Wie funktioniert ein Bildnis als Bildnis?

eistea

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Hey Leute,

ich muss momentan eine Hausarbeit in Kusntgeschichte schreiben, aber stehe ein bisschen auf dem Schlauch und dachte mir, dass mir hier vllt jemand helfen könnte. :)

Ich schreibe über dieses Bildnis (bayerischer Meister um 1475) (https://upload.wikimedia.org/wikipe...ed_to_the_Master_of_the_Mornauer_Portrait.jpg) eine Hausarbeit und dabei muss ich auf die Frage eingehen wie das Bildnis als Bildnis funktioniert. Aber leider hackt es da noch ein bisschen bei mir :( Vielleicht habt ihr ja Ideen?

Lg
 
Ein bisschen Philosophie:

Die Rede vom "Bild als Bild" hat Platon begründet und ist im Neuplatonismus (ab 3. Jh) sehr wichtig geworden. Hier geht es darum, einen (z.B. gemalten) Gegenstand als ein Bild von etwas zu begreifen, und indem man ihn als Bild - und nicht als Urbild - begreift, ihm eine eigene Wahrheit zukommen zu lassen.

Wenn ich eine Pfeife auf einer Leinwand sehe, denke ich: "Oh, das ist eine Pfeife!" Aber nein: das ist das Bild einer Pfeife! (Berühmtes Bild von Magritte: Ceci n'est pas une pipe.) In dem Moment, wo ich begreife, dass hier nicht eine Pfeife "ist", sondern die Pfeife abgebildet ist, dann hat man die Wahrheit des Bildes erreicht. (hierzu vor allem Phaidon 73c ff, Kratylos 432a ff. Berühmt hierzu ist hier das Höhlengleichnis in der Politeia). Das Bild ist also eine Wirklichkeit in sich selbst, eben "als Bild". Allerdings bleibt das, was da abgebildet wurde, unbekannt. Ob es die Pfeife, die da zu sehen ist, "gibt" und wenn ja, in welcher Hinsicht, sagt das Bild nicht aus. Mit Husserl zu sprechen: das Bild ist nur eine "Abschattung" der Wirklichkeit.
 
Es gibt eine Theorie die besagt, ein Bild sei eine Projektion in eine niedrige Dimension. Ein dreidimensionaler Gegenstand wie auf einem Foto bzw. Gemälde zu einem zweidimensionalen Abbild reduziert. Nach dieser Theorie ist unsere Welt und somit auch wir selbst dreidimensionale Projektionen von höherdimensionalen Körpern, die wir aber mit unserem Sinnen nicht erfassen können.
 
Wäre demnach eine Statue wegen ihrer Dreidimensionalität eine Projektion in derselben (dreidimensionalen) Dimension?
Welchen Nutzen haben wir von der Möglichkeit, Projektionen aus uns unzugänglichen höheren Dimensionen zu sein?
 
Wenn man sich mit "Bildnis" beschäftigt gibt es 2 Begriffe:

(1.) Bildnis als Porträt oder auch die bildliche Darstellung eines bestimmten Menschen.

(2.) Dann gibt es den Begriff -> Bildnis (Recht).

Beide Begriffe erläutert auch Wikipedia : Bildnis – Wikipedia

Im vorliegen Fall handelt es um einen Maler den man als „Meister der Ulrichslegende“ bezeichnet.
Da man seinen Namen nicht kennt, nennt man ihn „Oberdeutscher).

Siehe hierzu -> Meister der Ulrichslegende – Wikipedia

„Oberdeutscher“ -> woher er stammt, siehe hierzu Oberdeutsche Dialekte – Wikipedia.

Das Bild selbst nennt sich: "Pius Joachim - Bildnis eines Stadtschreibers“.

Es gibt aber wohl Zweifel das dieses Porträt vom „Meister der Ulichslegende" stammt.
Abgelehnt wird aber eine Zuweisung zu Hans Holbein (Jüngere oder Ältere).
 
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