Dschingis Khan

Mellox22

Neues Mitglied
Hallo erstmal an alle.
Und zwar mache ich meine 5.Pk über Dschingis Khan und meine momentane Leitfrage lautet: Der Weg Dschingis Khan zum Herrscher der Mongolei- glorreicher Held oder blutrünstiger Barbar ?
Ihr sollt mir natürlich nicht die Arbeit abnehmen aber ich würde Buchvorschläge willkommen heißen .
 
Ich finde ja die Extreme "glorreicher Held" und "blutrünstiger Barbar" regelrecht grenzwertig.
Da müsste man erst mal definieren, was Heldentum ist. Und das Ergebnis der Fragestellung ist natürlich auch so was von absehbar: Nämlich, dass er weder voll das eine (je nachdem, wie man"Held" definiert) noch voll das andere war, sondern von beidem (je nachdem etc. pp.) Elemente aufwies. An Erkenntnis bringt das herzlich wenig und reduziert Geschichte von vielen hunderttausend Personen auf eine Figur. Deshalb wundere ich mich ein wenig, dass das so von einem Lehrer abgesegnet wurde.
 
Ja da haben Sie recht. Für mich als Idee kam z.B als Alternative mich nicht auf die Biographie Dschingis Khans zu konzentrieren sondern auf das Gesetzbuch ,,Die große Yasa", da man denke ich einen starken Fokus auf das Thema ziehen kann ohne noch extra andere wichtige Personen oder Gegebenheiten berücksichtigen muss, natürlich je nachdem wie die Leitfrage formuliert ist. Aber ich weiß nicht ob sie mir direkt dabei helfen dürfen eine neue Leitfrage zu formulieren und dann noch extra bei der Literatursuche die passenden Quellen zu finden. Es wäre aber sehr nett
Mfg
 
Zum Gesetzbuch der Mongolei unter Dschingis Khan könnte man das Strafrecht, Zivilrecht etc. untersuchen und das mit unserem Gesetzbuch vergleichen um am Ende die Leitfrage : Die große Yasa unter Dschingis Khan- Gemeinsamkeiten mit dem BGB? Oder irgendwas ähnliches. Bei Leitfragen formulieren bin ich nicht sonderlich gut.
MfG
 
Zum Gesetzbuch der Mongolei unter Dschingis Khan könnte man das Strafrecht, Zivilrecht etc. untersuchen und das mit unserem Gesetzbuch vergleichen um am Ende die Leitfrage : Die große Yasa unter Dschingis Khan- Gemeinsamkeiten mit dem BGB? Oder irgendwas ähnliches. Bei Leitfragen formulieren bin ich nicht sonderlich gut.
MfG

Das halte ich, wegen vollkommen verschiedenen Rechtstradtitonen und dem Unterschied zwischen einer vormodernen und einer modernen Gesellschaft und den Konsequenzen, die sich daraus zwangsläufig ergeben, nur bedingt für sinnvoll.
Im Grunde genommen, ist die ursprüngliche Fragestellung sicherlich nicht so ganz verkehrt, das Problem dabei ist einfach, dass "glorreicher Held" und "blutrünstiger Barbar" als Positionen so extrem sind, dass sie sich objektiv durch nichts werden stützen und damit auch nicht vernünftig werden diskutieren lassen.
Ich denke, darauf wollte auch @El Quijote hinaus, nicht darauf, dass die Diskussion verschiedener Deutungstraditionen generell ein schlechtes Thema wäre.
Nur die müssten der historischen Persönlichkeit schon insofern gerecht werden können, als dass sie mit historischen Tatsachen zu untermauern wären.
Dafür sind die von dir genannten Positionen viel zu extrem und viel zu wertend. Statt jetzt alles über den Haufen zu werfen und eine komplett neue Fragestellung zusammen zu schustern, würde es sich wahrscheinlich anbieten, zu versuchen das grundsätzliche Modell beizubehalten, die genannten Extreme aber ein wenig zu entschärfen.:)


Ich finde ja die Extreme "glorreicher Held" und "blutrünstiger Barbar" regelrecht grenzwertig.
Da müsste man erst mal definieren, was Heldentum ist. Und das Ergebnis der Fragestellung ist natürlich auch so was von absehbar: Nämlich, dass er weder voll das eine (je nachdem, wie man"Held" definiert) noch voll das andere war, sondern von beidem (je nachdem etc. pp.) Elemente aufwies.

