Die Radikalisierung der Rechten in der Weimarer Republik

Die biographischen Studien sind sicher wichtig zum Verständnis, vielleicht hier sogar "Königsdisziplin", wie Fraschka zur Pfeffer von Salomon-Bio meint.

Hier seine zentralen Fragestellungen:

"Wo lagen die Ursprünge des ab November 1918 massiv auftretenden politischen und weltanschaulichen Radikalismus, der so maßgeblich den Lebensentwurf Pfeffers und einer ganzen Generation von Freikorpskämpfern und -führern bestimmte? Insbesondere Einfluss und Wirkung der Vorkriegssozialisation der sozialen Gruppe der jungen wilhelminischen Offiziere gilt es hierzu zu untersuchen.

Welche Mittel, Wege und Ausdrucksformen fand dieser radikale Antirepublikanismus in der Nachkriegszeit?

Wie gestalteten sich das Verhältnis und der Umgang des Staates mit den Republikfeinden von rechts?

Und wie veränderte sich im Zuge der langsam einsetzenden Konsolidierung der republikanischen Staatsgewalt der Handlungsspielraum jener antirepublikanischen Klientel und wie reagierte diese darauf?"
 
Mit dem Hinweis von Silesia auf die Biographie von Mark Fraschka (ist sehr lesenswert!) zu Franz Pfeffer von Salomon (Osaf = Oberster-SA-Führer) und der informativen Darstellung von steffen04 zu Werner Best sind zwei weitere interessante und grundverschiede, ja teilweise konträre Muster der Radikalisierung im Bereich der extremen Rechten angesprochen.

Sie stehen idealtypisch für zwei Generationen von NS-Funktionären, die zum einen die „Kampfzeit“ geprägt haben und die zum anderen als „NS-Manager“ die ideologische und organisationelle Entwicklung des NS-Systems auch in Richtung auf den Genozid vorangetrieben haben.

An diesen zwei Personen wird auch deutlich, wie stark sich die Anforderungen an Teilgruppen in der NS-Bewegung von den zwanziger Jahren, über die dreißiger hin zu den vierziger Jahren verschoben haben und der „extreme und militante NS-Kämpfer-Typ“ durch den „extremen und militanten NS-Verwalter, NS-Technokraten oder NS-Genozidspezialisten“ abgelöst wurde.

Dabei steht Pfeffer für den Kämpfer und Best steht für den distanzierten Schreibtischtäter des Genozids. Das verbindende Glied ist ihre extreme nationalistische, sehr elitäre Haltung, der ausgeprägte völkisch aufgeladene anti-Semitismus. Der Unterschied lag in der Fähigkeit, konstruktiv sich in eine politische Struktur zu integrieren und diese zu entwickeln.

Aufgrund seiner Sozialisation, so Fraschka, ist Pfeffer nie über die nach 1918 durch seine politische Sozialisation verstärkte anti-Haltung gegenüber politischen Strukturen, hinausgewachsen. Und diese individuelle Stagnation ist dann die Erklärung für sein Scheitern in der NS-Bewegung, obwohl er um 1930 zu den drei wichtigsten NS-Funktionären zählte.

Bei Wildt wird explizit auch auf das Generationslagerungs-Konzept von Mannheim verwiesen als – ein !- strukturierendes Merkmal der politischen Sozialisation, auf das ich bereits ja auch ausführlich hingewiesen hatte (vgl. Wildt, Einleitung, explizit FN 37 und 38) Insofern ist es weiterhin der zentrale Bezugsrahmen, in dem die politische Sozialisation von Pfeffer und Best beschrieben wird.

Den Lebenslauf von Pfeffer beschreibt Fraschka als „idealtypischen“ aristokratischen Werdegang. Auffallend war „sein ausgeprägter Hang zur militärischen Symbolik, [und ] finden ohne Zweifel hier, schon in frühester Jugend ihren Ursprung.“ fnden (Fraschka, Pos. 520). Als Student trat er der Verbindung „Corps Vandalia“ in Heidelberg bei, in der bereits eine deutliche Gegnerschaft zur Sozialdemokratie zum guten Stil gehörten. (ebd. Pos. 536). Allerding spielte der Antisemitismus in dieser Verbindung keine explizite Rolle und das Corps weigerte sich noch 1934 den „Arierparagraphen“ einzuführen, was zur zwangsweisen Auflösung führte!

Seine politische Sozialisation wurde im Anschluß dann wesentlich durch die Ausbildung zum kaiserlichen Offizier geprägt, die seine familiär geprägten aristokratischen Werte noch zusätzlich verstärkte. Wichtig ist in diesem Kontext - aus der Sicht von Fratscher - für das Weltbild, dass das preußische Offizierskorps sich durch eine demonstrative „Bildungsfeindlichkeit“ auszeichnete und die unmittelbare militärische Handlung, auch einen gewissen sinnfreien militärischen Aktionismus, präferierte. (ebd. Pos. 679). Elemente, die sich später in seinem Verhalten als Freikorpsführer widerspiegeln sollten.

