Operation Entebbe - Warum keine deutsche Beteiligung?

Griffel

Mitglied
Es geht mir um ein Thema, über das zwar schon oft berichtet wurde, aber dabei kommt mir der deutsche Aspekt oder besser "Beitrag", immer etwas zu kurz!

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Entebbe

An dieser Schweinerei waren ja auch zwei deutsche sogenannte Revolutionäre beteiligt! Da kann ja die Bundesregierung, kaum sagen: "Tut uns ja ganz furchtbar leid, aber wir sind nicht zuständig." Oder etwa doch?:eek: Das Einzige, was ich gefunden habe, waren die zum Teil unverhohlen vorgetragenen Beifallsbekundungen, aus gewissen Teilen der Studentenschaft!

Die Bundesregierung und damit die BRD hat sich merkwürdigerweise sehr RUHIG verhalten? Dass mich dieser Umstand irritiert, dürfte niemanden verwundern! Wie man vor einigen Jahren Erfahren hat, war einzig ein gewisser Herr Ulrich Konrad Wegener, in geheimer Mission unterwegs.:cool: Aber dennoch finde ich das alles in allem ziemlich dürftig wenn, man die Brisanz der Situation bedenkt.

Zumindest im Rahmen der UNO, hätte die BRD, Israel unterstützen müssen! Nach meiner Meinung und nicht nur nach meiner waren die Israelis absolut berechtigt sich "einzumischen" und ihre Staatsbürger zu retten!
Auch wenn, dass die UNO damals anderes gesehen hat. Aus welchen Gründen auch immer!

Diese Aktion, sollte dazu dienen, den demokratischen Staat Israel zu erpressen. Nicht nur ihn auch andere aber vor allem ihn. Wenn, man außerdem noch bedenkt, dass die diejenigen, die diese Aktion durchgeführt haben, sich laut eigener Aussage, mit Israel oder den Zionisten im Krieg befunden haben, hat die Sache schon ein ganz anderes Gewicht! Und das aus folgendem wichtigen Grund:

Nimmt man nämlich diese Behauptung, als wahr hin, dann sollte man einiges bedenken!
  1. Die Maschine und alle Menschen in ihr sind bzw. waren Zivilisten. Diese stehen laut Haager Landkriegsordnung und der neueren Genfer Konventionen unter besonderem Schutz.
  2. Daraus ergibt sich der Schluss, dass die Aktion von vorneherein illegal war! Das Ziel war kein militärisches. Die Passagiere waren nicht bewaffnet und somit keine Kämpfer. Geiselnahme ist keine reguläre Kriegstaktik, sondern ein Verbrechen.
  3. In der UNO wurde kritisiert, dass Israel, mit dem bewaffneten Einsatz die Souveränität Ugandas verletzt hätte. Schon komisch, diese Sichtweise, speziell dann wenn, man weiß, dass der dortige Staatschef die Terroristen aktiv unterstützt hat! Laut der Aussage der freigelassenen Geiseln durften sich die Terroristen nahezu ungehindert bewegen. Die Behörden vor Ort, haben nicht nur nichts unternommen, um den Menschen zu helfen. Nein! Man hat auch noch Nachschub und Verstärkung für die Entführer organisiert.

Ich bekenne, ich bin ein juristischer Laie aber für mich sieht das wie unterlassene Hilfeleistung und aktive Unterstützung einer schweren Straftat aus. :mad: Was nichts anderes heißt, als das der souveräne Staat Uganda dabei hilft, den souveränen Staat Israel anzugreifen! Somit scheint es mir mehr als grotesk, sich auf seine vermeintliche Souveränität zu berufen.

Wäre schön, falls Ihr mir hier Antworten geben könntet.
 
Ich glaube, man muss nicht darüber diskutieren, dass eine terroristische Aktion illegal war. Terroristen halten sich nicht an internationales (Kriegs)Recht. Ansonsten ist mir der Beitrag zu sehr im Tonus der Empörung geschrieben und zu sehr nach Anklagepunkten heischend.

Zunächst einmal sehe ich es nicht so, dass die Bundesrepublik die Hände in den Schoß gelegt hat und gesagt hat "Mein Name ist Hase". Ich weiß nicht, was du dir vorstellst hätte die Bundesregierung tun sollen. In Mogadishu hat die GSG9 erst eingreifen können, nachdem die Bundesregierung sich mit dem sowjetunion- und palästinafreundlichen somalischen Präsidenten einig geworden war. Der brauchte Waffen. Und Idi Amin, der Schlächter von Afrika, war ein ganz anderes Kaliber, da konntest du nicht mit der GSG9 vorbeispazieren "och ja, Idi, gib uns man freie Hand, wir befreien mal eben die Geiseln aus dem Flugzeug..." Vielleicht wäre die GSG9 1976 auch noch gar nicht so weit gewesen, wie ein Jahr später mit der Landshut. Jedenfalls ist die Befreiung der entführten Landshut die erste und meines Wissens bisher einzige Flugzeugbefreiung, bei der dei GSG9 eingesetzt war.

Anders, als bei der Landshut, wo es sich um ein deutsches Flugzeug mit mehrheitlich deutschen Insassen handelte und das Ziel der Terroristen war in deutschen Gefängnissen sitzende Terroristen freizupressen, war es bei Operation Entebbe ein Flug einer französischen Fluglinie von Israel nach Frankreich, und das Ziel war es, von Frankreich Geld und von Israel die Freilassung von palästinensischen Terroristen zu erpressen. Warum sollte sich da Dtld. vordrängeln? Warum hätte die deutsche Gurkentruppe (Sorry), vor allem nach dem Desaster von München, dem effektivsten Geheimdienst der Welt die Show stehlen sollen? (Und wusste die Weltöffentlichkeit überhaupt schon, dass sich unter den Geiselnehmern auch zwei Deutsche befanden? Daraus würde erneut die Frage resultieren: Warum ausgerechnet die deutsche Gurkentruppe?)

Den Punkt, den ich überhaupt nicht verstanden habe, ist, was du mit der UNO willst. Die Entführung fand in einer Phase des Kalten Krieges statt, in der die mit der Sowjetunion verbündeten Mächte bei der UNO gerade durchgesetzt hatten, Zionismus als Rassismus zu brandmarken (was in den neunziger Jahren zurückgenommen wurde), im Sicherheitsrat und in der Generalversammlung stand es gewissermaßen pari-pari, bzw. hatte im Sicherheitsrat immer eine Macht ein Vetorecht.

Kurz gesagt: geht dein Beitrag zur Rolle der Bundesregierung/UNO nicht ein wenig an den historischen Fakten vorbei?
 
Es geht mir um ein Thema, über das zwar schon oft berichtet wurde, aber dabei kommt mir der deutsche Aspekt oder besser "Beitrag", immer etwas zu kurz!

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Entebbe

An dieser Schweinerei waren ja auch zwei deutsche sogenannte Revolutionäre beteiligt! Da kann ja die Bundesregierung, kaum sagen: "Tut uns ja ganz furchtbar leid, aber wir sind nicht zuständig." Oder etwa doch?:eek: Das Einzige, was ich gefunden habe, waren die zum Teil unverhohlen vorgetragenen Beifallsbekundungen, aus gewissen Teilen der Studentenschaft!

Die Bundesregierung und damit die BRD hat sich merkwürdigerweise sehr RUHIG verhalten? Dass mich dieser Umstand irritiert, dürfte niemanden verwundern! Wie man vor einigen Jahren Erfahren hat, war einzig ein gewisser Herr Ulrich Konrad Wegener, in geheimer Mission unterwegs.:cool: Aber dennoch finde ich das alles in allem ziemlich dürftig wenn, man die Brisanz der Situation bedenkt.

