Frauen als Heldinnen der Literatur

Gibt es Mythen und Sagen über die römische Antike, in denen Frauen die Helden sind? Ich hab schon viel recherchiert, aber leider nichts gefunden.

Was zum Heldentum qualifiziert, ist im Laufe der Zeit unterschiedlich bewertet worden. Flavia Julia Helena, die Gattin des Constantius I. Chlorus und Mutter des Kaisers Konstantin brachte es in der orthodoxen und römisch katholischen Kirche zur Heiligen-und das ist ja auch nicht schlecht. Helena ließ sich taufen, und wenn man Berichten von Eusebius von Caesarea glauben will, reiste sie mit 76 Jahren nach Palästina und betätigte sich sozusagen als frühe Archäologin. Sie wies Bischof Makarios darauf hin, dass Kaiser Hadrian auf Golgatha einen Tempel der Venus nach dem Bar Kochbar-Aufstand habe errichten lassen, um die kultische Verehrung des Christusgrabes zu unterbinden, das unter diesem Tempel liegen müsse.

Nach der Heiligenlegende veranlasste Helena Grabungen, bei denen nicht nur das wahre Grab Christi, sondern auch das Originalkreuz aufgefunden wurde. Dabei ereignete sich auch ein Wunder in Form einer Totenerweckung. Helena soll das Kruzifix in drei Teile geteilt haben, einer verblieb in Jerusalem, einen nahm Helena mit nach Rom und einen schickte sie Konstantin in seine nach ihm benannte Residenz.

Außerdem soll Helena auch die Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Mailand überführt haben, die Barbarossa I. nach Köln bringen ließ.

Helenas Vita könnte aber auch als Vorlage für eine moderne Telenovela herhalten. Constantius I. Chlorus der Tetrarch soll sich auf den ersten Blick in Helena verliebt haben. Bei einem Aufenthalt in Bithynien verlangte er einen Becher Wein, den ihm die Kellnerin Helena kredenzte. Er sprach darauf mit ihrem Vater und nahm sie mit ins Feldlager. Es ist unsicher, ob Constantius und Helena im Konkubinat miteinander lebten oder überhaupt verheiratet waren. Auf Anordnung Diokletians musste Constantius sich von Helena trennen, um die Stieftochter Maximianus zu heiraten.

Helena begleitete den Constantius auf zahlreichen Feldzügen und scheint trotz ihrer bescheidenen Herkunft bei den Truppen ein gewisses Ansehen genossen. In Britannien gab es im Mittelalter aber auch Legenden, dass Helena von hoher Geburt und die Tochter eines sagenhaften britischen Königs Cole oder Coel gewesen sei. Dazu Antonina Harbus, Helena of Britain in medieval Legend.
Helena brachte es in einem mittelalterlichen Heldinnen-Ranking auf einen Platz unter den Top Ten, genauer gesagt zu den 9 guten Heldinnen Neun Heldinnen – Wikipedia .

1. Lukrezia 2. Virginia 3. Veturia 4. Esther (die Mätresse Xerxes aus dem Buch Esther, die gemeinsam mit Mardochai die von Haman geplante Vernichtung der Juden verhinderte) 5. Judith (Richterin, die Holofernes enthauptete) 6. Jael 7. Helena 8. Die Heilige Brigitta von Schweden 9. Elisabeth von Thüringen.

Helen, bzw. Elena ist ein häufiger weiblicher Vornahme in Russland, Griechenland, Bulgarien und Lateinamerika. Auch im Fantasy- und Esoterikbereich taucht Helena als Figur auf wie in einem Roman der Autorin Marion Zimmer-Bradley, bekannt geworden durch den Bestseller Die Nebel von Avalon.
 
Die Atalanta darf man nicht vergessen (ich hoffe, sie war noch nicht dran). Die war richtig stark (antike Femdom) und ist dadurch bekannt geworden, dass sie alle Eheanwärter in einem Wettlauf überholt hat, wodurch diese ihr Ableben erwirkten. Nur Melanion konnte sie - mit Arglist - besiegen und wurde dann ihr Gatte.
 
Helena soll das Kruzifix in drei Teile geteilt haben, einer verblieb in Jerusalem, einen nahm Helena mit nach Rom und einen schickte sie Konstantin in seine nach ihm benannte Residenz.
Und den Lendenschurz des Herrn nach Trier, der dort heute noch als "Heiliger Rock" verehrt wird. (Womit nicht der gleichnamige Musikstil gemeint ist.)
Außerdem soll Helena auch die Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Mailand überführt haben, die Barbarossa I. nach Köln bringen ließ.
Das ist euphemistisch ausgedrückt, richtiger wäre: "geraubt hat". Der Überbringer war Erzbischof Reinald von Dassel, der dadurch Kölns Wohlstand im Mittelalter begründete, denn nun wurde die Stadt ein Treffpunkt für Pilger.
 
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