Die Radikalisierung des Weltbildes in der Zeit bis 1918 bezog sich primär auf drei Objekte:
- Zum einen auf das bereits vorhandene Feindbild der Sozialdemokratie und „Die SPD war Feindbild und in ihrer Ganzheit der innere Feind des Vaterlandes.“ (ebd. Pos. 757) Das zweite Feindbild resultierte aus dem zunehmenden Antisemitismus im kaiserlichen Heer.

- Anders als in der gesamten wilhelminischen Gesellschaft, in der der radikale Antisemitismus keine dominante Rolle gespielt hatte bis 1918, war er im deutschen Heer relativ ausgeprägt und führte aufgrund der deutlichen Vorbehalte gegen Deutsche mit einem jüdischen Glauben zu einer massiven Ausgrenzung aus dem Bereich der Offizierslaufbahn.

Und Fratscher resümiert für Pfeffer: „Sicher ist..., im latent antisemitischen Umfeld des Heeres wurde die Basis für den später bei Pfeffer virulent werdenden Antisemitismus.“ gelegt (ebd. Pos. 804)

- Die Aufnahme in das Offizierskorps verstärkte das elitäre Weltbild von Pfeffer. Besonders das IR 13, in das Pfeffer eintrat, verhielt sich gegenüber einer „Verbürgerlichung“ besonders kritisch. „Das elitäre Bewußtsein im Heer wurde so zu einer maßgeblichen Konstante Pfeffers Selbstverständnisses.“ (ebd. Pos. 836).

Das Erlebnis des WW1 ist dann auch für Pfeffer als Schlüsselereignis der Radikalisierung zu betrachten. Und neben den obigen Aspekten spitzten sich eine Reihe weiterer Punkte zu, die für die Ausrichtung seiner Radikalisierung relevant waren.

- Zum einen das „egalitäre Verhalten“ im Schützengraben, das ein autoritäres und gleichzeitig paternalistisches Verhältnis zwischen den Offizieren und den Mannschaften begründete und auch ein Resultat waren, einer zunehmenden Legitimitätskrise des Offizierskorps nach 1916. (ebd. Pos. 936) „Hier entstand der Typus des sozialen Offiziers, der …seine Männer oft über das Kriegsende hinaus fast patriachalisch an sich band.“ (ebd., Pos. 986) Dieses Element war zentral für die Fähigkeit im Rahmen der Freikorps Soldaten zu mobilisieren, die dann teilweise in den Gruppierungen der extremen Rechten übernommen wurden, wie beispielsweise in der SA. (vgl. dazu beispielswese Sprenger)

- Die Regimentschronik berichtete früh in 1914/1915 über die positiven Führungseigenschaften von Pfeffer, aber auch von seiner „entzügelten Gewaltbereitschaft“. Ein Verhalten, bei dem er mit Waffengewalt seine Ziele um jeden Preis durchsetzen wollte.

- Die zunehmende Kriegsmüdigkeit und die nach 1917 abnehmende Wahrscheinlichkeit eines Siegfriedens verstärkte die Suche nach Schuldigen, die dann schnell im Umfeld der Sozialdemokratie und der jüdischen Bevölkerung gefunden wurden. (ebd. Pos. 954)

- In der Phase der Rückführung des Feldheeres hatte die Regierung in Berlin nicht das uneingeschränkte Gewaltmonopol. Durch die Umstände bestärkt, nutzen Ende 1918 Offiziere die auf ihren Gewehren beruhende Legitimation, um Entscheidungen auch in der Heimat durchzusetzen. In dieser Phase zeigte sich auch bei Pfeffer „der Unwille zur Subordination sowie die impulsive, radikale, eigenwillige Vorgehensweise, die später seine Freikorpstätigkeit prägen sollten. „ (ebd. Pos. 1048)

Die persönlichen Schicksalsschläge, die die Familie dann im Jahr 1918 trafen, verstärkten die Verbitterung gegenüber dem neuen Staat und führten - wie bei anderen Offizieren auch - zu einer kollektiven „geistig-moralischen Entwurzelung vieler Offiziere. Kampf, Krieg und Gewalt wurden zur Normalität.“ (ebd. Pos. 986)

Insgesamt führte der verlorene Krieg, die „Dolchstoßlegende“, das Ende der Monarchie und die Entstehung einer demokratischen Republik dazu, dass viele der ehemaligen preußischen Offiziere, limitierende Autoritäten kaum noch anerkannten.“ (ebd. Pos. 1048)

Vor diesem Hintergrund ist sein Wirken als Führer eines Freikorps im Baltikum, in Schlesien und an der Ruhr zu bewerten. Und so resümiert Fraschka zu Pfeffer bis 1913: „Bis zu diesem Zeitpunkt kann der Befund, Pfeffer als nahezu idealtypischen Freikorpskämpfer einzuordnen, kaum ein Zweifel bestehen.“ (ebd. Pos. 7684).