Und warum müssten sich diese Extreme eigentlich zwangsläufig ausschließen?
Ich könnte mich ja z.B. hypothetisch hinstellen und behaupten, dass ich persönlich Heldentum in Hektolitern vergossenen Blutes messe.:D
 
Das halte ich, wegen vollkommen verschiedenen Rechtstradtitonen und dem Unterschied zwischen einer vormodernen und einer modernen Gesellschaft und den Konsequenzen, die sich daraus zwangsläufig ergeben, nur bedingt für sinnvoll.
Im Grunde genommen, ist die ursprüngliche Fragestellung sicherlich nicht so ganz verkehrt, das Problem dabei ist einfach, dass "glorreicher Held" und "blutrünstiger Barbar" als Positionen so extrem sind, dass sie sich objektiv durch nichts werden stützen und damit auch nicht vernünftig werden diskutieren lassen.
Ich denke, darauf wollte auch @El Quijote hinaus, nicht darauf, dass die Diskussion verschiedener Deutungstraditionen generell ein schlechtes Thema wäre.
Nur die müssten der historischen Persönlichkeit schon insofern gerecht werden können, als dass sie mit historischen Tatsachen zu untermauern wären.
Dafür sind die von dir genannten Positionen viel zu extrem und viel zu wertend. Statt jetzt alles über den Haufen zu werfen und eine komplett neue Fragestellung zusammen zu schustern, würde es sich wahrscheinlich anbieten, zu versuchen das grundsätzliche Modell beizubehalten, die genannten Extreme aber ein wenig zu entschärfen.:)




Und warum müssten sich diese Extreme eigentlich zwangsläufig ausschließen?
Ich könnte mich ja z.B. hypothetisch hinstellen und behaupten, dass ich persönlich Heldentum in Hektolitern vergossenen Blutes messe.:D

Ich kann ihre Meinung nachvollziehen. Was schlagen sie vor als Alternative für glorreicher Held und blutrünstiger Barbar?
 
Hast du den Essay von Christian Koller (obiger Link) gelesen? Darin geht es um Dschingis Khan als Identifikationsfigur in der postsowjetischen Mongolei. Darin geht es also sowohl um die historische Figur als auch um ihre Wahrnehmung in der Gegenwart. Es geht um nationale Gründungsmythen und man kann sich ja fragen, ob ein Eroberer tatsächlich noch im ausgehenden 20 Jhdt. und beginnenden 21. Jhdt. als nationale Identifikationsfigur taugt, bzw. was das über den jeweiligen Staat und sein Selbstverständnis aussagt. Ich will auch nicht die Polarisierung der Leitfrage in Frage stellen, nur die gewählten Terminologien.
 
Ich kann ihre Meinung nachvollziehen. Was schlagen sie vor als Alternative für glorreicher Held und blutrünstiger Barbar?
Eine sinnvolle Alternative, wird sich am Besten aus der Literatur zum Thema herleiten lassen. Daran orientiert, wie das Bild Dschingis Khans bei den verchiedenenb Historikern, die über ihn geschrieben haben und in der populären Wahrnehmung der Figur darstellen.
Daraus müssten sich Positionierungen ergeben, die eine sinnvollere Diskussion ermöglichen werden. Insofern kann ich mich auch nur ELQs Empfehlung anschließen, mal einen Blick in den Essay und das eine oder andere Werk zum Thema zu werfen und die Termini, die als Eckpunkte der Diskussion dienen sollen, daraus zu gewinnen.:)
 
Hast du den Essay von Christian Koller (obiger Link) gelesen? Darin geht es um Dschingis Khan als Identifikationsfigur in der postsowjetischen Mongolei. Darin geht es also sowohl um die historische Figur als auch um ihre Wahrnehmung in der Gegenwart. Es geht um nationale Gründungsmythen und man kann sich ja fragen, ob ein Eroberer tatsächlich noch im ausgehenden 20 Jhdt. und beginnenden 21. Jhdt. als nationale Identifikationsfigur taugt, bzw. was das über den jeweiligen Staat und sein Selbstverständnis aussagt. Ich will auch nicht die Polarisierung der Leitfrage in Frage stellen, nur die gewählten Terminologien.
Hallo nochmal,
mich würde gerne interessieren inwieweit Dschingis Khan bzw. der Dschinigs Khan Mythos politische Wirken besitzt?
Das wird im Essay von C.Koller zwar erwähnt aber nicht deutlich.
Mfg
 
