ihren Untaten hatten.

Wobei für meinen Geschmack in Deutschland bei diesem Thema zu wenig differenziert wird. In meinem Geschichts- und Sozialkunde-Leistungskurs hieß es damals etwa, Stauffenberg tauge nicht als Vorbild, weil er den Nazis anfangs positiv gegenüberstand – eine recht verbreitete Sichtweise.

Das Konzept der tätigen Reue oder der zweiten Chance wird schnell vergessen, wenn der schnurrbärtige Österreicher ins Spiel kommt – was ich, plakativ gesprochen, interessant finde in einem Land, in dem man dutzende Vorstrafen haben und immer noch auf Bewährung freigelassen werden kann.


Stauffenberg war lange Zeit ein Verehrer Hitlers, und ein überzeugter Demokrat war er sicher nicht. Es spricht durchaus einiges dafür, Claus Graf Schenk von Stauffenberg kritisch zu sehen. Es bleibt aber Stauffenbergs Verdienst, dass er, der durchaus große Gewissenskonflikte mit dem Tyrannenmord hatte, sich dazu entschlossen hat. Er hat sich dazu entschlossen, trotz relativ geringer Erfolgsaussichten und im Bewusstsein, dass er dafür keinen oder wenig Dank zu erwarten hatte von der Mehrheit der Deutschen.

Wie du selbst schreibst, fanden aber auch Leute zum Widerstand, die den Nazis ideologisch nahestanden oder sogar Anteil an deren Verbrechen hatten. Zu nennen wäre in diesem Zusammenhang vor allem Arthur Nebe - Wikipedia

Nebe hatte eine Einsatzgruppe befehligt. Er hatte maßgeblichen Anteil am Porajmos, der Vernichtung der Sinti und Roma und war auch an Euthanasiemaßnahmen beteiligt. Es ist möglich, dass die Idee der Tötung durch Kohlenmonoxid auf ihn zurückgeht. Nach einem feuchtfröhlichen Abend war Nebe neben seinem Fahrzeug eingeschlafen und wäre beinahe dabei draufgegangen. Ein Mitarbeiter fragte Nebe, ob Tiere oder Menschen getötet werden sollten, worauf Nebe antwortete, die Maßnahmen gelten "Tieren in Menschengestalt".

Wieweit Nebe tatsächlich in den Umsturzversuch des 20. Juli 1944 verwickelt war, ist umstritten. Tatsache ist allerdings, dass er vom Volksgerichtshof 1945 wegen Beteiligung hingerichtet wurde.
 
Hallo,

warum sollte man eurer Meinung nach dem Widerstand bzw. insbesondere konkret den Widerstandskämpfern gedenken? Was sind da Argumente dafür?

Vielleicht beantwortet sich deine Frage von selbst, wenn du sie einfach umkehrst. Was wären denn Gründe dafür, dass man Leute, die im Widerstand Gesundheit, Leib, Leben und Karriere riskierten, der Vergessenheit anheim fallen lässt?
 
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