Zumindest im Rahmen der UNO, hätte die BRD, Israel unterstützen müssen! Nach meiner Meinung und nicht nur nach meiner waren die Israelis absolut berechtigt sich "einzumischen" und ihre Staatsbürger zu retten!
Auch wenn, dass die UNO damals anderes gesehen hat. Aus welchen Gründen auch immer!

Diese Aktion, sollte dazu dienen, den demokratischen Staat Israel zu erpressen. Nicht nur ihn auch andere aber vor allem ihn. Wenn, man außerdem noch bedenkt, dass die diejenigen, die diese Aktion durchgeführt haben, sich laut eigener Aussage, mit Israel oder den Zionisten im Krieg befunden haben, hat die Sache schon ein ganz anderes Gewicht! Und das aus folgendem wichtigen Grund:

Nimmt man nämlich diese Behauptung, als wahr hin, dann sollte man einiges bedenken!
  1. Die Maschine und alle Menschen in ihr sind bzw. waren Zivilisten. Diese stehen laut Haager Landkriegsordnung und der neueren Genfer Konventionen unter besonderem Schutz.
  2. Daraus ergibt sich der Schluss, dass die Aktion von vorneherein illegal war! Das Ziel war kein militärisches. Die Passagiere waren nicht bewaffnet und somit keine Kämpfer. Geiselnahme ist keine reguläre Kriegstaktik, sondern ein Verbrechen.
  3. In der UNO wurde kritisiert, dass Israel, mit dem bewaffneten Einsatz die Souveränität Ugandas verletzt hätte. Schon komisch, diese Sichtweise, speziell dann wenn, man weiß, dass der dortige Staatschef die Terroristen aktiv unterstützt hat! Laut der Aussage der freigelassenen Geiseln durften sich die Terroristen nahezu ungehindert bewegen. Die Behörden vor Ort, haben nicht nur nichts unternommen, um den Menschen zu helfen. Nein! Man hat auch noch Nachschub und Verstärkung für die Entführer organisiert.

Ich bekenne, ich bin ein juristischer Laie aber für mich sieht das wie unterlassene Hilfeleistung und aktive Unterstützung einer schweren Straftat aus. :mad: Was nichts anderes heißt, als das der souveräne Staat Uganda dabei hilft, den souveränen Staat Israel anzugreifen! Somit scheint es mir mehr als grotesk, sich auf seine vermeintliche Souveränität zu berufen.

Wäre schön, falls Ihr mir hier Antworten geben könntet.

Eine Geiselbefreiung beinhaltet in jedem Fall ein ganz erhebliches Risiko, dass das Ganze in einem Blutbad endet, für das dann natürlich auch die Verantwortung zu übernehmen ist. Wenn so etwas klappt ist natürlich der Jubel groß. In der Bundesrepublik führte der Erfolg der Geiselbefreiung in weiten Kreisen zu proisraelischen Reaktionen. Der Erfolg der GSG 9 bei der Geiselbefreiung verschaffte ihr und ihrem Chef Wegener großes Ansehen. Eine solche Aktion erfordert großen Mut und Risikofreudigkeit, wenn es klappt, wird vieles toleriert was, wenn es in die Hose geht die Karriere samt Pensionsansprüchen kosten kann. Was hätte die Bundesregierung denn machen sollen, mal eben die GSG 9 nach Entebbe schicken sollen?

Ich halte auch das israelische Vorgehen für gerechtfertigt, und es zu riskieren, erforderte Mut. Die Verletzung der staatlichen Souveränität ist aber keine Kleinigkeit, es besteht ja durchaus die Gefahr, dass so etwas Schule macht und als Folge zu erwarten ist, dass wenn irgendwo auf der Welt europäische oder amerikanische Touristen entführt werden, sich die CIA, der MI 6, der KGB das Recht vorbehalten, die staatliche Souveränität unabhängiger Staaten auszuschalten und Befreiungsversuche zu unternehmen, die Folge wäre, dass es mit der Souveränität kleiner Staaten bald vorbei wäre.
Wie hätte denn die Bundesregierung Israel seine Hilfe aufdrängen wollen, ich formuliere es mal bewusst provokant? Wie wäre auch ein solches Angebot von Seiten Israels aufgefasst und interpretiert worden? Es gab ja immerhin das, was Gauland einen "Vogelschiss" nennt. Als damals Fritz Bauer den Mossad von Eichmanns Aufenthalt informierte, ließ er wohlweißlich bundesdeutsche Behörden lieber außen vor, um Eichmann nicht zu warnen. In bundesdeutschen Geheimdiensten tummelten sich noch eine ganze Reihe alter Nazis, und mit denen hätte der Mossad ja zusammenarbeiten müssen.
Außerdem geht es um einen Zeitraum, in dem die Souveränität der BRD noch eingeschränkt war und in der allzu forsche Alleingänge deutscher Geheimdienste auch auf großes Befremden auch der Verbündeten gestoßen wäre. El Quichote hat schon darauf hingewiesen, dass eine Aktion der GSG 9 auch kaum zu rechtfertigen war. Es handelte sich um eine französische Maschine, und unter den Geiseln befanden sich keine Deutschen. Mit welchem Recht hätten sich deutsche Geheimdienste da einmischen sollen? Warum hätte eine Bundesregierung, die halbwegs bei Sinnen war, diese völlig unnötig von der Leine lassen sollen, um mal eben auf die Souveränität Ugandas zu pfeifen und sich mit einem Diktator wie Idi Amin anzulegen, einem äußerst gewalttätigen Psychopathen.

Eine Einmischung deutscher Geheimdienste hätte selbst im Fall dass alles wie am Schnürchen verlaufen wäre, die Bundesrepublik diplomatisch unter Druck gesetzt, Es hätte mit großer Sicherheit Verstimmungen mit Israel gegeben. Es hätte ganz erhebliche internationale Proteste wegen der Verletzung der Souveränität Ugandas gegeben, es hätte massivste Proteste von der Sowjetunion von Frankreich vielleicht von GB gegeben, es hätte eine Diskussion um "Auslandseinsätze" der BRD gegeben und wie so etwas überhaupt stattfinden kann. Es hätte vielleicht Diskussionen um Deutschlands koloniale Vergangenheit u. a. auch in Uganda gegeben, möglicherweise mit Entschädigungsansprüchen. Das alles völlig

Das alles wohlgemerkt potenzielle Kalamitäten im günstigsten Fall, es muss bei Geiselbefreiungen aber immer damit gerechnet werden, dass einzelne Geiseln nicht überleben. Eine deutsche Bundesregierung hätte aber schon ganz schön bescheuert sein müssen, wenn sie deutsche Geheimdienste von der Leine gelassen hätte, damit sie in forscher Manier auf dem Boden Ugandas israelische Geiseln aus einer französischen Maschine befreien. Die meisten Bundesbürger hätten eine solche Bundesregierung gefragt, ob sie noch ganz frisch ist.
 
OK, ich sehe schon, ich muss noch einmal ins Detail gehen! Mein Fehler!
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Ich denke, meine Argumente, wären besser verständlich gewesen wenn, ich noch mehr dazu geschrieben hätte! Das habe ich aber nicht weil, ich nicht „ausufern" wollte. Also reiche ich das jetzt mal nach:


Wie bereits geschrieben habe, verstört es mich, dass sich die Bundesregierung, sich merklich still verhalten hat. Und nun zur Begründung! Diese unappetitliche Episode ereignete sich in einer Zeit, als man in Deutschland von einer Atempause im Kampf gegen den Terrorismus sprach. Was eigentlich gar nicht stimmen kann.


