Evolution der Kultur (?).

thane,
gehen wir mal davon aus, dass sich die Welt im Vergleich zu diesem einfachen Problem (der kürzeste Weg zwischen 100 Orten*) sehr viel komplexer darstellt, und dennoch erstaunlich effektive Lösungen entstanden, dann wird man sich fragen dürfen wie das gehen kann.
Das hat nun mehrere Ebenen.

Auf der Biologischen ist der Evolutionäre Algorithmus unbestritten.

(Von Darwin bis Dawkins)

Daher stellt sich die Frage, ob es eine grundsätzliche Wirkmächtigkeit desselben gibt, die sich unabhängig vom Substrat (biologisch z.B., oder kulturell als eine darüber liegende Ebene) mit anderen Rahmenbedingungen darstellt.
Blackmore, Dennett, Harari, Diamond befürworten das.
Nun muss das ja nicht der Einsicht letzter Aspekt sein, es bleibt absehbar aber doch ein spannender.
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*Tatsache scheint mir zu sein, dass ein eigentlich logisch und technisch unlösbares Problem (TSP mit 100 Orten) durch diese wahrlich primitiven Grundregeln annähernd perfekt gelöst werden kann. Und dies ohne einen gerichteten Willen.
Angenommen, jeder Bürger der Erde (10^8) besäße einen Supercomputer der 1.000 Terra Strecken (10^15) pro Sekunde berechnen könnte, so wären das 10^23 pro Sekunde Rechenkapazität.

Wenn dem nun so wäre, dann würde die numerische Lösung dieser einfachen Aufgabe 10^157 / 10^23 betragen. Das macht dann 10^ 134 Sekunden. Und das sind dann immer noch sehr viel mehr als 10^20 Jahre. Und solange existiert der Kosmos einfach nicht.

Derzeitige Schätzungen liegen bei vielleicht bei max. 10^11 Jahren.

Dieses einfache Problem lässt sich nicht deterministisch lösen. Selbst dann nicht, wenn man man sämtliche unterstellte Kulturen aller Galaxien zusammenschalten könnte.
Das geht schlicht und einfach nicht, unter welcher Annahme auch immer.

Daher bezweifle ich, dass, in noch komplexeren Zusammenhängen, ein „gerichteter Wille“ entscheidender sein könne, als z.B. ein Evolutionärer Algorithmus.

Darauf wollte ich hinweisen.
 
Daher bezweifle ich, dass, in noch komplexeren Zusammenhängen, ein „gerichteter Wille“ entscheidender sein könne, als z.B. ein Evolutionärer Algorithmus.

Die Entwicklung der Menschheit wird - abstrakt - durch die Interaktion von "Gedanken" (als Voraussetzung für alle Formen von Innovation), ihre Realisation und deren komplexen Rückwirkungen auf die Bedingungen, in denen zu einem folgenden Zeitpunkt neue "Gedanken" entstehen können, also alle Formen von sozialem Wandel (als gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Veränderungen)

Der Lauf und die Geschwindigkeit der Entwicklung wird durch Herrschaft- bzw. Machtstrukturen beeinflußt, durch ideologische Systeme gefördert oder gehemmt und durch die Menge an Ressourcen, (Menschen, Engagement, Rohstoffe und Kapital etc.) begünstigt oder verlangsamt.

Welche Rolle soll da ein evolutionärer Algorithms haben?
 
Das hat nun mehrere Ebenen.

Auf der Biologischen ist der Evolutionäre Algorithmus unbestritten.

(Von Darwin bis Dawkins)

Daher stellt sich die Frage, ob es eine grundsätzliche Wirkmächtigkeit desselben gibt, die sich unabhängig vom Substrat (biologisch z.B., oder kulturell als eine darüber liegende Ebene) mit anderen Rahmenbedingungen darstellt.
Blackmore, Dennett, Harari, Diamond befürworten das.
Nun muss das ja nicht der Einsicht letzter Aspekt sein, es bleibt absehbar aber doch ein spannender.
Erläuter das doch bitte noch einmal. Wie lautet die Formel des entsprechenden Algorithmus? Und wie ist er bspw. in der DNS implementiert? Und könntest du das im übrigen etwas gründlicher geistesgeschichtlich rekontstruieren.
Und dann natürlich schließlich deine Thesen zur kulturellen Evolution damit in Beziehung setzen.
 
@Muspilli,
Erläuter das doch bitte noch einmal. ...

falls Dich das Thema doch noch interessieren sollte, solltest Du Dich vielleicht mit dem Gedankenmodell selbst beschäftigen.
Hier wird dieses umrissen.
Nun, man kann halten davon was man meint oder denkt.
Ich selber bin da durchaus mit Einigem nicht einverstanden.
Was aber die Autorin ziemlich gut macht:
Sie erklärt zunächst um was es eigentlich geht.
 
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