Mainz‘ Umgang mit seinem historischen Erbe

Nun ja, so ganz will ich da die Behörden trotzdem nicht freisprechen....man hätte natürlich , Personalknappheit hin oder her, bei so einer Grossbaustelle ,bei der in Mainz immer mit Funden zu rechnen ist von amtlicher Seite die Bedeutung der Funde erkennen,,einordnen und entsprechend handeln müssen.
 
Weder das Kulturdezernat der Stadt Mainz noch das Bistum Mainz eignen sich in diesem Zusammenhang als Zielscheiben für Bashing und Verschwörungstheorien.
Das war meinerseits doch erkennbar ein Scherz.

Die unbeobachteten Baugruben lockten Privatsammler an
... aber offenbar niemanden von den zuständigen Ämtern.

Doch abgesehen davon: Gab es vor 1978 keine Pflicht der Baufirmen/Bauherren, archäologische Funde zu melden? Und wieso konnte die Art des Ausschachtens verhindern, die geplannten amtlichen Untersuchungen durchzuführen?
 
man hätte natürlich , Personalknappheit hin oder her

Jaja, man hätte, man hätte... Wer weiß, was an dem Tag, an dem die Mitarbeiter des Amts für Vor- und Frühgeschichte die Reste des Mithräums in Sicherheit brachten, an fünf anderen Mainzer Baustellen unbemerkt weggebaggert wurde...

Doch abgesehen davon: Gab es vor 1978 keine Pflicht der Baufirmen/Bauherren, archäologische Funde zu melden?
Doch, der Versicherungskonzern bzw. die von ihm beauftragte Bauleitung wäre zur Meldung verpflichtet gewesen. Den Bauarbeitern wird wahrscheinlich nicht bewusst gewesen sein, was sie da wegbaggerten. Die Hobbyarchäologen waren weder zur Meldung noch zur Ablieferung der Funde verpflichtet.
 
Neues aus Mainz:
Das ist international renomierte aber seit 3 Jahren geschlossene RGMZ ist Geschichte.Nach 7 Jahren Bauzeit ist am südl. Ende der Altstadt nun ein Museumsneubau entstanden der auch gleich nen neuen Namen bekommen hat: das LEIZA -Leibniz Zentrumfür Archäologie.
(Leibniz war 1672- 75 in Mainz in Diensten des Fürsterzbischofs Johann Philipp von Schönborn und dessen Oberhofmarschall Johann Christian von Boyneburg u.a.als Oberrevisionsgerichtsrat tätig)
Jedenfalls ist am Sonntag Eröffnung und Tag der offenen Tür.
Aber zu früh gefreut! Das Museum ist schlicht leer. Man hat es trotz Pandemiepause nicht geschafft das Museum einzuräumen und eine vernünftige Ausstellung zu präsentieren.Herkommen lohnt sich also deswegen momentan noch nicht weil es nix zu sehen gibt.
Aber Eröffnung feiert man trotzdem.
Das ist Mainz wie es singt und lacht
Angeblich soll im Laufe des Jahres 2024 das Museum in einen präsentablen Zustand versetzt werden...schaun wir mal....Ich werde hier weiter berichten.
 
Nur umbenannt oder ist es jetzt ein anderes Museum? Und wieso die Umbenennung? Was hatte Leibniz mit der Archäologie der Antike zu tun?

Und warum gibt es keinen Skandal? So etwas ist doch eine Steilvorlage für eine Sonderausstellung, da das Ausräumen eingespart wird. Das klingt, als ob sich da einige einen lauen Lenz gemacht haben.

Drei Monate reichen zudem eigentlich, um eine Ausstellung einzuräumen, insbesondere, wenn alles da ist. Oder ist das Konzept noch nicht geschrieben? Oder gibt es ein Problem mit der Einlagerung?

Für mich ist das Museum damit nicht mehr seriös, sondern unprofessionell. Wenigstens sind sie ehrlich und haben den renommierten Namen aufgegeben.

Hast du schon mal über eine Bürgerinitiative zur Rettung der Mainzer Vergangenheit nachgedacht?

Nun, ihr merkt, mir ist gerade eine Laus über die Leber gelaufen. Hoffentlich bringt es dir wenigstens eine Inspiration für ein neues Argument gegen die Mainzer Anti-Kultus-Politik.
 