Nur weil auf dem Gebiet der Bundesrepublik keine größeren Terrorakte passiert sind, heißt das nicht, dass die Terroristen untätig geblieben wären. Wie in dem vorliegenden Fall. Leider hatten die damaligen Bundesregierungen nur wenig Rückgrat.
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Wie die Entführung von Peter Lorenz zeigt! Anstatt sich für den Rechtsstaat einzusetzen, wurde aus parteitaktischen und (Wahl)politischen Entscheidungen, die Prinzipien des Rechtsstaates über Bord geworfen. Gut! Man hat natürlich das Leben von Herren Lorenz gerettet. Aber auch schon damals war klar, dass wenn man jetzt nachgibt, dass im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen wird.



Was die Sache noch schlimmer macht, zumindest nach meiner Meinung und das ist nur eine Meinung; hier wurde auch noch parteitaktisch kalkuliert und intrigiert. Hätte nämlich die damalige Regierung Schmidt, Lorenz "geopfert", hätte das der CDU natürlich nur genutzt. Eine bessere Munition im Wahlkampf hätte man gar nicht bekommen können.


Richtiger wäre schon damals folgende Vorgehensweise gewesen! Ihr habt natürlich recht wenn, ihr darauf verweist, dass die BRD nicht vollständig souverän war. Aber! Was hat eigentlich die Bundesregierung davon abgehalten, sich beispielsweise indirekt oder direkt mit den Franzosen, Engländern und Amerikanern und meinetwegen auch noch mit den Italienern in Verbindung zu setzten, um sich auf ein gemeinsames Vorgehen in Fällen von Terrorismus zu verständigen? Am Einfachsten wäre das über die NATO gegangen. Hier hätte man sich auf Artikel 4 des Nordatlantikvertrages berufen können und auch müssen. Terrorismus war seinerzeit ja kein rein deutsches Problem! Wäre man nach Artikel 4 vorgegangen, hätte man die Möglichkeit gehabt, über eine Arbeitsgruppe, Gesetze und Verordnungen zu erarbeiten, die kompatibel zueinander sind. Außerdem wäre es möglich gewesen, die Methoden und Techniken der Polizeibehörden zu vergleichen und ggf. anzupassen. Das hätte natürlich durch die Parlamente gemusst. Aber darin sehe ich kein Problem!


Im Falle von Entebbe waren natürlich in der Hauptsache Frankreich und Israel betroffen! Aber auch die Bundesrepublik wurde ja faktisch angegriffen. Wenn auch, auf unkonventionellem Weg. Die Bundesregierung wie auch der Bundestag und der Bundesrat sind Verfassungsorgane. Selbige zu Nötigen bzw. zu erpressen ist in Deutschland eine Straftat. Somit wären auch die Bundesbehörden berechtigt gewesen aktiv zu werden. Jede auf ihrem Gebiet! Wobei natürlich das BKA, die Ermittlungen in Deutschland übernommen hätte. Der bereits erwähnte BND hätte die Bundesregierung natürlich erstens mit umfangreichen Informationen über Uganda und die dortigen Verhältnisse zu versorgen gehabt. Zweitens ist bzw. wäre es die Aufgabe der Auslandsaufklärung gewesen, herauszubekommen, wie es vor Ort aussieht. Das hat dann der gute Herr Wegener übernommen, obwohl er nicht für den BND tätig war.
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Das BfV hätte zu klären gehabt, wie es 2 gesuchte deutsche Terroristen, geschafft haben, unbemerkt und getarnt an Bord einer Air France Maschine zu gelangen.



Da sieht man mal, wie "gut" die Arbeits- oder Partnerdienstbeziehungen zwischen BfV und DST waren. Wobei man hier natürlich zugutehalten muss, dass Israel in diesem Punkt, eigentlich auf keinen Fall auf die Deutschen angewiesen war! Immerhin hatten dort Mossad und die israelische Armee, vorher als Ausbilder gewirkt. Der gute Mann hat sogar in Israel das Fallschirmspringen gelernt.
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Aber ich denke dennoch, dass die Fakten, die Wegener beschafft hat, etwas genutzt haben.


Die Bundesregierung hätte nicht nur das Vorgehen der Terroristen auf das Schärfste verurteilen müssen, nein! Man hätte auch Herrn Oberst Amin glasklar zu verstehen geben, das sollte er es wagen, den Deutschen Diplomaten auch nur ein Haar zu krümmen, er mit einer entschiedenen Antwort der BRD zu rechnen habe! (Bei meiner Suche nach Fakten zu dem Thema habe ich nämlich Folgendes herausgefunden:


Aufgrund der Tatsache, dass Oberst Amin, als absolut unberechenbar galt, hatte unser Außenministerium angst, dass die deutsche Botschaft attackiert wird, sollte sich die BRD offiziell in den Fall einschalten. Aus diesem Grund ist Wegener, seinerzeit als Engländer unterwegs gewesen. Stichwort Tarnung.)


Und jetzt mal zur UNO! Der Botschafter der BRD hätte sich nicht nur öffentlich auf die Seite von Israel stellen sollen, sondern auch erklären, mit Rückendeckung des Auswärtigen Amtes, dass die Bundesrepublik diesen Vorfall zum Anlass nehmen wird, baldmöglichst offiziell mit Israel über ein Abkommen zu verhandeln, das unter anderem die Themen innere und äußere Sicherheit zum Inhalt hat! Und ferner Deutschland alles unternehmen werde, um zu verhindern, dass deutsche Terroristen, Israel jemals wieder angreifen. Sollten dagegen andere Regierungen wie die von Oberst Amin offen dazu übergehen, Israel direkt zu bedrohen oder die BRD wegen ihrer Unterstützung für Israel, in irgendeiner weise schädigen oder dies auch nur versuchen, sie damit zu rechnen haben, dass sie die volle Härte des deutschen Rechtsstaates zu spüren bekommen. Außerdem werde sich die BRD, in naher Zukunft eingehend mit ihren Verbündeten in der NATO beraten, wie man in Zukunft bei solchen Situationen zu verfahren habe.


Sollte der Fall eintreten, dass die BRD, erneut bedroht oder angegriffen wird, behält sich die BRD das Recht vor, angemessen darauf zu reagieren. Wie diese Reaktion aussehen wird, hängt von der Art und dem Umfang des Angriffes und der verursachten Schäden ab. Und zum "krönenden Abschluss“, hätte man auf die von mir genannten Punkte 1 und 2 verweisen können, die ich in meinem ersten Post genannt habe. Das habe ich mit Unterstützung gemeint!
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Die GSG9 war zwar damals theoretisch schon einsatzbereit. Aber wie schon richtig erwähnt, waren in der Mehrzahl keine deutschen betroffen. Somit ergab sich keine unmittelbare Zuständigkeit Deutschlands. Im Übrigen kommt noch dazu, dass der BGS und damit die Grenzschutzgruppe 9 streng genommen nur auf bundesdeutschen Hoheitsgebiet eingesetzt werden. Sie wäre außerdem, ohne massive Unterstützung auch, gar nicht in der Lage gewesen zu helfen. Die GSG9 war nicht darauf vorbereitet, sich mit Soldaten anzulegen. Außerdem fehlten ja sämtliche Transportmittel. Dazu hätte es eigener Transportflugzeuge bedürft und die, hatte nicht einmal die Bundeswehr. Von schweren Waffen und Sanitätseinheiten ganz zu schweigen.


