Neue archäologische Entdeckungen

Nicht ganz so neu, Carolus



Aber ist auch als Wiederholung immer noch interessant.
:)

oh, danke für den Hinweis:D

Ich erinnerte mich an die Meldung, die ich hier sogar selbst eingestellt habe (zwar nicht von der Welt, sondern vom Spiegel). Da aber oben im Artikel in der Welt ein aktuelles Datum stand, dachte ich mir, dass das ein anderer Fund ist als der, der damals gemeldet wurde.

Und wieder einmal: Pompeii

Dort haben Archäologen jede Menge Amulette, Kochen etc. gefunden:

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https://www.spiegel.de/wissenschaft...ntieren-neuen-fund-aus-pompeji-a-1281630.html

(Auf mich wirkt der Inhalt dieser Kiste wie eine antike Krimskrams-Sammlung:))
 
Sind das Achsen aus Bronze? Wir haben doch einen aktuellen Thread über Radlager.
Spannend ist ob es sich um ein reines Schauobjekt z.B. für kultische Ereignisse oder um ein alltagstaugliches Fahrzeug handelte.
 
Das Magazin "Archäologie in Deutschland" Heft 1/2021 berichtet von einer Ausgrabung in Öhringen/Hohenlohe. Im Rahmen einer Krankenhauserweiterung wird nun auch der letzte noch nicht bebaute Bereich des römischen Bürgkastells überbaut. Bei der vorbereitenden Rettungsgrabung fand sich eine äußerst hochwertige Victoria-Statue in halber Lebensgröße aus hellem Sandstein. Nach dem Foto in dem Magazin ist es eine außergewöhnlich gelungene Statue. Die Ausarbeitung des Gewandes ist hervorragend.
Zudem fand sich daneben die Statue eines männlichen Jugendlichen - wohl ein Genius. Dieser hat ebenfalls halbe Lebensgröße und ist aus rotem Sandstein gefertigt.
Bei beiden Statuen fehlt leider - wie so häufig - Kopf und Arme.

Jedoch gibt es noch eine Draufgabe. Es wurde ein Stein teilweise ausgegraben. Durch der am oberen Rand sichtbaren farbigen Rahmung haben die Archäologen eine Vermutung. Es besteht die Hoffnung, dass wir es mit einer Bauinschrift zu tun haben. Der Stein wurde als Blockbergung in die Restaurierungswerkstatt gebracht. Vielleicht haben wir hier das in unserer Zeit seltene Glück, durch eine Inschrift etwas mehr über dieses Kastell zu erfahren.

Fundort ist ein Graben, welcher der porta principales dextra vorgelagert ist.

Wiki schrieb:
Wie die Forschungen und Vergleiche mit anderen an den Vorderen Limes vorgeschobenen Kastellen ergab, wurde Öhringen-West jedoch erst am Ende[27] oder kurz nach der Regierungszeit des Kaisers Antoninus Pius (138–161) errichtet. Zum Bau des Vorderen Limes gibt es außer den archäologischen Grabungsergebnissen bisher kein direktes antikes schriftliches Zeugnis.[28] Alföldy mutmaßte nach Auswertung zweier im Mittelmeerraum aufgefundenen Inschriften, dass die Limesstrecke des Vorderen Limes „um 155“ unter dem obergermanischen Statthalter Gaius Popilius Carus Pedo (etwa 152–155) ausgebaut worden sei.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kastell_Öhringen-West
 
Aus dem Artikel:

Die meisten der 29 wertvollen Objekte lassen sich der Frau zuordnen. War sie die wichtigere der beiden? Zumindest werfe der Fund die Frage auf, ob eine klassenbasierte Staatsgesellschaft von Frauen regiert werden konnte, schreibt das Team um Vicente Lull und Cristina Rihuete-Herrada von der Universitat Autònoma de Barcelona in der Fachzeitschrift »Antiquity«.

Nicht nur wegen Grab 38 stellen die Forscher Überlegungen zur Rolle von Frauen der damaligen Zeit an. Besondere Diademe wurden auch in einem halben Dutzend anderer Gräber entdeckt – Frauengräber waren generell mit mehr und wertvolleren Beigaben versehen als die von Männern.
Ich halte diese Argumentation für fragwürdig und kontere solche Argumentationen ja stets mit dem Tah Mahal-Argument: Wenn man vom Taj Mahal auf die Stellung der Frau im Moghul-Reich schließen würde, wäre man massiv auf dem Holzweg. Und so kann das auch hier sein. Grabbeigaben können vielleicht die Klasse oder den Stand eines Verstorbenen widerspiegeln. Fragwürdig ist es aber, die Geschlechterverhältnisse daran zu bemessen. Es mag sein, dass die Gesellschaft gendermäßig egalitär war, dass sie patriarchal oder matriarchal war. Aber aus den Grabbeigaben lesen wir das nicht. Hätte man im Deutschland der 1950er Jahre die Menschen mit ihrem Schmuck bestattet, müssten Archäologen auch annehmen, dass die Frauen in der Hierarchie über den Männern gestanden hätten...
 
Der Mann hatte Goldschmuck, die Frau Silberschmuck. Dies irritiert, wenn man von einer Frau als Herrscherin ausgeht. Zudem haben in vielen vorschriftlichen als auch antike / frühmittelalterliche Gesellschaften, die Frauen Schmuck und Alltagsgegenstände als Grabbeigabe, während Männer nur mit Waffen und Defensivrüstung begraben wurden. Schon spätestens bei den germanisch-frühmittelalterlichen Gesellschaften lässt sich sicher sagen, dass die Frauen den Römern nicht als Herrscherinnen aufgefallen sind. Von meiner Seite Skepsis zu dem Inhalt des Artikels.
 
Grabbeigaben können vielleicht die Klasse oder den Stand eines Verstorbenen widerspiegeln. ...

Genauer gesagt können Grabbeigaben vielleicht die Klasse oder den Stand des Begrabenden widerspiegeln.
Es sind ja nun einmal die Überlebenden, die die Beisetzung durchführen und über die Grabbeigaben entscheiden.
 
Genauer gesagt können Grabbeigaben vielleicht die Klasse oder den Stand des Begrabenden widerspiegeln.
Es sind ja nun einmal die Überlebenden, die die Beisetzung durchführen und über die Grabbeigaben entscheiden.
Das ist richtig, aber normalerweise wird ja der Begrabende seine Familienangehörigen ausstatten und nicht irgendwelche Fremden.
 
Das ist richtig, aber normalerweise wird ja der Begrabende seine Familienangehörigen ausstatten und nicht irgendwelche Fremden.

Ja klar. Aber meist ist es sein Reichtum, der zur Schau gestellt wird, nicht der Reichtum des oder der Toten.
Er zeigt damit sein Prestige, dass er so eine Bestattung durchführen kann.

Ausnahmen mag es geben, Fürsten wie Attila kämen in den Sinn.
 
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