Und in diesem Kontext war sein Ziel die Zerstörung der Republik durch eine aktive Konterrevolution. Kompromisse oder Grenzen kannte er im Rahmen der Kämpfe der Freikorps nicht und lehnte diese wie nahezu alle Freikorpsführer auch ab. Unabhängig von einer taktisch inspirierten Kooperation mit Stellen der Reichswehr, die sich aber auch durchaus konfliktreich gestaltete.

Und während der Phase seiner Freikorpstätigkeit verstärkte sich weiterhin sein antisozilistisches und antisemitisches Weltbild. „Hinzu kam die Negation jedes realpolitischen Ansatzes“, das so kennzeichnend war für die Sichtweise des entwurzelten Offizierkorps. (ebd. Pos. 7698)

In diesem Kontext der nahezu abgeschlossenen nationalistischen und völkischen Radikalisierung lernte er Hitler kennen und schloss sich der NS-Bewegung an.

Das Verhältnis von Pfeffer und seinem Wirken als radikaler Freikorps-Kämpfer zu Hitler kann man an einer bemerkenswerten und erstaunlichen Äußerung von Hitler aus dem Jahr 1944 verdeutlichen. "Der Pfeffer hat ohne Zweifel ein Freikorps zusammengebracht und hat es zur Erpressung gegen die eigene Regierung verwendet. Das hätte ich dem Pfeffer schon ausgetrieben. Ich hätte ihn dann hinterher aufgehängt." (Sprenger, S. 57, zitiert nach Heiber, Quellen, S.900)

Die Bedeutung der Freikorps für die Radikalisierung der extremen Rechten und auch für den Aufsteig der NS-Bewegung ist noch zu präzisieren, da auch in diesem Kontext sehr unterschiedliche Biographien zu erkennen sind, die Fratscher zu vier idealtypischen Muster verdichtet.

Vor dem Hintergrund der Radikalisierung von Pfeffer sollte die völlig andere From der politischen Radikalisierung von Werner Best noch vertieft werden, die steffen04 bereits in seinen grundlegenden Punkten skizziert hatte

Best, Jahrgang 1903, gehörte zu der im Dritten Reich, vor allem im RSHA, einflussreichen Kriegsjugendgeneration, die sich, vielleicht auch aus einer gefühlten Bringschuld heraus, zwischen den Kriegen radikalisierte. Die Kriegsjugendgeneration war zu jung für den Weltkrieg und kannte auch die lange Friedenszeit vorher nicht. Ihr Weltbild war geprägt von den Wirrungen der Weimarer Republik und einem glorifiziertem Außenseiterblick auf den Krieg. ....

Und in der Tat grenzt sich die Generation von Best, ähnlich wie Himmler oder Heydrich, deutlich von der Generationslagerung eines Pfeffers oder eines Röhms ab, was Wildt folgendermaßen ebenfalls thematisiert.

„Die Kriegsjugendgeneration, der in eigener Perspektive die Bewährung an der Front versagt geblieben war, bildetet das Reservoir, aus der das Führungskorps des RSHA zu mehr als drei Viertel stammte.“ (Wildt, Pos. 375)

Da Best eine „interessante“ Biographie aufwies und Herbert eine wirklich lesenswertes Buch zu ihm geschrieben hat, soll die Person „Werner Best“ in ihrer radikalen völkischen Sichtweise näher beleuchtet werden. Nicht zuletzt deswegen, weil sie in ihrer spezifischen SS- Radikalität noch weiter geht als Hitlers Sicht und die Gründe des Scheiterns des 3. Reichs in der mangelnden Radikalität der völkischen Ideologie und ihrer praktischen Anwendung sieht. (Herbert, S. 410ff)

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die nächste Generation innerhalb der NS-Bewegung und besonders in der SS die völkische Ideologie noch konsequenter angewendet wissen wollte und dass es nach dem Ableben von Hitler durchaus noch zu einer Radikalisierung der völkischen NS-Ideologie in Richtung auf einen noch radikaleren Völkermord hinaus gelaufen wäre.