Und die Spezialkräfte des BND waren sowieso tabu! Nach allem, was ich gelesen habe, waren auch diese nur bedingt einsatzbereit. Außerdem durften diese Einheiten, nur im Ernstfall und mit Genehmigung der NATO, sprich der Amerikaner eingesetzt werden. Nicht zu reden davon, dass man eine Geiselbefreiung nicht mal eben in ein paar Tagen üben bzw. lernen kann. Da bestehen dann doch noch einige Unterschiede zur klassischen Häuserkampfausbildung.
 
Ist das nun Deine Meinung oder ist der Beitrag in Teilen irgendwo abgekupfert worden, ohne einen Verweis zu setzen? Stutzig macht mich das wiederholte Auftauchen von "
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". Wie kommen die in den Beitrag?

Ansonsten viel Meinung und viel Klugscheißerei. Dass Du alles besser gekonnt und gwußt hättest wie Schmidt ist klar, der war halt ein kompletter Volldepp.

Allerdings muss man auch sagen, dass man Deinen Beitrag auch viel kompetenter, analytischer und fachlich fundierter hätte schreiben können. Wenigsten konnte Schmidt besser schreiben als Du, auch wenn er als Bundeskanzler - laut Griffel - weitgehend unfähig war.

Nagut ist halt meine Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Bundesregierung und damit die BRD hat sich merkwürdigerweise sehr RUHIG verhalten? Dass mich dieser Umstand irritiert, dürfte niemanden verwundern!
Es verwundert tatsächlich nicht, dass jemand der die Lösung schwieriger Probleme im Absondern großen Geschreis erblickt, der Kraft die in einem ruhigen Vorgehen liegen kann wenig Aufmerksamkeit schenkt.
 
Was die Sache noch schlimmer macht, zumindest nach meiner Meinung und das ist nur eine Meinung; hier wurde auch noch parteitaktisch kalkuliert und intrigiert. Hätte nämlich die damalige Regierung Schmidt, Lorenz "geopfert", hätte das der CDU natürlich nur genutzt. Eine bessere Munition im Wahlkampf hätte man gar nicht bekommen können.
Es ist für mich unverständlich, wie man einerseits der damaligen Bundesregierung "Untätigkeit" bei der Entführung von Peter Lorenz vorwerfen kann und andererseits seine Rettung als "parteitaktisch kalkuliert und intrigiert" darstellen will. Wäre Lorenz "geopfert" worden, hätte das also nach Griffels Meinung der CDU genutzt, jener CDU, die in der folgenden Berliner Senatswahl 1975 mit 43,9% erstmals stärkste Partei wurde. Griffels Meinung nach hätte man also "hart" durchgreifen und Lorenz Tod damit billigend in Kauf nehmen müssen?

Am Einfachsten wäre das über die NATO gegangen. Hier hätte man sich auf Artikel 4 des Nordatlantikvertrages berufen können und auch müssen. Terrorismus war seinerzeit ja kein rein deutsches Problem!
Der Bündnisfall wurde in der NATO nur ein einziges Mal ausgerufen - nach den Anschlägen vom 11.September 2001.
Artikel 4 des NATO-Vertrages lautet: "Die Parteien werden einander konsultieren, wenn nach Auffassung einer von ihnen die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist."
Inwiefern wurde die Unversehrtheit des Gebietes eines NATO-Staates, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit eines NATO-Mitgliedes 1976 durch Entebbe gefährdet?
Wenn die Regierung der Bundesrepublik 1976 einen Bündnisfall der NATO oder Konsultationen der Mitglieder darüber in Erwägung gezogen hätte, weil zwei ihrer Staatsbürger an Entebbe beteiligt waren oder weil es Terror seitens der RAF und der Revolutionären Zellen in der Bundesrepublik gab, hätte sich die Bundesregierung damit international lächerlich gemacht und die Terroristen massiv aufgewertet.
 
Lieber Griffel, so viele Sätze, so wenig belegbare Aussage.
Dann wenn Du widerlegt wirst machst Du gleich ein neues Fass auf.

Wie bereits geschrieben habe, verstört es mich, dass sich die Bundesregierung, sich merklich still verhalten hat. Und nun zur Begründung! Diese unappetitliche Episode

Es ist nicht die Frage ob Du verstört wirst. Deine Befindlichkeit ist nicht der Maßstab. Und "unappetitlich" ist ein völlig unangemessener Begriff für das Verhalten der damaligen Bundesregierung.

Du könntest doch auch zu dem Schluss kommen dass das Verhalten der damaligen wie auch der späteren Regierungen sowohl elastisch als auch kurz- und langfristig erfolgreich war.
 
Es lässt sich durchaus einiges gegen den ehemaligen Kanzler Helmut Schmidt, seine Entscheidungen und seine Politik sagen, eines aber sicher nicht, nämlich dass er kein Rückgrat besessen hätte. Kaum ein Kanzler hat wie Schmidt in seiner Amtszeit so viele kontroverse, so viele unpopuläre Entscheidungen getroffen, kaum einer ist für solche Entscheidungen heftiger kritisiert worden- und das auch durchaus zu recht. Kaum jemand hat sich auch innerhalb der eigenen Partei so der Kritik ausgesetzt wie Helmut Schmidt. Sein Entschluss zum Nato-Doppelbeschluss war furchtbar unpopulär- viele, nicht nur ich, hielten ihn damals für falsch. Schmidts Äußerungen zur Studentenbewegung, zur Friedensbewegung zur Bürgerrechtsbewegung die sich Ende der 1960er formierte, waren äußerst arrogant und auch ziemlich ungerecht.

Schmidt hat immer zu seinen Entscheidungen gestanden, und man mag von ihm halten was man will, er hat sich in Krisensituationen, sei es die Sturmflut in Hamburg, sei es der deutsche Herbst 1977 bewährt. Bei der Entführung von Peter Lorenz hat Schmidt einen Krisenstab gebildet, in den er auch Politiker der Union berief, darunter Helmut Kohl und den regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Schütz.

Schmidt hat sich damals übrigens gegen den Geiselaustausch ausgesprochen. Ihm vorzuhalten, dass es Schmidt einzig und allein um parteipolitische Erwägungen ging, ist eine ziemlich gehässige Unterstellung- eine Vorwurf auch, der wohl leichter erhoben ist, als er sich belegen lässt.

Im Übrigen kann/muss man Polizei und Geheimdienste auch durchaus kritisch sehen. Der Mossad hat sich durch kühne Aktionen einen beachtlichen Ruf erworben, sich allerdings auch Methoden bedient, die na ja, etwas fragwürdig sind. Obwohl die Geiselbefreiung in Entebbe als Erfolg bewertet wurde, haben nicht alle Geiseln den Coup überlebt. In Uganda wurden 10 ugandische Flugzeuge zerstört, also da wurde schon ordentlich Porzellan zerdöppert, und wie gesagt, die Verletzung der Souveränität ist keine Kleinigkeit.

Wegener wurde nach der erfolgreichen Geiselbefreiung zum "Helden von Mogadischu" und zum Helden der Nation. Die FAZ nannte ihn nach seiner Beisetzung "den letzten Preußen". "Den guten Mann" kann man auch kritischer sehen. Wegener war kein deutscher James Bond, eher schon ein Möchtegern Otto Skorzeny im Dienste des Bundesgrenzschutz. 2006 veröffentlichte Wegener gemeinsam mit Wilhelm Walther und Reinhard Günzel im stramm rechten Pour le Merite- Verlag von Dietmar Munier, einem bekannten Rechtsextremisten und Geschichtsrevisionisten ein Buch über "Geheime Krieger-Drei deutsche Kommandoverbände." Darin ging es u. a. um die "Brandenburger" ein Kommando der Deutschen Abwehr, das hinter den Linien Sonderkommandos durchführte. Von Wegener war nicht ein Wort der Distanzierung von solchen "Vorbildern" zu lesen.

