Rosa Luxemburg

Bibi100

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben!

Ich halte demnächst ein Referat über Rosa Luxemburg:)

Bin im Moment aber am Verzweifeln, denn ich kann nichts mit der gestellten Teilaufgabe anfangen.

Diese lautet:
1) "Setzen Sie sich mit dem Begriff "Persönlichkeit" auseinander. Was Sie geschichtlich bedeutet, in Bezug auf die ausgewählte Figur!".


Nach mehrmaligem Nachfragen konnte ich herausfiltern, dass damit nicht der Begriff "Persönlichkeit" an sich gemeint ist, aber was dann?:grübel:

Außerdem habe ich ein weiteres Problem. Eine andere Teilaufgabe lautet:​
2) "Welchen Einfluss (Wirkung) hat/hatte die ausgewählte geschichtliche Persönlichkeit?"


Ich bin unschlüssig ob ich nun über den Einfluss, beispielsweise von Zeitschriften wie „Internationale" oder „Die Rote Fahne“ damals berichten soll oder über ihre Einflüsse die man HEUTE erkennen kann? Welche Einflüsse sind das überhaupt???


Neben Biographie, werde ich auch die Rosa-Luxemburg-Stiftung kurz behandeln, sowie Denkmäler.

Zum Schluss:Keiner soll mein Referat machen! Brauche nur Hilfe beim Verständnis und einen kleinen Anschubser :haue:
Vielen Dank schon mal:)
Eure Bibi100
 
Bin im Moment aber am Verzweifeln, denn ich kann nichts mit der gestellten Teilaufgabe anfangen.

Diese lautet:
1) "Setzen Sie sich mit dem Begriff "Persönlichkeit" auseinander. Was Sie geschichtlich bedeutet, in Bezug auf die ausgewählte Figur!".


Nach mehrmaligem Nachfragen konnte ich herausfiltern, dass damit nicht der Begriff "Persönlichkeit" an sich gemeint ist, aber was dann?:grübel:​


Was bedeutet der Begriff Persönlichkeit und warum fasst du Rosa Luxemburg als Persönlichkeit auf? Wiese füllt Luxemburg diesen Begriff, Lieschen Müller aber nicht?


Ich bin unschlüssig ob ich nun über den Einfluss, beispielsweise von Zeitschriften wie „Internationale" oder „Die Rote Fahne“ damals berichten soll oder über ihre Einflüsse die man HEUTE erkennen kann? Welche Einflüsse sind das überhaupt???

Ist Rosa Luxemburg gesamtgesellschaftlich noch wichtig? Wer veröffentlicht ihre Texte und wer rezipiert diese? Welche Bedeutung hat Luxemburg in der heutigen Parteienlandschaft oder Realpolitik?
 
Und vielleicht:
Welche Rolle spielte sie im Selbstverständnis und in der Entwicklung der Politik links der SPD seit 1918 ?
Beeinflusst ihr Standpunkt noch heute das Verhältnis zwischen Sozialdemokratie und PDS ? Verbindungsglied oder eher trennende Figur ?
Die Rolle der Frau in der etablierten Politik ?

Thomas
 
Hallo,

ich hoffe, dass ich da nicht zu spät komme.

In einem Referat kann man ja immer nur Teilaspekte behandeln und mich als Dozentin interessiert, ob jemand in der Lage ist, diesen Teilaspekt vernünftig zu begründen und zu gliedern.

Inwiefern hat sie als Persönlichkeit gewirkt? Da muss man zwischen der "realen" Rosa Luxemburg und dem Bild unterscheiden, das sich Andere von ihr machen. Und dieses Bild, diese Art des historischen Erinnerns oder Tradierens sagt oft mehr über die Menschen oder Gruppierungen aus als über die Person selbst.