Fraschka, Mark A. (2016): Franz Pfeffer von Salomon. Hitlers vergessener Oberster SA-Führer. Göttingen: Wallstein Verlag.
Herbert, Ulrich (2016): Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft, 1903-1989. Neuauflage. München: C.H. Beck.
Sprenger, Matthias (2008): Landsknechte auf dem Weg ins Dritte Reich? Zu Genese und Wandel des Freikorpsmythos. Paderborn, München, Wien, Zürich: Schöningh.
Wildt, Michael (2003): Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichsicherheitshauptamtes. Hamburg: Hamburger Ed.
 
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Ich versuche mal ein Bild des internationalen Umfelds der WR zu malen.

Von der, aus den Resten des Osmanischen Reiches, neu entstandenen Türkei,
bis zur Ostsee formieren sich neue Staaten. (diese Dynamik spritzt, so zu sagen, sogar bis Irland.=)..)
Von der Nordsee bis tief ins Mittelmeer verändern sich die politischen Organisationsstrukturen tiefgreifend. Das gilt sogar für Spanien, welches weder territoriale Veränderungen hinnehmen musste, noch an kriegerischen Handlungen beteiligt war.

All überall da überwuchern radikale Strukturen die, auf kargem Boden wachsende, Pflanze der pluralistischen Demokratie.
Bemerkenswerte Ausnahmen sind die Tschechoslowakei und Finnland.
Und die WR ist hier lange das dritte, und wichtigste, Erfolgsmodell, auf einem ökologisch insgesamt ungünstigen Boden.

Tät ich mal so sagen...
 
»Weil ich nun mal ein Gerechtigkeitsfanatiker bin«: Der Fall des SS-Richters Konrad Morgen von Herlinde Pauer-Studer, J. David Velleman - Suhrkamp Insel Bücher Buchdetail

Der scheint auch interessant zu sein: Konrad Morgen. Ein Jurist, der in der SS gegen korrupte Führer ermittelte, darunter auch Eichmann. Hat einige Todesurteile durchgesetzt, in anderen Verfahren scheiterte er. 1909 geboren, gehört Morgen zu den jungen Karrieristen in der SS

Buch ist eben erschienen, Kritik im Print-Spiegel.
 
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Auch vor dem Hintergrund des Wirkens des Generals Baron v. Gayl im Rahmen von Ober-Ost (darauf komme ich separat zu sprechen) und seiner Aktivitäten als Politiker in der Weimarer Republik im Rahmen der DNVP der Hinweis auf andere Personen aus der extremen deutschnationalen Szene.

Einer dieser Drahtzieher und Organisator rechter Netzwerke ist Waldemar Pabst. Unter anderem wohl verantwortlich für den Befehl zur Ermordung von Luxemburg und Liebknecht.

Aber darüber hinaus auch eine wichtige und einflussreiche Person, die den Diskurs innerhalb der politisch heterogenen Rechten mit organisieren half, wie im Rahmen der „Gesellschaft zum Studium des Faschismus“. Interessant ist, sich die Teilnehmer anzusehen, um den Vernetzungsgrad zu erkennen. Trotz aller graduellen machtpolitischen oder auch ideologischen Unterschiede dieser rechtsextremen Szene.

https://de.wikipedia.org/wiki/Waldemar_Pabst

https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zum_Studium_des_Faschismus

Eine weitere Person, auf die ebenfalls in diesem Kontext kurz hingewiesen werden sollte, ist Rüdiger von der Goltz. Freikorpsführer im Baltikum nach dem WW1 und einer der wichtigen nationalkonservativen Politiker, die den Weg für den Nationalsozialismus bzw. für Hitler in das Amt des Kanzlers ebneten durch ihr Einwirken auf Hindenburg.

Rüdiger von der Goltz war der Überbinger der „Eingabe“ 1931 einer Reihe von Personen, deren Urteil Hindenburg schätzte. Relevant ist diese Eingabe deshalb, folgt man Pyta, dass sie eine Zuschreibung einer wirtschaftlichen Kompetenz an Hitler enthält und dieses war angesichts der gravierenden wirtschafltichen Probleme eine wichtige Motivation von Hindenburg, Hitler als Reichskanzler zu akzeptieren (der entsprechende vernetzte Wiki-Artikel ist an diesem Punkt nicht aktuell)

https://de.wikipedia.org/wiki/Rüdiger_von_der_Goltz_(Offizier)

https://de.wikipedia.org/wiki/Eingabe_der_Wirtschaftspolitischen_Vereinigung_Frankfurt_am_Main
 
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Extreme Umstände begünstigen extreme politische Umbrüche, sprich Revolutionen. In diesem Sinne wurde die Radikalisierung der Rechten in der Weimarer Republik gedeutet.

In einem anderen Thread wurde die Abfolge der letzten großen Wirtschaftskrise dargestellt. Vor diesem Hintergrund wird argumentiert (vgl. Link), dass wirtschaftliche Krisen das Aufkommen rechtsextremer Parteien begünstigen.