Wer Ende der 1970er Jahre in der BRD lebte und sich wirklich mehr Demokratie wünschte, konnte die paranoide Atmosphäre, die sich damals verbreitet hatte, nur mit Sorge zur Kenntnis nehmen. Wer wurde da nicht alles zum "Sympathisanten" der RAF erklärt!
 
OK, ich sehe schon, ich muss noch einmal ins Detail gehen! Mein Fehler!
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Ich denke, meine Argumente, wären besser verständlich gewesen wenn, ich noch mehr dazu geschrieben hätte! Das habe ich aber nicht weil, ich nicht „ausufern" wollte. Also reiche ich das jetzt mal nach:


Wie bereits geschrieben habe, verstört es mich, dass sich die Bundesregierung, sich merklich still verhalten hat. Und nun zur Begründung! Diese unappetitliche Episode ereignete sich in einer Zeit, als man in Deutschland von einer Atempause im Kampf gegen den Terrorismus sprach. Was eigentlich gar nicht stimmen kann.


Nur weil auf dem Gebiet der Bundesrepublik keine größeren Terrorakte passiert sind, heißt das nicht, dass die Terroristen untätig geblieben wären. Wie in dem vorliegenden Fall. Leider hatten die damaligen Bundesregierungen nur wenig Rückgrat.
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Wie die Entführung von Peter Lorenz zeigt! Anstatt sich für den Rechtsstaat einzusetzen, wurde aus parteitaktischen und (Wahl)politischen Entscheidungen, die Prinzipien des Rechtsstaates über Bord geworfen. Gut! Man hat natürlich das Leben von Herren Lorenz gerettet. Aber auch schon damals war klar, dass wenn man jetzt nachgibt, dass im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen wird.



Was die Sache noch schlimmer macht, zumindest nach meiner Meinung und das ist nur eine Meinung; hier wurde auch noch parteitaktisch kalkuliert und intrigiert. Hätte nämlich die damalige Regierung Schmidt, Lorenz "geopfert", hätte das der CDU natürlich nur genutzt. Eine bessere Munition im Wahlkampf hätte man gar nicht bekommen können.


Richtiger wäre schon damals folgende Vorgehensweise gewesen! Ihr habt natürlich recht wenn, ihr darauf verweist, dass die BRD nicht vollständig souverän war. Aber! Was hat eigentlich die Bundesregierung davon abgehalten, sich beispielsweise indirekt oder direkt mit den Franzosen, Engländern und Amerikanern und meinetwegen auch noch mit den Italienern in Verbindung zu setzten, um sich auf ein gemeinsames Vorgehen in Fällen von Terrorismus zu verständigen? Am Einfachsten wäre das über die NATO gegangen. Hier hätte man sich auf Artikel 4 des Nordatlantikvertrages berufen können und auch müssen. Terrorismus war seinerzeit ja kein rein deutsches Problem! Wäre man nach Artikel 4 vorgegangen, hätte man die Möglichkeit gehabt, über eine Arbeitsgruppe, Gesetze und Verordnungen zu erarbeiten, die kompatibel zueinander sind. Außerdem wäre es möglich gewesen, die Methoden und Techniken der Polizeibehörden zu vergleichen und ggf. anzupassen. Das hätte natürlich durch die Parlamente gemusst. Aber darin sehe ich kein Problem!


Im Falle von Entebbe waren natürlich in der Hauptsache Frankreich und Israel betroffen! Aber auch die Bundesrepublik wurde ja faktisch angegriffen. Wenn auch, auf unkonventionellem Weg. Die Bundesregierung wie auch der Bundestag und der Bundesrat sind Verfassungsorgane. Selbige zu Nötigen bzw. zu erpressen ist in Deutschland eine Straftat. Somit wären auch die Bundesbehörden berechtigt gewesen aktiv zu werden. Jede auf ihrem Gebiet! Wobei natürlich das BKA, die Ermittlungen in Deutschland übernommen hätte. Der bereits erwähnte BND hätte die Bundesregierung natürlich erstens mit umfangreichen Informationen über Uganda und die dortigen Verhältnisse zu versorgen gehabt. Zweitens ist bzw. wäre es die Aufgabe der Auslandsaufklärung gewesen, herauszubekommen, wie es vor Ort aussieht. Das hat dann der gute Herr Wegener übernommen, obwohl er nicht für den BND tätig war.
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Das BfV hätte zu klären gehabt, wie es 2 gesuchte deutsche Terroristen, geschafft haben, unbemerkt und getarnt an Bord einer Air France Maschine zu gelangen.



Da sieht man mal, wie "gut" die Arbeits- oder Partnerdienstbeziehungen zwischen BfV und DST waren. Wobei man hier natürlich zugutehalten muss, dass Israel in diesem Punkt, eigentlich auf keinen Fall auf die Deutschen angewiesen war! Immerhin hatten dort Mossad und die israelische Armee, vorher als Ausbilder gewirkt. Der gute Mann hat sogar in Israel das Fallschirmspringen gelernt.
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Aber ich denke dennoch, dass die Fakten, die Wegener beschafft hat, etwas genutzt haben.


Die Bundesregierung hätte nicht nur das Vorgehen der Terroristen auf das Schärfste verurteilen müssen, nein! Man hätte auch Herrn Oberst Amin glasklar zu verstehen geben, das sollte er es wagen, den Deutschen Diplomaten auch nur ein Haar zu krümmen, er mit einer entschiedenen Antwort der BRD zu rechnen habe! (Bei meiner Suche nach Fakten zu dem Thema habe ich nämlich Folgendes herausgefunden:


Aufgrund der Tatsache, dass Oberst Amin, als absolut unberechenbar galt, hatte unser Außenministerium angst, dass die deutsche Botschaft attackiert wird, sollte sich die BRD offiziell in den Fall einschalten. Aus diesem Grund ist Wegener, seinerzeit als Engländer unterwegs gewesen. Stichwort Tarnung.)


Und jetzt mal zur UNO! Der Botschafter der BRD hätte sich nicht nur öffentlich auf die Seite von Israel stellen sollen, sondern auch erklären, mit Rückendeckung des Auswärtigen Amtes, dass die Bundesrepublik diesen Vorfall zum Anlass nehmen wird, baldmöglichst offiziell mit Israel über ein Abkommen zu verhandeln, das unter anderem die Themen innere und äußere Sicherheit zum Inhalt hat! Und ferner Deutschland alles unternehmen werde, um zu verhindern, dass deutsche Terroristen, Israel jemals wieder angreifen. Sollten dagegen andere Regierungen wie die von Oberst Amin offen dazu übergehen, Israel direkt zu bedrohen oder die BRD wegen ihrer Unterstützung für Israel, in irgendeiner weise schädigen oder dies auch nur versuchen, sie damit zu rechnen haben, dass sie die volle Härte des deutschen Rechtsstaates zu spüren bekommen. Außerdem werde sich die BRD, in naher Zukunft eingehend mit ihren Verbündeten in der NATO beraten, wie man in Zukunft bei solchen Situationen zu verfahren habe.