Wie gesagt....man hat die Untersuchungsmöglichkeiten für die Forschung wohl vergrößert bzw. modernisiert
Wie weit das geht kann ich leider nicht beurteilen da der ganze Komplex incl. RÖMERSCHIFFMUSEUM ja noch geschlossen ist.
Aber die Publikumspräsentation im Museumsteil ist natürlich desaströs-war sie vorher beim RGMz bereits.
An ne vernünftige Sonderausstellung wie sie z.B. in Speyer oder beim REM stattfinden kann ich mich für die letzten 20 Jahre nicht erinnern.Man kriegt es ja nicht mal hin den Bestand in einer Dauerausstellung zu präsentieren.
Liegt sicherlich auch primär an der Besetzung des städt.Kulturdezernates wo man bis heute nicht begriffen hat dass Kulturpolitik auch was mit Geschichte zu tun hat und sich nicht darauf beschränken sollte alternati en Projekten der eigenen Klientel für horrende Summen Überdachungen semiöffentlicher Plätze zu spendieren.
 
Gräberstrasse, Isisheiligtum,Aquädukt, Drususstein, Rom.Militärgestüt, etc,...und diverse Museen

Leider hat man in Mainz die Angewohnheit einmal ausgegraben Anlagen wieder verkommen zu lassen und die Museumslandschaft ist ne Katastrophe.
Das RGMZ zieht seit 3 Jahren um,das Landesmuseum ist konzeptionslos bis unsäglich und das Römerschiffmuseum ist seit Monatsanfang geschlossen.
Eigentlich ne Schande für die ehemalige Hauptstadt von Germania superior

Ich habe mich vor Jahren, dass ist inzwischen bestimmt schon fast 10 Jahre her mal mit @Brissotin und @timotheus getroffen.

Ich weiß nur noch, dass ich verzweifelt das (durchaus beeindruckende) Römisch Germanische Museum gesucht habe und mich wunderte, dass mir kein "Meenzer" dazu Auskunft geben konnte, obwohl das Museum doch über die Grenzen von Mainz recht bekannt ist, wenn auch nicht ganz so berühmt wie das in Köln.

Ich hab´s dann schließlich doch gefunden und erfahren, dass die Suche weitaus leichter und auch erfolgreicher gewesen wäre, hätte ich nach dem Kurfürstlichen Palais gefahndet.
 
Tja der "Meenzer" verbindet mit dem churfürstlichen Schloss halt eher Fassenachtssitzungen als ein Museum., was auch an der mangelnden Aussendarstellung des Museums liegt.
Richtig spektakuläre Ausstellungen haben m.W.. die letzten 20 Jahre nicht stattgefunden mit Ausnahme der Römerschiffe und des Isisheiligtums und die befinden sich an ausgelagerten Orten.Selbst den Museumseingang musste man bisher mühsam suchen.
Anders als die Museen in Mannheim,Speyer und selbst Ingelheim scheint man in Mainz mit Ausnahme des Dommuseums ,das wirklich sehenswert ist, nicht begriffen zu haben,dass Präsentation und Aussendarstellung für Museen heute ein wesentlicher Teil des Geschäfts ist und es nicht genügt nur "da zu sein."
Hoffen wir mal dass das mit dem Neubau besser wird...glauben tue ich daran aber noch nicht.
 
Och, so schlecht ist das Landesmuseum denn nun auch wieder nicht. Und diese Ausstellung über das Kaiserreich, für die sie die Theophanuurkunde und die Manessische Handschrift bekamen, war auch nicht wie bei armen Leuten...
 
Nun ja diese Ausstellung ist nicht auf Initiative vom Museum oder der Stadt sondern im Rahmen einer "grossen Landesausstellung" unter Leitung der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinlandpfalz ,geführt worden , wobei die Präsentation im Vergleich zu den Ausstellungen in Speyer oder Trier eher lausig war.Auch die Rolle des GDKE unter Leitung eines architekten und ehemaligen Projektbereichsleiters im Staatsbauamt Koblen zeichnete sich in Bezug auf die Mainzer Verhältnisse eher durch mangelndes Interesse und Initiativlosigkeit aus..
 
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