Dabei wird man jedoch einschränken müssen, dass die Wahrnehmung einer Krise das Ergebnis realer krisenhafter Entwicklungen in der Wirtschaft ist, multipliziert durch die Darstellung in den Medien und der Dramatisierung durch politische Akteure (in diesem Fall rechtsextremer Parteien).

https://www.hoover.org/sites/default/files/1115_eer_slides_sep2016_short.pdf
 
Sehe ich ähnlich.

Plus Fokussierung auf griffige Klischees.

Im Anniversary resp. zum "Zehnjährigen" taucht in der öffentlichen Wahrnehmung zu 99% Lehman auf, was die Vorgänge simplifiziert. Den Vergleich mit der Sendung mit der Maus scheue ich, weil man der damit Unrecht antun würde.

Nach seiner Abwahl warnte Ex-Kanzler Schmidt in einer talkshow vor Komplexitätsreduktionen auf 15 Sekunden durch die neuen Medien. Er meinte damit das Fernsehen...
 
Es sind angeblich irregeleitete Einzeltäter. Das wurde schon immer so behauptet, siehe hier:

Die nationalsozialistische Partei verbietet ihren Anhängern jede Ungesetzlichkeit sowie jede Gewalttat gegen den Staat. Sie schließt Mitglieder, die sich an solchen Gewalttaten beteiligen, konsequent aus. Sie bekämpft auf das schärfste das politische Attentat, sei es im Kleinsten oder im Größten. Sie besitzt keine bewaffnete Organisation von irgendwelchem militärischen Charakter, sondern legt im Gegenteil selbst in der Bezeichnung ihrer organisatorischen Einheiten Wert auf eine möglichst unmilitärische Namens-, in der Organisation selbst auf eine möglichst unmilitärische Formgebung. Sie tut das nicht, um etwas zu verdecken oder zu verschleiern, sondern sie tut es, um selbst durch solche Äußerlichkeiten einen Anschein zu vermeiden, der der Partei und ihren Organisationen innerlich nicht zukommt und auch nicht gewünscht wird.

Die Waffe der nationalsozialistischen Bewegung kennt Herr Minister Severing sehr genau. Sie ist schärfer als Dolch und Handgranate, schärfer als jedes Maschinengewehr, schlagender als jede Gewalt und verläßlicher als jede militärische Formation: Sie ist die sieghafte Richtigkeit ihrer Idee. Es ist die granitene Festigkeit ihres Glaubens. Sie ist der heroische Opfermut ihrer Anhänger und S.A.-Männer, ihrer Redner und Agitatoren in der Verkündung und Vertretung dieser Idee. Es ist die Tatsache einer tausendjährigen menschlichen E1fahrung, die als Gewicht in die Waagschale der Erkenntnis fällt und sie tief niederdrückt.

Die nationalsozialistische Bewegung erobert das Deutsche Reich durch die Gewalt ihrer unwiderleglichen Thesen.


Hitler, Reden Schriften Anordnungen 1925-1933, Band 3, S. 72ff. Dokument 7 (keine Datierung, vermutlich September 1929-März1930), Titel: Stellungnahme zu einem Ermittlungsverfahren wegen Hochverrats
 
Es sind angeblich irregeleitete Einzeltäter. Das wurde schon immer so behauptet, siehe hier:

Die deutsche Sprache - auch in den Nachrichten - ist meisten unpräzise. Die korrekte Form würde normal lauten, dass es sich um einen "einzelnen Täter" handelt, da er alleine bzw. solo eine Tat ausführt. In diesem Fall bleibt es unklar wie das Netzwerk um den Täter herum beschaffen ist, ob er isoliert ist oder aus einer realen oder virtuellen Gruppe heraus agiert.

Stattdessen wird von "Einzeltätern" gesprochen und vordergründig wird auch darauf verwiesen, dass die Tat von einer Person ausgeführt wurde. Die Benennung als "Einzeltäter" umfaßt aber auch den Verweis darauf, dass er isoliert agiert hat und in kein Netzwerk eingebunden ist.

Dabei ist zum einen die "geistige Mittäterschaft" relevant, die von Personen ausgeht, die die entsprechende Legitimation liefern (wie beispielsweise Personen wie C. Schmitt). Oder zum anderen die direkte oder indirekte - modern "virtuelle" - Mitgliedschaft in entsprechenden Organisationen oder Gruppen, die eine bestimmte Ideologie vertreten und daraus abgeleitet bestimmte politische Ziele verfolgen.

Das ist für die Bewertung einer politisch motivierten Tat und für die Einschätzung dieser für das politische System von zentraler Bedeutung. Und erzeugt völlig unterschiedliche Muster des Handlungsdrucks für Legislative, Exekutive und Judikative.