Sollte der Fall eintreten, dass die BRD, erneut bedroht oder angegriffen wird, behält sich die BRD das Recht vor, angemessen darauf zu reagieren. Wie diese Reaktion aussehen wird, hängt von der Art und dem Umfang des Angriffes und der verursachten Schäden ab. Und zum "krönenden Abschluss“, hätte man auf die von mir genannten Punkte 1 und 2 verweisen können, die ich in meinem ersten Post genannt habe. Das habe ich mit Unterstützung gemeint!
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Die GSG9 war zwar damals theoretisch schon einsatzbereit. Aber wie schon richtig erwähnt, waren in der Mehrzahl keine deutschen betroffen. Somit ergab sich keine unmittelbare Zuständigkeit Deutschlands. Im Übrigen kommt noch dazu, dass der BGS und damit die Grenzschutzgruppe 9 streng genommen nur auf bundesdeutschen Hoheitsgebiet eingesetzt werden. Sie wäre außerdem, ohne massive Unterstützung auch, gar nicht in der Lage gewesen zu helfen. Die GSG9 war nicht darauf vorbereitet, sich mit Soldaten anzulegen. Außerdem fehlten ja sämtliche Transportmittel. Dazu hätte es eigener Transportflugzeuge bedürft und die, hatte nicht einmal die Bundeswehr. Von schweren Waffen und Sanitätseinheiten ganz zu schweigen.


Und die Spezialkräfte des BND waren sowieso tabu! Nach allem, was ich gelesen habe, waren auch diese nur bedingt einsatzbereit. Außerdem durften diese Einheiten, nur im Ernstfall und mit Genehmigung der NATO, sprich der Amerikaner eingesetzt werden. Nicht zu reden davon, dass man eine Geiselbefreiung nicht mal eben in ein paar Tagen üben bzw. lernen kann. Da bestehen dann doch noch einige Unterschiede zur klassischen Häuserkampfausbildung.

Die Bundesrepublik Deutschland wurde durch die RAF natürlich schon herausgefordert, aber im Grunde genommen hatte ja Ulrike Meinhofs Freundin Beate Riemeck recht, wenn sie ihr zur Aufgabe riet und sagte, dass Meinhofs Idee einer Stadtguerilla ein Schinderhannes-Abenteuer sei. Im Grunde war der Ausgang der Sache nie strittig.
Wenn die Bundesregierung den Bündnisfall nach Artikel 4 ausgerufen hätte, so wäre das eine Bankrotterklärung gewesen, ein Eingeständnis, dass die Bundesrepublik unfähig gewesen wäre, mit der Herausforderung durch eine Terrororganisation, eine Stadtguerilla fertigzuwerden, dass sie mit einer simplen Polizeiaufgabe überfordert ist und das Militär der Verbündeten um Hilfe rufen muss. Es lag kein Angriff auf die BRD vor.

Auch Israel wurde nicht angegriffen, und Israel hatte völkerrechtlich kein Recht, in Uganda militärisch aktiv zu werden und mehr als 10 Flugzeuge abzuschießen. Natürlich hatte Uganda, besser gesagt sein Diktator Idi Amin sich über grundlegende Prinzipien hinweggesetzt, Israels Vorgehen hätte wenn überhaupt nur nach Artikel 51 der UN-Charta gerechtfertigt werden können, und das wäre aber nur der Fall
 
im Grunde genommen hatte ja Ulrike Meinhofs Freundin Beate Riemeck recht, wenn sie ihr zur Aufgabe riet und sagte, dass Meinhofs Idee einer Stadtguerilla ein Schinderhannes-Abenteuer sei. Im Grunde war der Ausgang der Sache nie strittig.
Heinrich Böll fasste die Situation der RAF 1972 sehr griffig so zusammen. "Es ist inzwischen ein
Krieg von 6 gegen 60 000 000. Ein sinnloser Krieg, nicht nur nach meiner Meinung, nicht nur generell, auch im Sinne des publizierten Konzeptes."
 
Die Bundesrepublik Deutschland wurde durch die RAF natürlich schon herausgefordert, aber im Grunde genommen hatte ja Ulrike Meinhofs Freundin Beate Riemeck recht, wenn sie ihr zur Aufgabe riet und sagte, dass Meinhofs Idee einer Stadtguerilla ein Schinderhannes-Abenteuer sei. Im Grunde war der Ausgang der Sache nie strittig.
Wenn die Bundesregierung den Bündnisfall nach Artikel 4 ausgerufen hätte, so wäre das eine Bankrotterklärung gewesen, ein Eingeständnis, dass die Bundesrepublik unfähig gewesen wäre, mit der Herausforderung durch eine Terrororganisation, eine Stadtguerilla fertigzuwerden, dass sie mit einer simplen Polizeiaufgabe überfordert ist und das Militär der Verbündeten um Hilfe rufen muss. Es lag kein Angriff auf die BRD vor.

Auch Israel wurde nicht angegriffen, und Israel hatte völkerrechtlich kein Recht, in Uganda militärisch aktiv zu werden und mehr als 10 Flugzeuge abzuschießen. Natürlich hatte Uganda, besser gesagt sein Diktator Idi Amin sich über grundlegende Prinzipien hinweggesetzt, Israels Vorgehen hätte wenn überhaupt nur nach Artikel 51 der UN-Charta gerechtfertigt werden können, und das wäre aber nur der Fall

Der Beitrag war ja nicht ganz fertig. Israel hätte sich nur auf Artikel 51 der UN-Charta berufen können, wenn Israels territorialer und staatlicher Bestand bedroht gewesen wäre, und das war nicht der Fall. Uganda hatte auch Israel nicht angegriffen. Das Verhalten Idi Amins war unterirdisch und der Mann war ein Fall für ein internationales Kriegsverbrechertribunal. De facto aber war das schon ein massives pfeifen auf staatliche Souveränität.

Die Bundesrepublik hatte natürlich ihre Not mit der Vergangenheitsbewältigung, dass aber zumindest der Versuch der Wiederaufarbeitung ernst gemeint war, das hat man in Israel mit großem Interesse beobachtet und anerkannt. Innerhalb der jüngeren Generation in Israel hatte die junge Bundesrepublik durchaus Ansehen. Die Geste von Willi Brandt, der Kniefall in Warschau in Erinnerung der Opfer des Widerstandes im Ghetto, das hatte in Israel großen Eindruck gemacht. Die Bundesrepublik hatte sich in Israel den Ruf eines verlässlichen Bundesgenossen erworben. Dass zwei der Terroristen Deutsche waren, änderte nichts daran. Es bestand daher durchaus kein Anlass, flammende pro-israelische Reden zu halten. Es spricht und sprach dafür einiges dafür, sich zurückzuhalten.

Die Bundesrepublik hatte gute Beziehungen zu Israel, sie hatte aber auch traditionell recht gute Beziehungen zu Staaten wie dem Iran und arabischen Staaten. Eine einseitige Lobhudelei des deutschen Botschafters hätte Israels Vorgehen nicht rechtmäßiger machen können, hätte aber den Ruf der BRD im arabischen Lager brüskiert.
 
Die Bundesrepublik hatte gute Beziehungen zu Israel, sie hatte aber auch traditionell recht gute Beziehungen zu Staaten wie dem Iran und arabischen Staaten.
Wobei der Iran bis zum Sturz des Schahs 1979 nicht in Opposition zu Israel stand - im Gegenteil: Der Iran gehörte zu den ersten Staaten, die die Unabhängigkeit Israels 1948 anerkannten, beide waren mit den USA verbündet und der Iran versorgte Israel nach dem Sechs-Tage-Krieg mit Öl.
 
Die Bundesrepublik hatte gute Beziehungen zu Israel, sie hatte aber auch traditionell recht gute Beziehungen zu Staaten wie dem Iran und arabischen Staaten. Eine einseitige Lobhudelei des deutschen Botschafters hätte Israels Vorgehen nicht rechtmäßiger machen können, hätte aber den Ruf der BRD im arabischen Lager brüskiert.

