Hannibals Raffinesse

Es gibt keinen Zweifel daran, dass Hannibal einen Fehler begangen hat, indem er mit den Elefanten die Alpen überquerte.
Jedoch mit denen, die er noch bei seinen Schlachten zu Verfügung hatte, hat er außerodentliches Geschick bewiesen.
Er ließ seinen Elefanten am Tag der Schlacht Datteln oder Feigen (weiß grad icht mehr genau), die einen Hautausschlag bei den Elefanten hervorrufen, und Alkohol zum Trinken geben. Durch den Ausschlag und den Rausch waren sie ziemlich aggressiv.

Auch wenn das in den letzten elf Jahren unkommentiert geblieben ist, will ich hier mal meinen Zweifel anmelden.
Ich will nicht ausschließen, dass irgendwo in einer Quelle etwas derartiges steht, realistisch wird es dadurch aber nicht.
Angenommen die Karthager hätte dies getan: Was hätten sie von aggressiven Elefanten gehabt? Das hätte erst einmal die eigenen Leute in Gefahr und Unruhe in die Schlachtreihe gebracht, bevor es überhaupt zum Treffen mit dem Gegner gekommen wäre. Diese Geschichte ist somit, wenn sie überhaupt in einer Quelle steht, ins Reich der Legenden zu verwerfen.

Ich glaube nicht, dass Elefanten von Feigen oder Datteln Hautauschlag kriegen.
Ich glaube nicht, dass die Karthager den Elefanten Alkohol gaben, um sie aggressiv zu machen.

Woher hätte der Alkohol auch kommen sollen? Stark-alkoholische Getränke erfordern Destillation und diese Methode kannte man damals noch nicht. Dass man Unmengen an Alkohol mit sich führte, damit die Elefanten während der Schlacht besonders aggressiv würden - was, wie bereits geschrieben, in erster Linie die eigenen Leute in Gefahr gebracht hätte - ist äußerst unwahrscheinlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sieht hier mal wieder, es gewinnt nicht derjenige, der der Clevere ist, es gewinnt derjenige, der sich mehr schwere Niederlagen leisten kann.
 
Auch wenn das in den letzten elf Jahren unkommentiert geblieben ist, will ich hier mal meinen Zweifel anmelden.
Ich will nicht ausschließen, dass irgendwo in einer Quelle etwas derartiges steht, realistisch wird es dadurch aber nicht.
Angenommen die Karthager hätte dies getan: Was hätten sie von aggressiven Elefanten gehabt? Das hätte erst einmal die eigenen Leute in Gefahr und Unruhe in die Schlachtreihe gebracht, bevor es überhaupt zum Treffen mit dem Gegner gekommen wäre. Diese Geschichte ist somit, wenn sie überhaupt in einer Quelle steht, ins Reich der Legenden zu verwerfen.

Ich glaube nicht, dass Elefanten von Feigen oder Datteln Hautauschlag kriegen.
Ich glaube nicht, dass die Karthager den Elefanten Alkohol gaben, um sie aggressiv zu machen.

Woher hätte der Alkohol auch kommen sollen? Stark-alkoholische Getränke erfordern Destillation und diese Methode kannte man damals noch nicht. Dass man Unmengen an Alkohol mit sich führte, damit die Elefanten während der Schlacht besonders aggressiv würden - was, wie bereits geschrieben, in erster Linie die eigenen Leute in Gefahr gebracht hätte - ist äußerst unwahrscheinlich.

Ich glaube auch nicht, dass Elefanten von Datteln oder Feigen Ausschlag bekommen, auch nicht, dass man daraus Kosmetika für Elefanten gemacht hat. In Indien hielten sich Kriegselefanten bis in die Mogulzeit, und es war nicht ungewöhnlich, ihnen Reiswein zu verabreichen.

Kriegselefanten hatten schon gewisse Vorteile. Ein anstürmender Elefant wird auch von einer Sarissenphalanx nicht leicht gestoppt. Elefanten haben aber auch eine Reihe von Nachteilen: 1. Sie sind schlechte Futterverwerter und brauchen Unmengen an Futter. 2. Ein Elefant braucht 20 Jahre bis er erwachsen und ausgebildet ist. In der gleichen Zeit kann man 7 Pferdegenerationen produzieren. 3. Man braucht ein Korps von Mahouts, die ebenfalls gut 20 Jahre brauchen, bis sie die erwachsen und ausgebildet sind 4. Elefanten brauchen viel Ruhe, um zu verdauen. 5. Elefanten verenden leicht. 6. Elefanten drehen leicht durch und werden zur Gefahr für die eigene Truppe. 7. Kosten-Nutzen Rechnung. Für ein Kriegselefantenkorps braucht man Mahouts, Veterinäre, Futtermeister, es dauert 20 Jahre bis Mahout und Kriegselefant erwachsen sind. In der gleichen Zeit wachsen 7 Pferdegenerationen heran. Kavallerie ist vielseitiger einsetzbar, das Futter für Pferde ist leichter b
 
Ich will nicht ausschließen, dass irgendwo in einer Quelle etwas derartiges steht, realistisch wird es dadurch aber nicht.
Über Hannibal selbst scheint das nirgendwo zu stehen.

Lediglich Aelianus schrieb in seinem Werk über Tiere (13,8) ganz allgemein, dass Kriegselefanten aus Reis oder Schilfrohr gegorenen Alkohol trinken würden.
Ktesias (der schon in der Antike als unzuverlässig verrufen war) soll Ähnliches geschrieben haben, ich finde allerdings keine Quellenstelle dazu.
 
wenn ich mich recht erinnere war das von Klaus zimmermann: karthago
:)

Also bei Zimmermann habe ich keinen Hinweis auf die gewaltige Anzahl von 700.000 Mann gefunden.

Es gab direkt nach Cannae ein Verhandlungsangebot von Hannibal an Rom. Hannibal schickte seinen Unterhändler Carthalo nach Rom. Dieser sollte eine Ablösesumme, die Rom für die Freilassung der römischen Kriegsgefangenen von Cannae zahlen sollte, aushandeln. Welche Angebote er darüber hinaus machen sollte ist nicht bekannt, weil Rom ihm den Zugang zur Stadt verwehrte, und es gar nicht zu Verhandlungen kam.

Das kam für die römischen Senat überhaupt nicht in Frage. Sieg oder Untergang, ganz und gar unüblich in der Antike, war die Losung des römischen Senat. Um die Bevölkerung wurde sich bei solchen Beschlüssen nicht groß geschert. Man hob Kriminelle, Jugendliche und Sklaven aus. Man war zum Äußersten entschlossen.

Rom konnte die Legien, die auf der Flotte diente und die ca. 10.000 Überlebenden von Cannae mobilisieren. Wobei die Kampfkraft der Überlebenden gelitten haben dürfte.
 
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