Ein Beispiel ist für mich der immer wieder zitierte Satz, dass Freiheit immer auch die Freiheit des Andersdenkenden sei. Wenn ich richtig informiert bin, dann stammt dieses Zitat aus einer Publikation zur Situation der Bolschewiki 1917/18. Lenin hatte die gerade gewählte verfassungsgebende Versammlung in Rußland im Januar 1918 auflösen lassen. Dieser Schritt war auch innerhalb seiner Partei umstritten. Rosa Luxemburg bejahte wohl Lenins Entscheidung, fürchtete aber, dass auch innerhalb der kommunistischen Partei das Recht auf Opposition nicht mehr gelten sollte. Die Luxemburg plädierte nicht für eine liberale Demokratie in einem bürgerlichen Verfassungsstaat.

Abgesehen davon: Sie muss eine charismatische Frau gewesen sein. Nicht ohne innere Zweifel und nicht ohne Widersprüche. Sie bewies Mut und war eine beliebte Dozentin an der Parteihochschule der SPD.

Rosa Luxemburg war Zeit ihres Lebens in der Opposition. Wäre sie eine Funktionärin geworden, die tagsüber Todesurteile unterschrieben und des Abends über das humanistische Menschenbild des jungen Marx diskutiert hätte? Die Frage muss offen bleiben.

Viele Grüße

cliomara
 
In der Arbeit von Morina werden Ähnlichkeiten in den Biographien von den Personen deutlich, die durch ihr theoretisches und politisches Wirken dem Marxismus als soziale Bewegung die unterschiedlichen Konturen gaben, die ihn so bekannt gemacht haben.

Allen von Morina betrachteten Personen, u.a. auch Rosa Luxemburg, wurde durch ihre Familien, bzw. durch einzelne Mitglieder der Familien, die soziale Gerechtigkeit als zentraler Wert vermittelt. Teils noch verstärkt durch Lebensläufe, die eher an den "Rändern" der Gesellschaft verliefen, wie in einer Familie mit einem jüdischen Glauben.

Jenseits der plakativen emotionalen Ablehnung oder Befürwortung ist Rosa Luxemburg eine ausgesprochen interessante Persönlichkeit, bei der es spannend gewesen wäre, ihr Wirken in der Weimarer Republik zu verfolgen. Wie die Biographien von Laschiza oder Piper es anschaulich schildern.

Politik-Ikone Rosa Luxemburg: Der Traum von der Eroberung der Zukunft

Laschitza, Annelies (2009): Im Lebensrausch, trotz alledem - Rosa Luxemburg. Eine Biographie. 3. Aufl. Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl.
Morina, Christina (2018): Die Erfindung des Marxismus. Wie eine Idee die Welt eroberte. München: Siedler.
Piper, Ernst Reinhard (2019): Rosa Luxemburg. Ein Leben. 2. Auflage. München: Blessing.
 
Dieser Thread ist zwar schon etwas älter (1. Beitrag im Oktober 2010), aber er ist ja immer Aktuell.

In jedem Falle würde ich da auch an Käthe Kollwitz aus den damaligen Königsberg/Preußen denken.
Zu Zeiten der BRD/DDR wurde sie ja in beiden Staaten verehrt.
Und das ging auch nach der Wiedervereinigung weiter.
Zum Beispiel; ein ICE Zug erhielt 2017 wohl den Namen von Käthe Kollwitz.

Zu Rosa fällt mir immer auch die Namensvergabe der Bezirksparteischule der SED – Bezirk Erfurt – ein.
Diese Schule befand sich bis ca. 1967 in Erfurt, Altonaer Str. und trug den Namen „Rosa Luxemburg“.
Man baute neu in den Jahren 1967 -1969.
Die alte Schule wurde geschlossen (wurde Verwaltung zweier Kombinate) und die neue Schule erhielt dann den Namen >Ernst Thälmann<.

Ich glaube was die Ehrung von Rosa Luxemburg in der DDR anbelangte, geschah dies immer mit angezogener Handbremse.
Lenin war wohl mit ihr auch nicht so ganz eins.
 
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