Man sollte sich auch die weltweiten politischen Rahmenbedingungen ansehen (vgl. Wigrefe, S. 44ff). Die BRD befand sich in einem Prozess der "Identitätsfindung".

Im Jahr 1976 war Schmid in den USA zum "Man of the Year" gewählt worden, die Wirtschaftskrise wurde dank eines deutschen Engagements - mit - gemeistert, in der Nato wurde die Bereitschaft zu einer stärkeren Verantwortung signalisiert.

Gleichzeitig war man in Bonn erfolgreich im dipolomatischen Dialog mit dem WP. Das allerdings unter einem bedingungslosen realpolitischen Pragmatismus, ohne ideologischem oder moralischem Anspruch an die Gesprächspartner. Man setzte vor allem auf den "diplomatiscshen Dialog" und das Interesse an der wirtschaftlichen Kooperation mit der BRD.

In dieser Situation im Jahr 1976 war die BRD insgesamt in keinerlei Hinsicht, weder objektiv noch subjektiv intendiert, in der Lage, einen substantiellen politischen oder militärischen Beitrag in Entebbe zu leisten.

Selbst die USA machte bei dem Befreiungsversuch der US-Geiseln in Iran im Jahr 1980 die Erfahrung wie begrenzt militärische Möglichkeiten angesichts ungünstiger geographischer Bedingungen sein können. Obwohl man sich in seiner Entscheidung auf den Erfolg des israelischen Kommando-Unternehmens in Entebbe berief.

Operation Eagle Claw – Wikipedia

Wiegrefe, Klaus (2005): Das Zerwürfnis. Helmut Schmidt, Jimmy Carter und die Krise der deutsch-amerikanische Beziehungen. Berlin: Propyläen.
 
Der gute Mann hat sogar in Israel das Fallschirmspringen gelernt.
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.

Aus dem Zusammenhang nehme ich an, dass Idi Amin hier nicht gemeint ist.

Idi Amin hatte 1966 eine Fallschirmjägerausbildung in der israelischen Armee absolviert, und auf das israelische Fallschirmjägerabzeichen war er anscheinend stolz und trug das Abzeichen regelmäßig, als er schon mit Israel gebrochen hatte.
 
Glück muss der Mensch haben! Ich habe hier einen Aufsatz gefunden, der Recht interessant ist.
https://www.degruyter.com/document/doi/10.1524/vfzg.2013.0011/pdf


@Scorpio Tut mir leid! Ich meinte nicht Wegener, sondern tatsächlich Idi Amin. Daran kann mal sehen, wie durchgeknallt der Mann war! Er hat die Leute angegriffen, welchen er seine Macht verdankt hat. Aber diesen "Verrat" haben Ihm die Israelis ja tüchtig heimgezahlt. Gut so!
 
Zuletzt bearbeitet:
@thanepower in diesem Aufsatz, wird zum Beispiel erwähnt, dass man bezüglich des deutschen Botschaftspersonals besorgt war. Aber ganz habe ich mir das auch noch nicht durchgelesen! Werde ich aber nächstes Wochenende mal machen.:cool:

Um einen militärischen Beitrag als Solches ging es mir gar nicht! Mich stört an der Sache, die Gesamtsituation. Mag sein, dass mein Eindruck ein falscher ist bzw. war? Aber nachdem was ich mir so angesehen und angelesen habe, scheint es mir so, dass man in der Bundesrepublik versucht war, dass Thema totzuschweigen. Oder besser gesagt, man versuchte die Sache einfach auszusitzen. Und das ist für einen Rechtsstaat peinlich und einfach nur feige.:(

Schon im Falle der Olympiade in München hat man sich ja auf die billigste Tour aus der Affäre gezogen! Danach kam dann noch die Sache mit Peter Lorenz! Spätestens ab da, wusste wohl jeder Terrorist und Bandit weltweit, dass man der BRD nur stark genug auf die Füße treten muss und schon wird gesprungen.

Auch auf meinen Einwand mit der Nato komme ich nochmal zu sprechen. Für den Fall, dass nicht ersichtlich ist, was ich meinte, hier noch einmal die Langfassung. Klar ist, die BRD, war kein vollständig souveräner Staat. Aber auch wenn, das so gewesen ist und die Alliierten immer noch Kontrollrechte hatten! Warum, hat man auf Nato-Ebene, nicht einfach eine Expertengruppe gebildet, welche sich mit Justiz und Polizeifragen beschäftigt hat? Auf diesem Weg, hätte man sicherlich Wege finden können, die Strafgesetze und Strafprozessordnungen einander anzupassen. Genauso wie die Polizeigesetze. Wieso hat man sich nicht einfach mal Blöde gestellt nach dem Motto:

"Liebe Besatzer bzw. Beschützer"! Wir die Bundesrepublik stehen vor einem neuen Problem! Wir brauchen euren Rat und eure Hilfe. Es ist nicht so, dass wir nicht wüssten, wie man mit Aufständischen fertig wird. Aber die Methoden aus vergangenen Zeiten, wecken für gewöhnlich, den Argwohn unserer Nachbarn. Also bitte, bevor wir wieder etwas falsch machen. Zeigt uns doch wie man mit Bombenlegern und Bankräubern sowie Landesverrätern fertig wird. Selbstverständlich hundertprozentig Demokratie-verträglich.

So hätte die Bundesregierung, jeden Eindruck vermeiden können, sie wolle wieder den Weg des Staatsnotstandes wie 1919 oder der Sondergesetze wie 1933 gehen. Außerdem, hätten sich dann die Alliierten äußern müssen! Immerhin sind viele Regelungen, die den deutschen Rechtsstaat damals wie heute behindern bzw. die Exekutive schwächen, auf deren "Wunsch" so im Grundgesetz und in den Bundes- und Ländergesetzen so verabschiedet worden.

Man wollte ja, eine möglichst schwache ausführende Gewalt. Die im Allgemeinen den Alliierten nicht im Wege stehen sollte. Eine effektive Behörde wie das RKO, wäre da sehr hilfreich gewesen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichskommissar_für_Überwachung_der_öffentlichen_Ordnung

Alternativ hätte natürlich auch die Möglichkeit bestanden, dass deutsche BKA, in eine Art FBI zu verwandeln! Was die Länder natürlich sicherlich nicht befürwortet hätten.

Grenzüberschreitenden Terror, gab es schon in den 70er Jahren! Das ist beileibe nichts Neues. In Deutschland gab es die RAF, die Bewegung 2. Juni, die RZ. Soweit es den Linksterrorismus betraf. Dann gab es da noch die Aktionsgruppen und WSG Hoffmann auf der anderen Seite.

In Italien, gab es die Brigate Rosse, Odine Nuvo usw.
In Frankreich die Action Direct, die korsischen Separatisten
In England die IRA, Ulster Volunteers. Die Erstgenannte, hat auch in Deutschland gemordet. Ein Fakt, der fast nie irgendwo erwähnt wird. Und von der deutschen Regierung gerne totgeschwiegen. Wobei ich mir nicht sicher bin, dass das auf Befehl auf der Briten geschah. Immerhin, betrachteten die das ganze Thema Nordirland als interne Angelegenheit https://de.wikipedia.org/wiki/Official_Irish_Republican_Army
https://de.wikipedia.org/wiki/Provisional_Irish_Republican_Army

Aber offensichtlich, hielt man es nicht für notwendig, sich der Nordatlantischen Allianz abzustimmen. Obwohl das sehr sinnvoll gewesen wäre! Wie die Fälle der Landshut und der Achille Lauro ganz eindeutig zeigen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Achille_Lauro_(Schiff)

Allerdings wundert einen das dann auch nicht wirklich wenn, man sich vor Augen hält, dass die Nato es 1967 geduldet hat, dass in Griechenland geputscht wurde. Bei dieser Aktion, kamen ja zum Teil, die Pläne zum Einsatz die für die Stay Behind Organisation in Griechenland gedacht gewesen waren. Und was Mitte der 70er auf Zypern los war, spottet ja echt jeder Beschreibung!:rolleyes:;) Was soll man von einem Verteidigungsbündnis halten, in dem sich zwei Mitglieder offen bekriegen?