Das der "vierten Gewalt" - den Medien - dabei eine Gatekeeper Funktion zukommt und sie ein "Framing" betreiben zeigt ihre überragende Bedeutung für diesen Zusammenhang.
 
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Eine unpräzise, leichtfertig-unbedarfte Verwendung von "Einzeltäter" ist das eine.

Das andere (hier wie von Dir aufgezeigt: geistige Mittäterschaft) ist die bewusste, politisch motivierte Verwendung zur Relativierung und Exkulpation von politischen Verbrechen, wie sie hier durch den - zu diesem Zeitpunkt "nur" - geistigen Brandstifter Hitler zu beobachten ist.

"Man" - harmlos - grenzt sich von den Gewalttätern/Attentätern ab, solange es politisch opportun und zur Blendung vor der eigenen Scharfmacherei und Hetze geeignet erscheint. Jede Verantwortung wird zurückgewiesen. Gewalttaten werden vielmehr als "vom System provoziert" hingestellt.



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Mit der Machtübernahme war dieser Schafspelz dann obsolet, der Pöbel wurde in reichsweiter Gewaltexplosion in den Straßen und Kellern, in "wilden Konzentrationslagern" und "spontanen Morden" von der Leine gelassen.
 
Aus dem Nachlass der Enkelin des Generalstaatskommissar Gustav von Kahr sind neue Dokumente aufgetaucht, die Matthias Bischel, Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bayerische Geschichte der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, jetzt in einem Buch zusammengestellt hat. Sie zeigen ein etwas anderes Bild von Gustav von Kahr (ermordet 1934 im KZ Dachau) als bisher von der Wissenschaft dargestellt.

Matthias Bischel, Generalstaatskommissar Gustav von Kahr und der Hitler-Ludendorff-Putsch. Dokumente zu den Ereignissen am 8./9. November 1923, herausgegeben von der Kommission für bayerische Landesgeschichte
 
Es gibt wohl keine ganz neuen Erkenntnisse, sondern neue Sichtweise auf die Handlungen Kahrs und anderer Regierungsstellen. Im Nachlass befinden sich Tagebücher, politische sowie private Korrespondenzen sowie Redemanuskripte und Protokolle, auch aus den Tagen des Hitler-Ludendorff-Putsches.

Aber nachdem, was die Süddeutsche darüber schreibt, könnte doch eine Annahme über Kahr ins Wanken geraten – Zitat:

Der Quellenband endet mit einem Eintrag aus den Erinnerungen von Ludwig Englert, in dessen Dienstwohnung Kahr nach den Ereignissen vom 8. November 1923 Zuflucht gefunden hatte. Englert verwahrte sich anno 1977 gegen die Darstellung, Kahr habe das Gleiche gewollt wie Hitler und er habe den Putsch nur niedergeschlagen, weil Hitler im Begriffe war, ihm zuvorzukommen. "Wer aber Kahr wirklich gekannt hat, dem kann eine solche Behauptung nur absurd erscheinen."
 
Der Quellenband endet mit einem Eintrag aus den Erinnerungen von Ludwig Englert, in dessen Dienstwohnung Kahr nach den Ereignissen vom 8. November 1923 Zuflucht gefunden hatte. Englert verwahrte sich anno 1977 gegen die Darstellung, Kahr habe das Gleiche gewollt wie Hitler und er habe den Putsch nur niedergeschlagen, weil Hitler im Begriffe war, ihm zuvorzukommen. "Wer aber Kahr wirklich gekannt hat, dem kann eine solche Behauptung nur absurd erscheinen."

Erscheint mir ehrlich gesagt etwas fragwürdig.

Den Zusammenhang mit Kahr würde ich gerne für eine kleine Rezension eines neueren Werkes nutzen und zwar namentlich "Der Hitlerputsch 1923, Geschichte eines Hochverrats" von Wolfgang Niess (2023)

Das Werk beschäftigt sich recht ausführlich neben den eigentlichen Ereignissen des Hitlerputsches an sich auch mit den politischen Vorgängen in Bayern, im näheren Zusammenhang auch mit Sachsen und Thüringen, so wie dem Verhältnis Bayerns zum Reich und dem damit verbundenen, nennen wir es mal freundlich, absonderlichen Gebahren, dass Kahr in dieser Beziehung an den Tag legte.

