Es war natürlich naheliegend, das Preußen und Österreich, die bekanntermaßen ja an den polnischen Teilungen des 18.Jahrhundert beteiligt waren, auf dem Wiener Kongress, auf dem überaus wichtigen Territorialangelegenheiten verhandelt werden sollten, Ansprüche auf ihre ehemaligen Gebiete erhoben.
Der Zar aber wollte das von seinen Truppen eroberte und besetzt gehaltene Großherzogtum Warschau als Grundlage eines polnischen Reiches erhalten und in Personalunion mit Russland vereinen. Er beanspruchte für sich den Titel eines Königs von Polen. Diese Ansprüche kollidierten mit den Ansprüchen und Interessen der übrigen europäischen Mächte.
Am 23.Oktober 1814 wurde diese Thematik zwischen den englischen Außenminister Castlereagh und den österreichischen Außenminister Metternich besprochen. Talleyrand wollte unbedingt verhindern, das Preußen seine Gebiete zurückerhält, da es nach Pariser Lesart sonst zuviel Macht im deutschen Raum gewinnen würde. Metternich und Castlereagh lehnten die Vorstellungen des Zaren ab, da es ihrer Meinung nach ein zu großer Machtzuwachs Russlands sein würde. Österreich und Preußen sollten gemeinsam einen starken Block in Mitteleuropa bilden. Der Territorialzuwachs auf Kosten des Großherzogtums Warschau sollte die militärische Sicherheit der beiden Großmächte garantieren.
Den Zaren ist es jedenfalls gelungen den Friedrich Wilhem III. auf seine Seite zu ziehen. Der preußische König untersagte seinen Minister Hardenberg sogar an den weiteren Besprechungen Metternichs und Castlereagh teilzunehmen.
Das war ein erheblicher Streitpunkt auf dem Kongress. Der preußische König verbot seinen Minister Hardenberg an den Besprechung
Die polnischen Gebieten waren durchaus Thema auf dem Wiener Kongress. Allerdings standen dort weniger alte Rechtsansprüche Preußens und auch Österreichs zur Diskussion. Es ging vielmehr um rein machtpolitische Überlegungen.