So gesehen, haben wir heute dieselben Probleme. Nur eben mit dem IS und der Al Kaida. Fest steht für mich auf alle Fälle eines; diese Aktion und ihre Umstände, dürften das Deutsch-Israelische Verhältnis wohl kaum positiv beeinflusst haben.
Soweit von mir! Wer mag, kann gerne weiter diskutieren.
 
@thanepower in diesem Aufsatz, wird zum Beispiel erwähnt, dass man bezüglich des deutschen Botschaftspersonals besorgt war. Aber ganz habe ich mir das auch noch nicht durchgelesen! Werde ich aber nächstes Wochenende mal machen.:cool:

Dann mal ein paar Aussagen, auf die Schnelle aus dem Beitrag.

Zur Rolle der Botschaft:
Das Kabinett beschloss ferner, Botschafter Ellerkmann, der sich auf Heimaturlaub am Bodensee befand, umgehend mit einer Bundeswehrmaschine nach Uganda zurückzuschicken. Seine Anwesenheit wurde als besonders wichtig eingeschätzt, weil er als einziger westlicher Botschafter in Kampala gute Kontakte zu Staatschef Amin hatte.

Zur Rolle von Amin:
Botschafter Ellerkmann berichtete nach seiner Ankunft an das AA, Amin sei bemüht, die Entführung ohne Blutvergießen zu Ende zu bringen, „dessen bin ich sicher“, nicht zuletzt, um seinen Auftritt auf dem Gipfel der OAU nicht zu gefährden, der am 2. Juli in Mauritius beginnen sollte
.......
Noch am 4. Juli hatte das AA für das Bundeskanzleramt die Erkenntnisse niederländischer und französischer Ermittlungsbehörden dahingehend zusammengefasst, dass Amin die Zielsetzung der Terroristen zu unterstützen bereit war, aber „nicht mit Sicherheit auf eine direkte Komplizenschaft Amins mit den Terroristen“ geschlossen werden könne.

Basierend auf diesen Fakten, kam Ellerkmann zu den folgenden Schlussfolgerungen: Es sei unwahrscheinlich, dass Amin schon vor der Landung mit den Entführern in Kontakt gestanden habe. Er habe aber nach der Landung in zunehmendem Maße Partei für die Terroristen ergriffen. Dabei habe er zunächst die Freilassung der nicht-israelischen Geiseln zu erwirken versucht. Nachdem dies erreicht worden war, habe sich Amin ungehindert für die Interessen der Entführer eingesetzt. Der Botschafter nahm an, dass Amin bis zum Schluss „sehr an friedlicher Beilegung des gesamten Komplexes gelegen“ war

Zum diplomatischen Spielraum der Bundesregierung:
Außenpolitische Grundprämisse der Bundesregierung müsse sein, dass „tunlichst eine gemeinsame Haltung der betroffenen Staaten Frankreich, USA, Israel und Bundesrepublik erhalten bleiben muss.“ Unter dieser Prämisse gab es die folgenden möglichen Szenarien: 1. Frankreich und Israel nahmen eine „weiche“ Haltung ein. Dann musste auch die Bundesrepublik zu einem Nachgeben bereit sein. 2. Frankreich und Israel blieben unnachgiebig. Dann konnte auch die Bundesrepublik an ihrem Kurs festhalten. 3. Israel blieb hart, Frankreich und die USA aber drängten zum Nachgeben. Um die Unwägbarkeiten des dritten Szenarios zu vermeiden, war es für die Bundesrepublik „von entscheidender Bedeutung“, dass zwischen Frankreich und Israel keine Meinungsverschiedenheiten entstanden

Resümee der deutschen Position:
In den öffentlichen Erklärungen der Bundesregierung nach der Beendigung der Geiselaffäre betonte Regierungssprecher Bölling die Kontinuität der Position der Bundesregierung. Sie habe an ihrer in der Kabinettssitzung am 29. Juni festgelegten Position auch während der folgenden drei außerordentlichen Kabinettssitzungen zur Geiselaffäre festgehalten.

Bölling unterstrich die generelle Unnachgiebigkeit der Bundesregierung seit Ende der Lorenz-Entführung und zitierte dabei eine Erklärung von Bundeskanzler Schmidt vor dem Bundestag im März 1975, in der dieser betont hatte, dass „wir den freiheitlichen Rechtsstaat mit Härte und Konsequenz verteidigen werden“. Entebbe wurde damit von der Bundesregierung als Bestätigung ihrer unnachgiebigen Haltung gegenüber terroristischen Forderungen gewertet, zu der sie nach den Erfahrungen der Lorenz-Entführung gelangt war.

Die zwischenzeitlich angestellten Überlegungen, diese Haltung aus außenpolitischen Erwägungen aufzugeben, fanden in den öffentlichen Erklärungen der Bundesregierung keine Erwähnung.

Rückwirkungen nach der Geiselbefreiung auf die deutsche Botschaft
Nach Ellerkmanns Darstellung befand sich Amin in einem Zustand „allerhöchster Erregung und ließ sich teilweise zu äußerst unkontrollierten Bemerkungen hinreißen.“ Unter anderem riet er den Deutschen in Uganda, „to pull up their socks“

Diplomatische Spätfolge:
Diesen Empfehlungen folgend zeigte die Bundesregierung auch nach Ende des Geiseldramas gegenüber der ugandischen Regierung ein Mindestmaß an Entgegenkommen, um die in Uganda ansässigen deutschen Staatsangehörigen nicht zu gefährden. Bis zum Ende der Herrschaft des Diktators im April 1979 hielt sie ihre diplomatischen Beziehungen zu Uganda aufrecht, sie stellte aber die Entwicklungshilfe ein und betonte gleichzeitig ihre restriktive Politik angesichts fortgesetzter Menschenrechtsverletzungen.

Folgt man dieser Darstellung, dann kann man insgesamt eine engagierte, verantwortungsvolle und konsequente Handlungsweise der Bundesregierung erkennen.

Vor diesem Hintergrund ist die Äußerung von Griffel als sehr subjektive Einschätzung mit geringen Bezügen zu den realen Prozessen zu werten.

Um einen militärischen Beitrag als Solches ging es mir gar nicht! Mich stört an der Sache, die Gesamtsituation. Mag sein, dass mein Eindruck ein falscher ist bzw. war? Aber nachdem was ich mir so angesehen und angelesen habe, scheint es mir so, dass man in der Bundesrepublik versucht war, dass Thema totzuschweigen. Oder besser gesagt, man versuchte die Sache einfach auszusitzen. Und das ist für einen Rechtsstaat peinlich und einfach nur feige.:(

Schon im Falle der Olympiade in München hat man sich ja auf die billigste Tour aus der Affäre gezogen! Danach kam dann noch die Sache mit Peter Lorenz! Spätestens ab da, wusste wohl jeder Terrorist und Bandit weltweit, dass man der BRD nur stark genug auf die Füße treten muss und schon wird gesprungen.
 
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