Im Hinblick auf das, was bei Niess an potentiell auf einen Putsch gerichteten Handlungen bei Kahr greifbar ist, wäre zu benennen, dass Kahr eine "Inpflichtnahme" (um den Begriff "Vereidigung" zu vermeiden, was es de facto war) der VII. Reichswehrdivision in Bayern im Namen Bayerns und gegen das Reich gerichtet betrieb, dass Kahr die Bewaffnung paramilitärischer Verbände, vor allem der "Reichsflagge"aber auch dem "Bund Oberland" aus Beständen der Reichswehr deckte und deren Aufmarsch in Franken organisierte/deckte unter dem Vorwandt "Grenzschutz" gegen Sachsen und Thüringen zu betreiben wo die KPD sich an der Landesregierung beteiligte, de facto aber wohl, um im Falle eines Umsturzversuches diese Verbände und die Truppen der VII. Reichswehr-Division schnell gegen Berlin führen zu können.
Er er konspirirte in diesem größeren Zusammenhang definitiv mit Personen, wie Kapitän Ehrhardt, der sich als Freikorpsführer der "Marinebrigarde Ehrhardt" am Kapp-Lüttwitz-Putsch beteiligt und später auch an der terroristischen "Organisation Consul" beteiligt war.

Die Regierung Kahr hatte definitiv auch mit v. Seeckt als Chef der Reichswehr in Berlin Fühlung aufgenommen, um Möglichkeiten für die Schaffung einer Diktatur auszuloten.

Wenn man Niess folgen möchte, war der Hauptgrund dafür, dass Kahr, v. Lossow und Seißer den Schritt zum offenen Putschversuch vor allem deswegen nicht unternahmen, weil sie zum einen der Meinung waren, von Süddeutschland aus allein den Norden nicht erobern zu können, zumal ein Losschlagen allein von Bayern aus gegen das Reich v. Seeckt und damit die Reichswehr möglicherweise auf die Seite der legalen Regierung gezwungen hätte, weswegen Kahr und Konsorten wohl großen Wert darauf legten, dass ein Umsturzversuch vom Norden her, am Besten unter Einbeziehung von Teilen der Reichswehr erfolgen müsse um es v. Seekt und der verbliebenen Reichswehr zu ermöglichen still zu halten ("Truppe schießt nicht auf Truppe") was sie, wenn ich Niess richtig verstehe dazu bewegte in Wartestellung zu bleiben um sich einem Umsturz schnell anschließen zu können, aber davon abhielt das selbst zu riskieren.
Der Zweite Punkt, den Niess benennt, ist das die Reichsexekution, gegen Sachsen und Thüringen, die gleichzeitig stattfand Kahr und Genossen einen Strich durch die Rechnung machte, weil durch die Absetzung der dortigenn Landesregierungen und die Auflösung der "proletarischen Hundertschaften" in Sachsen der Vorwandt für den Erfolgten Aufmarsch der rechtsradikalen paramilitärischen Verbände entfiel, ebenso wie die Möglichkeit diese nach Sachsen und Thürigen einrücken zu lassen mit dem Vorwandt dort "Ordnung" zu schaffen und die sozialdemokratisch-kommunistischen Landesregierungen zu beseitigen, was das konservative Bürgertum in Preußen sicherlich beführwortet hätte und von da aus schnell aus Berlin vorzurücken.
Auch der Umstand, dass im Zuge der Reichsexekution reguläre Reichswehrtruppen in Sachsen und Thüringen eingerückt waren, war wohl für Kahr und Konsorten ein weiteres Hindernis um an diesem Vorhaben weiter fest zu halten, weil diese den Putschisten natürlich den Weg nach Berlin verlegten und an ein militärisches Vorgehen gegen die Reichswehr von seiten der Putschisten nicht zu denken war, weil sie dann auf die Unterstützung v. Seeckts und anderer hoher Offiziere in keinem Fall mehr hätten rechnen können.

An und für sich sehr spannendes, lesenswertes Buch, dass ich nur wärmstens weiterempfehlen kann.

Die darin vorgetragene Argumentation halte ich weitgehend für plausibel und angesichts der Vorbereitungen, die Kahr und Konsorten trafen, angsichts auch dessen, mit wem sie Konspirierten und angesichts der Verbindungen zu v. Seeckt und dem enntsprechenden Meinungsaustausch in Sachen Diktatur, kann ich mir schwerlich vorstellen, wie man v. Kahrs Verhalten anders einordnen sollte, als als Vorbereitung für einen angestrebten Umsturz.
 
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Hätte es die KPD nicht gegeben, wären die Nazis niemals an die Macht gekommen, die KPD machte mit ihren radikalen Parolen, Deutschland zu einem kommunistischen Land nach Stalins Vorbild zu machen, viele Menschen Angst, und aus dieser Angst heraus wählten sie dann die Nazis. Die Kommunisten sind Schuld, dass die Nazis so einen regen Zulauf hatten, hätte es die KPD nie gegeben in Deutschland, wären auch die Nazis niemals an die Macht gekommen.
 