Er ist die mythisch überhöhte Figur, die ausreichend integrativ ist, damit sich die Nation hinter ihm versammeln kann. Er ist der Gründer eines Großreiches, davon hat zwar kein heutiger Mongole was, ist aber hinreichend für das seltsame Pflänzchen des Nationalstolzes: "Ich gehöre dazu".
 
hallo

@EQ
Er ist der Gründer eines Großreiches, davon hat zwar kein heutiger Mongole was, ist aber hinreichend für das seltsame Pflänzchen des Nationalstolzes: "Ich gehöre dazu".


Interesanterweise wird beim Generalstab der mongolischen Streitkräfte die "originale" Standarte (sieht aus wie eine Lanze mit einem befestigten Ring an dem Troddeln und Fähnchen befestigt sind, aufbewahrt.

mfgh
schwedenmann
 
Bezüglich der 5,pk sieht meine Gliederung so aus:
1. Einleitung
1.1 Kindheit und Jugend von Dschingis Khan
1.1 Geburt Dschingis Khans
1.2 Familienfehdel
1.3 Geisel der Taitchiut

2. Meilensteine; glorreicher Held oder blutrünstiger Barbar
2.1 Auf dem Weg zur Einheit
2.2 Tausendschaftssystem
2.3 Yassa/Gesetzgebung
2.4 Unterwerfung Chinas
2.5 Unterwerfung des Choresmischen Reiches
2.6 Genozid der Tanguten

3. Dschingis Khan Heute
3.1 Dschingis Khan Kult in China
3.2 Dschingis Khan Kult in der äußeren Mongolei
3.3 Identitätsstifter für die Mongolen? Warum?
4. Fazit
Ich würde auch gerne die Powerpoint Präsentation reinsenden wollen aber ich weiß nicht ob ich das darf :(
Mich würde dennoch gerne eure Meinung interessieren wie ihr die Gliederung findet
Danke
Mfg
 
hallo

@EQ
Er ist der Gründer eines Großreiches, davon hat zwar kein heutiger Mongole was, ist aber hinreichend für das seltsame Pflänzchen des Nationalstolzes: "Ich gehöre dazu".


Interesanterweise wird beim Generalstab der mongolischen Streitkräfte die "originale" Standarte (sieht aus wie eine Lanze mit einem befestigten Ring an dem Troddeln und Fähnchen befestigt sind, aufbewahrt.

mfgh
schwedenmann
Im Verteidigungs Minesterium in Ulanbator wird die weiße Standarte heute noch als nationales Heiligtum verehrt. Nur einmal im Jahr wird die Standarte an einen geheimen Ort gebracht an dem die Armeeführung die Einheit der Nation beschwört und an die Taten Dschingis Khans erinnert.
 
Er ist die mythisch überhöhte Figur, die ausreichend integrativ ist, damit sich die Nation hinter ihm versammeln kann. Er ist der Gründer eines Großreiches, davon hat zwar kein heutiger Mongole was, ist aber hinreichend für das seltsame Pflänzchen des Nationalstolzes: "Ich gehöre dazu".
Ich stimme aufjedenfall zu. Man muss aber hinzufügen das Dschingis Khan für die Mongolen ein Symbol des Widerstands ist. Als die Mongolei ein Satelitenstaat der Sowjetunion war galt Dschingis Khan als Reaktionär und wurde deshalb vermieden. Erst ab den 1990er Jahre als die äußere Mongolei unabhängig wurde wollte man genau dort anknüpfen wo es 100Jahre lang nicht ging. Der Hype um Dschingis b.z.w der Dschingis Khan Kult hat die Mongolei wieder Farbe verliehen. Somit entstanden auch Restaurants, Hotels, ein Flughafen unter sein Namen um auch Touristen anzulocken.
 
Zurück
Oben