Hätte es die KPD nicht gegeben, wären die Nazis niemals an die Macht gekommen, die KPD machte mit ihren radikalen Parolen, Deutschland zu einem kommunistischen Land nach Stalins Vorbild zu machen, viele Menschen Angst, und aus dieser Angst heraus wählten sie dann die Nazis. Die Kommunisten sind Schuld, dass die Nazis so einen regen Zulauf hatten, hätte es die KPD nie gegeben in Deutschland, wären auch die Nazis niemals an die Macht gekommen.

Das ist schon deswegen Bullshit, weil es die KPD bereits seit about Frühjahr 1919 gab.

Wäre Angst vor der KPD die treibende Kraft gewesen, die die Bevölkerung en gros dazu gebracht hätte sich an der Wahlrune für eine rechtsextreme Diktatur zu entscheiden, wären die Nazi nie an die Macht gekommen.
Denn dann wäre das bereits 1919-1923/1924 passiert, als die NSDAP noch eine regionale Veranstaltung war, die nur in München und im südlichen Bayern signifikante Bedeutung hatte.
Die rechtsextreme Partei, die dann Aussicht gehabt hätte die Macht zu übernehmen, wäre dann die DNVP gewesen.

Wenn man behaupte wollte, es habe an der KPD gelegen, die den Leuten Angst gemacht habe, müsste man erklären können, warum diese Angst die Bevölkerung erst um 1930 erfasst haben sollte, obwohl in den wirtschaftlich chaotischen Zeiten am Anfang der Weimarer Republik, die KPD sich anders als am Ende der Weimarer Zeit tatsächlich an Aufstandsversuchen beteiligte oder verschiedentlich versuchte welche zu inszenieren.
Spartacus-Aufstand, Münchner Sowjetrepublik, Rote Ruhrarmee, Hamburger Aufstand 1923, um nur ein paar Stichworte zu geben.

Wenn Angst vor der "roten Gefahr" die treibende Kraft gewesen wäre, hätte die Bevölkerung Deutschlands sich bereits Anfang der 1920er Jahre für die rechtsextreme Diktatur entschieden.
In diser Zeit kam die NSDAP in Listenvereinigung mit anderenn völkischen Interessengruppen (Reichstagswahlen 1924) aber auf gerade einmal about 3%, trotz mehrerer vorrangegangener, teilweise blutig endender Aufstände von linkter Seite, bei denen die KPD zumindest mitspielte, oder die sie (Hamburg 1923) selbst inszenierte.
 
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die nächste Generation innerhalb der NS-Bewegung und besonders in der SS die völkische Ideologie noch konsequenter angewendet wissen wollte und dass es nach dem Ableben von Hitler durchaus noch zu einer Radikalisierung der völkischen NS-Ideologie in Richtung auf einen noch radikaleren Völkermord hinaus gelaufen wäre.

Diese persönliche Ableitung scheint eher nicht entlang der neueren und neuesten TäterForschung plausibel gemacht werden können:
Die Dynamik zwischen Peripherie und Zentrum als Antreiber für den Genozid/Holocaust - im Rahmen des Kriegsgeschehens als entscheidende Voraussetzung - wäre ohne die Figur des 'Führers' nicht zu dieser Radikalität und Ausführung gelangt.
Niemand hatte ansonsten das Charisma, die ungewöhnlich solitäre, weitestgehend unumstrittene Position als Führer, Parteiführer, Reichskanzler, Reichspräsident, Oberbefehlshaber die notwendige formale, informelle wie ideologisch und charismatische Stellung, um die divergierenden Ziele, die divergierenden NS-Organisationen und ihre Führer, und umfassenden Mobilisierungen an menschlichen, wirtschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Ressourcen so dauerhaft sowohl formal wie vor allem informell und ideologisch zu verantworten, scheint mir.


Frank Bajohr notierte schon vor Jahren (2013) zutreffend, wie ich meine,

[...] Bis in die 1980er-Jahre überwog die vor allem von Helmut Krausnick geprägte Vorstellung eines primär von oben und durch einen zentralen „Führerbefehl” gesteuerten Prozesses.[13] Demgegenüber zeigte die neuere Forschung, wie sich das Mordgeschehen in einem Wechselspiel zwischen Zentrale und Peripherie radikalisierte. Letztere preschte oft mit eigenständigen Initiativen vor und legte Handlungsspielräume weit aus, wenngleich die Gewaltdynamik ohne Ermunterung von oben oder Teilentscheidungen auf oberster Ebene nicht in ähnlicher Weise eskaliert wäre. Ohne Hitler kein Holocaust – diese zentrale Erkenntnis der älteren Forschung hat ihre Gültigkeit und Erklärungskraft keineswegs verloren, ist aber nicht als minutiöse Steuerung des Mordgeschehens durch Hitler selbst zu verstehen. [...]​

(Q: F. Bajohr, Neuere Täterforschung, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 18.06.2013)
 
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